AW: Feder & Schwert beendet D&D 4e
Es hat nichts mit DSA zu tun. Die Zeiten in denen DSA ansatzweise eine Monopolstellung hatte dürfte mehr als 10 Jahre her sein. Wenn ein Rollenspiel irgendwo eine Monopolstellung hat, dann D&D im englischsprachigen Raum.
Englischspachiger Raum is doch jetzt völlig egal, und eine "ansatzweise" Monopolstellung hat DSA in der deutschen Praxis nunmal, hin oder her. Alles, was ich gesehen und erlebt habe, spricht dafür, und ich wage zu bezweifeln, dass die Zahlen etwas anderes sagen. Vielleicht nicht die aktuellen Verkaufszahlen, die meisten Leute haben aber ja auch ihre Grundregelwerke seit zehn Jahren. Wie gesagt, viele deutsche Rollenspieler wissen gar nicht, dass DSA nicht das einzige Rollenspiel ist.
Ich bezweifle nicht, dass das bei den Amis mit D&D genauso ist, aber mein Gott, was interessieren mich die Ami-Rollenspielgewohnheiten? Mich nervt es nur, wenn gegeifert wird, weil jemand den heiligen deutschen Rollenspielgral schief anguckt.
Und wie gesagt, die D&D4-Sache betrifft das nur mäßig, ich war überhaupt nur drauf eingegangen, weil jemand gesagt hat, es hätte gar nichts (!) damit zu tun. Es ist nunmal leider so, dass jedes Rollenspiel (vor allem Fantasy) in Deutschland erstmal metaphorisch von DSA in die Fresse kriegt. Wenn das Spiel dann noch steht, gehts eben weiter auf der Karriereleiter. D&D3 hat es seinerzeit geschafft, 4 strauchelt nach dem Hieb zumindestens. DSA ist da (abermals wie gesagt) natürlich nur ein Faktor von vielen; ohne den es aber ungleich weniger problematisch wäre, D&D hier zu vermarkten (angenommen, Rollenspiele wären auch ohne DSA hier irgendwie angekommen). Das gleiche gilt für alle anderen Rollenspiele auch... Ich mag DSA wirklich (oder eher Aventurien), aber für die Szene gibt es nichts destruktiveres als so ein gefühltes Fast-Monopol.
(darauf würde ich mich einigen können, Zahlen kenn ich nicht, aber gefühl ist es für viele auf jeden Fall)
Und wiedereinmal wird den Fans die Schuld gegeben. Großartig. Was fällt denen auch ein das entsprechende Produkt nicht zu mögen? Man kann die Regelwerke problemlos auf Englisch erwerben (und momentan ist nicht nur das Grundset bei Amazon für einen geringen Betrag zu erwerben, auch Vault of Treasure und Martial Powers werden unter Preis verkauft.)
Ich mag D&D4 übrigens auch nicht. *schulterzuck*
Siehe nächster Punkt.
Und was heißt hier geistige Lahmheit? Viele der großartigen Neuerungen von D&D 3 waren schon viele Jahre vorher in Systemen wie Midgard zu finden. Wobei letzteres bedauerlicherweise in den letzten Jahren ziemlich stagniert ist.
Geistige Lahmheit hat nichts mit der Qualität des Spiels zu tun, sondern war auf die sture Geisteshaltung der Spieler bezogen. Es geht darum, dass man hier lieber drei Mal eine Bockwurst isst, als das man irgendwas in den Mund nimmt, das man nicht aussprechen kann. Scheiße schmecken kann das dann immer noch. Wie gesagt, ich bevorzuge weiterhin D&D3, aber ich kenne zu viele Leute, die aufgestöhnt haben, als "neue Edition" nur im Raum stand. Bei SR4 war (ist) es schlimmer, von der nWoD rede ich gar nicht. Deren Niedergang würde ich sogar größtenteils darauf zurückschließen. F&S kann man immer leichter anscheißen, obwohl die selbstverständlich auch nicht unbeteiligt waren. Aber mein Gott, Geld bezahlt nunmal immer noch der Kunde.
Jedenfalls ist das alles kein Grund für das ungerechtfertigte DSA Bashing das hier in bestimmten Kreisen so beliebt zu sein scheint.
Ich hab nur zu viele schlechte Erfahrungen mit zu vielen Leuten, die aus Prinzip alles außer DSA bashen.