[Juli 2007] Auf den Spuren der Vergangenheit

Kalanni

Drachentochter
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15. Juni 2005
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Manches Mal holte die Vergangenheit die Caitiff ein und da war wieder das Kriebbeln im Nacken, das unangenehme Ziehen als würde da etwas im Busch sein, vor dem man ein sicheres Versteck brauchte.

Auch jetzt war es so, vielleicht hätte sie den Film über den Angriff auf München nicht anschauen sollen, das weckte unangenehme Erinnerungen an 1944 als der große Angriff auf Finstertal erfolgt. Die Unruhe wurde immer größer und so machte sie sich auf um nachzusehen, ob der Zugang zu den alten Tunnel und Gewölben noch frei war, die sie damals benutzt hatte. Hoffentlich hatten sich dort keine neuen, unangenehmen Bewohner eingefunden, doch auch damals hatte sie keine Hinweise auf Nosferatu gefunden, die benutzten andere Bezirke der Unterwelt und sie hoffte, daß das noch immer so war.

Bekleidet mit fester dunkler Kleidung und festen Schuhen, machte sie sich auf den Weg in den Gästebezirk, denn genau dort gab es einen gut versteckten Zugang. Wer immer diese Gänge benutzt hatte, sie waren gut gebaut und umfangreich und so hoffte sie, daß man noch immer hinein konnte.

Den Wagen stellte sie 2 Straßen weiter ab und ging nur mit einer Taschenlampe bewaffnet den Weg entlang, durch die Gärten zu dem halbverfallenen Gebäude.
 
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Die rabenschwärzeste Stunde der Nacht mochte es sein und die Dunkelheit floss wie Tinte um die einsame Gestalt die auf ihrer Patrouille einsam durch die Hinterhöfe und Seitengassen der Stadt wanderte.
Es hatte eine mechanische Sinnlosigkeit an sich diese Wege in wechselnden Mustern Jede und Jede Woche abzulaufen, aber wenn sich die Zeit nicht wie Rinnsaal das langsam austrocknete, sondern wie ein endloser Strom, dessen Ende sich der eigenen Sicht entzog, vor einem ausbreitet, dann brauchte man vor allem eines um nicht vollkommen durchzudrehen. Routine.
Wenn man nicht seine Rituale hatte, seine Hobbys oder wie auch immer man seine persönliche Gebetsmühle nennen mochte, dann erwischte man sich irgendwann dabei das man auf der Autobahn Golf spielte.

So wanderte Lurker auch an diesem Abend auf seinen Pfaden durch Finstertal und prüfte seine Diversen stummen Briefkästen. Das kurze Blitzen von Licht erregte seine Aufmerksamkeit.
Der Nosferatu runzelte die Stirn und biss auf seiner Unterlippe herum, als er nachdenklich dem Umriss der dunkel gekleideten Person nachsah. Nur eine junge Frau auf dem Heimweg hätte er sich denken können und den Gedanken damit kurz beiseite schieben. Doch das Ziel der Gestalt schien ein baufälliges Haus zu sein. Das einzige das dort abseits des Wohngebietes stand.
Derartige Gebäude waren beliebte Unterschlupfe für sein eigenes Blut. Gut möglich das offizielle Gäste aus seinem eigenem Clan dort einquartiert wurden. Was aber wollte der nächtliche Besucher dort ?

Nun, weswegen, wenn nicht um Neuigkeiten zu erfahren und Dinge herauszubekommen durchstriff er denn sonst die Nacht ? Leise wie fallender Staub schlich er hinter dem Lichtkegel der Taschenlampe her und folgte ihrem flackern. Vielleicht konnte er sich ja an der Trägerin gütlich tun, wenn sie gleich alleine in dem verfallenem Gebäude waren ? Ein leichtes Ziehen in seinen trockenen Adern ließ das wie eine gute Idee wirken.
 
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Nun, es wirkte wie eine Menschenfrau, deutlich konnte Lurker den Atem hören und auch eine gewisse Wärme, die auf etwas lebendiges hindeutet war nicht zu verkennen. Ein näherer Blick ließ ein recht hübsche, fast schön zu nennende Frau erkennen, die da über einige Schuttberge kletterte. Noch schien sie den Begleiter auch nicht bemerkt zu haben oder interessierte es sie vielleicht garnicht?

