AW: Grenzen vom MMO (im Gegensatz zum pen&paper)
Ansonsten einfach die Frage, wir würdest du es handhaben?
Mein Problem mit einer für mich typischen Gilde in MMOGs, wie ich sie kennengelernt habe, verdeutliche ich an einem Beispiel.
Thorsten ist ein aktiver Rollenspieler und hält sich in den diversen Foren zu P&P-Rollenspielen auf. Da wird er auf das neue Shadowrun-MMOG aufmerksam, verfolgt die Entwicklung und meldet sich auch gleich zum Start an. Mit seinen Freunden/Bekannten aus den Foren (und seinen P&P-Gruppen) gründet er dann recht schnell eine Gilde. Durch aktive Hilfe der Mitglieder untereinander (Terminabsprachen, so daß man ständig Missionen erledigen kann; Strategien für einzelne Missionen erarbeiten) entwickelt sich die Gilde ganz gut.
Karsten ist ein guter Freund von Thorsten. Er hat mit P&P nicht viel am Hut, aber für Online-Games interessiert er sich wohl. Ihm gefällt, was Thorsten ihm zum Shadowrun-MMOG erzählt und meldet sich daher an. Natürlich wird er von Thorsten in die Gilde eingeladen und bekommt gleich ein bißchen Geld, um sich in der Anfangszeit immer die beste Ausrüstung kaufen zu können und hat Zugriff auf die "Ausrüstungskammer" der Gilde, um die Gegenstände nicht am freien Markt kaufen zu müssen, sondern zu Vorzugspreisen für Mitglieder.
Das ist für mich eine Hilfe, die mit meiner Vorstellung von Shadowrun einfach kollidiert. Das ist grundsätzlich auch ohne implementierte Gilden möglich, aber Gilden unterstützen und erleichtern diese Spielweise einfach. Und auch wenn in den neueren Versionen Shadowrunner immer mehr romantisch verklärt wurden, sind Shadowrunner in meiner Vorstellung keine Wohltäter, die einem Neuling erst einmal ein ganzen Satz an Ausrüstung spendieren (das machen bei vielversprechenden Talenten Syndikate/Konzerne und einige Individuen, aber ganz bestimmt nicht Runner, da die in der Regel nicht im Geld schwimmen).
Die Aktivitäten eines Shadowlands hingegen würde ich sehr gerne umgesetzt sehen. Eine Art Reputationssystem kann man einführen oder aber man gewährt den Teilnehmern ihre Forenbeiträge "passwortgeschützt" zu verfassen und das Passwort gegen bare Nuyen zu verkaufen (Informationshandel). Leider dürfte da die Überwachung, daß hier kein Schindluder getrieben wird, sehr schwer fallen.