AW: Kinder des Lotus
Hallihallo,
nachdem der Charakter abgesegnet wurde, hier also wie versprochen eine kleine Schupperstory für meinen Drachen.
Vorstellungsgeschichte
Ach Akira, wie schwer sind gute Feinde doch zu finden, wie dünn die Kompetenz gesät. Beinahe stimmt mich traurig was heute Nacht meine Pflicht ist, doch hast du einen schönen Tod im Bett verdient und ich mag es keinem anderen gönnen dich zu töten.
Wie lange haben wir unser Spiel gespielt, fünfzig Jahre ? Du konntest nicht gewinnen, aber deinen Versuchen, die öfter schlau als plump waren, habe ich immer meine Achtung gezollt. Jetzt schleppen deine Schergen den schlanken Körper des Mädchens, das ich heute für dich bin, in dein Haus und meine Tränen sind echt. Du geiler alter Bock du, wie gut ich dich verstehe. Lange habe ich vor dem Spiegel gewählt, um dir das passende Abschiedsgeschenk zu geben, denn mit immerhin 76 Jahren bist du wohl nicht mehr der Sportlichste.
Voller Vorfreude nehme ich die Schläge und Beleidigungen deiner Männer entgegen, denn sie tun nur was du willst, was wir wollen.
Ja, alt bist du geworden, starr und knöchern. Verschwunden ist der Geist und der Witz deiner jüngeren Tage, da du es nicht nötig hattest Körper wie meinen jetzigen mit Gewalt zu dir bringen zu lassen. Ach Akira, es wird wirklich Zeit.
Ein schönes Haus, das du da hast Akira und ein schönes Automobil hast du auch, nur alles sehr westlich, meinst du nicht. So bekommst du auch dein Frischfleisch, das deine Männer so begehrlich anschauen, darauf hoffend, das du noch recht viel übriglassen mögest. Jung, schön und verwestlicht, so magst du sie doch nicht wahr ? Was ist nur aus den Yakuza von früher geworden ? Waren sie nicht auch voller Feuer und Kraft, mußten sie sich so gehen lassen ? Die Hälfte der Burschen, die dein Haus bewachen, hättest du in alten Zeiten nicht einmal deine Schuhe putzen lassen.
Sie schleifen mich durch teuer eingerichtete Zimmer, mit persischen Teppichen und Edelholztischen. Ziehen mich durch lackierte Türen, die mit ihrer Farbe ihren Panzerstahl verstecken wollen. Das Reispapier der Tradidion ist dir nicht mehr gut genug Akira, zuviel Angst steckt in deinem alten Körper, als das du deinen verwestlichten Stahlschrank noch verließest. So muß ich zu dir kommen und wir werden den Abschied allein feiern, aber das ist dir wahrscheinlich lieber so.
Oh, wir sind wohl da. Nur noch eine Tür liegt zwischen uns, alter Feind. Eine große Tür, stark und schwer, doch du glaubst selbst nicht an ihren Schutz. Große böse Männer stehen Wache vor ihr, doch sie dürfen nicht zu dir herein, nicht wahr, das dürfen nur junge Mädchen. Ist die arme Reiko auch so zu dir gebracht worden, damals vor all den Jahren ?
Oh, ich bin dir nicht mehr böse Akira, längst weiß ich was du dabei empfunden hast und dennoch kann ich mich einer gewissen Vorfreude nicht erwähren, als sich deine Tür schließlich öffnet und sie dir meinen gefesselten Körper übergeben.
Ich schaue dich aus ängstlichen, verheulten Augen an und sehe wie sehr du gealtert bist. 76 bist du erst, aber wirkst 15 Jahre älter. Nur dein Blick bekommt wieder das alte lüsterne Glimmen, das ich noch von früher kenne. Ist da wirklich nicht mehr von dir geblieben ? Einst war auch für mich das nackte Fleisch alles, doch ich bin gewachsen, während du geschrumpft bist. Es ist gut, das ich gekommen bin. Es ist gut, das ich meiner Gestalt weiße Haare verlieh. Es ist gut.