Dann verschwand die Gestalt durch die ehemalige Eingangstür, von der nicht mehr viel zu sehen war. Drinnen war der Lichtkegel zu erkennen, wie er herumwanderte und dann wurde die Helligkeit wohl herunter gedreht. Es wirkte als würde die Frau etwas suchen, ein paar Geräusche waren zu hören, als ob jemand etwas zur Seite räumte.
 
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Wie in einem altem Gruselstreifen schlich Lurker hinter der Gestalt her, die sich aus der Nähe als junge Frau entpuppte. Was sie hier wohl wollte ? Er würde es schon herausfinden. Ohne Hast ließ er sich treiben, stieg ihr hinterher und schnüffelte zwischendurch erwartungsvoll. Er erwartete den warmen Geruch menschlicher Haut in seine wie zerbissen aussehende Nase zu bekommen. vielleicht ein wenig Schweiß ? Der Gedanke brachte das klumpige, alte Blut in seinen Venen dazu sich in Bewegung zu setzen. Erst träge und langsam, allmählich aber schneller und heiß.
Als sie in der Türe verschwand landete er sogar mit einem übermütigem Sprung daneben, spähte kurz durch einen Spalt hinein und eilte dann in Richtung eines der zerborsten Fenster um dort hindurch zu schlüpfen.
Gebückt huschte er dann durch über die alten Dielen der Ruine, sorgsam auf seine Schritte achtend, um wieder zu seinem Opfer aufzuschließen.
 
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Schweißgeruch konnte Lurker keinen wahrnehmen, dafür den sanften Geruch eines teuren Parfüms, das eine Note aus Yasmine, Vanille und Flieder hatte.

Die Frau schien genau zu wissen was sie suchte. Als sie einige Sachen zur Seite geräumt hatte, wurde eine alte Tür sichtbar, die Helena ziemlich zielstrebig öffnete und dann dahinter verschwand und diese Tür auch wieder zuzog. Die Tür gab ein leichtes Knirschen und Quietschen von sich.

Wenn Lurker hinterher wollte, würde er diese auch öffnen müssen.
 
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Schnell hatte er wieder den Anschluss gefunden und eilte hinterher. Er passierte eine Wand deren alte, grüne Tapete mit dem typischem Schlieren Muster aus den 70er Jahren in Fetzen herunter hing. Eines nur machte ihn stutzig. Der Geruch irgendwelcher erlesener Blüten wurde nicht von einem menschlichem Geruch getragen, sondern war ausschließlich wahrzunehmen. Die Sterblichen rochen zwar unterschiedlich stark, doch die hier machte eher den Eindruck als hätte man ihr Parfum auf kalten Marmor gesprüht.
Kurz hielt er inne und begann an einer verschorften Stelle auf seinem Schädel zu kratzen.
War es möglich das er hier gerade gar keinem Menschen folgte, sondern einem seiner eigenen Art ?
Das rückte ihren nächtlichen Spaziergang natürlich in ein anderes Licht. Dummerweise strich es auch das Kapitel in dem er ihr wohlig warmes Blut genüsslich grunzen aus einer fleischigen Wunde lutschte.
Lurker knurrte missgelaunt und fühlte sich tatsächlich betrogen.

Die Tatsache das eigentlich er der Eindringling war der hier ungebeten jemandem hinterher schlich sollte ihn nicht belasten. So oder so, er wollte jetzt wissen was das Ganze auf sich hatte.
Der Nosferatu wartete eine Handvoll Minuten ab um ihr Zeit zu geben sich auf ihrer Seite der Türe weit genug zu entfernen, so das sie dem Öffnen der Türe hinter sich weniger Aufmerksamkeit schenken würde.
Dann drückte er die Klinke ganz sachte Millimeterweise herunter, schob seine langen vielgliedrigen Finger in den Spalt und drückte sie vorsichtig soweit auf das er sich hindurch drücken konnte. Dann quetschte er seinen dürren Körper hindurch.
 
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Helena war weitergegangen und hatte drinnen dann ihre Sinne geschärft um vor unangenehmen Überraschungen gefeit zu sein. so daß ihr das Quietschen der Tür nicht entgehen konnte.

