Also unsere Gruppe spielt in Koblenz. Das ist keine allzu große Stadt, weshalb ich umliegende kleinere Städte und Dörfer zur Koblenzer Domäne zugeordnet habe.
Super! Koblenz ist definitiv keine Kleinstadt und mit der Zuordnung, die Du gemacht hast, solltest Du die Einwohnerzahl bereits verdoppelt haben.
Und nicht vergessen die angegeben Zahlen stellen ledglich einen Mittelwert dar, der von Region zu Region durchaus stark schwanken kann.
Ich würde mir wegen der Diskrepanz zu den zwei bis drei Vampire, die rein rechnerisch für Eure Region heraus kommen, deshalb keine allzu großen Sorgen machen.
Bei zu strenger Auslegung der Zahl wären Vampire ohnehin nur äußerst schwer durchs Mittelalter gekommen.
Falls Du Dir noch immer Sorgen um das Thema Anzahl Köpfe pro Vampir machst, könntest Du zusätzlich einen Blick in den Thread "Anzahl der Vampire in einer kleineren Stadt" (siehe:
https://blutschwerter.de/thema/anzahl-der-vampire-in-einer-kleineren-stadt.73670/) bei uns im Forum werfen.
Hier haben sich bereits andere Spieler und Spielleiter ausgiebig darüber ausgetauscht, wie sie die Frage in ihrer Runde handhaben.
Ein weiteres Problem ist leider, dass sich noch niemand so richtig einen Hintergrund überlegt hat, da sie noch wenig bis keine Ahnung von Vampir haben. Sie sind gewöhnte DSA Spieler, die nur: "Hier dein Auftrag, werde zu einem epischen Helden!" kennen.
Die scheinbare Schwäche Eurer Runde "die Spieler haben wenig keine bis keine Ahnung von Vampire" kannst Du, wie
@Kalanni bereits angemerkt hat, durchaus auch als eine besondere Stärke sehen.
Prima, dann sind doch die Spieler genauso unvorbereitet wie die Charaktere. Sie wurden Vampir und man hat ihnen gesagt, sie sind jetzt besser als die Menschen, haben gemerkt, dass sie Menschen manipulieren und für ihre Zwecke einsetzen können. von Fluch und den anderen Sachen hat ihnen keiner was gesagt, das merken sie jetzt, dass sie keine wirklichen Helden sind, dass sie eigentlich ganz unten in der Hierachie stehen.
Deine Spieler brauchen sich nicht extra zu verstellen und vorhandenes Spielerwissen ausblenden, um in die Rolle von Neugeborenen zu schlüpfen, die gerade erst dabei sind erste Erfahrungen als kleine Fische im Raubfischbecken zu machen.
Meine eigenen NSC's sind auch weniger das Problem. Habe schon alle Ämter+ Primogene besetzt und Ziele ausgearbeitet. Intrigen unter den Primogenen bestehen auch schon.
@Lloyd1991: Super! Das heißt es hängt vor allem an folgendem Knackpunkt?
Mir fehlt halt die Verbindung von Charakteren zu NSC's und halt dieses:"Warum sollte ich dir kleinem Neugeborenen überhaupt eine Audienz gewähren oder dir gar helfen?
Wie in vorangegangenen Posts angedeutet sehe ich persönlich die größte Chance hier gute Gründe zu finden vor allem bei den Hintergründen der Spielercharaktere.
Sie sind gewöhnte DSA Spieler, die nur: "Hier dein Auftrag, werde zu einem epischen Helden!" kennen. Da muss ich sie aber einfach mehr ausfragen, sollte aber kein Problem sein.
"Wie sind die Charaktere zu Vampiren geworden und warum?"
Sowohl das Aufeinandertreffen mit dem Erzeuger als auch die Kuss-Szene selbst stellt einen entscheidenden Wendepunkt in der Biographie der Charaktere dar.
Aus diesem Grund ist es nicht unüblich diesen nicht ausgespielten Teil der Biografie von Charakteren, als eine Art Vorspiel, unter dem Titel "Präludium" zumindest grob zu skizzieren.
Vielleicht kannst Du Deine Spieler ja dazu motivieren in einer handvoll kurzer Sätze oder einer Reihe von Stichpunkten kurze Angaben zu ihren Vorstellung zu machen.
Gründe aus denen auch erfahrene Vampire Interesse daran haben können auch kleinen Neugeborenen Audienz zu gewähren und sie eventuell sogar zu unterstützen sollten sich vor allem in der Vorgeschichte der Charaktere finden lassen.
