Inception

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Ist ein guter bildgewaltiger Film. Die Story war schön und durchgezogen.
Das die Idee nicht neu ist ist kein Kriterium. Southpark sagte einmal es gab alles schon mal bei den Simpsons und ähnlich ist es auch bei Filmen.
Ich war 146min gut unterhalten und das macht es zu einem guten Film.

Finde nur interesannt das Filme mit paralelen Realitäten stark dazu neigen offene Ende zu produzieren.
 
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Mir war in der Szene auch klar, wie das ausgehen wird, aber der Weg, nicht das Ziel ist das nette am Film.
 
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Wo siehst du da den Zusammenhang?

Der halbe Film war auch eine Illusion bzw. Traum durch dieses Gehirnimplantat. Ich finde das nimmt sich nicht viel und er hat im Grunde die selbe Message. Eben das wir Illusion und Wirklichkeit nicht von einander trennen können wenn das was wir als Wirklichkeit begreifen in Wahrheit vielleicht nur eine Illusion ist.

Bei Repo Men ist diese Message vielleicht nicht so "no brain" Variante wie bei Nolans Inception, wo man schon wirklich blind im Kino sitzen muss um die Message nicht mitzubekommen, aber er ist vom selben Schlag.

Ich mag Filme mit Aha-Effekt, deshalb lasse ich mich da gerne überraschen und denke nicht schon vorher über das Ende nach.

Naja, wenn du das kannst, freut mich das für dich und ich habe glaube ich noch nirgends behauptet das du den Film nicht für die Offenbarung des spirituellen Überwesens bzw. Macht deiner Wahl halten kannst.

Mich stört halt das der Film so wenig Substanz hat das man ihn künstlich verlängern musste. Denn theoretisch hätte man die ~10 minuten die der Typ in dem Hotel damit zubringt das Problem des "Jolts" zu lösen auch aus dem Film rausschneiden können, ohne den Film irgendwie zu verändern. Die ganze Szene mit den Kämpfen und der Staircase im Hotel, während er gegen die 0-G Effekte ankämpft sind einfach nur "Filler". Noch dazu ein Logik bruch, da die "Schwerelosigkeit" des falls in der Ersten Traumebene in die 2te Ebene wandert, jedoch die Träume der 3ten Eben keine Schwerelosigkeit haben, obwohl ihre Körper in der 2ten Ebene ebenfalls schwerelos sind und eigentlich, selbst wenn die Schwerelosigkeit aus der ersten Ebene nicht in die 3te Ebene überträgt, so müsste die Schwerelosigkeit aus der 2ten sich in die 3te Übertragen. Man kanns nichtmal so erklären das die es sich deshalb nicht in die 3te Traumebene überträgt weil die Schwerelosigkeit der 2ten nur geträumt ist. Da ja bereits der Fall des Autos, das die Schwerelosigkeit in der 2ten auslöst, in einer Traumebene passiert und der eigentliche Körper des Träumers perfectly stable in der ersten Klasse sitz. (was nichtmal diese Innenohr erklärung ziehen lässt)

Aber ohne diesen Effekt hätte man auf gut 10 Minuten Film verzichten müssen und einiges an Facetime für den Schauspieler. Das ist aber schon wieder Nörgeln auf hohem Niveau. Der Film schafft es durchaus zu unterhalten und alles was ich sagen will ist einfach: Für mich ist er restlos überhyped und ich kann verstehen wieso Leute entsprechend enttäuscht sind.

Ich dachte auch wunderwas wie geil der Film sein muss, nachdem ich euch hier in der Diskussion verfolgt habe und war entsprechend enttäuscht einen technisch und schauspielerischer guter Film mit mittelmäßiger Story serviert zu bekommen und eben nicht die Geile Scheiße die ich durch diesen Thread hier erwartet hatte. Edit: Noch dazu wenn, wie vor einigen Seiten, noch groß mit Spoilern hantiert wird und Leute anfangen davon zu sprechen das sie selbst in den Spoilern nicht weiter spoilern wollen... und ich dann irgendwie die ganze Zeit auf den großen Überraschungsmoment wartete der den Film tatsächlich mit irgendeiner Wendung ausstattete die sich nicht mindestens ne halbe Stunde vorher schon ankündigte.