Es gab hier einen langen Gang mit etlichen Nischen udn in einer davon würde sie sich verstecken und abwarten, wer oder was sich da nähern würde.

Entschlossen verdunkelte sie sich, vielleicht konnte sie so feststellen, wer sich außer ihr noch hierherum trieb.
 
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Für ein paar Augenblicke blieb Lurker hinter der Türe hocken und besah sich seine neue Umgebung. Ein langer Gang, etwa so breit das zwei Personen nebeneinander gehen konnten, wenn sie denn bereit waren dem ein oder anderem Gegenstand auszuweichen. Ab und an säumte ein wenig Schutt oder ein Stapel Bretter den Weg. Eine ausgehangene Türe lehnte im Gang und überall hingen Spinnweben, dicht wie Vorhänge.

Wunderschön...

Lurker ertappte sich bei einem schiefem, seeligem Lächeln. Das Haus war geradezu perfekt. Die junge Frau war nicht mehr zu sehen, aber damit hatte er gerechnet als er ihr Vorsprung gegeben hatte. Er senkte den Blick und begutachtete die Spuren im dichten Staub der überall lag. Als er sich für ein paar Spuren entschieden hatte die am frischesten aussahen und am besten passten, denn er ging davon aus das die Person bequemes, eher sportlich saloppes Schuhwerk für ihren nächtlichen Ausflug tragen würde, folgte er diesen gemächlich.
Die Umgebung wirkte auf ihn beruhigend und vertraut. Er war sich sicher das er die geheimnisvolle Nachtwandlerin hier finden würde. Schlimmstenfalls würde es ein wenig dauern.
 
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Helena spitzte die Ohren und beobachete ihrerseits mit geschärften Sinnen den Boden, was ihr so relativ gut gelang, zwar konnte sie die verdunkelte Gestalt nicht erkennen, aber die Spuren die er hinterließ würde sie erkennen können, als er sich ihr näherte, merkte sie, daß die Spuren versuchten, die Stelle an der sie sich befand zu umgehen.

Es war genau dieser seltsame Nebeneffekt, den die Verdunkelung hatte und der verhinderte, daß man mit einer solchen Person zusammenstieß, was die Verdunkelung zwangsläufig auflösen würde. Sie verhielt sich ganz still und wartete, was ihr Verfolger nun tun würde. Im Gedanken ging sie die Clans durch, die für gewöhnlich diese Fähigkeit besaßen.
 
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Gerade stieg der Nosferatu über einen Stapel vermoderter Bücher, hüpfte übermütig auf der anderen Seite herunter und wanderte hinter den Fußspuren her, bis diese in eine Nische führten.
Beinahe seelig besah er sich einen leeren Bilderrahmen der dort schief an der Wand hing. Er drehte sich ein kleines Stück zur Seite, warf umständlich einen Blick weiter in die Nische hinein und machte dabei eine merkwürdige Verrenkung um die Seitentasche nicht betreten zu müssen. Wozu da hinein krabbeln wenn ein einfacher Blick genügte. Zufrieden wandte er sich ab und ging weiter den Gang entlang. An einer einer alten Kommode, von der der Zahn der Zeit fast nur noch einen Klumpen Holz übrig gelassen hatte, hielt er kurz inne und betrachtete eine Kakerlake, deren Fühler neugierig in seine Richtung zitterten. Er streckte einen seiner dürren, langen Finger aus und berührte das Tier sachte mit einem Fingernagel. Anschließend sah er entzückt zu wie das Tier wieselflink verschwand.

Lurker wandte sich um und richtete seinen Blick wieder auf den Boden. Nichts.
Natürlich war dort jede Menge. Staub, Rattenkot, alte Zeitungen, aber irgendwie nicht das was er erwartet hatte. Nachdenklich legte er seine Stirn in Falten. Dann sickerte ein Gedanke wie heißes Öl in seinen Verstand. Die Fußspuren, sie waren weg. Die letzten Meter die er im Gang zurückgelegt hatte war er praktisch spazieren gegangen. Wieso konnte er plötzlich völlig vergessen das er den Fußspuren folgen wollte ?

