Sonstiges Muss mal jammern

Flaig

Kronloyaler Anarchist
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4. Januar 2007
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Ein jähes schnelles Ende eines wundervollen Charakters musste ich letztes Wochenende erleben. Da bin ich mit meinem supernetten chaotisch Bösen Kleri in die Gruppe eingestiegen, da ich dachte, die sind die ganze Zeit eh nur am Dorfbewohner schlachten und das würde die Gruppe unterstützen und dann so was... Falls sich jemand mit Kalamar auskennt hab nen Kleri vom Vicelord gespielt. Muss ja net genauer drauf eingehn... ;)
Naja im Endeffekt lief es so ab das die Gruppe irgendwann auf die glorreiche Idee kam meine Sklavenkinder befreien zu wollen und ich das natürlich nicht ganz so gut fand...
Nachdem ich 2 von ihnen zu Muß gehaun habe... Naja bissl Glück und so, kamen die sonst ach so bösen Charaktere auf die glorreiche Idee sich mit nem Paladin Orden und den Stadtwachen zusammenzutun um mir eins auszuwischen. Glücklicherweise hatte ich meine Kiddies ganz legal am Sklavenmarkt gekauft und durfte mit meinem Eigentum auch tun was ich wollte.
Ach währ das schön mal ne Gruppe zu haben, die nen bösen Charakter net nur so semi-böse spielen würden. Grummel, wieso schreibt man sich CB auf den charakterbogen, wenn man den char dann doch NG spielt.
Nur wo findet man den ne Gruppe die mal einigermaßen intelligent ne böse Gruppe verkörpern kann?
Naja egal, Frust abgelassen, neuen Char planen oder so.
 
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Das sehe ich auch oft, dass böse Charas einfach nicht konsequent auch so gespielt werden (z.B. sofort zu kuscheln anfangen wenn ein liebes Mädel daherkommt, das Interesse zeigt, sich aber niiieee mit einem Bösen einlassen könnte). Da sind vielleicht auch moralische Hemmungen der Spieler vor. Ich weiß wenigstens, dass ich böse Charas eigentlich nicht spielen will außer ich bin in der (seltenen) richtigen Stimmung. Wenn ich es dann tue, sind die Mitspieler meistens davon abgestoßen, die sind dann halt alles andere als zimperlich. ;)
 
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hmm sagt mir mal garnix. aber hört sich nach nem anderen system an. und nen neues system ändert nix an den immer noch nicht vorhandenen Leuten die mitspielen. ;) Naja, ich spiel auch net nur böse. Aber wenn dann halt schon richtig genauso wenig wie ich nen Paladin neutral spielen würde. Und nix gegen nen gut gespielten Pala. Kann auch seinen Reiz haben. Wenn dann aber eher nen älteren, bei dem man halt viel auch auf Weisheit setzt und net nur hirnlos irgendwelchen Prinzipien folgt. Ich glaub was mir einfach net liegt is dieses neutrale Zwischending. Sich immer absolut der Situation anzupassen, wie es für einen grad am besten läuft und man sich trotzdem noch im Rahmen der gängigen Normen bewegt. Da brauch ich kein Rollenspiel für, so muss man im wirklichen Leben viel zu oft sein.
 
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Und hier noch ein kleiner Tipp aus der Geschichtenerzählerecke:

"Böses" tun schließt Tierquälerei und Massenmassaker zwar nicht zwingend aus, aber einen triftigen GRUND sollte man schon für sein Verhalten haben, ansonsten ist es nämlich nicht "chaotic evil" sondern bestenfalls "chaotic stupid" oder eventuell "lawful asshat".

Und dann haben wir dieses gemeine Definitionsproblem um "das sogenannte Böse". Wenn "Böse" in der Kampagnenwelt lediglich heisst, das du unter dem Effekt von "detect alignment" kurz rot aufleuchtest (NPCs: color-coded for your convenience!), dann stimmt da was nicht. Eventuell sollte man sich mal zusammensetzen und klar stellen, was in diesem Setting "gut" und was "böse" darstellt.

Den guten König Lysander den Großherzigen absägen? Klasse. Seine Tochter entführen? Herrlich. Seiner Tochter die eigene Weltsicht soweit vermitteln das ihr eigenes Weltbild in Scherben geht? Exzellent. Dafür Sorgen, das sie ihren eigenen Vater aus Rache (hrhrhr) killt? Flawless Victory!