Spoilern kann man an dem Film nichts.
 
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Der halbe Film war auch eine Illusion bzw. Traum durch dieses Gehirnimplantat.
Ach stimmt. Das hatte ich schon wieder vergessen. :)

Bei deinem Kritikpunkt mit den Füllersequenzen gebe ich dir übrigens recht.
 
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Es könnte einfach sein, dass es Leute gibt, die die dir bekannten Filme nicht kennen. Die nicht Blade Runner oder Total Recall kennen und die Referenzen ziehen können (ganz abgesehen von Dicks Vorlagen als Roman), die Filme wie Nirvana nicht kennen (den kenne ich z.B. auch nicht).

Von "Realität oder Traum" mal abgesehen hat der Film mit Total Recall nur sehr wenig zu tun - mit Blade Runner ja mal so gut wie garnichts, außer man steckt komplett jeden Film in dem irgendwie Träume oder VR vorkommen in die selbe Schublade.
Die konkrete Geschichte "Eine Bande sympatischer Gauner bauen Träume und laufen dann darin herum." war mir ziemlich neu.
Natürlich kann man auch sagen, dass jeder Film der Realität hinterfragt nur ein hohler Abklatsch von Platons Höhlengleichnis ist. Aber mit dem Argument sollten wir Menschen am besten sofort aufhören überhaupt noch irgendeine Geschichte zu erzählen...
 
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Naja, wenn du das kannst, freut mich das für dich und ich habe glaube ich noch nirgends behauptet das du den Film nicht für die Offenbarung des spirituellen Überwesens bzw. Macht deiner Wahl halten kannst.

Das macheich ja noch nicht mal. Ich mache einen Film nur nicht deshalb so runter, wie ihr das macht.

Spoilern kann man an dem Film nichts.

Doch kann man, nämlich jemandem, der so reingeht wie ich oder nicht irgendwelchen alten oder gegenwärtigen Filme im Kopf hat und sich einfach nur überraschen lassen wil.
 
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Morgen schau' ich mir den Streifen endlich an. Dann kann ich mitkeifen Schrägstrich abspritzen.
 
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Oder einfach in mein Lager kommen: Zu den entspannten Leuten, die jetzt nicht total geflasht waren, aber der Ansicht sind, dennoch einen guten Film gesehen zu haben. ;)
 
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Oh der Film ist jetzt auch nicht schlecht, aber er ist eben auch nicht gut. Er unterhält, das tut er, ja. Aber er hätte halt genial sein können, wenn er die Unterhaltsamkeitsschiene voll durchgefahren wäre, oder aber einfach die intelligente, vielschichtige Handlung, in ermangelung eines besseren Wortes: besser umgesetzt hätte.

So war's irgendwie ein bisschen gewollt, aber nicht gekonnt. Was komisch ist, ich fand ja auch The Prestige genial und nicht zu prätentiös, aber diesmal hats mich einfach nicht geschockt. Sein Geld wird man am Ende doch nicht zurückverlangen, der Film ist schon noch in Ordnung.

Aber er hätte eben so viel mehr sein können, daher meine Enttäuschung.
 
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Watt bin ick froh, dass meine Mitzuschauer leicht zufriedenstellende und stille Kandidaten sind. Der eine wird selbst dann, wenn der Film totale Scheiße sein wird, einfach gar nichts sagen, und der anderen reicht es schon, sich selbst beim Anblick von Leo in den Ausschnitt zu sabbern, um den Film als positive Erfahrung zu deklarieren.
 
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. Was komisch ist, ich fand ja auch The Prestige genial und nicht zu prätentiös, aber diesmal hats mich einfach nicht geschockt.
Echt? The Prestige fand ich ja schwer Ideenlos und uninspiriert. Den hat nicht mal Bowie gerettet. Aber natürlich reden wir hier von schwer Ideenlos und uninspiriert auf Nolan-Niveau. Und das steckt jeden Cameron- und Spielbergfilm immernoch locker in die Tasche. Inception passt da halt gut zu The Prestige. Wären auch beide gut mit 30 Minuten weniger ausgekommen.
 