Du gibst mir mit dünner Stimme Befehle und schickst mich in dein Bett. Deine Gewaltandrohungen und deine Männer sind dir nicht Schutz genug, nein du bindest mich fest auf seidenen Laken. Ängstlich bist du bei all deiner Macht, kein Risiko mehr eingehend. Alt, traurig und ängstlich.
Das ist doch kein Leben mehr für jemanden wie dich, alter Feind. Es wird Zeit für die Erlösung Akira, Zeit um zu sehen ob du etwas gelernt hast, Zeit diesen Zyklus zu vollenden.
Schwach bist du auch geworden. Deine Schläge treffen mich kaum und du hast Mühe deine Lust zu finden. Beinahe bin ich beleidigt, habe ich mir doch wahrlich Mühe gegeben mit diesem Körper, aber es ist nur dein Alter. Vielleicht sollte ich dir etwas unter die Arme greifen, denn immerhin ist das mein letztes Geschenk an dich und so stimme ich mein Chi auf das deinige ab.
Es fällt mir leicht, ist mir das Wesen eines alten Lustmolchs wie dir doch alles andere als fremd und siehe, es entfacht deine Leidenschaft und schenkt dir die zweite Luft. Stinkige Luft zwar, die dein röchelndes Keuchen mir da ins Gesicht bläst, aber immerhin Luft. Ich zeige dir ein schmerzlich verzerrtes Gesicht und es bereitet dir Freude, wie schön. Dein Herz gibt alles, als du versuchst den alten Rolls Royce deines Körpers wie einen Sportwagen zu fahren. Ich muß zugreifen ehe du gegen einen Baum fährst.
Langsam, um dich dein Geschenk so lang wie möglich auskosten zu lassen, fange ich an von deinem Chi zu kosten und in diesem Augenblick schmeckt dein Odem wie das eines jungen Mannes, nur gehaltvoller, und es fängt auch an mich zu erregen.
Anfangs fällt es dir garnicht auf, doch irgendwann sehe ich deinen verwunderten Blick. Du bist es nicht gewohnt, das deine Mädchen Spaß haben, habe ich recht Akira. Sollten sie nicht lieber schreien und weinen, statt zu stöhnen und zu keuchen ?
Du versuchst alles wieder ins Lot zu bringen, nimmst dir eine Peitsche und gibst alles was dein alter schlaffer Körper hergibt, doch es bewirkt nichts als noch mehr Lustgeräusche von mir, während du dich verausgabst. Die Striemen verschwinden so schnell wie sie kommen. Wessen Chi das wohl bewirkt hat Akira.
Deine Hand wird schwerer und immer schwerer. Ich sehe wie du langsam skeptisch wirst, ob du vielleicht vergiftet worden bist, oder sonst ein Hinterhalt am Werke ist. Damit habe ich gerechnet. Du willst mir noch mehr wehtun, es aus mir herausholen, doch du läufst nur in meine Lotoswolke und schwankst zu mir ins Bett.
Ich erzähle dir was ich mit dir machen werde, nicht alles, nur was ich dir schenken möchte und du öffnest mir voller Vorfreude die Fesseln.
Ich habe nicht gelogen. Ich schenke dir die Künste dieses jungen Körpers noch eine ganze Stunde lang, bis dein Herz aufhört zu schlagen und dein Chi voll und ganz mein ist, so wie deine Einflußsphäre bald ganz mein sein wird.
Zufrieden sehe ich das letzte Lächeln auf deinem Gesicht Akira und wieder stiehlt sich mir eine Träne ins Auge, als ich daran denke, das wir nie wieder gegeneinander antreten werden, aber du warst alt und schwach geworden.
Die Hülle des Mädchens hat ihre Schuldigkeit getan und nun wirst du mir noch einen allerletzten Dienst erweisen, alter Feind. Wie es sich nach einem Rendevouz gehört, wirst du mich nach Haus geleiten und dafür brauche ich nun deine Gestalt Akira.
