Hab ich das? Das werden Sie doch sicher belegen können.

(nach Durchlesen des Buches) "Mann, ist das Setting toll. Und Mann, sind die Regeln scheiße. Ich weiß schon, wie ich die Hälfte des Buches ignorieren und die andere Hälfte umschreiben muss, um ein brauchbares System zu kriegen. Und das ist ja sowieso das geilste auf der Welt: 40€ für ein Buch ausgeben und dann das Buch neuschreiben!"

Aus dem Kontext gerissen, weiß man sogar nicht mal mehr, ob du hier einen Maskerade- oder einen Requiemspieler persiflierst. In jedem Fall steht in dem ironischen Ausruf wohl die Kritik, Geld für ein Buch auszugeben, dass man großteilig wegwirft, um die ganze Sache selbst zu machen und das dann auch noch gut findet.

Was so ziemlich deine Handlungsanweisung für Requiem war, wobei es da völlig okay ist, weil ja im Buch steht, dass man das machen soll. Bzw. weil Requiem darauf ausgelegt ist.

Nur dass ich eben ergänzt habe, dass du gleich mal zwei Bücher brauchst um überhaupt alle Regeln beisammen zu haben. Dass das Argument mal so ein bisschen Banane ist, weil so gut wie jeder Maskeradespieler seine Bücher längst haben dürfte und es eigentlich nur ums Umsteigen geht, was mit Mehrkosten und Neulernen verbunden ist, hab ich gar nicht angerissen.


Ernsthaft? Das was da oben steht, Träumelinchen. Du widersprichst deiner eigenen Argumentation, sobald man darin "Maskerade" durch "Requiem" ersetzt. Das passiert schonmal, wenn man versucht subjektive Präferenzen in objektiven Qualitätskriterien zu verkleiden. Das große Hauptargument, Requiem sei besser dazu geeignet etwas darzustellen, was andere schon längst mit Maskerade haben, steht immer noch auf wackeligen Beinen. Im Grunde werden die gleichen Attribute aufgezählt, nur dass sie aufgrund subjektiven Präferenzgebarens bei Requiem als Bonus und bei Maskerade als Hindernis angerchnet werden. Das ist schon etwas paradox, vor allem wenn man sich dann darauf versteift, was vermeintlich "die Intention" hinter dem Ganzen wäre, die dann auch irgendwie legitimieren soll, dass das Gerüst nur dann in sich zusammenfällt und das Spiel nicht ohne alle seine Teile sein kann, wenn nicht explizit drin steht "funktioniert auch wenn man was ändert".

Nee... Das ist ein gewichtiger inhaltlicher Unterschied. Geradezu eine Vorzeichenumkehr.

Nicht im Geringsten. Das Geschriebene ist immer noch tot. Der einzige wirkliche Unterschied ist, dass beim einen in Neonfarben "Option" drüber steht und beim anderen "Kanon". Wobei ich noch betonen würde, dass diese Kanonhörigkeit auch ziemlich angedichtet ist. Lustig, weil an anderer Stelle der oWoD vorgeworfen wird, im Grunde ja den Spielleiter im Stich zu lassen mit dem fancy schmancy 80iger "mach was du willst" Goldene Regel Zeug. Man kanns eben Niemandem recht machen.

Es ist immer noch eine sehr künstliche Trennung. Ich kenn sowieso Gott sei Dank Niemanden, der sich großartig an einen Kanon hält. Ich kenn aber auch Gott sei Dank Niemanden persönlich, der mich für beschränkt hält, weil ich seine Meinung über ein Rollenspiel nicht teile ;)


Mein Argument ist dasselbe wie weiter oben: Spiel, was du willst, aber spar es dir bitte, mir Dinge in den Mund zu legen, die ich nicht gesagt habe.

Ich leg dir nichts in den Mund, keine Sorge. Ich hab dir eine harmlose Frage gestellt. Nagut zwei.

Wenn ich mich hier in diese "Debatte" einmische, dann, um Vorwürfe gegen Requiem (oder auch Maskerade), die ich für ungerechtfertigt halte, zu entkräften.

Dein unschöner Erfahrungsbericht mit den kanonhörigen Kasperadlern hat dann was genau versucht zu entkräften? ;)
 
Eben. Und mehr als dieses Pseudo-Argument hat Requiem halt nicht.