Grübelnd ging er den Weg zurück und stieß schließlich wieder auf die Spuren die er für die Abdrücke der Frau hielt. Nun tänzelte er nicht mehr, sondern ging konzentriert wie ein Bluthund hinterher. Es war anstrengend den Spuren zu folgen. Irgendwie wurden sie immer undeutlicher und es fiel ihm schwer sich zu konzentrieren. Schließlich hätte er Stein und Bein geschworen das seine Augen tränten und sich trocken und wund anfühlten vom konzentrierten Starren. Wieder erreichte er die kleine Nische und sah sich nervös um. Seine Nerven glühten fiebrig vor Anstrengung, es war schwer der Spur zu folgen. Er huschte in die Nische hinein die ihm merkwürdig eng vorkam.
Er untersuchte die Wand, tastete sie sorgfältig ab.
Ein Hauch des Parfums lag noch in der Luft, so schwach das er sich fragte ob er es wirklich roch, oder sich nur daran erinnerte. Er vermutete das er irgendeine Geheimtüre oder etwas in der Art übersehen hatte. Die Spuren endeten irgendwo im Bereich dieser Nische. Sie waren zuletzt zu undeutlich und von zu vielen anderen Spuren überlagert gewesen um ihnen weiter zu folgen, aber die Logik zeigte eindeutig in diese Richtung. Sicher gab es irgendwo einen Durchgang. Er packte den großen, hölzernen Bilderrahmen und schleuderte ihn zur Seite weg. Zur not würde er sich mit bloßen Fingern durch die verdammte Wand graben.
 
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Out of Character
Ist Lurker eigentlich noch verdunkelt oder hat er das aufgehoben?


Helena betrachtete die Fußspuren, die Lurker hinterließ und folgte diesen dann. Spätestens jetzt würde der Nosferatu sie wieder sehen können und sich vermutlich wundern, wo die Frau auf einmal wieder herkam, da er doch direkt an ihr vorbei gegangen war.

Ihre geschärften Sinne in Verbindung mit der Erinnerung führten sie zu einem Kellerraum,dessen Tür nur noch in den Angeln hing.
 
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Nichts war zu finden. Keine Fuge, keine Rille, kein Hebel, gar nichts. Die Wand war einfach nur eine Wand. Missmutig wandte sich Lurker wieder um und ein saftiger Fluch lag ihm auf den Lippen, der jedoch sofort erstarb als er wieder einen Schritt in den Gang hinein machte.
Wie aus dem Boden gewachsen war die Frau wieder aufgetaucht, so als wäre sie eigentlich die ganze Zeit über hier gewesen und nur Lurker selber wäre nicht real genug gewesen um mit ihr zeitgleich in diesem Gang zu existieren.

Mit einem Fauchen und einem Satz rückwärts landete er auf einem Stapel Dachziegeln. Einige zerborsten Krachend als er auf ihnen landete, andere purzelten zu Boden und zersprangen dumpf in Dutzende Teile.
Verdutzt und erschrocken sah er hinüber zu der Gestalt der jungen Frau, die sich gleich mit Sicherheit umwenden würde um zu sehen was da hinter ihr so einen Terz veranstaltete.
 
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Dei frau fuhr wirklich herum, sah aber irgendwie wesentlich weniger überrascht aus, als er gedacht hatte. Ein "Huch", war die erste Reaktion, dann flammte ihre Taschenlampe auf.
"Halten sie es nicht für etwas unhöfflich mir hinterherzusteigen ohne guten Abend zu sagen?" fragte sie dann und musterte Lurker. "Wer sind sie eigentlich, ich dachte, ich würde zumindestens ansatzweise wissen, wer hier in der Stadt wohnt."

Nun wirklich unfreundlich schien sie nicht zu sein.

"Das mit den quietschenden Türen sollten sie nochmal üben."
 
