Ja habt ihr denn nur einen Gang in der Schaltung?

Shadom

Brony
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Der etwas provokante Titel mal außen vor :D

Im Opus Anima Thread haben wir über Arkana Karten und die Auslegung davon geredet. Dabei bin ich auf ein anderes Thema gestoßen.


Die Spielertypen von Laws sind ja ein alter Hut. (wer sie nicht kennt hier: http://www.darkshire.net/jhkim/rpg/theory/models/robinslaws.html) Ob sie komplett richtig liegen wird immer diskutiert, aber ganz ab sind sie insoweit ja nicht, dass man eben auf mehr als eine Art und mit mehr als einer Motivation spielen kann. Ich denke da sind sich alle einig.

Das man auch einer Runde im großen und ganzen einen gemeinsamen Stil (eher kampflastig vseher dramaturgisch, starke vs schwache SL Kompetenzen usw.) zuordnen kann wird hier auch keiner bestreiten oder? (Vermutlich findet sich bestimmt einer aber ich ignorier das mal)

Gut.
Aber zumindest für mich hängt es von dem System, dem Setting und den Leuten mit denen ich spiele ab auf welche Art ich spiele. (Tatsächlich in dieser Reihenfolge und das ist manchmal ein Problem, aber das ist ein anderes Thema).

Wenn ich SR4 zocke, dann spiele ich taktisch. Ich plane im vorraus, ich minmaxe ein bißchen und freue mich auf kämpfe.
Bei FATE zocke ich dramatugisch. Ich versuche einen interessante Konflikt als Spieler reinzubringen, ich versuche ein wenig mit dem Flow (im Extremfall sage ich mal der drei Akt Struktur) zu gehen und ich versuche nicht für mich praktische sondern eben interessante Ergebnisse zu erzielen (selbst wenn mir meine Aspekte erlauben würden ein Problem direkt instant zu lösen, versuche ich es über einen kleinen Plot zu machen)
usw.

Bei manchen 'Spielen ist es extremer und bei manchen funktioniert es nicht so gut, da man sie schlecht einschätzen kann (meiner Meinung nach ein Design Fehler aber wieder ein anderes Thema).

Jeder dieser und einiger weiterer Spielstile macht mir sehr viel Spaß. Vielleicht nicht jeder gleichviel, aber doch alle für sich. Manchmal gibt es Kommunikationsprobleme und ich erwarte a muss aber b spielen. Das sorgt für Frust aber nächstes mal hab ich mich drauf eingestellt und gut ist.

Hier im forum lese ich aber oft "ich spiele so und nicht anders". Beispielsweise "Ich spiele Wettbewerbsorientiert" oder so. Das klingt für mich nicht nur schrecklick langweilig (nicht das wettbewerbsorientier sondern das implizierte NUR) sondern vorrausgesetzt man wechselt auch mal die Mitspieler und das System äußerst unsozial.

Versteh ich das falsch oder haben viele von euch wirklich nur einen Spielmodus und gar keinen Bock auf den Rest?
 
Ich bin sogar eindeutig ein Vertreter dafür, das "Spielertypen" der falsche Begriff ist, weil wir dann alles ganz schön flache Leute wären. Jeder Spielertyp hat seine wechselnde Berechtigung am Spieltisch und sollte auch zum Einsatz kommen. Nicht als "Muss", aber eben als bereicherndes "Kann".

Was die Gänge in denen ich fahre und den Thread aus dem du das ausklinkst angeht, fahre ich in 5-6 Gängen vorwärts und im Rückwärtsgang rückwärts. Ich drehe aber nie nicht never mein Auto um und fahre im Rückwärtsgang vorwärts. :p
 
Es gibt ja im Netz ne Menge von diesen tollen Umfragen bei denen man immer zu x% dies und zu y% jenes ist. Und genau das gilt mit Sicherheit auch für diese Sache hier. Man ist primär in eine Richtung orientiert, aber das heißt ja noch lange nicht, dass man nicht auch die anderen Aspekte je nach Situation passend findet. Nur wird man den primären Punkt mit Sicherheit immer im Vordergrund halten wollen.
Für mich zum Beispiel heißt das, dass ich bei bestimmten Spielstilen einfach sagen muss, ne, ist nicht meins, egal wie das Setting, Leute oder sonst was ist. Weil es nicht zu dem passt was ich spielen will. Ich will weder bei SR, noch bei Cth oder DSA oder sonst was erleben, dass zum Beispiel wichtige Sachen OT zwischen den Spielern abgeklärt werden obwohl ihre Charakter das nie, nie könnten. Manchen macht aber genau das Spaß.
Es ist denke ich also eher ein Ausschlussprinzip.
 
Versteh ich das falsch oder haben viele von euch wirklich nur einen Spielmodus und gar keinen Bock auf den Rest?
Ich denke du vermischt dort zwei prinzipiell von einander abzugrenzende Theorien.
Das eine sind die Spielertypen nach Robert D. Laws. Hierbei kann es durchaus vorkommen das man Anteilsweise mehrere Typen in der eigenen Person vereint.
Das andere ist das Big Model respektive die GNS-Theorie von Ron Edwards die drei kreative Agenden vorgibt von denen man, waehrend einer Runde, der Theorie zu folge, nur eins verfolgen / erreichen kann.
 
