D&D 4e Feder & Schwert beendet D&D 4e

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Möglicherweise war diese Entscheidung ja so von F&S nicht gewollt.

Die 4e Cover auf dem 2009er Katalog, von denen hier jemand anders sprach (ich habe den Katalog nicht gesehen), sowie die Ankündigungen weiterer Produkte im F&S-Webshop mögen ein Indiz dafür sein.

Man erinnere sich daran, dass WotC lange vor der 4e andere Verlage dazu gebracht, ihre Kunden zu verprellen, indem deren Lizenzen nicht verlängert wurden (Margaret Weis -> Dragonlance; Paizo -> Dragon und Dungeon Magazine). Was eine entsprechende Konsterniertheit und Hilflosigkeit bei den entsprechenden Verlagen ausgelöst hat. Und dieses GSL-Drama, mit dem interessierte Verlage über Monate daran gehindert wurden, eine Produktstrategie zu entwickeln?
 
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Vielleicht ist doch was dran an den Unkenrufen, dass Wizards als Hasbro-Tochter wirklich nur noch international auf absolute Gewinnmaximierung getrimmt wird. :(
Also... In Maßen bin ich dem ja nicht abgeneigt. Wenn es allerdings die Form annimmt, dass bei mangelnden Verkaufszahlen im ersten Monat die komplette Lizenz entzogen wird, dann geht mir das doch irgendwie zuweit.
WENN es damit überhaupt was zu tun hat.
 
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Etwa einen Monat bevor F&S die Einstellung der deutschen D&D-Ausgabe verlautbarte, gab Oliver Hoffman auf der SPIEL in Essen folgendes Interview:

YouTube - DORP-TV, SPIEL 2008 in Essen, Feder und Schwert, Teil 2

Dort heißt es, die neue D&D-Version finde auf deutsch guten Anklang, wenngleich der Verkauf langsamer Anlaufe als bei der 3. Edition. Man gehe davon aus, daß die neue Ausgabe wohl etwas länger brauchen werde, um sich durchzusetzen, sei diesbezüglich aber guter Dinge. Klingt für mich eigentlich nicht so, als laufe der Abverkauf derart katastrophal, daß F&S kurz davor stünde, die Reißleine zu ziehen.

Im Interview heißt es weiter, der Lizenzvertrag laufe Ende des Jahres aus und man habe sich erst der Verlängerung versichern wollen, bevor man mit der Veröffentlichung der 4. Edition begann, denn es mache wenig Sinn, für einige wenige Monate Bücher herauszubringen. Genau dieser Fall scheint nun aber eingetreten zu sein und ich gehe daher davon aus, daß der Lizenzvertrag nicht verlängert wurde. Sei es weil F&S in letzter Minute von einem Mitbewerber überboten wurde, der neue Vertrag irgendwelche Klauseln enthielt, die F&S für nicht hinnehmbar hielt oder sonstige Gründe vorlagen.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Frage, wie lange F&S nach Auslaufen der Lizenz die deutschen D&D-Produkte eigentlich noch weitervertreiben darf. Nach Beendigung der d20-Lizenz mußten meines Wissens die Lizenznehmer ihre Lager innerhalb eines halben Jahres leeren. Insofern könnte es sein, daß F&S einen Großteil der 4E-Grundregelwerke zum Selbstkostenpreis an einen etwaigen neuen Lizenznehmer verkaufen muß, um wenigstens die eigenen Verluste zu minimieren. In diesem Fall wäre die deutsche D&D-Lizenz durchaus noch für andere Mitbewerber interessant.

Momentan gehe ich jedenfalls davon aus, daß die Leute von F&S gegen ihren Willen von WotC abserviert worden sind (ist allerdings reine Spekulation).
 
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Ich glaube nicht dass das passiert.
Ich stelle mir vor, dass die Lizenz zu teuer ist, um die Bücher sinnvoll billiger zu machen, bzw. um die Bücher so billig zu machen, dass sie mit dem US-Import mithalten können. Und das ist wahrscheinlich die Krux bei der Sache.
Wenn man alle 3 Core Books aus US für den Preis von EINEM deutschen bekommt, ist relativ klar, dass das so nicht funktioniert.

