AW: Mir war gade langweilig... V2.0
Ich freu mich auf den 1.mai
Hihi, dahingehend sollte ich wohl langsam die Planung beginnen...
Welcher SL hat Lust etwas zu spielen das mehr im links-radikalen Spektrum stattfindet?
Wär doch traurig wenn Eduard extra nach Berlin fahren müsste um seine neugewonnen Fähigkeiten ein wenig zu erproben! ^^
Mach ich doch gerne!
Immer her mit den Bandagen!
Hast du was besonderes geplant, oder soll ich einfach ein Auge auf dich werfen und dir ein paar autonome Antideutsche auf den Hals hetzen?
Momentan bin ich zwar noch ein bischen mit dem Abi beschäftigt und dannach gibts Feierei, aber das ist eigentlich sowieso diese Woche rum. Yeah!
Also PN mich doch einfach an, wenns was gibt!
Und nein, Fabian wird zu keiner politischen Debatte auftauchen, er macht höchstens den Soundtrack dazu. Höhöhö
~
Achja und um noch was zur Anarchie-/Anarchismus-Diskussion zu sagen. Ich finde ja, das es ja eines der realitätsnahesten und daher schwierigsten Systeme ist.
Warum behaupte ich, dass der Anarchismus realitätsnah ist? Weil der Anarchismus vorraussetzt, dass ständig Interaktion und Kommunikation stattfinden muss und dass man den Menschen als Individuum betrachtet und nicht in Gruppen einteilt, wie in anderen Theorien (ganz krass der Kommunismus). Ist es realistischer, das jede Person, die CDU wählt automatisch alle von der Partei vertretene Werte für gut befindet, allgemein konservativ und christlich ist? Nö, das mag vielleicht eine statistische Norm sein, aber es ist kein Realismus.
Und jetzt kommt der Anarchismus ins Spiel. Man reduziere "das" System auf ein Minimum und man gelangt an den Punkt, an dem man das System an das Individuum anpassen kann und nicht mehr den Menschen ans System anpassen muss.
So zumindest der theoretische Grundgedanke.
Was bedeutet das im echten Leben? Na ja, erst einmal jede Menge Arbeit, schließlich muss man sich darüber klar werden was man will (ist das nicht allein schon eine Lebensaufgabe?) und wenn man das hat, sollte man dafür einstehen. Und jetzt kommen wir an den Knackpunkt.
Dann tut ja jeder was er will und mir klaut einer einfach den Fehrnseher und wenn ich das nicht will und mich wehre, dann tötet er mich und niemanden interessierts
Oft genug in solchen Diskussionen gehört.
Wer begeht Taten wie Diebstahl und Mord?
-> Personen, deren Moral- und Wertvorstellungen ins Negative abweichen.
Und schon stehen wir vor dem ganzen Problem des Anarchismus. Wie definiere ich postitive Moral- und Wertvorstellungen und wie setzte ich diese als Doktrin ein?
Man sollte dabei beachten, dass es dabei nicht darum geht, dass Individuum an sich zu behindern, was ja zwangsläufig wieder zu einer Freiheitseinschränkung führen würde, sondern dass es darum geht, Freiheitseinschränkungen von Personen mit negativen Moral- und Wertvorstellugen an anderen Personen zu verhindern.
Also nichts anderes als Gesetze.
Nur das diese Gesetze im Anarchismus eben als vom Menschen gewollt, bzw. als Grundbedürfnisse im Menschen als verankert betrachtet werden. Der Anarchismus hat also ein positives Menschenbild (anders etwa als im Darwinismus).
Und so stelle ich mir Anarchismus als Theorie vor. (Und bis hier hin finde ich das ganze ziemlich doof und hat meiner Meinung nach keine Substanz)
Allerdings ist dieses System immer noch weit weg von der Realität. Wenn man realen Anarchismus betrachten will, sollte man sich den anschauen, denn es bereits gab oder gibt.
Uninteressant wäre dabei gleich mal so Kram wie Anarcho-Individualismus/Grünen Anarchismus, da diese hauptsächlich das Individuum an sich betreffen und sich theoretisch in jedem System ausleben lassen (mit den entsprechenden Konsequenzen).
Andere Systeme wie etwa der Libertarismus (ganz groß in Amerika), der Anarchosyndikalismus oder auch der Anarchotribalismus lassen sich da schon eher hernehmen.
Denn Politik ist (meiner Meinung nach) immer Wirtschaft. Ich würde sogar fast behaupten, es gibt keine Politik die kein Wirtschaftssystem ist. Politische Theorien die völlig ohne Bezug auf die Wirtschaft dastehen, haben für mich immer einen faden Beigeschmack von Totalitarismus, reiner Dogmatik oder noch schlimmer Religion:tongue:
Was genau meint der Kerl denn jetzt in Bezug auf Anarchismus?