@Skar: Ich wollte eben über Laws nicht genau diskutieren auch wenn das Thema hier sehr nahe anliegt. Ich sehe auch die Spielertypen nicht als ausschluss sondern (wie laws) als Mischung man ist ein wenig dies und ein wenig das. Und dein Vergleich mit dem Rückwärtsgang ist ein wenig out of line oder?

Ansonsten:
Ich verstehe schon was ihr meint. Ich habe dieses Ausschlusssprinzip auch. Als Beispiel könnte ich niemals in einer Runde Spaß haben in der Rollenspiel mit "ohh the horror, the angst" gespielt wird und sich alle Chars/Spieler in selbstmitleid suhlen. Das ist genau wie bei euch eben nicht meins.

Aber jeder hat Spaß an mehreren Dingen.
Ich spiele gerne abstrake Spiele wie Schach und so, genauso aber auch crunchige Kartenspiele wo ich möglichst viele Methoden habe meinen Mitspielern eins reinzuwürfen, aber auch gerne kooperative Brettspiele, wo wir alle gemeinsam taktieren. Auch Erzählspiele wie "Ja Herr und Meister und so" finde ich genial.

Genauso wie ich hier mehrere Gesellschaftsspiele mehr oder weniger klassischer Art habe die unterschiedlicher kaum sein könnten, die ich aber alle mag, gibt es auch verschiedene Rollenspiele, die sich intensiv unterscheiden. Würdet ihr nicht einen Spieler auch komisch anschauen, der sagt "ich liebe Monopoly und vergleichbare Wirtschaftsspiele. Fast alle anderen Gesellschaftsspiele finde ich doof und will ich nicht mitspielen."

Was ich sage ist ja eben nicht, dass ich einen Typ habe der im Vordergrund steht. Ich habe vielleicht 4 von 10 Typen im Vordergrund, die ich gerne spiele und es wundert mich dass ich da scheinbar alleine bin.
 
@Teylen: Stimmt da hab ich was vermischt. Im Grunde gehts hier eher um die GNS Geschichte als um Laws Typen. Mein Punkt bleibt aber bestehen. Selbst wenn ich (viel zu vereinfachtend offensichtlich) auf die drei Typen G, N und S zurückgehe, denke ich dass eine Person in verschiedenen Runden durchaus verschiedene kreative Agendas haben kann.
 
Das Problem hast du aber immer bei "Ich bau mir Schubladen". Ich bin zu 100% sicher, dass du zum Beispiel immer in der Schublade "shadom" liegen wird. In jeder Runde.
Und es gibt einfach Leute, deren Schublade sich mehr mit einer der Kategorien überschneidet (sie sehen es als, diese Schublade bin ich) und eben welche deren Schublade dazwischen liegt, weil es für ihren Spielstil halt keine sinnvolle, kleinere Abstraktion gibt.
 
Okay um das Problem das ich habe umzuformulieren um diese leidige Defintionssache zu umgehen:

Sind eure "Schubladen" derartig klein, dass bei 90% der anderen Arten zu spielen nicht reinpassen oder verstehe ich das falsch?
 
Mein Punkt bleibt aber bestehen. Selbst wenn ich (viel zu vereinfachtend offensichtlich) auf die drei Typen G, N und S zurückgehe, denke ich dass eine Person in verschiedenen Runden durchaus verschiedene kreative Agendas haben kann.
Ich persoenlich finde die GNS-Theorie aus gerade eben diesen Punkt abwegig und betrachte die Typen nicht als unvereinbar.
 
@shadom Kommt darauf an welche Schubladen du meinst. Denn da geb ich Teylen recht. Diese Schubladen sind halt einfach unpassend gewählt.
 
Caninus machst du da um mich zu ärgern ? :p

Ich benutze den ganzen Schubladenmist doch nur damit ich mich nicht abseits des Problems darüber unterhalten muss ob es nun um Schubladen, Idealtypen oder Kreisdiagramme geht.

Ist die Schublade "Caninus" wirklich so klein, dass du mit 90% der Runden da draußen inkompatibel bist? Vereinst du so wenige Idealtypen in dir bzw, kannst du nur so wenige Idealtypen verkörpern, dass es wirklich so viele Rollenspieler, Settings und Systeme da draußen gibt, dass du mit dem dort genutzten Idealtypen nichts anfangen kannst? Ist das Feld der Spaßkreise so viel größer als die Kreise selbst, dass es nur zu wenigen Überschneidungen kommt und viele Kreise der anderen Rollenspieler gar nicht mit deinem Überlappen?
Sollen wir noch über Graphen, Abweichung, kumilierte Häufigkeiten usw. reden, damit ich genau dieselbe Frage in dem Rahmen nochmal stellen kann? :D

Ne ernsthaft:
Bin ich hier die Ausnahme dass ich negativ formuliert so genügsam bin und in (fast) jeder Runde Spaß habe oder sind hier ein paar Leute die Ausnahme die (positiv formuliert) einen sehr erlesenen Geschmack haben und an dem weniger erlesenen Spiel keinen Spaß haben?
Das ist im Grunde meine Frage.
 
