Keine Grafik ist besser als die Grafik meiner Fantasie.
Ich finde, dass das wichtigste am einem guten Kampf seine Einbettung in die Story ist - und das in jedem Medium.
Als Cap3 ins Kino kam - und zwar etwa gleichzeitig mit BvS - hatten einige DC-Films gelästert, dass der große Flughafen-Kampf in Cap3 ein Schulhofgerangel sei ohne irgendwelche echten Gefahren für irgendwen.
Für mich war das auch ein Schulhofgerangel - aber eben ein Schulhofgerangel unter guten Freunden und alten Kameraden, die einen ideologischen Streit auskämpfen an dem ihre Freundschaft gerade zerbricht. Diese Motivlage hat den Kampf spannend gemacht.
Ja. Lustig. Und so sinnlos. Bis auf ein paar Sprüche zwischen Spiderman und Iron Man / Captain America hätte man das glatt weglassen können.
Auch die Grafikorgien bei Transformers befriedigen wie Zuckerwatte. Für den Augenblick toll. Aber hinterher bleibt keinerlei erinnerungswürdiges Stück übrig.
Und hier ist mir egal was DC-Filme machen oder nicht machen. GoG 1 hat das schon richtig gemacht. Mindestens ein Augenblick echter Gefahr im Endkampf kann das durchaus retten.
So ist das nur eine bessere Seriendoppelfolge.
Und dafür ins Kino zu tigern ist ein bisschen viel.
Auf das RPG übertragen heißt das für mich, dass der Kampf zum Selbstzweck mich meist langweilt, es sei denn das Kampfsystem ist wirklich so gut, dass ein echter taktischer Reiz entsteht.
Ja, gut, ausprobieren und simulieren sind supi, keine Frage.
Aber, in einem Spiel wo Gefahr für den SC besteht würde ich keine Nicht-Sparringkämpfe ohne Not ansetzen.
Ansonsten entsteht die Spannung/Spaß/Genugtuung/Wut etc. eher aus der Frage wer hier warum kämpft, als aus dem Kampf ansich. Ob die diesen Kampf in einer leeren Halle austragen oder am spannendsten Ort der Welt ist da eher sekundär.
Eben.
Wobei die Idee wohl war es "spannender", weil gefährlicher, zu machen.
Aber wozu?
Wenn das Kampfsystem nicht auch so "gefährlich" genug ist, dann kann man das mit Save or Die Sachen aufpeppen aber das wird dann absolut zufällig. Das ist dann Spielleitertyrannei und das spielen nur Masochisten.
Auch die binären Kampfzustände verleiten dazu zu lange zu kämpfen, mann kann ja noch was reißen (typischer Hazardeur/Gambler, ein Royal Flush ist noch drin!)
- 100 HP, super drauf, rennt wie ein Gott, haut drauf wie sonstwas, ist nicht so schnell zu erschüttern
- 1 HP, super drauf, rennt wie ein Gott, haut drauf wie sonstwas, ein zu lauter Nieser tötet
- 0 HP, ko
- -HT HP (also -10 bis -20), tot
Ein Kampfsystem ist gut wenn es einen schnell KO schickt (1 Shot KO sollte möglich und nicht zu selten sein), das einen aber seltener tötet.
Und man muss Gegner recht leicht kampfunfähig machen können (Arm brechen/auskugeln, ins Bein schießen) ohne diese gleich töten zu müssen.
Das können leider nicht viele Systeme ohne signifikant die Erfolgsaussichten zu reduzieren. Weswegen solche Taktiken auch von Könnern dann nicht verwendet werden.
Bevor man irgendwelche Umgebungsparameter schafft die zu so einer Save or Die Situation führen, sollte man sich fragen WAS macht Kampf spannend.
Und eine möglichst tödliche Umgebung ist meiner Meinung mit die schwächste Wahl, davor sind andere, die besser passen und ohne die "Tödlichkeit" zu erhöhen Spannung aufbauen.
Einfachstes Beispiel. Bogenschützenturnier mit ein paar Dirty Tricks, leicht unfairen Gegnern und vielleicht einer Wette um das Lieblingsschwert des Bogenschützen.