Na ja, wenn man zum Beispiel mal den Libertarismus betrachtet, der in Amerika hochgehalten wird (in seiner Extremsten Form beim Objektivismus von Rand zu finden), dann sieht man da ein System, dass vollkommene freie Marktwirtschaft propagiert, ohne massregelnde Instanzen wie den Staat. Dadurch fällt natürlich jede Menge gutes auch weg und ich würde sogar fast behaupten, es würde zu ähnlichen Zuständen wie während der Industrialisierung führen. Aber mal ehrlich, ist Kündigungsschutz, staatl. Haftpflichtversucherung, staatl. Rentenversicherung nicht auch irgendwo eine Einschränkung des Individuums? Nicht nur in dem Sinne, dass man nichts mehr bekommt, immerhin muss man ja auch einzahlen...
Aber immerhin ist es ein System, das sich wenigstens mit der Realität befasst und nicht mit idiotischen Gedankensprüngen wie
Man reduziere "das" System auf ein Minimum und man gelangt an den Punkt, an dem man das System an das Individuum anpassen kann und nicht mehr den Menschen ans System anpassen muss.
herumprahlt, so das irgendwie keiner so recht sich was darunter vorstellen kann.
Dann gabs da auch noch den Anarchosyndikalismus. Hier gibt/gab es so etwas wie einen Chef oder einen Arbeitgeber nicht. Es wurde ein Vorstand gewählt (Vergleich Sowjets in den Anfangsjahren der russ. Revolution) und der wiederum entschied, was produziert werden sollte, wer wo arbeitete (bzw. wurde das im Kollektief entschieden). Die fertigen Produkte wurden dann verkauft oder benutzt und jeder Arbeiter wurde gerecht beteiligt. Also im Prinzip fast schon ein rein wirtschaftlich denkendes System und da liegt wohl auch der Fehler. Wie steht das ganze mit dem Dienstleistungsbereich? Und welche Rolle spielt denn dann überhaupt noch die Politik? Und ist das nicht eigentlich schon wieder Kommunismus? (wird auch nicht umsonst Anarchokommunismus oder Anarchokollektivismus gennant.)
Letztendlich gibt es da auch noch das System des Anarchotribalismus (gibts diese Bezeichung überhaupt? Finde sie eigentlich ganz treffend). Wohl das System in dessen Richtung Jenny InTime hinarbeiten will.
Nachdem ich eine Menge Bücher über Anarchie/Anarchismus gelesen hatte (auch so schrecklich dicke Wälzer wie
Der Anarchismus von Kropotkin, die ich schnell wieder weglegt habe), bin ich auf ein Buch von einem Anthropologen gestoßen, der behauptete das jede Gemeinschaft, die nach dem Jäger & Sammler Stil (Tribalismus) aufgebaut ist, nach dem anarchistischen Prinzip funktioniert. Weiterhin sagte er, dass erst mit der Entwicklung zur Landwirtschaft so etwas wie "politische Systeme" eingeführt wurden um das Leben zu regeln.
Achtung! das bedeutet nicht, dass es in den Tribes keine Machtgefüge gibt, die gibt es schließlich bei jeder Gruppe. Aber dieses Machtgefüge beruhe in solchen Gruppen nicht auf irgendwelchen Dogmen ("wir sind die Guten/Christen/Reichen/Blaublüter und bestimmen deshalb"), sondern auf Fähigkeiten.
Irgendwie logisch, nicht? Jeder macht das was er kann. Ist das nicht unheimlich nah an der Realität?
Hier gibt sich nur wieder das Problem, dass sich durch geringe Anstrengung sehr schnell Dogmen aufbauen lassen. (Der Medizinmann, der die erste Nacht mit der Braut für sich fordert, weil die Götter sonst nicht gewogen sind und es blitzt, oder so Kram).
Dieses System ist auch in der Neuzeit erprobt, etwa von diversen Hippies oder Sektengurus.
Was hat das mit Wirtschaft zu tun? Na ja, im Tribe benötigt man weder so etwas wie Politik, noch Wirtschaft. Es wird getauscht und für die ganze Gruppe gearbeitet. Nur wenn man mit anderen Gruppen handelt wirds wieder politisch/wirtschaftlich.
Um nochmal zusammen zu fassen:
-Es gibt einige Systeme, die funktionieren/funktioniert haben.
-Grinsekind hält Anarchismus für das (bisher) realistischste aber auch schwierigste System, da Interessen ständig dargestellt und angeglichen werden müssen.
-Je kleiner die Gruppe, desto einfacher ist der Anarchismus
-Politik ist immer noch scheiße
Edit:
Achja, der Gedanke Wirtschaft & Politik ist mir erst neulich aufgegangen und daher noch nicht wirklich ausformuliert, bzw. auf Schwächen abgeklopft.
Allgemein: solltet ihr unsinniges Geschwaffel entdecken, macht mich ruhig dafür fertig, mein Ego verkraftet das und immerhin lernt man was dabei!