Musst du ja auch nicht glauben, ich stelle mir das halt alles etwas anders vor, und für mich ist der Zeitpunkt alleine Indiz genug um davon auszugehen, dass hier nicht nur rein wirtschaftliche Argumente von Seiten F&S eine Rolle spielen können. So lange keiner von uns mit Insider-Infos aufwarten kann bleibt das alles eben reine Spekulation. Ich bleibe aber dabei, dass D&D in Deutschland tot ist glaube ich erst, wenn wir sicher wissen dass es keine anderen Interessenten an der Lizenz gibt.
 
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Ein nneuer Lizenznehmer würde die vollen Lizenzkosten tragen, könnte sich aber nur durch Ergänzungsbände und add-Ons finanzieren.
Angesichts der Flut an (settingunabhängigen) Zusatzbüchern, mit denen D&D3.x aufwarten kann, erscheint mir der Verlust der drei Kernregelwerke durchaus zu verkraften zu sein. Oder ist bekannt, daß eine solche Veröffentlichungspolitik in der 4. Edition nicht mehr angestrebt wird?
 
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Hm, das Interview ist in der Tat aufschlussreich. Wenn die Lizenz tatsächlich so eingeschränkt war wie Hoffmann sagt (und wer weiss wie teuer), kann es wirklich sein, dass F&S gemerkt hat, dass sich das nicht rechnet und für die Kunden zu unattraktiv ist. Die Schuld dürfte nicht allein bei F&S liegen. Aber ein gutes Licht wirft es trotzdem nicht auf den deutschen Verlag.
Immerhin haben sich noch Engel in Hinterhand. Mit einem guten Abschluss der Reihe können sie wieder Boden gutmachen.
 
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Boden gut machen vielleicht, aber Gewinn eben nunmal auch damit nicht...
 
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Mal ne Metaebene höher: Vielleicht ziehen auch insgesamt Regelauflagen nicht mehr so wie früher.
Der alte Trick, der Fanbasis nach 2-3 Jahren ein Systemupdate zu verpassen (was übrigens auch mit einem Kompendium bzw. Addendum ginge), funktioniert einfach nicht mehr. Kontinuierliche Systempflege ist aufwendiger, aber langfristig lukrativer, da bei jeder neuen Relegedition Leute abspringen oder den Sprung nicht mitmachen (und in Zeiten, die zumindest mal keine Pionierjahre des Rollenspiels sind, kommen zu wenig neue Fans hinzu, um das auszugleichen).
 
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Angesichts der Flut an (settingunabhängigen) Zusatzbüchern, mit denen D&D3.x aufwarten kann, erscheint mir der Verlust der drei Kernregelwerke durchaus zu verkraften zu sein.

Du übersiehst dabei, dass bis diese zusatzbände sich in ihrer breite gut verkaufen das Grundsystem an sich gut verkauft sein muss. Und das läuft über die grundregelwerke. Man kann sagen: Die Einnnahmen der Grundregelwerke dienen der Zwischenfinanzierung bis zum "Break Even" und dem Erfolg der Gesamtlinie. Wenn ein Verlag die Grundregelwerke nicht hat oder nicht verkaufen kann, gähnt da ein ziemliches Loch.

Und bis in den Augen der Fans "genug Zeit" um ist, dass der neue Verlag sein eigenes neues GRW herausbringen darf (und sich das lohnt), tja, die Ausdauer muss der Verrlag erstmal haben (und Ausdauer heißt: bares Geld).
 
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Ist ja Spitze für die Neueinsteiger, die dürfen dann gleich 2 Bücher zum Start kaufen: Ein veraltetes, und eines, was das veraltete korrigiert. Keine gute Produktstrategie ...
Man könnte ja für den, der das alte Regelwerk besitzt, ein kostenpflichtiges Update auf die neue Version herausbringen und für Neueinsteiger die aktualisierte Version (altes Regelwerk inklusive Update) verkaufen.
 