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Es gab viele Situationen in denen es von Vorteil war wenn andere nicht darauf bestanden einem ins Gesicht sehen zu können. In der Regel war es angenehm wenn ein Nosferatu vermummt war. Im Augenblick beschützte Lurkers Kapuzenvermummung ihn davor das man seinen dümmlichen Gesichtsausdruck sehen konnte.
Entweder war die Person vor sich das kaltblütigste Miststück das man sich vorstellen konnte, oder eine begnadete Schauspielerin die ihre zittrigen Knie perfekt überspielte.
Auch wenn sie wie ein Mensch aussah, sie roch nicht so und ihre Reaktion war auch alles andere als normal. Zu abgebrüht. Eigentlich war es aber auch einerlei. Wenn sie doch eine Sterbliche war würde sie ihn wohl für einen Penner oder einen Vagabunden halten. Außerdem konnte er sie, wenn sich herausstellte das sie Futter war, immer noch einfach aussaugen und hier irgendwo unter die Erde schleifen und verscharren. Es gab hier genug Viechzeugs, so das in wenigen Monaten von ihr nicht mal genug von ihr übrig sein würde um selbst einem Herr von Gerichtsmedizinern Rätsel aufzugeben.

Der Nosferatu krabbelte aus seinem Ziegelhaufen, richtete sich auf soweit seine Statur das erlaubte und präsentierte seinem Gegenüber so einen vielschichtigen Haufen abgetragener Kleider die ganz eindeutig nicht nach modischen Aspekten kombiniert worden waren. Eine übergroße, dunkelgrüne Kapuze verhinderte einen Blick auf den Kopf oder das Gesicht der Gestalt.

Wie sie sehen scheint ihr Wissen doch seine Grenzen zu haben. Ich könnte aber genauso gut fragen wer sie sind und außerdem, wie kommen sie auf die Idee das ich ihnen hinterherschleiche ?

Die Stimme klang schnarrend wie ein verharztes Getriebe und war nur knapp über einem Flüstern angesiedelt. Sein Tonfall war lauernd. Ja wie kam sie denn nur auf diese Idee das er wegen IHR hier war ? Da sprach wohl das schlechte Gewissen aus ihr, denn er selber konnte ja auch rein zufällig hier in diesem Gemäuer unterwegs sein. Er sah definitiv wie jemand aus der sich an solchen Orten aufhielt.
Das unangenehme Gefühl mit ihrer Annahme bereits etwas preisgegeben zu haben mochte Helena beschleichen und ihr einen Hinweis geben, wenn nicht gar bestätigen mit was sie es hier zu tun hatte.

Wie auch immer. Guten Abend meine Dame. Ungewöhnlicher Ort, ungewöhnliche Zeit, ungewöhnliche Person um sich hier herumzutreiben.
 
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Nun, Helena war schon ziemlich abgebrüht, das stimmte, vermutlich kam es daher, daß sie schon soviel gesehen hatte und wenn sie da jedes Mal wie eine kleine ängstliche Zicke reagiert hätte, wäre sie längst nicht mehr unter den Lebenden, oder besser unter den Unlebenden. Und natürlich war ein Teil ihres Auftretens Schau, damit konnte man schon den einen oder anderen verunsichern.

"Nun, es sieht hier so aus, als wäre das seid Jahren keiner gewesen", meinte sie schließlich und setzte im Gedanken dazu: 'Eigentlich seid ich vor einigen Jahren das letzte Mal hier gewesen bin.'

Sie lächelte ihn an und überprüfte ihn mit geschärften Sinnen, vermutlich würde sie die Vielzahl der Gerüche bemerken, die von dem Nosferatu ausgingen.

"Mein Name ist übrigens Hel und wie heißen sie?"

Sie überlegte, ob sie den Rückzug antreten sollte und später wiederkommen.
 
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Es war schwer die Gestalt zu bemessen. Sie wirkte eindeutig kleiner als sie vermutlich wirklich war, da sie gebeugt zu stehen schien und einen merkwürdig zusammengefalteten Eindruck machte. Die Kleidung war eindeutig abgetragen und auf dem braunem Ledermantel waren Flecken zu sehen die darauf hinwiesen das das Kerlchen öfters nass geworden und wieder getrocknet war. Aus irgendeinem Grund hatte die Figur eine eher männliche Attitüde für Helena an sich.
Der Geruch war allerdings prägnant. Ein Oeuvre aus Erde, Verfall und abgestandener Grabesluft und zahlreichen Spuren aus der Kanalisation. Außerdem roch er für ihre überscharfen Sinne nach Schokolade, Erdnüssen, Schinken und Fisch. Oliven waren wohl auch noch irgendwo beteiligt gewesen, ebenso wie der Geruch von Knochenmark, wenn man ihn denn zuordnen konnte.

