Rollenspieltheorie Frauen spielen. Was ist daran schlecht?

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Was die Beweisführung angeht: Ich könnte jetzt hier drölf existente Charaktere vorstellen die mehr oder weniger komplexe Konzepte besitzen und jeweils am Schluss hinzufügen: "Ach ja, supertoll aussehen tut sie(/er) auch noch". Wäre das dann ein Beweis für dich?

Wahrscheinlich nicht. Dann hätte ich das nämlich immer noch nicht bewiesen.
 
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Stimmt schon. Aber du könntest es ja genauso machen, um den "geschuldeten" Beweis anzutreten. Warauf ich hinauswollte war, dass so was doch eigendlich nicht nötig sein sollte. Ist doch eigendlich nicht so schwer vorstellbar, dass man es erst vorgekaut bekommen muss, um es zu schlucken.
 
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Doom könnte ja auch einfach Verständnis dafür haben, dass ich keine Lust verspüre, die teilweise über Jahre fortschreitende Entwicklung verschiedener weiblicher Charaktere "einfach mal so" kurz als Beispiel in einen Post zu stopfen, um ihm zu beweisen, dass so etwas problemlos möglich ist, auch wenn sie immer noch heisse Scheisse sind (oder waren).

Warum er sich das bei männlichen Charakteren vorstellen kann, bei weiblichen aber nicht, ist mir selbst vollkommen schleierhaft. Deswegen hatte ich ja hier auch 'ne Frage gestellt, bei welcher ich auf eine klärende Antwort von ihm hoffe.
 
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Um die Eingangsfrage zu beantworten: Bei uns sind wir inzwischen alle zu alt für so ne Scheiße als das wir uns herumärgern wollten mit irgendwelchen grotesken Versuchen "tiefe Charaktere" unter dem Deckmäntelchen des anderen Geschlechts zu spielen. Macht einfach keiner. Ich kann da natürlich nur für mich persönlich sprechen, aber ich sehe einfach den Mehrwert nicht wieso ich mich damit herum quälen sollte eine Frau zu spielen - für mich ist Rollenspiel weder eine Übung in Genderstudies wo ich über die Mann/Frau unterschiede nachdenke, noch eine banale Bier und Bretzel Unterhaltung wo mir das Geschlecht egal wäre. Ich spiele das womit ich mich wohl fühle.

Wenn jemand unbedingt meint eine Frau spielen zu müssen, dann kann er das tun, aber er wird sich Spott gefallen lassen müssen. Nicht zuletzt weil die Stimme und das Gesicht dann einfach nicht so recht zum Charakter passen wollen (etwas mit dem ich als SL immer wieder ringe das möglichst wenig peinlich hinzurkriegen - und etwas das ein deutlich SPANNENDERES THema wäre als die gleiche immer wieder aufgekochte Suppe)
 
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Wenn jemand unbedingt meint eine Frau spielen zu müssen, dann kann er das tun, aber er wird sich Spott gefallen lassen müssen. Nicht zuletzt weil die Stimme und das Gesicht dann einfach nicht so recht zum Charakter passen wollen

Und sonst ist das bei euch in der Runde dann anscheinend eher kein Problem, nein?

Was spielt ihr noch gleich?
 
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Auch so zum Ursprungsthema ...
In meinen Runden kam es schon oft vor, dass Männer Frauen gespielt haben und auch umgekehrt. Ich hab selbst auch schon öfter Frauen gespielt.
In der Rollenspiel-anfangsphase, so mit 14 war das schon als mal ziemlich lächerlich im Rückblick :D Aber inzwischen macht das keine Probleme mehr.
Die meisten Charaktere sind ja eh zu einem Großteil Klischee-geprägt, manche mehr, manche weniger und in manchen RPG ist das sogar ein wichtiger Bestandteil der Atmosphäre. Doof wird es wenn sich der Spieler auf ein Klischee versteift (zB. HardCore-Zicke), aber es spielt ja auch kaum jemand einen "Zwerg" oder "Söldner" sondern man nimmt das als Basis-idee und baut darauf auf. Wenn ein Spieler seine Ultra-Zicke total 2D spielt kann man ihn darauf hinweisen wenn er nervt, ich habe aber auch schon richtig coole Zicken als Chars erlebt, die haben sich eben nicht exklusiv darüber definiert.