Doch. Es ist modern. Es ist frisch. Es nicht reaktionär rückwärtsgewandt, sondern es ist neu und - das ist das wichtigste - es lässt sich immer erweitern. Die wirklich beleidigenden und verletzenden rassistischen Clanstereotype (wundert mich das gerade diejenigen, die bei den entsprechen Threads immer in erster Reihe kämpfen die "Ravnos" irgendwie geil finden) die für den echten Maskeradler dazu gehören, sind nicht mehr dabei. Man muss sich nicht die Mühe machen die selbst in die Mottenkiste des letzten Jahrtausends zu verbannen, wo sie hingehören. Der Hintergrund von Maskerade taugt gerade mal als drollige Satire seiner selbst ("Und dann verdunkelt Ravnos die Sonne und ...hmm.... die Technokratie aus Mage, genau, wirft 3 Atombomben auf sie! Und dann ist sie tot! Und alle Zigeuner sterben!").

Wenn man aus dem Hintergrund der Maskerade das herausschürft was nicht totaler Mumpitz ist ("Weißt du was dem Spiel fehlt? Ausserirdische Körperfresser! Bei den Tzimisce! Scheiß auf Konsistenz der Atmossphäre!), dann bekommt man Requiem. Requiem ist der Maskerade ähnlich, sehr ähnlich, zu ähnlich vielleicht. Aber jemand hat sich die Mühe gemacht und das Kasperletheater herausgeschnitten ("Dünnblütige sind irgendwie doof! Aber wie wäre es wenn die Daywalker zeugen können? Wie geil wäre das denn?")

Außerdem hat man den konfusen Quark von Metaplot ("Ey, und dann verbannt Tremere, nachdem Saulot seinen Körper übernommen hat, die Seele von Goratrix in einen Spiegel! Gib mir nochmal die Crackpfeife, dann kommen mir sicher noch mehr solche Ideen!") abgeschnitten, was das ganze auch von neuen Spielern einigermaßen konsumierbar macht.

Requiem auf die moderneren weil schnelleren Regeln zu reduzieren würde der Sache nicht gerecht werden.
 
Drolliger Godwin. Der Rest fußt selbstverständlich immer noch darauf, dass man Masquerade so spielt, wie du das gerne hättest, um dagegen sein zu können. But you already know that.
 
Gegenthese: Requiem ist wie Masquerade. Nur mit einer zusätzlichen Bauanleitung für Uninspirierte, mehr Raum für Rollenspiel Langeweile, kein richtiges Setting an dem man sich orientieren könnte, mit konfliktscheuen Spielern, die lieber den Schwanz einziehen und dann im Schutz des Internets ihre angebliche arische Überlegenheit feiern, als sich im wahren LebenTM an dem Drama und den Wuttränen der Kasperadler zu laben wie an köstlichem Wein.

Hab ich irgendwas vergessen, dass die Meinung von Requiem-Spielern hier ins Negative umdichtet, um sie anschließend möglichst polemisch durch den Dreck zu ziehen?
 
HJ schrieb:
Mein Punkt ist, dass die Regeln nicht das Maß sind, nach dem man ein Rollenspiel beurteilen kann. Es sei denn natürlich, man beurteilt die Schönheit der Natur auch danach, wie englisch ein Rasen geschnitten ist. Oder definiert das Gefühl der Freiheit bei einem Fallschirmspung danach, aus welchem Material der Fallschirm gefertigt wurde. Dann kann man das selbstverständlich schon machen. Man quatscht halt nur grob am Thema vorbei.
Au contraire.
Die Regeln sind das einzige Maß, an dem man sinnvollerweise die Qualität eines Rollenspiels bewerten kann. Der Hintergrund ist in der Regel (und bei Maskerade trifft das ja noch mehr zu als bei den meisten anderen Spielen) eine mehr oder weniger kreativ zusammengeschusterte Sammlung von Klischees.
Das kann jeder, das ist auch keine besondere kreative Leistung.
Bei Maskerade so wenig wie bei Requiem.
Von DSA gar nicht zu reden.
Es gibt natürlich Systeme, die über den kreativen und so nicht selbst produzierbaren Hintergrund überzeugen, aber Vampire gehört in keiner der beiden Auflagen dazu.
Requiem ist in dem Punkt nur wesentlich ehrlicher. Und hat eben bessere Regeln.

Oder um dein Nullargument zu benutzen:
"Schöner Hintergrund" ist ein Pseudo-Grund, der nur dann Relevanz besitzt, wenn man darauf wert legt.

