Ist Rollenspiel immernoch ein Spiel?

AW: Ist Rollenspiel immernoch ein Spiel?

Also ist für dich ein Buch, das von mehreren Autoren geschrieben wurde und bei dem man zum klären einer Entscheidung eine Münze geworfen hat auch Ergebnis eines Spiels?

Ich denke schon auch das Rollenspiele Spiele sind, aber eben eine ziemlich andere Art von Spiel, als Mensch-Ärgere-dich-nicht.
Zumindest so wie wir das spielen.

Aber wir sind ja auch was besseres... ;)
 
AW: Ist Rollenspiel immernoch ein Spiel?

Rollenspiel ist ein UNTERHALTUNGSMEDIUM.
Unterhaltung im Sinne von angenehmen Zeitvertreib dürfte eher anders definiert sein.

Es ist eine Form spielerischer Unterhaltung, bei der die Unterhaltung durch AKTIVES Mitwirken entsteht - anders als zum Beispiel sich einfach einen Kino-Film anzuschauen. Vergleiche mit solchen "passiven" Unterhaltungsmedien sind daher eher unglücklich, weil diesen das WESENTLICHE Merkmal von Rollenspielen (und anderen aktiven Unterhaltungsformen wie gemeinsames Singen, Musizieren, Tanzen usw.) fehlt.
Singen, Tanzen, Musizieren ist eher Spielen ("spil" = altdeutsch für die Tanzbewegung), dem Zuzuschauen ist eher Unterhaltung. Also Unterhaltung = passiv und Spiel, aktiv/interaktiv/bottom up.


Beim Rollenspiel gibt es NICHT MEHR aber auch NICHT WENIGER Emotionen bzw. Emotionsauslösung, als bei anderen Hobbys.
Das ist nicht richtig. Mit dem Spiel begibt man sich in einen Freiraum (meist abseits der Realität und ihrer Auswirkungen). Das sind ganz besonders günstige Voraussetzung für selbstbestimmtes Handeln in verschiedenster coleur, das wiederum mehr und andere Emotionen zulässt als beliebige andere Hobbys.
Ich bin mir nicht sicher, ob spielerisch erlangte Emotionen auch intensiver sind, weil sie eben auch in der Realität rückschlagsfrei sind, könnten sie weniger intensiv sein.
Aber sie ermöglichen eher den Flow und haben definitv ein hohes Emotionspotenzial (siehe Spielsucht oder auch nur Gamification).
 
AW: Ist Rollenspiel immernoch ein Spiel?

Spiel ist kein Allheilmittel.
Es ging mir um das Problem hinsichtlich der Emotionen als Kern fuer den Begriff des Spass.
Nicht um die Frage ob ein Spiel bei der Bewaeltigung realer Traumata helfen kann.

Eine Emotion fuer sich, in dem Fall Trauer aufgrund eines Verlust, ist nicht eindeutig.
Da sie sowohl negativ gewertet werden kann als auch positiv.

Gerade beim Rollenspiel machen die Spieler ja das Spiel. Einen guten feinfühligen Spielleiter vorausgesetzt.
Meines Erachtens definiert die Gruppe aller Spieler das Spiel.
Wobei es zu unterschiedlichen Aufgabenverteilungen bzw. Gewichtungen zwischen Mitspielern in der Funktion der Spieler sowie Mitspielern in der Funktion der Spielleiter kommen kann.


Das Thema des Threads ist doch, wenn ich den TE richtig verstehe, ob Rollenspiel Spass macht, respektive Spass machen soll.
Sowie ferner ob ein Rollenspiel kein Spiel mehr ist wenn es nach bestimmten Anspruechen keinen Spass mehr macht.

Meiner These nach haben alle Rollenspieler, wenn sie genuegend Menschen gefunden haben die ihre Ansichten zu der Taetigkeit teilen, Spass daran.
Dabei ist es unabhaengig ob nun mit viel Fastfood die Monster Kerkerweise niedergmaeht werden oder in bedaechtiger atmossphaere eine dramatische Geschichte gesponnen. Ebenso ob man nun lacht, neutral bleibt, temporaer Wut/Frust verspuerte oder gar am Ende ein paar Traenen weg gedrueckt werden.
Solange danach Begeisterung fuer die Taetigkeit entsteht und man es gerne wiedermacht, aus freien Stuecken und nicht dem Gesellschaftlichen Zwang heraus, hat es wohl Spass gemacht.

