AW: Liste der populären Regelmissverständnisse
Madpoet schrieb:
Ich bin mir jetzt nicht mehr sicher in welchen Regelbuch aber irgenwo hatte ich mal Gelesen das V. generell keine Fingerabdrücke hinterlassen (Glaube das war irgenwo in einem Flufftext versteckt) Muss in Grundregelwerk 2 oder 3 Edition gewesen sein...
Mann könnte ja auch mal die ganzen weniger Bekanten "Natürlichen" Besonderheiten von Vampiren sammeln. Zum Beispiel das mit der "Kältestarre" (Geschick -1) wiessen auch nur die wenigsten. Aber ich meine das irgewo steht das Vampire bei wirklich extremen Minusgraden in komplette Starre fallen können... Werde mir noch mal das DA Regelwerk vor nehmen ...
Ich meine, es war das Lasombra Clanbuch. "...das Vampire nur in öligen Flüssigkeiten Fingerabdrücke hinterlassen" oder so ähnlich.
Zur Kälte: Prinzipiell sind Vampire wechselwarm, Kaltblüter, wenn man so will. Ihre Körpertemperatur hängt von der Umgebung ab. Somit können sie in "Kältestarre" fallen wenn ihre Vitae gefriert.
Praktisch können zumindest Kainiten mit Menschlichkeit ihr Blut benutzen um sich menschlicher erscheinen zu lassen, wozu auch eine erhöhte Körpertemperatur (auf menschliches Niveau) gehört, was diesem Effekt entgegenwirken kann.
In der Tat fällt es vielen Spielern und auch Leitern (mich ausdrücklich eingeschlossen) nicht immer leicht in allen Situationen daran zu denken, dass der Charakter eben kein Mensch sondern Kainit ist und was das alles für Folgen hat. Machen wir eine kleine Sammlung, wobei wir aber bedenken wollen, dass die meisten Nachteile erst unter Menschlichkeit 8 eintreten und solange man Mennschlichkeit hat mit Blut "behoben" werden können:
- Kainiten atmen nicht.
Dazu direkt noch einmal eine Frage: Wenn ich nicht atmen kann, kann ich meine Lugen nicht benutzen, richtig? Ich meine, Kainiten sind auf Luft nicht angewiesen, d.h. sie machen ohnehin nur den Blasebalg. Wenn das aber unter Menschlichkeit 8 nicht mehr von selbst geht und ohne Menschlichkeit gar nicht, dann kann ich nicht nur nicht atmen, sondern eigentlich auch nicht sprechen, pusten, hauchen etc. Also spätestens beim Sprechen finde ich das verwirrend...
- Kainiten vergessen mit abnehmender Menschlichkeit was Mimik ist.
...oder sie vergessen die dazugehörigen Emotionen. So oder so macht ein Ahn einen Menschen einfach nervös
- Kainiten sind extrem bleich.
In Deutschland fällt das keinem auf, aber im spanischen Sommer stelle ich mir das schon unglaubwürdig vor, spätestens wenn man als Gruppe auftritt...
- Kainiten haben Angst vor Feuer.
Auch jenseits der Rötschreckgrenze ist der Kainit einfach kein Freund des Feuers. Ob er ihm nun massiv aus dem Weg geht, oder sich in todesverachtender Weise dafür begeistert an Feuertänzen teil zu nehmen, das Verhältnis der Kainiten zu Feuer ist immer extrem und nie das selbstverständliche Verhalten der meisten Menschen.
Ein Mensch der ein Feuerzeug mitführt ist vermutlich Raucher, ein Kainit der ein Feuerzeug mitführt ist zumindest ein wenig verdächtig
- Kainiten haben Angst vor der Sonne,
gleichzeitig sehnen sie sich danach. Eine ganz besondere Form der Hassliebe, die man schön ausspielen kann wenn der Erzähler mitteilt "die Sonne wird bald aufgehen." Gerade Kainiten mit hoher Menschlichkeit sind sehr stilvoll, wenn sie versuchen sich der Grenze möglichst stark anzunähern, sich Bilder von Sonnenaufgängen aufhängen etc. Am meisten reitzt, was man nicht haben kann.