Kleine Hunde treten, weil auf dem Charakterblatt "böse" steht? Lahmarschig ohne Ende. Wenn man schon das sogenannte "Böse" ist, dann sollte man sich besser an Lex Luthor, Ming dem Unbarmherzigen, Sauron und Darth Vader orientieren. Und nicht "Kill Puppies for Satan" spielen.
Das Böse ist verführerisch, verlockend und geschmeidig. Es verspricht schnelle, effektive Lösungen zu den Problemen, anders als der steinige, dornenreiche Pfad der Tugend. Vor allem ist das Böse sympathisch und verlogen in Personalunion. Sonst hätte es nicht soviele Fans. Und ja, konsequent böse zu sein ist anstrengend. Aber es hat nicht mit dem konsequenten, grundlosen meucheln von Wehrlosen zu tun.

BTW: Spricht ja nichts dagegen, mit den netten Palas von nebenan zusammenzuarbeiten. Da kann man deren guten Ruf ruinieren, ihr astreines Gewissen beflecken, sie zur dunklen Seite bekehren und vieles mehr.

-Silver
 
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Du solltest Dir eine Gruppe suchen, die Violence! (tm) spielt. Das ist - so mein Eindruck - GENAU Dein Ding.
Alternativ kann man auch Vampire spielen, das schlägt gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Menschenverachtende, ultraböse Vergewaltiger spielen _und_ sich dabei gleichzeitig noch gegenseitig auf die Schulter klopfen wie tiefsinnig und "mature" man spielt.

Ich meine, wer will schon Helden? Helden sind so gewöhnlich, so positivitistisch, so ordurièr, so... unerwachsen. Erwachsen und tiefsinnig ist es durch "darken" Dreck zu waten und so richtig "dark" Unschuldige abzuschlachten, alles andere muss doch in die 80er und 70er zurückgetreten werden als man noch nicht erkannt hat, was für wirklichkeitsveredelnde Kunst doch Rollenspiel sein kann.
 
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Alternativ geht es auch ein friedliches Dorf gegen einander aufhetzen, um sich die Steuereinahmen zu krallen und es so aussehen lassen, das die jeweils andere Fraktion Schuld ist.

Bei mir ist das Böse in erster Hinsicht manipulativ, verstörend und hat irgendwie recht mit der Weltansicht.
Auch macht es Spass einen Paladinorden ins Unglück zu stürzen, in dem man einfach deren eigene Ehre gegen sie verwendet.
 
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genau das mit dem durchdacht und der weltansicht ist es ja was mich so frustriert. Ich war wohl der einzige Charakter mit ner ordentlich ausgearbeiteten Hintegrrundgeschichte und Gründen warum er so ist und das man ihn verstehen konnte warum er so handelt und das es irgendwie "richtig" war wenn man es versucht aus seinem Standpunkt zu betrachten. Alles zu lang um es hier zu erläutern. Was mich halt aufregt ist, das die Hintergrundgeschichte der anderen Spieler grad mal aus dem Herkunftsland besteht und sie gar nicht viel mehr über den Charakter erzählen können. Dann aber in und wohl auch teils outtime meinen das es total sinnfrei und nicht korrekt währe so etwas spielen zu wollen, nur weil es nicht in den Horizont passt. Nicht das Böse besser oder schlechter währe als Gut. Es geht mir einfach nur um die Story und das der Charakter den man spielt, ob edler Paladin oder nen Kleriker mit Faszination fürs quälen, wenigstens ein bissl Hintergrund braucht. Und ich glaube das ist einfach das, was mir am meisten in der Gruppe fehlt. Regeltechnisch zwar durchdacht aber irgendwo dabei Hintergrund und Motivation auf dem Weg verloren. Der Charakter ist ja nicht ein neugeborener Säugling, wenn er ins Spiel einsteigt, sondern ist ja auch irgendwie, irgendwo mit irgendeinem Hintergrund und moralischen Vorstellungen aufgewachsen.
 
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Evil rulez :)

Ich hab bisher einmal in einer LE D&D-Drow-Gruppe gespielt auf einer Zeltcon....und das hat wunderbar geklappt. Wir ham uns zwar teilweise gegenseitig verachtet aber zusammengearbeitet um den "Goodies" eins reinzuwürgen...
 
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genau das mit dem durchdacht und der weltansicht ist es ja was mich so frustriert. Ich war wohl der einzige Charakter mit ner ordentlich ausgearbeiteten Hintegrrundgeschichte und Gründen warum er so ist und das man ihn verstehen konnte warum er so handelt und das es irgendwie "richtig" war wenn man es versucht aus seinem Standpunkt zu betrachten. Alles zu lang um es hier zu erläutern. Was mich halt aufregt ist, das die Hintergrundgeschichte der anderen Spieler grad mal aus dem Herkunftsland besteht und sie gar nicht viel mehr über den Charakter erzählen können.