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Das verwunderte mich auch nicht. Mich verwunderte das Prädikat "Genial" im Zusammenhang mit The Prestige. :)
 
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Wie nicht anders zu erwarten bin ich im Lager des Coons zu finden.

Ich wurde unterhalten. In der Tat wurde ich gut unterhalten, und mein Gehirn zu aktivieren war keine Verschwendung.

Ja, dadurch erkennt man dann auch, dass der Film aufgeblasen wurde. Ich sehe darin natürlich durchaus Sinn, da sich in den Blasen, die angefüllt mit Dialogen und Szenen waren - die man auch hätte kürzen können, ohne der Geschichte des Films entgegen zu wirken -, noch mehr Spannung aufbauen konnte.

Das ist ja auch der Witz an Spannung, dass etwas längere Zeit an der Geduld zerrt. Das alles schneller zu erzählen ist einfach 'ne Scheißidee, wenn man die Zuschauer am Ball und unter Spannung halten möchte. Überspitzt formuliert kann man jede Story in drei Sätzen zusammenfassen, wenn man will. Aber dafür geht halt niemand ins Kino. Insofern komme ich mit dem künstlichen Aufgeblase nicht nur gut klar, sondern empfand es auch als hilfreich, den Film genießen zu können.

Bedauerlich ist nur, dass der Film in meinen Augen derartig von der Spannung lebt, dass er beim zweiten mal noch zum Abchecken von Kleinigkeiten taugt und er beim dritten mal schon irgendwie doof ist. Zumindest befürchte ich das stark.
 
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Heute nachmittag in einem Gespräch sind wir auf folgende Erkenntnis gestoßen: die durchaus komplexe Verspieltheit in der Erzählform bei Inception (und auch The Prestige und Memento) steht in keinem Verhältnis zum Inhalt der Filme. Was nicht heißen soll, dass Nolans Filme inhaltlich plump sind; wohl aber weniger Rafinesse und Hirnschmalz vom Zuschauer einfordern, als es die Entwirrung des Plots es tut.

Die verschiedenen Ebenen und Zusammenhänge im Film sind nicht ganz ohne. Dass Nolan es schafft sie dennoch leicht verständlich und nachvollziehbar darzustellen, das ist eine nicht zu unterschätzende Leistung. Dass dieses erzählerische Handwerk jedoch mit recht archetypischen und mit groben Pinselstrichen gezeichneten Charakteren und Spannungsbögen umgesetzt wird, scheint einigen Leuten übel aufzustoßen.

Letzendlich sehe ich schon recht deutliche Parallelen zu Cameron und Spielberg, die - jeweils auf ihre Weise - Komplexität in der Form (Cameron: technisch; Spielberg: mise-en-scène) mit weniger komplexen Inhalten verknüpfen. Das kann man den Leuten vorwerfen, aber das scheint mir etwas unnötig. Die Filmemacher stechen vor allem durch ihr Talent hervor wie sie eine Geschichte erzählen und nicht welche.
 
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Ich möchte mich Georgios' Erkenntnis hier einmal anschließen.

Unabhängig davon habe ich ja die Theorie, dass manche Leute einfach nur wütend sind, wenn sie eine Story verstehen, weil da unbewusst klar gestellt wird, dass die schönen Zeiten vorbei sind, in denen man mit leuchtenden Augen Filme angeschaut und verzaubert wurde. Und eigentlich waren diese Zeiten ja (oft) echt schön.

Wenn man Inception versteht, bedeutet das nicht zwingend, dass Nolan ein Idiot ist. Vielmehr bedeutet das, man selbst ist keiner. (Und in der Tat ist das auch dem Talent des Geschichtenerzählers geschuldet, wenn er eine Geschichte so erzählt, dass sie verständlich ist. Greift beides ineinander, irgendwie.)

Was wiederrum bedeutet, dass man nicht mehr so einfach zu verzaubern ist.

Und das ist schon irgendwie traurig.
 
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Eine tolle Erklärung die gleich noch ermöglicht, sich irgendwie besser zu fühlen, weil man eine andere Meinung hatte. Wohl bekomm's euch, jetzt aber ab in den Feuilleton!
 
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