- Kainiten verharren in dem Verhalten und den Ansichten, die sie als Mensch hatten.
Man wird also unter den Ahnen wenig Begeisterung für Emanzipation (außer bei den weiblichen Ahnen vielleicht, obwohl auch diese an "alten Werten" festhalten können), Kulturflatrates, Streikrecht etc. finden, aber (je älter je schlimmer) eventuell auch schon Unverständnis für solche Dinge wie Demokratie ("hat bei den Griechen auch nicht geklappt"), die Abschaffung der Stände etc. Ein Prinz der einen Brujah-Punk erst einmal nach seiner Herkunft und der Tätigkeit seiner Eltern fragt und ihn nach der Art der Antwort behandelt kann auf Spieler sehr verwirrend wirken (insbesondere, wenn der Brujah aus Sicht des Prinzen aus einer "wertvolleren" Schicht stammt als der Tremere...)
- Kainiten werden vom Tier getrieben.
Auch jenseits von Raserei und Rötschreck ist das Tier der primäre Einfluss des Kainiten. Wie es in vielen Regelwerken heißt sind der Egoismus, die Macht- und Raffgier der Kainiten und ihr Wesen als Einzelgänger direkte Folgen des Tiers. Das sollte man ausspielen. Wenn sich einem Kainiten eine Gelegenheit bietet einen anderen auszuboten oder zu übertrumpfen, ist das immer eine Versuchung. Ob man ihr nachgeht oder nicht muss man mit sich selbst verantworten, aber die Versuchung ist immer da.
- Kainiten haben Angst vor dem Tod.
Klingt banal, wird aber irgendwie häufig vergessen. "Ich bin doch schon tod". Je länger ein Kainit "lebt", desto mehr beginnt er sich vor dem Tod zu fürchten. Wenn der Aspekt "sterben müssen wir alle mal" wegfällt, wird der Tod sogar noch bedrohlicher. Du könntest ewig leben, das einzige was Dich daran hindern kann sind die anderen. Daher kommt die Paranoia der Ahnen
Wenn der Tod keine Gewissheit mehr ist, reift der Drang das ewige Leben zur Gewissheit zu machen.
- Kainiten sind überheblich.
Und zwar alle. Selbst der objektivste, bescheidenste Kainit erkennt, dass er besser, schneller, stärker, usw. ist als die meisten Menschen. Das bricht selbst in solch demütigen Wesen die Schwelle zur Selbstüberhöhung. Wenn ich besser bin als der Durchschnittsmensch, bin ich nicht vielleicht auch besser als alle Menschen? Muss ich mich nicht eigentlich nur noch mit "meinesgleichen" messen? Und wenn dem so ist, bin ich dann vielleicht auch besser als der durchschnittliche Kainit? In diesem Zuge kommt auch wieder das Tier zum tragen. "Natürlich bist du besser und du verdienst mehr als man dir zugesteht, du solltest es dir einfach nehmen und die die dir im Weg stehen..." :vamp:
- Kainiten und die Menschen
Wo ich schon mal dabei bin. Wenn man sich regelmäßig von etwas ernährt, fällt es einem schwer diese Nahrung als gleichwertig zu betrachten. Glaubt einem Vegetarier
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Daher haben Kainiten in der Regel und wie immer mit zunehmendem Alter, ganz besondere Beziehungen zu den Sterblichen. Das kann alle Formen annehmen, vom Väterlichen/Mütterlichen behüten der eigenen Herde bis zum "Saftbeutel" - Ansatz des Sabbat (und aller anderen Kainiten, die es eigentlich auch so sehen...). Diese Einstellung spiegelt sich in ihrem Umgang mit den Menschen. Stellt Euch vor (sofern ihr keine Vegetarier seid), Ihr würdet versuchen einem Schwein das Gefühl zu geben es sei ein ehrenwertes Mitglied Eurer Geselslchaft, ein geschätzter Gast in Eurem Haus und eine Quelle von Charme und Inspiration, dann habt Ihr eine Idee davon, welch schauspielerische Leistung viele Kainiten jede Nacht auf Beutefang erbringen müssen