Ah! Aber dann hab ich deine Frage einfach anders verstanden. Ich hatte verstanden, dass du wirklich der Meinung wärst, dass diese Einteilung wohl für viele zu trifft, aber du eben dir nicht vorstellen kannst, dass es wirklich so ist.

Die Frage danach ob man auch mit Spielrunden anderen Typus zusammen Spaß haben kann ist ja ein bisschen was anderes. Denn das liegt ja nun wirklich bei mehr als nur dem Spieltyp. Da ist ja auch Sympathie gegenüber der Mitspieler mit drin. Ergo: Sie können noch so sehr wie ich spielen, wenn sie Idioten sind, bleiben sie Idioten mit denen ich mich nicht befassen will. Genauso aber auch umgekehrt. Wenn ich einfach gerne mit anderen zusammen spiele, weil es eben genau diese Leute sind, dann stört es mich weniger, wenn dann die Runde entsprechend anders spielt.
 
das schreit ja quasi nach nem test ...

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You Scored as Character Player

The Character Player enjoys creating in-depth characters with distinct and rich personalities. He identifies closely with his characters, feeling detached from the game if he doesn't. He takes creative pride in exploring different characters, often making each new one radically different than others he's played. The Character Player bases his decisions on his character's psychology first and foremost. He may view rules as a necessary evil at best, preferring sessions in which the dice never come out of their bags. For the Character Player, the greatest reward comes from experiencing the game from the emotional perspective of an interesting character.

Storyteller
85%
Character Player
85%
Specialist
65%
Tactician
60%
Casual Gamer
55%
Weekend Warrior
35%
Power Gamer
30%

-------------------
stimmt.
 
Ja aber gerade dieser Test zeigt mir auch das Problem wieder:

The feats, skills, and combat capabilities of my character are what defines who he is.
In manchen Spielrunden muss ich voll zustimmen und in manchen muss ich voll ablehnen. Beides macht mir Spaß.

Das Sympathie eine große Rolle dabei spielt sehe ich vollkommen ein. Das ist ja auch gut so. Aber auch was mir selber unabhängig von den Leuten Spaß macht ändert sich mit Vorstellung vom Setting. Wenn meine besten Freunde mit mir FATE super crunchig und auf minmaxing bedacht spielen habe ich weniger Spaß als wenn sie es dramaturgisch als Storyteller spielen.
Wenn meine besten FReunde mit mir Rolemaster auf Dramatik und Storyteller spielen habe ich weniger Spaß als wenn sie mit mir crunchiges minmaxing spielen.
 
Diese speziellen Beispiele nicht. Aber tendenziell ja.
Die Systeme waren andere (und natürlich spielt auch das jeweilige Setting eine Rolle) und nicht solche Extrembeispiele, aber ich hatte beides an sich schonmal und spreche somit an sich aus Erfahrung.
 
Hrm, fand den Test eher weniger passend. ^^;
Wobei sich das ganze doch etwas arg knubbelt und Character Player grad mal 5% Vorsprung hat.
(Wobei imho Specialist noch n paar Punkte mehr haette vertragen koennen)

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You Scored as Character Player
The Character Player enjoys creating in-depth characters with distinct and rich personalities. He identifies closely with his characters, feeling detached from the game if he doesn’t. He takes creative pride in exploring different characters, often making each new one radically different than others he’s played. The Character Player bases his decisions on his character's psychology first and foremost. He may view rules as a necessary evil at best, preferring sessions in which the dice never come out of their bags. For the Character Player, the greatest reward comes from experiencing the game from the emotional perspective of an interesting character.

Character Player 65%
Storyteller 60%
Tactician 60%
Power Gamer 50%
Casual Gamer 45%
Specialist 35%
Weekend Warrior 30%
 
Hmm, ich glaube aber damit wirst du einer der wenigen Leute sein, denen das schon mal passiert ist. Das sie mit ihren besten Freunden, mit denen man immer Spaß am Spiel hat wegen des Spielstils, dass nicht zum gegenwärtigen Setting passt, Probleme bekommt.
Ich hatte jedenfalls noch nicht solche Beispiele und kann deswegen auch nicht sagen was entsprechende Situationen wären. Ich bin mir ehrlich gesagt auch nicht sicher, wie groß die Unterschiede in deinen Runden denn jetzt wirklich von außen betrachtet waren. Vielleicht hast du es als super anderen Spielstil empfunden, aber eigentlich war es das gar nicht?
 
Versteh ich das falsch oder haben viele von euch wirklich nur einen Spielmodus und gar keinen Bock auf den Rest?
Um ganz ehrlich zu sein, finde ich das Schubladen-Denken ("System XY spiele ich auf diese und jene Weise.") auch etwas verwirrend. Ich mag sicherlich meine Vorlieben haben (und es mag solche geben, die mir nicht zusagen), aber diese können innerhalb eines Systems, einer Gruppe und sogar eines Abends wechseln.
 
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