Krieg

Naja, ich habe in meinen Stories häufiger Storyarcs, wo auch zB Techies und Traditionalisten interagieren. In dem Fall führt das dann häufig dazu, daz Motive in Frage gestellt werden und so. Ich sehe den Background eh nicht so schwarz/weiß, daß die sich auf Sicht sofort umnieten müssen, ach wenn halt manchmasl nichts anderes übrig bleibt (ich denke, diese gemeingefährlichen Verbenas hätten sonst den armen NSC-Trupp ausradiert, wenn nicht die richtigen Maßnahmen ergriffen worden wären...).
 
Es gibt aber einen Unterschied. Du bist nicht gezogen worden und dann in der Arme aufs Kämpfen gedrillt worden, sondern du bist erwacht und dir wurde dein komplettes Weltbild eingehämmert, sammt Ideologie und extrem viel "die wollen dir ans Leder und dein Gehirn waschen" oder "Die wollen der Realität schaden". Wir reden hier ja von magischem Training und absoluter Ideologie, die noch stärker ist als das mit der USA und der UDSSR, da es hier nicht nur um Landesverteidigung sondern um selbsternannte Erleuchtung und Rettung der Welt geht.

Im kaltem Krieg gabs kaum direkte Konfrontation, hier schon wenn auch gezielt und subtil. Hier kann dein Master dir sagen "Das und jenes haben sie getan, diese und jene haben sie umgebracht, oder das Gehirn gewaschen"
Das Beispiel oben passt schon. Wenn dir dein Mentor erzählt, wie eine Techie-Unit ein Verbena Konvent brutal ausgeräuchert hat und nun nix mehr davon übrig ist und mehr Beispiele dieser Art hat... Wie lang würdest du Zweifeln. Auf jedes "Aber warum?" hat er dann eben die entsprechende Verblendungsantwort. Und dazu musst du bedenken, dass du als Mage deinen Platz in der Welt mit dem Erwachen verloren hast, die Welt und die Realität will dich so nicht mehr, also wirst du mehr die Gemeinschaft gleicher suchen und auch mehr auf sie hören. Du bist zunächst verloren und dann nimmt dich jemand auf und sagt er bringt dir alles bei was du zu diesem Thema wissen musst... Dazu gehört auch das Feindbild.

Dark
 
Es gibt aber einen Unterschied. Du bist nicht gezogen worden und dann in der Arme aufs Kämpfen gedrillt worden, sondern du bist erwacht und dir wurde dein komplettes Weltbild eingehämmert, sammt Ideologie und extrem viel "die wollen dir ans Leder und dein Gehirn waschen" oder "Die wollen der Realität schaden". Wir reden hier ja von magischem Training und absoluter Ideologie...
Ich sehe den Unterschied nicht...
Warst du eigentlich bei der Bundeswehr?
Ich sage dir, da kriegt man auch seinen Teil Ideologie und Propaganda und an dem Gerücht das man sich mit einer Waffe ziemlich mächtig fühlt ist auch was dran...

Im kaltem Krieg gabs kaum direkte Konfrontation, hier schon wenn auch gezielt und subtil.
Korea, Kuba, Vietnam, Angola, Chile, etc...
Nicht zu reden vom ewigen "Schattenkrieg" der Geheimdienste.
 
DarkOne schrieb:
Es gibt aber einen Unterschied. Du bist nicht gezogen worden und dann in der Arme aufs Kämpfen gedrillt worden, sondern du bist erwacht und dir wurde dein komplettes Weltbild eingehämmert, sammt Ideologie und extrem viel "die wollen dir ans Leder und dein Gehirn waschen" oder "Die wollen der Realität schaden".

Wo war jetzt noch einmal genau der Unterschied zu Die Brücke, und den jungen Männern, denen ab 1933 ein komplettes Weltbild eingehämmert wurde, samt Ideologie und extrem viel "das sind Untermenschen" oder "die wollen das deutsche Volk vernichten"?

mfG
jdw
 
Ich sehe einfach keinen Widerspruch zwischen Mage und Kriegsgeschichte. Ich sehe keinen Zwang von einer "ganz anderen Art des Krieges" aus zu gehen. Kosmetisch anders? Ja. Aber gänzlich anderer Art? Nein.
Gerade weil die Kombattanten oft in so jungen Jahren in den Krieg hineingesogen werden, gerade weil so gegensetzliche Ideologien aufeinanderprallen, gerade weil Mages immer noch Menschen sind, gerade deshalb finde ich, dass Aspekte hier zu kurz kommen, unterschlagen werden.

