Genrebezeichnungen bei Rollenspielen

AW: Genrebezeichnungen bei Rollenspielen

... es hilft zu wissen was in einem Rollenspiel betont wird, wenn man entscheidet ob man es spielen will.

Stimmt schon, und bei vielen Brettspielen ("Sie spielen einen Siedler...") und etlichen Computerspielen ("Wirt-
schaftssimulation mit dem Thema...") sind solche Angaben durchaus üblich. Bei Rollenspielen kann ich mich zu-
mindest nicht an kurze Inhaltsangaben erinnern, obwohl sie zweifellos eine nützliche Ergänzung zur Genre-
angabe wären.
 
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An die Schwerpunkte eines Rollenspiels muss man sich als SL oder Spieler natürlich nicht halten, aber es hilft zu wissen was in einem Rollenspiel betont wird, wenn man entscheidet ob man es spielen will. Nichts anderes erwartet man doch von einer Genrebezeichnung.
Falsch, von einer Genrebezeichnung erwarte ich ganz besonders, dass sich alle dran halten!

Ich steh halt nicht auf Ninjas im Wilden Westen...

Das ist kein Argument. Das ist ein Beweis der Kleingeistigkeit. Man kann sich auch mit Ungenügendem arrangieren, deshalb funktioniert es aber noch lange nicht gut oder sollte deshalb bewahrt werden.
Nur suboptimale Systeme besitzen immanente Redundanz... ^^
 
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Falsch, von einer Genrebezeichnung erwarte ich ganz besonders, dass sich alle dran halten!

Du kannst das sicher von Allen erwarten, aber weshalb sollten sich Alle an Deinen Erwartungen orientieren ? :nixwissen:

Wenn Spielleiter und Spieler das möchten, können sie natürlich auch mit einem Science Fiction-RPG eine
Kampagne mit Ninjas im Wilden Westen spielen, sogar ohne Deine Zustimmung ... :D
 
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Wenn Spielleiter und Spieler das möchten, können sie natürlich auch mit einem Science Fiction-RPG eine
Kampagne mit Ninjas im Wilden Westen spielen, sogar ohne Deine Zustimmung ... :D
Ganz richtig, sie müssen sich dann aber auch nicht wundern, wenn ich wieder nach Hause gehen, weil ich mich verarscht fühle...

Come on, zu dem Thema gibbet hunderte von Seiten hier auf B!
Genrekonventionen sind dafür da, damit es kein böses Blut gibt und alle einen guten Abend haben...
Und da können Millionen von Menschen anderer Meinung sein als ich, aber wenn man sich vorher auf Fantasy geeinigt hat und jemand seinen Charakter mit einer Blaster Rifle ausrüstet, dann muss ich das nicht gut finden und dann kann ich den Mitspieler für ein Arschloch halten, dass sich nicht an Absprachen halten kann...
 
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...wenn man sich vorher auf Fantasy geeinigt hat und jemand seinen Charakter mit einer Blaster Rifle ausrüstet, dann muss ich das nicht gut finden und dann kann ich den Mitspieler für ein xxx halten, dass sich nicht an Absprachen halten kann...

Sicher, wenn es eine Absprache gab und man sich geeinigt hat - aber eine Genrebezeichnung alleine wäre
als Absprache und Einigung doch etwas sehr dünn. :rolleyes:

Bei der Fantasy könnte es sich auch um Empire of the Petal Throne handeln, wo Du durchaus mit Science
Fiction-Waffen rechnen müßtest, bei Science Fiction im klassischen Planetary Adventure-Stil kann auch
mal ein Schwert die modernste verfügbare Waffe sein, und das Horror-RPG kann auch Cthulhu Rising sein.

Genrebezeichnungen sind gewiß nützlich, aber Bezeichnungen wie "Fantasy", "Horror" oder "Science Fiction"
sind leider auch nahezu unbegrenzt dehnbar, und haben deshalb nur sehr begrenzte Aussagekraft.
 