Ohne nähere Angabe über diese Hintergründe ist es schwer konkrete Ideen anzugeben.
Ein recht allgemein gültiger Ansatz ist sicher die Frage nach Verantwortung.
Auf wen werden Fehlverhalten und Vergehen des Neugeborenen zurückfallen?
Wer wird im Zweifelsfall Rede und Antwort stehen müssen oder gar den Kopf für ihn hinhalten müssen?
Beginnend beim Primogen über Clanangehörige bis hinunter zum Erzeuger ist letzlich jedes Glied der Hierarchiekette der Gefahr ausgesetzt in irgendeiner Form für den Neugeborenen zur Rechenschaft gezogen zu werden.
Eventuell wird man versuchen die Verantwortung die Kette möglichst weit nach unten abzuschieben, vielleicht wird man auch versuchen die Situation für interne Machtkämpfe auszunutzen.
Etwa die Verantwortung einem missliebigen Konkurrenten unterschieben und die Neugeborenen selbst gezielt zu Fehlverhalten verführen.
Wie auch immer, an irgend einem Vampir wird die Verantwortung letztlich hängen bleiben.
Bereits aus reiner Eigenliebe wird dieser ein gewisses Interesse daran haben, dem Neugeborenen soweit nötig unter die Arme zu greifen.
Und hey - Absprachen innerhalb des Clans schön und gut, wer weiß schon, wen der Prinz im Zweifelsfall als den Verantwortlichen einstufen wird?
Aus den konkreten Charakterhintergünden resultierende Motivationen können sehr unterschiedlich ausfallen.
Wurde der Charakter von einem jungen, unerfahrenen Vampir in dem verzweifelten Versuch durch die Erschaffung eines menschlicheren Gefährten im Kampf gegen das Tier einen Teil der eigenen Menschlichkeit zu retten erschaffen?
Wurde er gezielt geschaffen, etwa um den Verlust eines Clanangehörigen auszugleichen und bei Verhandlungen die gleiche Ansprüche zu behalten, oder um die eigene
Vormachtstellung weiter auszubauen und eigenen Forderungen mehr Nachdruck zu verleihen?
In beiden Fällen dürfte der Neugeborene keine größeren Schwierigkeiten haben Unterstützer zu finden.
Selbst in Fällen, in denen der Neugeborene mit falschen Versprechungen gelockt wurde und nach dem Willen einiger möglichst schnell entsorgt werden sollte, werden sich sicher geheime Unterstützer finden lassen, die diesen Dorn gern ein wenig länger im Auge ihrer Konkurrenten stecken sehen möchten.
Nur eine kleine Auswahl von Beispielen.
Wie Du siehst: Je nach Ausgangslage können die Optionen sehr unterschiedlich ausfallen.
Wenigstens eine Partei, die ein gewisses Interesse an Überleben und Vorankommen der Neugeborenen haben könnte, sollte sich eigentlich immer finden lassen.
Ein Unterstützer muss nicht immer ein guter Freund des Neugeborenen sein.
Selbst bei eigener Abneigung gegen den Neugeborenen kann sich ein Vampir durchaus als Unterstützer betätigen, sofern er einem seiner Feinde damit schaden kann.
Auch bei dem Lehren von "harmlosen" Disziplinen wird man sich bei den Neugeborenen vermutlich nicht so sehr zurück halten, wie bei Vampiren, die eine echte Bedrohung darstellen können.
Ich krieg halt immer am Ende nach des Abends nach Vergabe von Erfahrungspunkte folgende Fragen gestellt: "Kann ich das und das steigern? Wenn nein, warum nicht und wann/wie darf ich das steigern? Wann kann ich meine Disziplin steigern? Was müsste ich dafür tun?"
Clandisziplinen jederzeit, clanfremde Dispziplinen nur mit dazu bereitem Lehrmeister.
Neben dieser Auskunft würde ich versuchen die Chance zu nutzen und direkt nachfragen, welche Disziplin der Spieler denn gerne steigern möchte.
Auf diese Weise kannst Du die Spieler nicht nur auf den Unterschied zwischen Clandisziplinen und clanfremden Disziplinen hinweisen, sondern erhälst auch wertvolle Informationen darüber, welche Spielerinteressen Du bei der Planung zukünftiger Abenteuer berücksichtigen kannst.