GeoCachen habe ich auch etwas betrieben und mich daher mit meinem neuen Telefon (ja, TELEFON) auch mal an Ingress getraut.
Es macht definitiv Spass, aber die einzige Gemeinsamkeit mit GeoCachen ist, dass man GPS Daten benutzt. Alles andere ist KOMPLETT anders. Da ist vor allem die Tatsache, dass es keine Rätsel zu lösen gibt und Suchen muss man auch nichts. Man kann in einem Radius von 50-100 m Annäherung um die Portale (lies GeoCaches) mit denen interagieren. Diese werden Fett leuchtend auf dem "Scanner" angezeigt. Mikroskopische Ampullen suchen und durch Gebüsche kriechen ist da nicht.
Überhaupt zeigt die Software nur Portale in unmittelbarer Umgebung an. Man kann sich auf die "Suche" nach neuen Portalen machen, das funktioniert dann aber nur über eine externe Online-Map (mit separater Anmeldung
http://www.ingress.com/intel)
Witzig sind aber tatsächlich die Fluffmedien, die man in manchen Portalen findet und die Atmo etwas erhöhen.
Der zweite große Unterschied ist, dass man seine gewonnen Portale "pflegen" muss. Man muss diese schützen, muss den Schutz ständig aufladen oder erweitern, kann sie für Items looten oder mit anderen Portalen verknüpfen. Manche Optionen kann man über die Distanz erledigen, für viele Dinge muss man die Portale aber wiederholt besuchen. Das macht man beim GeoCachen i.d.R. nicht.
Der Fortschritt im Spiel scheint eher langsam zu sein. Manche Portale liegen nahe beeinander, aber häufig hunderte Meter auseinander. Das heisst dann, dass man, wenn man nicht mit Fahrrad oder Auto unterwegs ist oder nicht in einer Innenstadt wohnt, eine ganze Zeit lang unterwegs ist, und lediglich seine tägliche Pflichtübung absolviert hat.
Ich stelle mir vor, dass das auf Dauer sehr mühselig wird, weil man immer "seine Runden" ziehen muss. Manche Portale sind SEHR unglücklich gesetzt. Ich habe eines direkt in meiner Nachbarschaft an einer Kinderrutsche. Ich habe mir das Portal zwar einmal geholt, traue mich aber als Kinderloser nicht regelmäßig alleine dort hin, auf die Gefahr, dass nach dem 20.-30. mal die Spießernachbarn auf einmal anfangen zu tratschen.
Bei mir sieht das so aus, dass ich die Portale in meiner Umgebung eingesackt habe und im größeren Umfeld (2-3 km) sporadisch Alliierten aushelfe, wenn ich ZUFÄLLIG mal da vorbei komme, aber nicht extra geziel dort hingehe.
Viele Leute bemängeln, dass es kein "Gameplay" hat. So muss man Portale "hacken", um sie zu besitzen. Dieses Hacken ist aber nur ein Klick auf einen Knopf, wenn man sich in der Nähe befindet. Dasselbe gilt für Angriffe auf feindliche Portale. Was diese Leute offenbar nicht verstehen ist, dass es ein Strategiespiel ist. Nicht die Software ist das Spiel, sondern wann man mit wem wo welche Punkte erobert und wieviel Zeit man investiert. Dazu muss man sich absprechen, man kann aber auch einfach losziehen und Portale der befreundeten Fraktion pflegen. In jedem Falle muss man am Ball bleiben, wenn sich die eigene Fraktion in einem Stadtteil behaupten soll und man muss sich überlegen, wo man seine kostbaren Items einsetzt. Dazu muss man abschätzen, wo der Feind aktiv ist (sprich, wo er ungefähr wohnt und sich bewegt). Ich würde sagen, dass das ein Spiel ist.
genialer wäre es natürlich gewesen, wenn man mit seinem "phone" eine richtige augmented reality hätte, in dem man mit der Fotokamera um ein Portal suchen muss, und dieses sowie Wachtürme etc. dann im Realbild durch die Kamera dargestellt werden (wie bei Invizimals). Das wäre dann immens motivierender . Man kann sich ja vorstellen, wie geil das aussähe, wenn man auf dem Marktplatz durch die Kamera ein 20m großes Sci-Fi Dimensionsportal sieht. Darauf ist aber wohl noch niemand gekommen.
Ich spiele in der Fraktion Enlightened.
Betreibt das hier noch jemand ?