Rikimaru ist ein Samurai im Dienste der Soshi Familie, Vasallen des sinistren Skorpion Clans. Im Unterschied zu den meisten seiner Vettern der Soshi besitzt er jedoch nicht die Fähigkeit, mit den Kami zu sprechen und weiß die mystischen Fähigkeiten der Shugenja (Priester) nicht zu nutzen. Stattdessen lernte Rikimaru den Weg des Schwertes.
Rikimaru wird von seinen eigenen Brüdern und Schwestern als Versager betrachtet. Allerdings ist seine Unfähigkeit, die Kami anzurufen, nur die Spitze des Eisbergs.
Soshi Rikimaru folgt den fragwürdigen Lehren des Märtyrers Bayushi Tangen und weiß um die geheime Technik des „Dunklen Schwertes der Bitteren Lügen“. Andere Clans betrachten die Anhänger dieser Lehren im besten Fall als gedungene Schläger, im schlimmsten Fall als Wahnsinnige. Selbst der Skorpion sieht in den Schülern des „Dunklen Schwertes“ nicht viel mehr als ein notwendiges Übel. Ein Vorteil, den man nutzen kann, über den man aber am besten nicht spricht. Die Samurai des „Dunklen Schwertes“ sind Ausgestoßene, selbst im eigenen Clan. Und Rikimaru ist ein Vorzeigemitglied.
Rikimaru ist laut, unhöflich und aufdringlich. Ein Rüpel mit dem zweifelhaften Ruf, den Verstand verloren zu haben. Er erwirbt absurd teure Tsuba für sein Schwert, einzig und allein wegen dem „Bling-Bling“-Faktor und scheint nicht im mindesten besorgt, dass der ganze Tand das Gewicht des Katana empfindlich beeinflusst, so dass jeder Duelist des Kranichs nicht anders kann, als darüber zu spotten. Er geht jedem in seiner Reisegesellschaft gehörig auf die Nerven...vor allem dem jungen Soshi Shugenja, dem er als Yojimbo zugeteilt worden ist. Er beginnt unnötig Streit, aus purer Lust am Adrenalin, scheint Todessehnsucht zu haben und kollaboriert mit der Heimin Dienerin in der Gruppe, wobei er ihr in einem Moment als guter Freund und Vertrauter begegnet und sie im nächsten bereits mit der Hand am Griff des Schwertes scharf an ihre unterschiedliche Stellungen in der Himmlischen Ordnung erinnert. Er redet lautstark davon, die Großmutter des Magistraten in der Gruppe zu heiraten, scheint eine geradezu absurde, erotische Obsession mit dem Mütterchen zu haben und insistiert, dass die Samurai des Einhorn Clans ihrerseits unkeusche Gedanken haben, was ihre Pferde betrifft...am liebsten direkt dann, wenn ein Samurai des Einhorn Clans zugegen ist. Im Kampf schwingt Rikimaru sein Schwert eher wie ein inkompetenter Holzfäller, nicht wie ein eleganter Krieger. Zudem scheint er immer wieder in den unmöglichsten Situationen Baby Geräusche wahrzunehmen, die nur er zu hören scheint - das Babyphone im Wohnzimmer
-, und behauptet, dass alle um ihn herum nur Puppen sind, die an Strippen hängen und in einem Theaterstück „dargestellt“ werden.
Kurz gesagt: Rikimaru ist ein Vollidiot.
Jedenfalls ist es genau das, was er alle glauben lassen möchte.
Rikimaru ist auch ein Samurai des verschlagenen Skorpion Clans. Er hält die Fassade des Wahnsinnigen aufrecht, um diejenigen zu verwirren, die einen sinistren Skorpion erwarten und dann einem maskierten Schläger des Krabben Clans gegenüber stehen. Er flucht, ist laut und geht jedem auf die Nerven, um das Rampenlicht zu stehlen und ermöglicht so dem jungen Mann, den er geschworen hat zu schützen, frei und unterhalb des Radars der Anwesenden zu bleiben. Er ist ein großartiger Duelist, vielleicht einer der besten im Skorpion Clan in dieser Generation, und agiert dennoch, als wüsste er gerade mal so, welche Seite man bei einem Schwert packen muss...womit er erneut dafür sorgt, dass seine Gegner ihn unterschätzen. Das sinnfreie Gequatsche während eines Kampfes sorgt nicht bloß dafür, besagte Gegner zu nerven und abzulenken, es schüchtert auch ein. Wenn er in zwanglosem Tonfall darüber spricht, wie ulkig es wäre, wenn Karpfen fliegen könnten, wie unzüchtig doch die Frau des Daimyos am Hofe gekleidet war oder darüber rätselt, ob das Sushi der Fluch der Menschheit sein könnte, während er sich in einem Kampf auf Leben und Tod befindet, hat dies durchaus seinen Einfluss auf den Willen und die Entscheidungen seiner „Tanzpartner“. Und das „Bling-Bling“ am Tsuba seines Katana fällt letztlich und ironischerweise gar nicht ins Gewicht, da er ohnehin vor hat, das andere Schwert - sein ungeschmücktes Wakizashi -, zu benutzen, um dem anderen den Kopf von den Schultern zu trennen.
Schlussendlich macht Rikimaru all das, um dafür zu sorgen, dass alle, die das zweifelhafte Vergnügen haben, ihm zu begegnen, den Göttern danken, dass nicht alle Samurai des Skorpions so sind, wie er.
Gut, er ist auch verrückt. Es ist nicht alles nur gespielt. (Er hört das Babyphone tatsächlich.) Rikimaru ist allerdings auch wild entschlossen und loyal seinem Clan gegenüber und wird alles tun, um dessen Agenda voranzutreiben.
Er tut es lediglich auf seine eigene, unkonventionelle Art und Weise.