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Sicher, wenn es eine Absprache gab und man sich geeinigt hat - aber eine Genrebezeichnung alleine wäre
als Absprache und Einigung doch etwas sehr dünn. :rolleyes:
Sagen wir mal so, wenn man mir sagt "Wir spielen eine Fantasy Runde" und es nicht für nötig erachtet mir mitzuteilen, dass es in dieser Fantasy Welt auch Plasmawerfer gibt, dann hat man eine sehr merkwürdige Vorstellung was typischer Weise als Fantasy verstanden wird...

Falls viellicht noch Zweifel daran sind, wie im allgemeine Fantasy so verstanden wird, hier ist der Wiki Artikel dazu: [Link]
Und falls du zu den Leuten gehörst, die meinen das in der Wiki nur Unsinn steht, hier ist noch ein zweiter Link, dem du dann unbedingt folgen solltest: [Link]
 
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Ganz richtig, sie müssen sich dann aber auch nicht wundern, wenn ich wieder nach Hause gehen, weil ich mich verarscht fühle...

Es geht nicht um dich.

Vor allem geht es nicht um Genrebegriffe als Stütze zur Rundenabsprache. Es geht um die Kategorisierung von Rollenspielen, nicht von Rollenspielrunden. Ich kann dir den Unterschied gern erklären, falls er dir nicht klar sein sollte.
 
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Falls viellicht noch Zweifel daran sind, wie im allgemeine Fantasy so verstanden wird...

Und da sehe ich eben das Problem: Die Genrebezeichnung ist nützlich, wenn es sich bei dem jeweiligen Spiel
um einen typischen Vertreter des Genres handelt.
Die Zahl solcher typischer Spiele nimmt aber eher ab, weil "typisch" auch mit "klischeehaft" und "schon zu oft
so gespielt" verbunden wird.
Also gibt es stetig mehr und mehr Crossover-Spiele, die nicht typisch sind und nicht eindeutig einem bestimm-
ten Genre zugeordnet werden können.
Und da endet der Nutzen der traditionellen Genrebezeichnungen ...
 
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Vor allem geht es nicht um Genrebegriffe als Stütze zur Rundenabsprache. Es geht um die Kategorisierung von Rollenspielen, nicht von Rollenspielrunden. Ich kann dir den Unterschied gern erklären, falls er dir nicht klar sein sollte.
Mir ist der Unterschied sehr klar, das Problem ist nur eine Kategorisierung von Rollenspielen, die nachher in den Runden keine Anwendung findet, braucht kein Mensch, daher versuche ich ja die ganz Zeit das auf ein praktisches Niveau zu hohlen und nicht auf einem theoretischen stehen zu lassen...
 
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Mir ist der Unterschied sehr klar, das Problem ist nur eine Kategorisierung von Rollenspielen, die nachher in den Runden keine Anwendung findet, braucht kein Mensch, daher versuche ich ja die ganz Zeit das auf ein praktisches Niveau zu hohlen und nicht auf einem theoretischen stehen zu lassen...

So ein Blödsinn. Du redest von etwas völlig anderem. Das ist nicht praktischer, sondern einfach nur ein anderes Thema. Wenn Leute sich fragen in welche Kategorien sie Autosprit unterteilen sollen, dann ist es nicht praktischer zu sagen "aber es kommt doch auf die Menge drauf an!". Hier geht es um das Aufteilen von Rollenspielen in einzelne Genres. Es geht nicht darum wie man Leuten vermittelt, was für eine Runde man spielen will.

Praktischer sind Genreaufteilungen genau dann, wenn sie die wichtigen Eigenschaften vermitteln. Darum ja mein Beharren auf Spielkonzepte. Eine gute Genreaufteilung bei Rollenspielen sollte ausdrücken, was man denn in dem Spiel macht. Darüber herrscht doch wohl Einigkeit. Die Frage ist vielmehr ob ein Begriff wie "Fantasy" oder "Horror" das leistet oder nicht. Ich sage: Nein. Für einen Film oder Buch ist mit "Fantasy" schon sehr viel gesagt... bei einem Rollenspiel hingegen, könnte Fantasy oder Horror grundverschiedene Spiele beschreiben und ist darum wertlos.
 