Um so merkwürdiger das sich dieses Fleckchen dann plötzlich solcher Beliebtheit erfreut, nicht wahr ?

Das Klang gerade zu gut gelaunt. Das Ding schien sich gut zu unterhalten. Vielleicht gefiel ihm die Umgebung. Tatsache war wohl das er hier besser hinpasste als sie. Zumindest dem Anschein nach.

Man nennt mich Lurker. Hel steht für Helene ?

Der Tonfall war viel zu bemüht gleichgültig als er die Frage stellte. Auffällig unauffällig hätte man sagen können. Es schien ihm aber wohl nichts auszumachen. Er hatte hier Erwartungen zu erfüllen.
Tatsächlich hatte der Nosferatu die Frage absichtlich so schnell hinterher geschossen. Er hoffte die Frau ein wenig aus dem Tritt bringen zu können um an ihrer Reaktion abzuschätzen ob sie lebendig war, oder zu den Untoten gehörte.
 
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"So ähnlich, ja", sagte Helena zu der Sache mit ihrem Namen. Der Geruch sagte mehr als die Gestalt, vermutlich gehörte er zum Clan der Verborgenen. Das war für sie nichts negatives, aber bisher hatte sie in der Stadt nur von Marie gehört.
"Wissen sie, das Haus hat irgendwann meinem Großvater gehört und ich habe hier in den Kellerräumen immer meine Schätze versteckt als ich noch ein Kind war und bisher gab es noch nie Spuren, daß jemand anderer als ich hier gewesen ist.
Wissen sie der Untergrund ist nicht so sonderlich beliebt und auch für Obdachlose gibt es bessere Orte die Nacht zu verbringen."

Wollte der Kerl spielen? Wenn ja, solche Spielchen liebte sie auch. Und was die Schätze anging, so war das nicht mal verkehrt, wie oft hatte sie sich hier während des letzten Krieges mit ihren sterblichen Freunden versteckt - tiefer drinnen natürlich, hinter der versteckten Tür und auch noch andere Schätze hatten sie hier gelagert gehabt, das was dem Prinzen und dem Tremerelrod wichtig gewesen war und das noch tiefer, da wo nie ein Mensch hingegangen wäre. Es gab sogar noch ein paar magische Fallen, die der Lord damals hinterlassen hatte, die sie aber kannte und so auch ausschalten oder umgehen konnte.

Würde mal wieder etwas anliegen, wäre das vermutlich einer der sichersten Ort in der ganzen Stadt.

Nun zog sie eine alte Kiste heran und setzte sich, ob der Kerl sie nun für einen Menschen oder einen Kainiten hielt war nicht so wichtig, sie benutzte kein zusätzliches Blut um ihre Menschlichkeit zu verstärken, das was sie immer hatte, genügte in der Regel.
 
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Der Nosferatu gab ein Geräusch von sich das ein wenig danach klang als würde man auf Kies kauen. Das sollte wohl so etwas wie ein freudloses Lachen sein.
Es war eine völlig absurde Situation. Da traf eine junge Frau in so einem altem, verfallenem Gemäuer eine Gestalt die man nur mit viel Schmeichelei als wenig vertrauen erweckend beschreiben konnte und begann dieser Geschichten von ihrem Großvater zu erzählen.

Das kannst du deiner Großmutter erzählen Liebes.

Er hätte sie für eine Irre gehalten, aber dazu hätte sie wohl im Nachthemd hier stehen müssen. Außerdem machte sie keinen verwirrten Eindruck. Sie wusste genau wo sie war und warum sie hier war und sie fühlte sich trotz seiner Gegenwart nicht übermäßig geängstigt, das konnte er ihrer Art und ihrer Körpersprache entnehmen.
Das war wohl alles unnormal genug um sie zumindest von seinem Speiseplan zu streichen.

Aber zumindest war das eine interessante Begegnung und was hätte es genutzt sie jetzt hier einfach dumm stehen zu lassen und zu verschwinden.