Bubblegum schrieb:
Aus dem Kontext gerissen,(...)
Ja.
Mein Post bezog sich auf die vorhergehende Diskussion, nicht auf unsere.
Was auch nachvollziehbar ist, da du zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht an der Diskussion teilgenommen hattest.
Um dich da etwas einzuführen (du wirst ja keine 397 Seiten lesen wollen, obwohl das hier sehr unterhaltsam wäre): Eines der ersten und immer wiederkehrenden Argumente ist das Geld-Argument. Das habe nicht ich eingebracht. Das habe ich nur aufgegriffen. Und du hast es von mir aufgegriffen und bist in Ermangelung einer auch nur oberflächlichen Kenntnis des bisherigen Diskussionsverlaufs auf den Fehlschluss gekommen, ich hätte das eingespeist. Habe ich nicht.



Weil ich es wie gesagt ganz schön doof finde, da Rollenspieler normalerweise nicht mit der Wimper zucken, sich auch noch das doofste und überteuertste neue Spiel oder überflüssigste und ebenfalls überteuertste Merchandise-Produkt (Ankh-Würfel!) zu kaufen.
Und da erscheint es mir zumindest fragwürdig, den paar Kröten hinterherzuweinen, für die man hier nach heutigen Maßstäben noch recht solide (und gemessen an der damaligen Konkurrenz sogar ziemlich gute) Regeln bekommt und noch dazu eine Anleitung, wie man sein Vampire-Spiel in interessante Richtungen erweitern kann.

Du widersprichst deiner eigenen Argumentation, sobald man darin "Maskerade" durch "Requiem" ersetzt.
Na das spricht ja zumindest dafür, dass meine Argumentationslogik tight ist.
Und den Rest müsstest du nochmal ausführen. Entweder liest du da was in meine Posts rein, das ich da nicht reingeschrieben habe, oder du fantasierst. Oder ich verstehe einfach nicht, was du mir sagen willst.
Was sind diese "gleichen Attribute" und was ist das "subjektive[...] Präferenzgebaren[...]", das von mir "bei Requiem als Bonus und bei Maskerade als Hindernis angerchnet werden."?Und habe ich wirklich teleologisch ("vor allem wenn man sich dann darauf versteift, was vermeintlich "die Intention" hinter dem Ganzen wäre") argumentiert?
Ich kann mich nicht erinnern. Aber auch das wirst du sicher so famos belegen können wie deine letzte Analyse meiner Argumentation.

ich schrieb:
Nee... Das ist ein gewichtiger inhaltlicher Unterschied. Geradezu eine Vorzeichenumkehr.

Nicht im Geringsten. Das Geschriebene ist immer noch tot.
Ach auf DER Ebene bist du unterwegs!
Na da kann ich dir natürlich nicht widersprechen. Auf der Ebene ist Requiem tatsächlich das selbe wie Maskerade, wie DSA, wie die Bibel, das Grundgesetz und wie ne Fernsehzeitung: Toter Text, der selbstverständlich keine ernsthafte normative Kraft entfaltet, weil ja jeder Mensch frei ist.

Blablabla.

Aber wenn wir den Text ernst nehmen, reden wir hier schon von einer gegensätzlichen Aufforderung des Textes an den Leser: Das weitestgehend unhinterfragte Absolvieren von vorgegebenen Stationen und Beachten vorgegebener Wahrheiten (Kanon, Metaplot) auf der einen Seite, und das Schaffen der eigenen Stationen und Wahrheiten mit einigen Optionen zur Erleichterung bei gleichzeitiger affirmativer Anregung zum Ignorieren dieser Optionen auf der anderen Seite.
Bei Requiem muss man sich eben nicht nur nicht erst durch eine Willensanstrengung vom Kanon befreien, sondern man bekommt auch gleich Werkzeuge dafür in die Hand und wird auch nicht an anderer Stelle (auf Cons oder in Folgepublikationen beispielsweise) dafür bestraft.
Ist schon ein Unterschied.
Und den hätte sicher auch Camus gesehen.
 
Die sind zumindest der Teil an Vampire, der nicht mit nem Beutel Gras und nem freien Wochenende einfach mal so runtergeschrieben werden kann.
 
Achso, Rollenspiel ist srz busniz. Das hab ich ja auch nicht gewusst.

Aber Regeln sind ja gar kein Teil von Vampire. Die Regeln simulieren das Vampire Feeling nicht die Bohne, und man fühlt sich auch nicht "so richtig schön gothyk und blutdurstig", wenn man zwei statt vier Würfe braucht, um 'ne Kampfrunde durch zu bekommen.