Warum macht man sowas? Weil es Spaß macht :)
Manchmal passts einfach gut zum Charakterkonzept, manchmal habe ich einfach Lust darauf. In manchen Settings kann man bestimmte Rollen ja auch nur durch Frauen spielen, so gibt es zB fürs Mittelalter keine rechte Entsprechungen zum Burgfräulein und im Fantasy zur Amazone.

Was WIRKLICH nervt ist wenn jemand versucht eine Trennung/Hass auf Expartner etc versucht loszuwerden indem er die Person oder sein derzeitiges Bild von ihr "spielt" ...
 
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Und sonst ist das bei euch in der Runde dann anscheinend eher kein Problem, nein?

Was spielt ihr noch gleich?

Du, wenn du gerne ne Frau sein willst, dann dürftest du das bei uns tun. Wir schauen uns das dann einmal an und wenn es uns gefällt rufen wir dich auch wieder an. Bislang hat's uns nur noch nie bei jemandem gefallen. Der bärtige, dicke Rollenspieler mit dem schönen Bass in der Stimme gibt einfach keine gute Frau ab.
 
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Der bärtige, dicke Rollenspieler mit dem schönen Bass in der Stimme gibt einfach keine gute Frau ab.

Audiovisuell empfinde ich das ganz ähnlich. Aber bei diesem Hobby spielen 50 Kilo Jüngelchen Trolle von drei Metern und Menschen mit einem Äusseren, dass nur eine Mutter lieben kann, versuchen sich an der Personifizierung von Unterwäschemodellen. Mal von all den Plüschfiguren, Ratten, Halbdrachen, Haifischgestaltwandlern und dem Rest der Muppet Show abgesehen. Ob ZZ Top da noch Megan Fox mimt, fällt meinem Empfinden nach nicht mehr sonderlich ins Gewicht.

Ich will lieber 'ne überzeugende Vorstellung von ZZ Top, als nur mit minder attraktiven Normalos in einer Welt spielen zu müssen, in der alle nur minder attraktive Normalos sind, weil's sonst "unreal" wird. :)
 
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Der bärtige, dicke Rollenspieler mit dem schönen Bass in der Stimme gibt einfach keine gute Frau ab.

Es tut mir leid dir deine Illusionen zu rauben, aber wenn du z.B. L5R gut spielst, dann bist du nicht wirklich ein knallharter, supercooler Samurai - du fällst nur Entscheidungen was so ein knallharter, supercooler Samurai tun und sagen würde.

Es gibt keinen Grund, weshalb man wie eine Frau aussehen und klingen muss, um zu entscheiden was eine Frau in einer typischen Abenteuersituation tun würde*. Diese Dinge haben herzlich wenig miteinander zu tun. So ein Rollenspiel ist ein Gesellschaftsspiel und kein naturalistisches Theaterstück.


* - Wobei ich ja weiterhin finde, dass in Rollenspielen weibliche Helden kaum anders entscheiden oder handeln als männliche Helden. Dafür sind die wenigsten Settings ausgelegt und noch weniger Abenteuer.
 
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Nicht zuletzt weil die Stimme und das Gesicht dann einfach nicht so recht zum Charakter passen wollen (etwas mit dem ich als SL immer wieder ringe das möglichst wenig peinlich hinzurkriegen - und etwas das ein deutlich SPANNENDERES THema wäre als die gleiche immer wieder aufgekochte Suppe)

Schon wieder eine Runde ohne Vorstellungskraft und die Fähigkeit, die Nasen am Spieltisch auszublenden... ich dachte ja eigentlich mal, Rollenspiel hätte was mit Phantasie zu tun. Ansonsten was Jack sagt.
 
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Audiovisuell empfinde ich das ganz ähnlich. Aber bei diesem Hobby spielen 50 Kilo Jüngelchen Trolle von drei Metern und Menschen mit einem Äusseren, dass nur eine Mutter lieben kann, versuchen sich an der Personifizierung von Unterwäschemodellen.

Richtig, ich halte das genauso für ein Problem wo der Charakter nicht mehr glaubwürdig ist. Man kann da mit einigen schauspielerischen Mitteln sicherlich nachhelfen, aber die Frage ist wie lange man das durchhält. Ich finde es schon unglaublich schwierig eine Frau nur für ein Gespräch als SL zu mimen, einfach weil der Tenor, der dreitage Bart und der herbe Moschusduft nach 12 Stunden Marathonspielrunde mich als Mann verraten.