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Ich denke, dass der Punkt ist, dass sehr häufig aus dem Setting klar wird, worum es eigentlich in der Core Story geht. Bei Cyberpunk gehts um illegale Machenschaften in den Schatten der Gesellschaft, bei Fantasy gehts um Große Abenteuer. Speziell wird wahrscheinlich angenommen, dass jeder weiß, was er in einem Setting machen will (was sich super mit "mit diesem Spiel könnt ihr spielen, was immer ihr wollt" deckt).
 
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Ich persönlich sehe schon gewaltige Unterschiede zwischen DSA, D&D und Warhammer ...

Genau, und schon bei den drei "klassischsten" Fantasy-RPGs Dungeons & Dragons, Empire of the Petal Throne
und Runequest fällt es trotz des selben Genres "Fantasy" weit leichter, Unterschiede als Gemeinsamkeiten zu
finden.
Die Genre-Bezeichnung war also immer schon nur ein sehr allgemeiner Anhaltspunkt für das, was den Spieler
im Spiel tatsächlich erwartete.
 
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Ich denke, dass der Punkt ist, dass sehr häufig aus dem Setting klar wird, worum es eigentlich in der Core Story geht. Bei Cyberpunk gehts um illegale Machenschaften in den Schatten der Gesellschaft, bei Fantasy gehts um Große Abenteuer. Speziell wird wahrscheinlich angenommen, dass jeder weiß, was er in einem Setting machen will (was sich super mit "mit diesem Spiel könnt ihr spielen, was immer ihr wollt" deckt).

Aber die Core Story macht sich nicht daran fest, wie sich das Spiel im Setting ausdrückt. Wenn ich D&D in den Forgotten Realms spiele oder Wushu in den Forgotten Realms spiele ist die Core Story grundverschieden. Auch wenn es in beiden um große Abenteuer in einem Fantasysetting geht.

Die Core Story ist doch gerade das, was man im Spiel tut und nicht wie sich das was man tut auf die Fiktion auswirkt.
 
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Regeln dienen nur dazu, die Bewegung der Figuren im Setting abzubilden. Das Setting ist ausschlaggebend für das Genre. Oder welches Genre hätte GURPS?
Was es höchstens braucht ist eine bessere Verortung innerhalb des klassischen Genres.
Das versuchen die Macher mit ihrer Dark Fantasy, whatever-punk usw. schon lange.
 
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Regeln dienen nur dazu, die Bewegung der Figuren im Setting abzubilden. Das Setting ist ausschlaggebend für das Genre. Oder welches Genre hätte GURPS?

Falsche Frage.

Richtig wäre: Welches Genre hat GURPS Blue Planet?

In Abgrenzung zu: Welches Genre hat Blue Planet v2?

mfG
jjf
 
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Was es höchstens braucht ist eine bessere Verortung innerhalb des klassischen Genres.
Das versuchen die Macher mit ihrer Dark Fantasy, whatever-punk usw. schon lange.

Der Weg führt letztlich aber nur zu einer "Baum-Struktur" von Genres, Sub-Genres und Sub-Sub-Genres,
in der jedes nicht klischeehaft-typische RPG sein eigenes Sub-X-Genre bildet.

Und selbst mit einer ausgefeilten Struktur von Genre- und Sub-Genre-Definitionen wäre es noch proble-
matisch, ein RPG wie Dying Earth (Endzeit, Fantasy, Science Fiction ? Endzeit-Science-Fantasy ?) eini-
germaßen verständlich in Genre-Begriffen zu beschreiben.
 
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Nur eine Verständnisfrage: Meinst Du also mit "Spielkonzept" in den früheren Postings und mit "Core Story" hier das Selbe ?

Jein. Letztendlich zielt beides darauf ab zu umschreiben was die Spieler tun. "Core Story" geht dabei den Weg über das was die Charaktere tun zu dem was die Spieler tun. Während ich bei Spielkonzept von der anderen Seite herangehe: erst schauen was die Spieler tun und dann daraus folgern was die Charaktere tun.

In beiden Fällen halte ich eine Genreaufteilung nach Setting für wenig hilfreich, da in beiden Fällen die Handlungen des Spielers vernachlässigt werden.
 
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Für wie nützlich erachtest du bei diesem Ansatz dann bereits verwendete Bezeichnungen wie beispielsweise "investigativer Horror"?

mfG
jjf
 
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