Gut, das geht jedenfalls mir so. Wenn hier einige Regeln brauchen, um "coole Vampire" spielen zu können, dann irre ich mich vielleicht auch. Ich frage mich nur, was man so mit dem gewonnenen Raum für "Rollenspiel" anfängt, den man dann hat. Vermutlich Regeln lesen.
 
Au contraire.
Aber wenn wir den Text ernst nehmen, reden wir hier schon von einer gegensätzlichen Aufforderung des Textes an den Leser: Das weitestgehend unhinterfragte Absolvieren von vorgegebenen Stationen und Beachten vorgegebener Wahrheiten (Kanon, Metaplot)

Goldene Regel in yer face.

Weitere Krümelchen:
'Nights of Prophecy' geht ausführlich auf den Metaplot ein, wie er benutzt oder gemieden werden kann und gibt Beispiele für Alternativen zu aktuellen Metaplothandlungen.
'Gehenna' war teilweise schon fast so ein 'Ich hau dir jede Seite 3mal um die Ohren wie unglaublich toll optional alles ist'-Beliebigkeitsschwampf wie das Requiem-Machwerk insgesamt.

Was an immersionsfeindlichen, zu Tode abstrahierten Regeln besser sein soll muss mir auch noch jemand erklären. Mal abgesehen davon, dass jemand der mir Regeln ohne Setting verkaufen will ohnehin schon verloren hat, weil nur heisse Luft.
Das sehe ich auch als den Grund warum ich auf Conventions nur alle Jubeljahre mal eine Requiem-Runde sehe: Keine gemeinsame Setting-Basis vorhanden. Da nutzen die besten Regeln nichts (selbst wenn Requiem sie hätte).
 
(Ich glaube, ich werde mich mal 'n paar Seiten wieder auf die Seite von Requiem stellen. Die brauchen Unterstützung.)

Das Artwork in Masquerade sieht oft aus wie hingekackt. Da geht ein wichtiger, visueller Teil der Immersion flöten, während man die "Regeln" liest. Die Regel der 1 ist idiotisch. Masquerade Spieler tragen alle Rüsch. Hitler.
 
Das Artwork in Masquerade sieht oft aus wie hingekackt. Da geht ein wichtiger, visueller Teil der Immersion flöten, während man die "Regeln" liest.

Das ist engstirnig, falsch und offensichtlicher ausdruck deiner mangelnden Urteilsfähigkeit. Die VTM Artworks sind nicht bloß handwerkliche Meisterleistungen, die sind vor allem auch Ambientefördernd und artikulieren in ihrer hervorragenden Bildsprache eindrucksvoll und absolut realistisch mögliche Probleme, die den Alltag eines Vampirs so begleiten können. Vor allem das Tzimisce-Clanbuch (stichwort: Vagina Dentata...)

außerdem haben wir Voltaire als Baali. Take this! xD

das einzig echte Problem, dass ich bei Maskerade sehe, sind die Leute, die geflissentlich überlesen, dass bei VtM durch white wolf eigentlich ALLEs als beliebig angelegt wurde. Der Metaplot "widerspricht" sich ja nicht zuletzt deswegen ständig, damit jeder kraft seiner eigenen Phantasie daraus machen kann, was er will. Man kann NSCs aus dem "canon" übernehmen.... oder auch nicht. die Gangrel sind in der Cammy...oder auch nicht. Die Tzimis sind Körperfresser aus einer anderen Dimension, oder Dämonenpaktierer....oder was dir sonst noch so einfällt.

Eigentlich gibt es in ganz VTM nur eine einzige Konstante: NIEMAND mag Tremere. :D

Was das mit den Büchern angeht: ich hab mir bisher 2 gekauft und den Rest gegoogelt/ausgeliehen/mir erzählen lassen... Das Geld steck ich lieber in die Clanpins und bau mir MyWoD so wie sie mir gefällt... oO

So nebenbei geb ich unumschwiffen zu dass einige Ideen in der Maskerade absolut over the Top sind, aber die sind für mich einfach irrelevant. ich nehm das was mir gefällt aus Bücher, ergänz es mit Versatzstücken meines literarischen und cineastischen Wissensfundus, würze es mit einer Briese persönlichem Geschmack und spiel drauf los.

Wo is das Problem? * wartet schon auf den nächsten "der böse Canon"-schwenk....*
 
Die sind zumindest der Teil an Vampire, der nicht mit nem Beutel Gras und nem freien Wochenende einfach mal so runtergeschrieben werden kann.
Gib mir zwei Beutel und ich schreib dir Harry Potter.
Kreatives Schreiben? Was fürn alberner Beruf - das ist doch was für Hippies.