Aber - das war eben auch der Grund warum ich das Thema für spannender halte, als das von Skar propagierte "Ich mag halt Lesbierinnen" und die (mal wieder) völlig lebensfremde Auffassung von Georgios.
 
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Saint, ich glaube du verfehlst das Thema. Wir sind hier nicht beim LARP sondern bei Pen&Paper.
 
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aber ich sehe einfach den Mehrwert nicht wieso ich mich damit herum quälen sollte eine Frau zu spielen

Mann, Mann, Mann...

Jaja, ist schon ne anstrengende Quälerei dieses "sich in andere Leute hinein versetzen"... Vor allem in Frauen.
Ich geh dann mal wieder meine Freundin verprügeln.

Fühlen Frauen eigentlich Schmerz?

[Zynismus wieder aus]

Frauen sind Menschen. Frauen denken rational. Frauen denken emotional. Aus dieser kombination entstehen bewusste Gedanken.
Damit haben wir nun also geklärt wie Frauen denken.
Genau wie Männer.

Dazu werden ein paar unterschiedliche Hormone gemischt, Folgen aus biologischen Unterschieden und die anerzogenen Unterschiede. Fertig!
Sich in eine Frau hineinzuversetzen ist nicht schwieriger als sich in den Busfahrer hineinzuversetzen oder in einen Schwarzen oder sonst irgendwen.

Das Problem, wenn überhaupt ist nicht das hineindenken können, sondern das hineindenken wollen.
"Frauen sind immer zu emotional" oder "Männer sind alle Schweine" zu sagen und jedes davon abweichende Verhalten unter "Oh mein Gott, jetzt versteh ich die Frauen/Männer gar nicht mehr." ist halt einfacher als zu begreifen, dass Menschen Individuen sind.

Und wie vivienss schon sagte:
Es kann im Rollenspiel durchaus interessant sein eine Situation auch einmal in Gestalt einer Frau durchzuspielen.
Eine schöne Frau wird z.B. einfach in der WoD eher in einer dunklen Gasse überfallen als ein schöner Mann.
Oder eine brutale Schlägerin stößt wohl auf größere Verwunderung als der dumme Standard-Prügel-Kerl.

All diesen "Man(n) kann sich unmöglich in eine Frau hineinversetzen"-Neandertalern würde ich einmal ernsthaft empfehlen in einer Runde eine Frau zu spielen. Tut einfach so als wären Frauen ganz normale Menschen. ihr werdet sehen:

Es geht.
 
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Um mal den Ursprungsbeitrag zu kommentieren.

Es ist nicht schlecht, weil Rollenspieler nicht wissen "wie Frauen wirklich ticken". Sondern es wird abgelehnt, weil für es für die meisten Leute zu viel geistige Mühe bedeutet ihre Beziehung zu einem Charakter von der Beziehung zum dazugehörigen Spieler zu trennen. Alles andere sind Rationalisierungsversuche und Rechtfertigungen.

Ich denke bei den meisten ist es einfach reine Bequemlichkeit. Es ist halt einfacher und weniger aufwändig den Typen, der da Chips in sich stopft, wie einen Typen, der Chips in sich stopft zu behandeln als sich anders zu verhalten, nur weil sein Charakter halt ernsthaft oder souverän ist. Das gleiche Prinzip findet sich auch beim "Paladin, den niemand in der Gruppe ernst nimmt" wieder. Leute die zu faul sind auf die Charaktere zu reagieren, sondern einfach nur auf die Spieler antworten.

Das ist ja auch völlig legitim. Nur die ganzen Rationalisierungsversuche ("du bist nicht glaubwürdig genug") sind halt irgendwann lästig.
 
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Stimmt schon.
Ich liess auch beim D&D auch schon schüchterne, wenig eloquente Mitspieler Barden als Partyface spielen, das geht alles, und ist auch bei näherer Betrachtung kein Problem, wenn man den Kopf einschaltet.
 
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Saint, ich glaube du verfehlst das Thema. Wir sind hier nicht beim LARP sondern bei Pen&Paper.

Was hat denn das mit Larp zu tun? Ich verlange eine gewisse Qualität meines Rollenspiels von mir selbst. Ich betone das was mein Charakter sagt z.B. so wie mein Charakter das sagt. Wenn mein Charakter laut redet, dann rede ich auch laut. Rollenspiel ist immer in einer Form Theater. Darum mache ich mir Gedanken darüber wie ich "weiblich" wirken kann wenn ich als SL z.B. eine Frau zu spielen habe. Darum mache ich mir Gedanken wie ich "bedrohlich" wirke, wenn ich einen Troll Schläger spiele oder "alt" wenn ich den greisen Erzmagier verkörpere.