Ich möchte ja gar nicht behaupten eine jede Mage Chronik sollte aussehen wie Platoon mit Sphären, aber das diese Möglichkeit der Interpretation, mehr noch, diese Facette des Settings so stiefmütterlich behandelt wird, das finde ich bedauerlich.

mfG
jdw
 
imo:
also, mage ist für mich auch das "hellste" wod-spiel.
fpr "richtigen" krieg sind es auch einfach zu wenige. es gibt verdammt wenig erwachte, und zueinem richtigen kreig gehören dementsprechend auch eine gewisse anzahl oder masse. massensterben und leiden ist das besonders tragische am krieg und das geht mit einer handvoll soldaten nunmal nicht so gut.
wenn man richtig krieg spielen will, dann eigent sich imo werwolf, z.b. im amazonas besser. klare fronten, klare feinde. viel blut und gemetzel.
magus wird in allen puplikationen, die ich kenne immer mit einem zwinkernden auge gesehen und im mittelpunkt steht eigentlich eher paradigma, magietheorie, das verändern des charakters, also der wesenszüge und des verhaltens durch seine magie, interaktion mit den anderen magi aus der kabala (in keinem anderem wod-spiel ist der gruppenzusammenhalt üblicherweise derart lose, wie bei magus).

der "erleuchtungskriég" ist imo hauptsächlich um einen grund zu geben, warum ansonsten eher einzelgängerische chars sich zusammenschliessen.
 
Magus, das "hellste" Spiel?! Was ist denn mit dem kindlichen Charme von Wechselbalg, selbst Dämonen finde ich wesentlich "heller" ... Na ya, aber wie in so vielen Fällen ist das Auslegungssache. Ich spiele Magus doch ganz gern eher "düster", verbunden mit all der Magie, die das Spiel bietet.
Ich glaube, es gibt ganz andere Gründe als einen Erleuchtungskrieg, um sich zusammen zu schließen, so beispielsweise ein Aufstieg der Gefallenen. Das bringt sogar die TU dazu, sich mit den Traditionalisten zu verbünden. Ansonsten stime ich dir zu, um einen richtig offenen Krieg auszutragen, sind es einfach zu wenige Magi, die sich in den Kampf stürzen könnten. So, bis hier erstmal.

Be seeing you.
Glaswandler
 
Doomguard schrieb:
fpr "richtigen" krieg sind es auch einfach zu wenige.

Sehen wir uns doch einmal die üblichen verdächtigen in Sachen Buch und Film an, wie viele wirklich handlungstragende Personen finden sich dort? 08/15? Asch und eine Handvoll Leute um ihn herum. Apocalypse Now? Die Truppe auf dem Boot. Die Brücke? Die Jungs auf der Brücke (an "Feinden" übrigens ein Amerikaner plus ein amerikanischer Panzer). Das Boot? Die U-Boot Besatzung, und auch da ja eigentlich nur ein Teil. In Borcherts Die Kegelbahn tauchen gerade einmal zwei Personen auf. ...

Ich behaupte zwei Dinge:
Massen sind für die Stimmung nicht essentiell.
Und: Massen sind trotz der geringen Zahl echter Mages nicht unmöglich.

mfG
jdw
 
@BUG

Naja, gut, in den Filmen geht es natürlich nur um eine kleinere Anzahl von Leuten, aber die generelle Stimmung wird davon erzeugt, daß man weit, daß um diese herum noch huntertausende ebenso (sinnlos?) kämpfen. Bei Mage geht das eben aufgrund der mangelnden Masse der Mages und der Notwendigkeit, sich dem Konsensus unterzuordnen nicht ganz so (offene Feuerbälle zwischen Mage-Platoons? You wish... Dahätten die Trads null Chance gegen die Techs).

Naja, außerdem muß ich für meinen Teil zugeben, daß ich keine Lust hätte, vor so einem "Apocalypse Now" Hintergrund zu spielen, aber das ist halt Geschmackssache...