*hüstel*

Mircalla-Tepez schrieb:
Eigentlich gibt es in ganz VTM nur eine einzige Konstante: NIEMAND mag Tremere. :D
Amen.
 
Mal ne Frage an HJ, aus Gründen der Klarheit: Seit welchem Punkt in der Diskussion bist du dazu übergegangen ausschließlich zu trollen?
 
Au contraire.
Die Regeln sind das einzige Maß, an dem man sinnvollerweise die Qualität eines Rollenspiels bewerten kann.

Trotzdem ein subjektives Maß.

Ja.
Mein Post bezog sich auf die vorhergehende Diskussion, nicht auf unsere.
Was auch nachvollziehbar ist, da du zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht an der Diskussion teilgenommen hattest.
Um dich da etwas einzuführen (du wirst ja keine 397 Seiten lesen wollen, obwohl das hier sehr unterhaltsam wäre): Eines der ersten und immer wiederkehrenden Argumente ist das Geld-Argument. Das habe nicht ich eingebracht. Das habe ich nur aufgegriffen. Und du hast es von mir aufgegriffen und bist in Ermangelung einer auch nur oberflächlichen Kenntnis des bisherigen Diskussionsverlaufs auf den Fehlschluss gekommen, ich hätte das eingespeist. Habe ich nicht.

Weil ich es wie gesagt ganz schön doof finde, da Rollenspieler normalerweise nicht mit der Wimper zucken, sich auch noch das doofste und überteuertste neue Spiel oder überflüssigste und ebenfalls überteuertste Merchandise-Produkt (Ankh-Würfel!) zu kaufen.
Und da erscheint es mir zumindest fragwürdig, den paar Kröten hinterherzuweinen, für die man hier nach heutigen Maßstäben noch recht solide (und gemessen an der damaligen Konkurrenz sogar ziemlich gute) Regeln bekommt und noch dazu eine Anleitung, wie man sein Vampire-Spiel in interessante Richtungen erweitern kann.

Das ist alles wunderschön, Günther. Trotzdem hast du satirisch persifliert, für etwas Geld auszugeben, das man in großen Teilen wegwirft, weil mans eh selbst macht und das gut zu finden als Teil deiner offensichtlich mehr als verhassten Mentalität verkauft. Und ich habe dich darauf hingewiesen, dass Requiem mich doppelt dazu zwingt, Geld für etwas auszugeben, von dem du behauptest, es sei in dem Fall gut, dass ich das alles wegwerfen kann, weil ich es ja neu machen soll. Um hier zu erkennen, dass du dir selbst widersprichst muss ich keine 400 Seiten gelesen haben.

Dein "solide Regeln, gute Regeln, beste Regeln" ist übrigens immer noch subjektiv. Ich find die passiven Kampfregeln zum kotzen, wie in jedem anderen Spiel dieser Art. Potestas ist in meinen Augen völliger Schwachsinn und macht das Spiel älterer Charaktere zu einer Farce und die meisten der Disziplinen sind vom pseudo-darquen Gothicnamen bis hin zur Umsetzung Kokolores, den man nur cool findet, weil man sich besser fühlen will, als das Feindbild "Maskeradespieler". ;)

Na das spricht ja zumindest dafür, dass meine Argumentationslogik tight ist.

Nö. Das spricht dafür, dass du Scheinargumente verpackst und sie als Tatsachen zu verkaufen versuchst und deine eigenen Argumentationslücken nicht erkennen willst.

Ich kann mich nicht erinnern. Aber auch das wirst du sicher so famos belegen können wie deine letzte Analyse meiner Argumentation.

Ich habs ja jetzt zweimal aufgeführt. Ich geh schwer davon aus, dass du dich dumm stellst oder einfach nicht verstehen willst, wieso ich deine Argumente kritisiere. Bist doch sonst so ein kluges Köpfchen ;)

Ach auf DER Ebene bist du unterwegs!
Na da kann ich dir natürlich nicht widersprechen. Auf der Ebene ist Requiem tatsächlich das selbe wie Maskerade, wie DSA, wie die Bibel, das Grundgesetz und wie ne Fernsehzeitung: Toter Text, der selbstverständlich keine ernsthafte normative Kraft entfaltet, weil ja jeder Mensch frei ist.

Blablabla.