Och Gott! Ein Rollenspieler! Rette sich wer kann.

Nicht jeder hat Lust viel Zeit zu investieren. Manche wollen nur auf die eine oder andere Art Spaß haben.

Und wie es ausschaut, ging Ihnen Deine Akribie so auf den Keks das sie dir als Böse Gruppe gerne eine Verpaßt haben.
Shit happens.

Nimm es sportlich.

Kannst Dich direkt revanchieren, führt nur meistens zu nix.

Dann aber in und wohl auch teils outtime meinen das es total sinnfrei und nicht korrekt währe so etwas spielen zu wollen, nur weil es nicht in den Horizont passt. Nicht das Böse besser oder schlechter währe als Gut. Es geht mir einfach nur um die Story und das der Charakter den man spielt, ob edler Paladin oder nen Kleriker mit Faszination fürs quälen, wenigstens ein bissl Hintergrund braucht.

Tja, willkommen im Klub. Ich hab auch schon Kritik verpaßt bekommen das ich zu viel zum Hintergrund laber. Und die anderen wollten nur Würfel rollen lassen. Punkt.

Und ich glaube das ist einfach das, was mir am meisten in der Gruppe fehlt.

Das ist schwer zu ändern. Für die anderen sind Ihre Charaktere nur Ansammlungen von Stats, Skills und Equipment. Sie verstehen die Mechanik. Du verstehst die Kunst Leben in so eine Ansammlung von Zahlenwerten zu hauchen. Bei den anderen unterscheiden sich die Figuren aber wenig.

Regeltechnisch zwar durchdacht aber irgendwo dabei Hintergrund und Motivation auf dem Weg verloren. Der Charakter ist ja nicht ein neugeborener Säugling, wenn er ins Spiel einsteigt, sondern ist ja auch irgendwie, irgendwo mit irgendeinem Hintergrund und moralischen Vorstellungen aufgewachsen.

Ja. Das siehst Du so.

Deinen Mitspielern geht es auf den Senkel.

Vielleicht hast Du im Spielleiter ja einen Verbündeten. Vielleicht nicht. Sprich Ihn mal drauf an.

Bei vielen Systemen die nicht mit Vor- und Nachteilen spielen liegt es am Spieler seine Figuren einzigartig zu machen. Das machen manche, viele aber nicht.

Man sollte sich dem Gruppenspieltypus anpassen.

When in Rome do as the Romans do.
 
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Hmm...

Aber ist das schlecht,wenn man lieber Charactere spielt als Charakterblätter?
 
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Wenn es der Rest der Gruppe anders sieht, kommst du damit kaum auf einen grünen Zweig. Ergo: Andere Gruppe suchen.
 
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Also um das erst mal zu korrigieren so schlimm ist es net. Es sind schon Rollenspieler und net nur Brettspieler ;) Sie spielen ihre Charaktere wirklich gut und viel aus und die Gruppe is recht harmonisch. Über nen nettes Item freut man sich aber sie machen sich auch nicht wirklich die Unmengen draus.
Es fehlt ihnen zwar mäßig bis komplett an Charaktrerhintergrund aber solang sie sich wenigstens dann beim spielen was denken mach ich mir da auch kein Kopf drüber.
Es sind halt echt einige Stunden in den Char geflossen nur um ihn zu erstellen und der Frust war halt da, als er instant verbannt wurde. Naja, hab nun schön was mit Brühüsten genommen und nen schönes Bildchen gemacht is zwar auch böse aber es fördert die Akzeptanz wenn man es illustrieren kann und viel Haut dabei is ;)
Muss ich halt unterschwellig machen und kann meine Gewaltphantasien nicht ausleben aber muss ja auch net jeder akzeptieren wenn ich meine persönlichen Psychosen bei meinem Char auspiel. :wand:
 
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Hmm...

Aber ist das schlecht,wenn man lieber Charactere spielt als Charakterblätter?

Schlecht mitnichten.

Nur wird das nicht immer goutiert.

Und in einer Bösen Gruppe muß sowieso mit Verlusten gerechnet werden.

:D
 
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Muss ich halt unterschwellig machen und kann meine Gewaltphantasien nicht ausleben aber muss ja auch net jeder akzeptieren wenn ich meine persönlichen Psychosen bei meinem Char auspiel. :wand:

Brav!

So wird ein Schuch draus.

:headbang:
 
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