Erstkontakt mit Rollenspielen heute

AW: Erstkontakt mit Rollenspielen heute

Nur weil man einer absurden Randposition deutlich widerspricht, bezieht man nicht selbst eine absurde Randposition. Egal was für Unterstellungen du hier betreibst.

Saint hat niemandem widersprochen. Er hat die These aufgestellt, Crossmarketing sei nicht möglich, weil man es mit Anachronismen zu tun hat.

Und mir geht es darum, der obrigen These zu widersprechen. (Mir ging es nicht darum, Saint zu diskreditieren - egal, was du hier für Unterstellungen betreibst
57.gif
-, ich fand' lediglich die Vorstellung einer pinken Wii mit Ohrlaschen spaßig. Wenn Saint damit nicht klar kommt, darf er mich gerne von seiner Liste zum Festagsschmaus am 26sten streichen. Und ich versuch's im nächsten Jahr nochmal.)

Es ist höchst unwahrscheinlich, dass eine "absurde, anachronistische Randposition" tatsächlich derartig häufig vertreten ist, dass sie das Crossmarketing unmöglich werden lässt. Wenn diese Meinung darauf irgendeinen Einfluss hätte, wäre es keine Randposition. Ausserdem wäre Crossmarketing selbst dann nicht unmöglich, wenn die "absurde, anachronistische (Rand)position" tatsächlich die Meinung der Allgemeinheit der einen Seite widerspiegeln würde. Denn selbst, wenn diese Seite unmöglich zu formen wäre - was recht unwahrscheinlich ist -, bleibt einem immerhin noch, sich auf die andere Seite zu konzentrieren.

Um erfolgreich Marketing zu betreiben, muss man sich lediglich an die Saints mit den pinken Wiis halten. Auf beiden Seiten. Denn die sind es, die das Marketing ansprechen muss. Alle anderen Meinungen sind sicherlich hilfreich, um sich einen Überblick über den Markt zu verschaffen, aber lange muss man sich mit ihnen gar nicht herumschlagen. Lediglich in den Phasen der Informationsbeschaffung. Danach konzentriert man sich logischerweise immer wieder auf diejenigen, die empfänglich für das Marketingziel sind. Und nicht auf die anderen. (Ist schließlich auch der Witz am Marketing.)

Fazit: Das Ziel des Crossmarketings muss nicht sein, anachronistische Einstellungen zu zerbrechen. Das Ziel muss sein, anachronistische Medien wieder gesellschaftsfähig zu machen. Und zwar für diejenigen, die aus der Sicht des Marketings in der Gesellschaft den Ton angeben. (Dass dies nicht die Anachronisten sind, ist auch bloß noch'n schlappes "D'oh!" wert.)
 
AW: Erstkontakt mit Rollenspielen heute

Die Frage ist eben wen man Ansprechen will. Die Zornhaus dieser Welt bekommt man natürlich nicht mit dem neuen, verbesserten (New is always better) Produkt. Mit dem alten gammeligen Old-School-70er-Haare-auf-der-Brust-Sword-and-Sorcery-Barbaren lockt man den Nachwuchs nicht aus den Löchern. Mein Eindruck ist, dass man Angst hat die alten Leute zu vergrämen. Die Angst muss man erstmal hinter sich lassen, dann kann man an Crossmarketing denken. (Und, offen gestanden, es ist kein "Crossmarketing", es ist mehr ein Betteln um die Reste vom Tisch der Computerspieler - etwas das man bei Am Fluss der Zeit hätte beherzigen sollen)

Wenn ich mir übrigens den Link hier anschaue...ICv2 - Top 5 RPGs--Q3 2010 - dann zeigt sich im übrigen, dass sich modernere Ansätze auch besser verkaufen. Warum also weiterhin diese absurde Vergangenheitsfixierung?

BTW: Am 26. darfst du trotzdem kommen. Ich wünsch mir dieses Jahr aber keine olle Wii sondern ein Kinect.


Addendum: Viel Interessanter ist übrigens die Frage ob man dieses Crossmarketing eigentlich unbedingt haben will. Also, für die meisten von uns wären die dazu nötigen Veränderungen nämlich nicht sehr positiv. Wir haben immerhin alle aus irgendeinem Grund Rollenspiele wie sie sind mal gut gefunden. "Sind wir nicht alle ein bisschen Zornhau?". Persönlich muss ich die Computerspieler nicht unbedingt alle abfischen, ich wäre aber bereit mehr Geld in bessere Produkte zu investieren... Ryan Dancey's These vom teuren, exklusiven Randhobby fällt mir da so ein...
 
AW: Erstkontakt mit Rollenspielen heute

Wenn man tatsächlich schauen will, wie man neue Leute ins Hobby bekommt, dann sollte man sich die letzte große Hobbymarkterschliessung ansehen. Und das ist nun mal die hier so müde belächelte Wii.

Und was Nintendo da so clever getan hat, war die Stolpersteine und Störpunkte die Videospiele in den Jahren entwickelt hat, radikal abzubauen und Videospiele wieder von Grund auf neu aufziehen und mit neuen Ideen anzureichern. (Ein Vorgehen mit dem sich jetzt auch Sony und Microsoft zu beschäftigen versuchen.)