Wenn ihr natürlich monoton alles herunter leiert, viel Spaß dabei - aber ich glaube einfach mal das nichtmal das Georgios das tut, geschweigedenn jemand wie du, der sich immer gerne als Erzähl- und Atmossphärespieler darstellt. Warum also dann beim Geschlecht einen anderen Standard ansetzen? Es endet bestenfalls in einem bruch des Suspension of Disbelief, schlimmstenfalls in einem peinlichen Ärgernis (Ich erinnere mich zu gut an einen 4 Zentner Kerl der eine junge Elfe gespielt hat in einer D&D Game Day Runde, für die ich mich heute noch fremdschäme).

Man kann "Frau" nicht längerfristig durchhalten als Mann. Entweder wird es ein Kerl mit Möpsen oder übertrieben plakativ. Und wenn noch einmal jemand auf die Idee kommt das durch Falsett zu korrigieren, den schmeiße ich persönlich raus.

(Oh, und wo wir gerade dabei sind - ja, ich nehme mir durchaus die Freiheit auch mal Spielern von der ein oder anderen Rolle abzuraten wo ich WEISS das dabei nur Murks herauskommt - ich habe Leute, die können das Gruppen Face einfach nicht spielen, ich habe Leute die wirken einfach niemals irgendwie bedrohlich und ich habe Leute die tun sich schwer mit allem was nicht lawful good ist - warum soll ich mich und meine Spieler quälen indem die irgendwelche Rollen verkörpern die sie gar nicht können und die den Rest aus der Atmossphäre reissen)
 
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Ich mache mir überhaupt keine Gedanken, wie ich irgendwas überzeugend verkörpern kann. Ich mach's halt einfach. Manchmal klappt's. Manchmal nicht. Wenn ich zuviel Zeit damit verschwenden würde, vorher zwei Stunden einen ausgeklügelten Monolog einzustudieren, würde ich damit unter Garantie eher auf die Schnauze fallen, als wenn ich einfach improvisiere.

Aber ehrlich gesagt erwarte ich gar nicht von den Leuten, dass sie alle "überzeugend" weibliche Charaktere darstellen können müssen. Lieber sind mir all die Saints auf der Welt, die da von Anfang an offen Skrupel haben, als die komischen Typen, deren Frauen dann doch bloß wieder Tunten mit Brüsten sind.
 
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Saint schrieb:
Wenn ihr natürlich monoton alles herunter leiert, viel Spaß dabei - aber ich glaube einfach mal das nichtmal das Georgios das tut, geschweigedenn jemand wie du, der sich immer gerne als Erzähl- und Atmossphärespieler darstellt. Warum also dann beim Geschlecht einen anderen Standard ansetzen? Es endet bestenfalls in einem bruch des Suspension of Disbelief, schlimmstenfalls in einem peinlichen Ärgernis (Ich erinnere mich zu gut an einen 4 Zentner Kerl der eine junge Elfe gespielt hat in einer D&D Game Day Runde, für die ich mich heute noch fremdschäme).

Moment moment, weil ich als Kerl naturgemäß nicht 2 Oktaven höher und insgesamt weicher spreche kann ich rein stimmlich schon mal nicht ne vernünftige Frau abgeben? Hm, dann würden auch Schwarze (im Sinne von Afro-American) ausfallen, oder Russen (kann nämlich weder russisch noch auch nur einen ansatzweise vernünftig klingenden Akzent), oder Trolle (so tief komm ich nicht wirklich) oder Predator Verschnitte (klack-Laute und tiefes Grunzen liegt mir auch nicht) .... ich denke du verstehst was ich meine.
Darauf kommts doch aber auch überhaupt nicht an. Wenn man etwas partout nicht stimmlich darstellen kann, dann lässt mans ganz einfach. Gibt ja nichts schlimmeres als Menschen die meinen Akzente nachmachen zu müssen die sie nicht können. Ich mein mir reicht auch die Information, dass der NSC ein Russe ist (um mal beim Beispiel zu bleiben), eine schlechte Bully-Paraden Imitation des Akzents ist nicht notwendig, kann ich mir dann schon denken. Auch wenn Leute meinen Besoffene nachmachen zu müssen artet oftmals in Fremdschämen aus - die Info reicht vollkommen. Trotzdem geht die Atmosphäre nicht flöten (sondern kann durchaus erhalten bleiben) und trotzdem gibts durchaus Russen und betrunkene und auch betrunke Russen in unseren Spielen (gibt natürlich auch Spieler, die können sowohl das eine wie auch das andere darstellen, aber es fehlt jetzt auch nicht, wenns gerade keiner kann). Natürlich versuchen auch wir so die grobe Stimmung auszudrücken und nicht alles lieblos runterzuleiern - aber keiner von uns erhebt den Anspruch eine Laienschauspielerei abzulegen nur um wahrlich atmosphärisch zu sein.
Wie du dann von Stimme auf Mann mit Titten kommst ist mir nun allerdings gänzlich schleierhaft. Natürlich kann man als Mann eine Frau durchhalten. Man kann ja schließlich auch Troll, Katze, Lich, Vampir, Werwolf, Elf durchhalten wenn es sein muss. Deiner Logik zufolge könnte der dicke Lars ja nicht mal nen männlichen D&D Elf im Stile von Legolas durchhalten - der ist ja nicht ansatzweise so grazil, knabenhaft und gleichermaßen kraftvoll.