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Kontinuierliche Systempflege ist aufwendiger, aber langfristig lukrativer, da bei jeder neuen Relegedition Leute abspringen oder den Sprung nicht mitmachen [...].
Das täuscht: Ergänzungsbände bringen bei weitem nicht so einen hohen Profit wie Grundregelwerke. Das ist schon lange (wenn nicht immer schon) so - der Verkauf von Quellenbüchern bleibt logischerweise weit hinter dem der Grundregelwerke zurück, wobei sich die Gewinnspanne kaum ändert.

Man könnte ja für den, der das alte Regelwerk besitzt, ein kostenpflichtiges Update auf die neue Version herausbringen und für Neueinsteiger die aktualisierte Version (altes Regelwerk inklusive Update) verkaufen.
... also quasi eine neue Regeledition? :D
 
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Die zumindest absehbar zeitweilige Nicht- oder Minderverfügbarkeit deutschsprachiger, aktueller D&D-Produkte finde ich aus mehreren Gründen ein echtes Weihnachtspräsent:

Zum einen werden diejenigen, die das WELTWEIT BEDEUTENDSTE Rollenspiel spielen wollen, statt nur dumpfe Hinterwäldler-Eigenentwicklungen aus den teutonischen Pilzwäldern zu spielen, geradezu gezwungen sein, sich die Produkte im US-Original anzuschaffen. - Das kann nur dazu führen, daß die Zahl der "Anglophoben" unter den Rollenspielern zurückgeht. - Es wird ein wenig wie früher sein, wo man sich sein Englisch nur deshalb aufpoliert hatte, damit man das AD&D-Players-Handbook verstehen konnte. Das ist für mich eine positive Entwicklung.

Zum anderen kommen demnächst deutsche Fassungen von Rollenspielen heraus, die so oder so als ALTERNATIVE zu D&D im Herkunftsland positioniert wurden, und sich auch ganz vorteilhaft als ECHTE Alternativen eingeführt haben. Ob RoleMaster, Savage Worlds oder Pathfinder - alle gehen effektiv in den USA die D&D-Spieler als Zielgruppe an. Und hier füllen sie aktuell, demnächst oder spätestens in wenigen Monaten diese Lücke für "D&D-like Fantasy" sehr gut aus.

Jedes in den Sand gesetzte Vorhaben ein führendes Rollenspiel in Deutschland herauszubringen, ist auch immer eine nur wenig verdeckte CHANCE für andere, die mit mehr WILLEN und mehr LIEBE an ihre Produktveröffentlichungen herangehen. - So oder so wird somit die Wirklichkeit der deutschsprachigen Rollenspiellandschaft veredelt.
 
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Exakt das habe ich mir auch gedacht.
Oder: Id esset demonstrandum.
Hieß die Unphrase nicht Quod erat demonstrandum?
Tut mir leid, aber bei F&S denke ich mittlerweile immer automatisch: "Ne, lieber nicht kaufen, die stellen die Reihe sowieso nach 2-3 Büchern ein."
Den Gedanken trage ich auch. Ich vermute, dass F&S es sich bei einigen Kunden schon mit dem "Wir machen das! Nee, doch nicht"-Getue verscherzt hat. Ich denke, dass sich als Konsequenz die Kundengewinnung ein wenig einbremst, und möglicherweise den Teufelskreis beim nächsten System propagiert.
 
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Ist ja Spitze für die Neueinsteiger, die dürfen dann gleich 2 Bücher zum Start kaufen: Ein veraltetes, und eines, was das veraltete korrigiert. Keine gute Produktstrategie ...

"Veraltet" heisst nicht, dass man ein System nicht spielen kann. Es heisst nicht mal, dass die "neue" Edition besser ist. Ich kann auch für Neueinsteiger keinen Nachteil erkennen.

Das täuscht: Ergänzungsbände bringen bei weitem nicht so einen hohen Profit wie Grundregelwerke.