Die Leibwächter sind gelinde gesagt überrascht über deinen Wunsch, jetzt in der Nacht in dein lange unbenutztes Penthouse zu fahren, aber natürlich gehorchen sie. Sie werden dir auch gehorchen und deine Leiche bis morgen früh in Ruhe lassen. Im Penthouse angekommen schicke ich deine Leute ersteinmal weg, damit ich allein im Privatbereich bin. Ich muß sagen Akira, dein Geschmack was die Aussicht angeht war wirklich gut. Nachts sieht eine Stadt von oben immer am schönsten aus.
Ah, mein Taxi kommt. Das Geräusch der Rotorblätter paßt ganz wunderbar zum Glanz der Lichter, es hat sowas Reales.
Wieder hat ein Körper ausgedient und diesmal ist es der deine Akira, heute gleich im doppelten Sinne. Ich nehme wieder meinen eigenen an, oder besser den, der mich im Augenblick repräsentiert und gehe die Stahlglasfassade hinauf bis aufs Dach, wo der Hubschrauber gerade zur Landung ansetzt. Was ist Kanaye wieder pünktlich. Der Gute ist schon sehr bemüht, aber bei weitem nicht dein Format oder deine Schläue Akira. Doch er kann Helikopter fliegen und das ist doch auch schon was. Den Flug über denke ich nach, wer dich ersetzen könnte und mir fallen kaum drei Namen ein, die dich auch nur eine Woche schaffte dich zu vertreten, aber ich werde jemanden finden. Eine neue Chance, frisches Blut und ich werde deinem Nachfolger von dir erzählen, alter Feind, von unseren guten Zeiten. Ich werde den Sonnenaufgang betrachten und an dich denken, ich werde dein Grab besuchen und auf dich trinken Akira. Leb wohl.
Das war so die Einstimmungsstory von Kenzo Harada, um ihn etwas vorzustellen.
Von seinem natürlichen Äußeren ist er ein gutaussehender Anfangvierziger, aber seine ständigen Gestaltenwechsel lassen ihn ab und an überlegen, wie denn seine eigentliche Gestalt war. Manchmal braucht er sogar ein Foto dafür.
Er ist der erfolgreiche Bordellbesitzer und nennt eine ganze Reihe von Freudenhäusern sein eigen, aber nur jeweils eines pro Stadt, damit die Qualität gewahrt bleibt. Dafür kann man dort aber auch sogut wie alles bekommen, von der Geisha zur Opernbegleitung bis zur Entjungferung ist so ziemlich alles buchbar. Kenzo ist reich und hat gute Kontakte. Für einen Drachen ist er recht gesetzt und er hat einen ausgeprägten Sinn für Ordnung, allerdings auch seine eigene Vorstellung wie diese zu erreichen ist.
Er ist erst spät zum Jina erhoben worden, wohl weil man einem Drachen nicht ganz über den Weg getraut hat, aber als er eine Erkenntnisstufe erreichte, die es ihm ermöglichte ohne Blut auszukommen, kam man nicht mehr drum herum und selbst einige ältere Kraniche zollen ihm nun wiederstrebend Respekt, hatten doch vor allen jene gedacht, das er das als "Lustdrache" nie schaffen würde. Das er es sogar ohne die normalerweise nötige Dharmastufe gemeistert hatte, war jedoch ein zweischneidiges Schwert, welche ihm auch Neider einbrachte.
Kenzo ist der festen Überzeugung es eines Nachts auch bis zum Mandarin zu bringen, zeigt seinen Ehrgeiz aber schon seit geraumer Zeit nicht mehr so offen.
Öfter als anderen übergibt man ihm die Aufsicht über Jünger in der Koa, offiziell, weil er noch so fest in der sterblichen Welt verwurzelt ist, doch eigentlich, damit er Gelegenheit hat doch einmal zu stolpern.
LG Sam