Saint ehrlich: Das spielt sich nur in deinem Kopf ab. Es ist alles Phantasie was wir tun und insofern im Grunde kein Problem.

Hat mal jemand darüber nachgedacht, dass die "Frauen von Männern gespielt - auf keinen Fall" - Front möglicherweise eine latente Form der Homophobie zum Ausdruck bringt? Da sitzt n Kerl, der spielt ne Frau. Frau ist begehrenswert. Kerl ist nicht begehrenswert. Darf das nicht tun! *tilt* Ich bin nämlich argumentativ immer noch nicht davon überzeugt worden, dass sich die Gegnerfront eben nicht hinter ihren Argumenten versteckt. So wirklich sinnig sindse nämlich nicht sonderlich ...

Oh, und wo wir gerade dabei sind - ja, ich nehme mir durchaus die Freiheit auch mal Spielern von der ein oder anderen Rolle abzuraten wo ich WEISS das dabei nur Murks herauskommt - ich habe Leute, die können das Gruppen Face einfach nicht spielen, ich habe Leute die wirken einfach niemals irgendwie bedrohlich und ich habe Leute die tun sich schwer mit allem was nicht lawful good ist - warum soll ich mich und meine Spieler quälen indem die irgendwelche Rollen verkörpern die sie gar nicht können und die den Rest aus der Atmossphäre reissen

Du entscheidest was jemand kann und was nicht? Wenn der Spaß hat und alle anderen Spaß haben und nur du nicht ... wer genau hat dann das Problem? Klar, wenn alle am Tisch den Kopf auf die Tischkante hauen, weils gerade peinlich wird, dann ist das etwas völlig anderes. Aber dann kann man ja immer noch darüber reden.
Wieso ist es für dich kein Problem zu antizipieren, dass jemand nen Nosferatu mimt, obwohl er höchstwahrscheinlich nicht auch nur ansatzweise so aussieht, aber sobald jemand mal nicht bedrohlich ist (als Person), aber jemand Bedrohlichen spielen will, sofort 'nein' zu sagen. Das ist doch hahnebüchen. Mit der Optik des Nosferatu geht doch Ingame genausoviel einher, wie mit dem Skill Intimidation (und auf den kommts an, nicht auf die Fähigkeiten des Spielers). Kreuzlogik, wer nicht abgrundtief hässlich ist, darf keinen Nossi spielen - ist einfach nicht atmospärisch glaubhaft.

Nenene ... sich mit etwas schwer zu tun heißt ja nicht, dass man sich der Herausforderung nicht trotzdem mal stellen möchte ... mal was anderes erleben. Und dann kommst du und verwehrst dieser Person das, weil das ja eh nichts werden kann. *kopfschüttel*

für mich ist Rollenspiel weder eine Übung in Genderstudies wo ich über die Mann/Frau unterschiede nachdenke

und nebenbei: Mit deinen bisherigen Aussagen machst du es doch genau dazu - eine Übung in Genderstudies mein ich. Denn wenn einer hingeht und das spielt was er meint eine Frau zu sein und du sagst ihm "Nein nö ne, so ist das aber falsch!" bist du derjenige, der hier mit festen Vorstellungen daher kommt und nicht derjenige, der einfach mal drauf los spielt.
 
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