Bestreit ich nicht. Aber wenn man so übertreibt wie bei D&D und in kürzester Zeit 3.0, 3.5 und 4.0E rausbringt, überspannt man den Bogen. Und dann beginnt sich der Kunde zu fragen, warum er eigentlich umsteigen soll - oder nicht die alten ,inzwischen billigeren Bücher nachkauft und sich in Seelenruhe durch die Unmassen an Material im Rolloregal spielt.
 
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So kurz erscheint mir die Zeit gar nicht. Auch nicht im Vergleich zu anderen Linien und Verlagen.

mfG
mpu
 
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Die Zeitspanne für die D&D-Linien an sich war auch nicht kurz. Sie erschien nur recht kurz (und war es vermutlich auch) durch die breite Welle an Zusatzbänden von WotC und unzähliger d20-Mitschwimmer
 
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So kurz erscheint mir die Zeit gar nicht. Auch nicht im Vergleich zu anderen Linien und Verlagen.
Weder im Vergleich zu anderen Spielen (alle World of Darkness-Linien, Tunnels & Trolls, RoleMaster, Talislanta, Hero, Shadowrun, Ars Magica, Call of Cthulhu, DSA) noch im Vergleich zur eigenen Geschichte (Second Edition, Second Edition Revised, Player's Option; sowie Original, Holmes, Moldvay, Mentzer, RC).

Ich wil aber zugestehen, dass ein Editionswechsel schwerer wiegt, wenn jede Edition mit einem Rattenschwanz von Splat-Regeln erweitert wurde; dieses "Vergehens" haben sich längst nicht alle anderen Spiele schuldig gemacht.
 
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Auf dem deutschen D&D liegt ein Fluch.

EIN FLUUUUUUUUUUUUCH !!! sag ich!

Scheint für mich so, dass D&D es hier eben (in jeder seiner Inkarnationen) so schwer hat, weil DSA das traditionelle Terrain besetzt - und das seit 1984.

da kann man unken und Geräusche mit den Achselhöhlen machen, das kann einem gefallen oder nicht (ich war schon damals kein DSA-Fan), aber die Masse der Spieler spricht anscheinend DSA mehr an. Sei es die Sprache, das Settingen, die Regeln, die Häufigkeit der Veröffentlichungen etc.

Und wer was anderes will, der sucht halt auch gerne ein anderes Setting als Fantasy und wird da mit Shadowrun, Cthulhu ganz gut bedient (für's erste).

Ich würd eauch nicht (wie manche hier) so negativ auf deutsche Eigenproduktionen herunterschauen und als hinterwältlerisch, provinziell usw. herabwürdigen: Sie zeigen ja nun auch, dass es ein lebendiges deutsches Hobby gibt, das durchaus nicht nur am Tropf des anglo-amerikanischen Marktes hängt. Auch hier mag man anderen Geschmackes sein, aber die Herabwürdigung von Schokopudding im Vergleich zu dem "viel besseren" Vanillepudding lechtet mir jedenfalls so nicht ein.

Jau, Zornhau: Englische Editionen sind gut für die Sprachkenntnisse. War bei mir auch so - jetzt unterrichte ich Englisch deswegen. Aber es schränkt den Markt weiter ein und schließt Neuanfänger noch stärker aus.

"Hier Junge: Ein neues tolles Spiel. Ein Rollenspiel! Du musst nur noch diese 300plus Seiten an Regeln lesen, ein Abenteuer vorbereiten, 4 bis 6 Freundne finden, die gerne 6 Stunden lang am Stück still am Tisch sitzen und schon könnt ihr anfangen. Und das Beste: Es ist ganz und gar auf Englisch! Deshalb hab ich hier auch noch einen schönen, dicken Langenscheidt für dich. Und was da nicht drin ist, das findest du hier in Opas doppelbändigem Pons."

Jau, da haben die Pickelgesichter drauf gewartet ...:rolleyes:
 
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Liegt der Fluch nicht eher auf den Rollenspielen die von Feder und Schwert übersetzt werden?

Und es gibt ja auch von deutschen Rollenspielen wie Midgard den Versuch neue Spieler für das Hobby zu gewinnen.
 
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