Meines Erachtens bleibt ein Rollenspiel auch unabhaengig davon wie der Spass erreicht sowie der Frage wie es praktiziert wurde, ein Spiel.
Es ist eine Taetigkeit die man nicht aus einem Zwang heraus ausuebt, man uebt es mit anderen Personen aus, man macht es zur Zerstreuung respektive in der Freizeit und der Ablauf der Taetigkeiten ist mehr oder weniger stark [spielerischen] Mechanismen unterworfen.

Daher haben imho sowohl Gamisten, als auch die Storyteller [und alles daneben und dazwischen] Spass an RPG und es ist imho nicht so das man sagen kann "Aber wer XY macht spielt ja gar nicht".
 
AW: Ist Rollenspiel immernoch ein Spiel?

Ha! Ich hatte also doch recht.... ;)

Das habe ich ja auch nie bestritten.

Ich empfand nur die Divergenz zwischen "Dem Edlen" RockyRaccoon auf der einen Seite und "Der Matschbirne" Halloween Jack auf der anderen als betrüblich.

Wie Georgios einmal treffend gemutmaßt hat: Ich finde immer doof, was an mir doof ist.
 
AW: Ist Rollenspiel immernoch ein Spiel?

Muss man um ein Rollenspiel zu spielen nur Rollenspielen? Darf man keinen Spaß haben ?Geht es nur noch um die Story?

Wieso sollte man sich nicht einfach hinsetzen dürfen und das Spiel zum Spaß spielen? Wieso haben viele Rollenspieler eine negative Einstellung dazu, wenn man eben mal nicht an der Story weitermacht sondern Spaß hat?


Wird die Art des Spiels nicht von der jeweiligen Gruppe definiert? Wenn man in der Gruppe verschiedene Auffassungen über die Art des Spiels hat, dann passt die Gruppe einfach nicht, egal wie sehr man befreundet ist. Das ist dann weder schlecht noch gut, sondern einfach eine Tatsache.

Wenn jemand mir sagen würde, die Art wie ich Spiele ist nicht richtig, dann würd ich nur die Achseln zucken und erwiedern das es weder mich noch meine Mitspieler störrt. Und wenn es denjenigen störrt, ist das ja mein Problem und nicht meins.
Rollenspiel ist ein Hobby. Es dient zu meiner Unterhaltung und zum Spaß haben. Wie ich mich unterhalte und Spaß habe definiert nicht irgendwelche Autoren von Büchern, Spieleentwickler oder andere Spieler, sondern ausschließlich ich und diejenigen die mit mir an dem Spiel beteiligt sind.

Von daher kann ich auf deine Eingangsfragen keinerlei antworten geben, weil in meinen Augen du das selber für dich definieren musst. So wie jeder für uns es für sich entscheiden muss.
 
AW: Ist Rollenspiel immernoch ein Spiel?

Es geht mir garnicht um meine Gruppe, nur um das, dass manche Spieler eben nicht verstehen, dass man beim Rollenspielen auch Spaß haben kann und es nicht nur um das Verkörpern eines Charakters geht.
Hast du die Möglichkeit schon einmal in Betracht gezogen, daß diese Spieler das vielleicht schon verstehen, ihnen diese Art von Spiel aber kein Spaß macht?

Vielleicht muß man dann einfach den Tatsachen in die Augen schauen und verstehen, als auch anerkennen, daß man eben nicht zusammen beim Rollenspiel Spaß haben kann und daraus die entsprechenden Konsequenzen ziehen. Ist ja nun auch nicht so, als wäre das ein Weltuntergang (lies: das Ende einer Freundschaft), wie so oft bei solchen Themen beschrien wird.
 
Zurück
Oben Unten