Clear Ether!
Stayka
 
Stayka schrieb:
Naja, gut, in den Filmen geht es natürlich nur um eine kleinere Anzahl von Leuten, aber die generelle Stimmung wird davon erzeugt, daß man weit, daß um diese herum noch huntertausende ebenso (sinnlos?) kämpfen.

Kommt die Stimmung wirklich daher? Oder kommt sie vielleicht von der Sinnlosigkeit an sich?

Bei Mage geht das eben aufgrund der mangelnden Masse der Mages und der Notwendigkeit, sich dem Konsensus unterzuordnen nicht ganz so

Da landen wir wieder bei der Kosmetik - und bei den Möglichkeiten Masse in Mage zum Tragen zu bringen. Ein afrikanischer Dreamspeaker ist keine Masse richtig. Was ist mit einem afrikanischen Dreamspeaker und einer Horde fanatisierter Stammeskrieger? Zwei Etherites sind keine Masse. Zwei Etherites und ein Campus voller Studenten? Drei Men in Black, keine Masse. Drei Men in Black und ein Hostage Rescue Team des FBI?

Braucht es eine gesamte Stadt, die in Trümmern liegt, und Panzer die durch die Strassen rollen? Oder reicht es nicht schon, wenn HIT Marks durch eine ausgebrannte Fabrik streifen, während draussen statt der Luftschutz- die Polizeisirenen heulen?

mfG
jdw
 
Wäre das dann nicht aber "nur" die weiter oben von Dir angesprochene Polizeiaktion? Ich sehe da keinen wirklichen Unterschied.
 
Wie gesagt, es ist für mich eine Frage der Stimmung.
Und ja, die eingangs erwähnte Polizeiaktion fängt meiner Meinung nach bereits einen Teil dieser Stimmung ein. Aber zum einen eben nur einen Teil, und zum anderen ist selbst sie in meinen Augen völlig unterrepräsentiert.

mfG
jdw
 
Wieso ist sie unterrepräsentiert? Im Prinzip ist ja zB die Spielidee gerade einer Runde wie meiner NSC Unit-4 gerade auf solche Aktionen angelegt. Ich kann ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen, wieso so etwas unterrepräsentiert sein sollte. Es kommt vermutlich auf die STs an, welche Schwerpunkte sie setzen, aber IMHO gehört so etwas doch immer irgendwie dazu.
 
Über weite Strecken geben die Publikationen in meinen Augen die entsprechende Stimmung nur mit viel Wohlwollen her.

Auch wenn es dabei ja um ein anderes Thema geht, möchte ich doch kurz auf Nightmares of Mine verweisen, und die äusserst interessante Feststellung, dass ein Vampir eben noch keinen Horror macht - man muss auch Angst vor ihm haben.
Der Grund aus dem ich auf der ersten Seite von banalen Abenteuergeschichten sprach.

mfG
jdw
 
Das stimmt schon, vieles in Mage verführt dazu, "simple" Abenteuergeschichten zu spielen (vergleiche hierzu die Einstellung der Söhne des Äther, die es nun wirklich besser wissen müssten, aber aus Protest gegen ihre ehemaligen Alliierten kaum so was wie Organisation zusammenkriegen). Allerdings: Selbst, wenn die ganze Welt Schauplatz eines Krieges ist, sind doch nicht überall Fronten und Kampfplätze, und selbst in einem Krieg wie dem Zweiten Weltkrieg hat es Gebiete gegeben, in denen das Leben fast normal weiterging (unberührt vom Krieg, wohlgemerkt, nicht vom Regime der Nazis, das war in den von Deutschland besetzten Gebieten tatsächlich ziemlich allumfassend).

Mage ist ein Spiel, bei dem Hoffnung meines Erachtens eine sehr bedeutsame Rolle spielt. Echte, realistische Kriegsszenarien bieten sich da nicht an, zumindest nicht für mich. Jeder andere Erzähler mag das handhaben, wie er will, und ich trete ihm deswegen auch nicht auf die Füße (ich finde zum Beispiel auch, dass die Regeländerungen von 2nd zu 3rd Edition das Gefühl der sterbenden Magie verstärken und daher etwas Gutes sind- schlagt mich


:)
 
@Ospero

Nawww, ich schlage Dich nicht, auch wenn ich die 2nd ed definitiv vorziehe :D
Aber wieso unterstreicht das für Dich die Sache mit der Hoffnung, oder habe ich Dich da falsch verstanden?

Clear Ether!
Stayka
 
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