Aber wenn wir den Text ernst nehmen, reden wir hier schon von einer gegensätzlichen Aufforderung des Textes an den Leser: Das weitestgehend unhinterfragte Absolvieren von vorgegebenen Stationen und Beachten vorgegebener Wahrheiten (Kanon, Metaplot) auf der einen Seite, und das Schaffen der eigenen Stationen und Wahrheiten mit einigen Optionen zur Erleichterung bei gleichzeitiger affirmativer Anregung zum Ignorieren dieser Optionen auf der anderen Seite.
Bei Requiem muss man sich eben nicht nur nicht erst durch eine Willensanstrengung vom Kanon befreien, sondern man bekommt auch gleich Werkzeuge dafür in die Hand und wird auch nicht an anderer Stelle (auf Cons oder in Folgepublikationen beispielsweise) dafür bestraft.
Ist schon ein Unterschied.

Oh ja, ich sehe deinen Unterschied. Beim Ersten stehts im Text, dass das alles nur Option und nicht Kanon ist, beim Zweiten (vermeintlich) nicht. Den Unterschied hab ich schon im letzten Post mehrmals widergebeben.

1. Kann ich mich nicht erinnern, irgendwo in den Maskeradebüchern eine verbindliche Anleitung gelesen zu haben, den Kanon umzusetzen, ganz im Gegenteil -> Goldene Regel und so.
2. Man muss sich mit einer Willensanstrengung vom Kanon lösen? Wie hab ich mir das vorzustellen? Weinend die Seiten rausreißen, wo der drauf steht? Warum hatten wir denn kein Problem den Kanon zu ignorieren? Oder die drölfzig anderen Runden die ich miterlebt habe?
3. Inwiefern "bestrafen" Folgepublikationen einen dafür, eigene Entscheidungen zu treffen? Weil sie sich nicht mit den individuellen Veränderungen decken, die man vorgenommen hat? Ich nehme an, bei Requiem ist das wieder ein "Bonus" und etwas "Gutes", während es bei Maskerade natürlich eine Strafe ist. So ein Mumpitz. Wenn man das Ganze von vornerein als Ideensteinbruch versteht, wird man mit keiner Publikation der Welt ein Problem bekommen.
4. Cons? Ernsthaft? Das gleiche Argument wie Sethnacht? Man wird durch böse Maskeradespieler auf Cons bestraft? Was soll das für ein Argument sein?
5. Welche "Werkzeuge" sollen das sein? Das sind immer so schön mechanische Argumente, die klingen so professionell. Das Spiel gibt mir Werkzeuge in die Hand. Und es hat Stellschrauben. Und die Regeln sind so schön feingranular.

Dein "Argument" ist immer noch "Requiem ist so designed worden!" und ich setze dem immer noch entgegen "macht nichts, geht mit Maskerade auch". Um anzuerkennen, dass die Intention des Autors / des Werks nicht wirklich von Relevanz ist, muss man nicht gleich in deinen hysterischen Nihilismus a la "dann hat ja gar nichts mehr einen Sinn!!" verfallen. Man kann auch anerkennen, dass der einzige wirkliche Unterschied immer noch ist: in dem einen stehts explizit, in dem anderen nicht so explizit. Und das ist immer noch ein lachhaft schwaches Argument. :p
 
Requiuem und die gesamte nWoD sind mMn deutlich stärker so designt worden, dass "Selbst denken" durch Vorgefertigtes ersetzt wurde. Das meine positiv wie negativ. Vice&Virtues halte ich z.B. für einen geschickten Ansatz um schnell nen darquen Charakter zu designen und Motivation zu liefern, den auch so zu spielen - nur dass ich halt nicht der Meinung bin, dass jeder Charakter per Definition jemand sein muss, der so ne oberflächliche Macke hat.

Und so ähnlich sehe ich das auch mit dem Baukasten:
Hier, nimm das Teil und machs so. Und dann hier noch ein Stück. Bau es dir selbst - wir erklären dir wie!
Das ist ein netter Ansatz für einen SL-Neuling.

...aber brauch ich halt alles garnicht. Ich bin ja sowieso ein Bastler. Ich brauche keinen vorgefertigten Lego-Bastelbausatz mit 10 variablen Bauanleitungsvorschlägen, wie ich den Grundriss der Ritterburg variieren kann, gleichzeitig aber NUR Ritterburgen baue. Gib mir einfach ne coole Legoritterburg und wenn mir die zu langweilig wird, bau ich sie kreativ um oder bau mit den Teilen eben einen Dinosaurier.

Kann ich auch natürlich auch wieder mit Requiem, nur nimmt sich das meiner Meinung nach selbst deutlich zu ernst.
 
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