Oh..aber mitnichten 'so ähnlich wie Helene', ich kann ihnen versichern das sich der Untergrund außerordentlicher Beliebtheit erfreut, auch wenn diese Gegend hier eher selten besucht wird. Und nach was für Schätzen suchen sie dann heute Nacht ?
 
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"Sagen wir mal so, Spuren meiner Vergangenheit", meinte Helena. "Und wenn sich diese Gegend keiner Beliebtheit erfreut, was führt sie dann hierher, suchen sie eine neue Unterkunft? Nun dieser Keller dürfte recht gut geeignet sein und mein Großvater braucht ihn nicht mehr."

Sie machte die Taschenlampe an, blendete sie allerdings ab, damit keiner geblendet wurde. Dann leuchtete sie herum. Tatsächlich war es hier relativ geräumig und alles noch ziemlich gut in Schuß. Nun es war schon mal gut, daß sie von der Speisekarte gestrichen wurde. Allerdings schien der Nosferatu wirklich nichts mit ihrem Namen anfangen zu können.

Eines war jedenfalls in diesem Moment klar, die Verborgenen schienen diesen Teil von Finstertals Unterwelt nicht zu kennen.
 
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Lurker blieb stehen wo und wie er sich erhoben hatte. Nur den Kopf legte er ein wenig schräg. War das ein Trick ? Sollte er darauf nun eingehen ? Er war nicht sicher genug in der Etikette der Vampirgesellschaft. Nicht weil er nicht wortgewandt genug war wenn es darauf ankam, sondern weil ihm manches male das nötige Selbstbewusstsein für das öffentliche Parkett fehlte. Da er nicht gerne an derartige Defizite erinnert wurde ging er in solchen Situationen gerne dazu über knurrig zu werden und alle sozialen Spielsteine die andere aufstellten wie ein trotziges Kind vom Spielbrett zu wischen. Das hier war aber kein offizielles Parkett, also beschloss er sich auf den kleinen Wettkampf der Spitzfindigkeiten einzulassen. Seine Stimme troff vor gespielt aufrichtiger Verwunderung.

Oh ? Aber wann habe ich denn gesagt das sich dieser Ort keiner besonderen Beliebtheit erfreut ? Das kam von ihnen. Ich denke das sich durchaus gewisse Augen hier immer mal umgeschaut haben. Nur weil wir keine Spuren davon erkennen heißt das nicht das sie nicht da wären.

Heissassa was sind wir geheimnisvoll. Aber Es stimmte. Er hatte nie behauptet das hier nichts los war. Er hatte nur erwähnt das die aktuelle Besucherin nicht so recht ins Bild passte. Davon abgesehen konnte es tatsächlich gut möglich sein das andere seines Clans hier ein und ausgingen, so wie seine Erstgeborene, ohne das er das wusste. Das waren jetzt aber wirklich genug Nosferatu Anspielungen.

Wie dem auch sei... ich will sie natürlich nicht aufhalten wenn sie den Spuren ihrer Vergangenheit weiter folgen möchten. Das ist sicher etwas sehr persönliches und Angst im Dunkeln scheinen sie ja nicht zu haben.

Zu liebenswürdig von ihm. Er war gespannt ob von 'so ähnlich wie Helene' jetzt etwas entlarvendes kam. Wenn sie zu den Vampiren gehörte, dann musste sie wissen was sie hier vor sich hatte. Damit ging einher das sie auch wusste das es um ihr Geheimnis hier unten geschehen war, denn die Nosferatu würden, selbst wenn sie bisher noch nichts von diesem Ort wussten, in Zukunft hier unten wühlen und graben, bis sie etwas gefunden hatten.
Wenn sie ihn jetzt einfach ziehen ließ und nichts sagte, dann würde noch bis zum Ende der Nacht jeder Verborgene in Finstertal und bis zum nächsten Abend das gesamte Netzwerk des Clans erfahren das hier unten etwas vor sich ging.

Lurker machte einen knappen Diener in ihre Richtung und ließ ein provokantes, gelbes Lächeln im Schatten seiner Kapuze aufblitzen. Das man dabei deutlich seine zu Reißzähnen vergrößerten Schneidezähne sah war ihm einerlei.
 
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