Die Frage ist nicht welche Hobbygruppen man abgreifen will und ans Rollenspiel führt, sondern wie man Rollenspiele so entwickeln und verändern kann, dass sie auch ein anderes Klientel zulässt als die "außergewöhnlichen Persönlichkeiten", die das Hobby derzeit bevölkern.

Kürzlich habe ich mich mit einer Bekannten unterhalten, die recht viel Spaß an Brettspielen hat (im Stile von Chaos in der Alten Welt und Battlestar Galactica) und auch keine Berührungsängste zum LARP hat. Aber Rollenspiele fand sie bisher wenig reizvoll, weil sie zu "kopflastig" (O-Ton) waren. Es fehlte ihr ein klarer und erkennbarer Zugang zum Spiel. (Ein Punkt, der mich an ähnliche Vorwürfe zu den 8-12 knöpfigen Controller bei Konsolen erinnert hat.)

Es stellt sich halt die Frage wie man das Spiel verdeutlicht und erkennbar macht, ohne sich in irgendwelche esoterischen und obskuren Umschreibungen zu verlieren, die vom "magischen Eintauchen in eine fantastische Welt ohne Grenzen" faseln.
 
AW: Erstkontakt mit Rollenspielen heute

Mein Eindruck ist, dass man Angst hat die alten Leute zu vergrämen. Die Angst muss man erstmal hinter sich lassen, dann kann man an Crossmarketing denken.

Falsche Vorsicht und Stolz. Alles mögliche Gründe. Durch Zufall hab' ich gerade im TV den Spruch "Scared money doesn't make money." mitgeschnitten, und der passt hier ganz gut. Eine Frage ist, wie man den Winterzauber Zornhaus so erhalten kann, dass er weiterhin attraktiv bleibt für diejenigen, die schon ins Hobby integriert sind, aber auf der anderen Seite auch neue Leute mit ins Boot holt. Eine andere Frage ist, ob man den Winterzauber überhaupt erhalten sollte. (Würde ich persönlich erstmal aus dem Bauch heraus mit "Ja" beantworten wollen, allerdings vermute ich, dass der Zauber auch modifiziert werden muss, um mitzuhalten. Nicht unbedingt in der krassen Art, wie's oft in MMORPGs zu sehen ist - da wird der Zauber doch arg gebeutelt und verfälscht. Wichtig für das Vorankommen im Hobby wären vermutlich einfach Leute, die den Winterzauber noch in sich tragen aber andererseits keine Angst vor Neuland in sich tragen und auch gerne mal Call of Duty oder Guitar Hero spielen und damit ihren Spaß haben. Auf solche Menschen würde ich vertrauen wollen.)

Und was Nintendo da so clever getan hat, war die Stolpersteine und Störpunkte die Videospiele in den Jahren entwickelt hat, radikal abzubauen und Videospiele wieder von Grund auf neu aufziehen und mit neuen Ideen anzureichern. (Ein Vorgehen mit dem sich jetzt auch Sony und Microsoft zu beschäftigen versuchen.)

Was Nintendo aber auch getan hat, war, das Videospielehobby derartig radikal abzubauen, dass es (noch) keinen adäquater Ersatz für 'ne herkömmliche Konsole sondern einfach eine neue Form der Unterhaltung darstellt. MMORPGs haben bereits einen ganz ähnlichen "Erfolg" für das traditionelle RPG erzielt. Das ist zukunftsorientierte Markterschließung, tut aber nichts dafür, den Zauber des Originals so zu erhalten, dass er ebenfalls seinen Platz in der Zukunft findet. Und irgendwie hatte ich das Gefühl, darum soll's in diesem Thread gehen.

Die Frage ist nicht welche Hobbygruppen man abgreifen will und ans Rollenspiel führt, sondern wie man Rollenspiele so entwickeln und verändern kann, dass sie auch ein anderes Klientel zulässt als die "außergewöhnlichen Persönlichkeiten", die das Hobby derzeit bevölkern.

Die Frage ist bereits beantwortet und wird erfolgreich vermarktet: WoW. Wenn man sich damit zufrieden geben möchte, ist das auch 'ne super Sache.
 
AW: Erstkontakt mit Rollenspielen heute

Was Nintendo aber auch getan hat, war, das Videospielehobby derartig radikal abzubauen, dass es (noch) keinen adäquater Ersatz für 'ne herkömmliche Konsole sondern einfach eine neue Form der Unterhaltung darstellt.

(...)

Die Frage ist bereits beantwortet und wird erfolgreich vermarktet: WoW. Wenn man sich damit zufrieden geben möchte, ist das auch 'ne super Sache.

Nein. Umgekehrt wird ein Schuh draus. WoW ist eine neue Form der Unterhaltung. Etwas, dass sich aus Versatzstücken anderer Bereiche zusammengesetzt hat und technische Möglichkeiten genutzt, um eine neue Form der Spielunterhaltung zu etablieren.

Die Wii ist - wenn überhaupt - eine preisgünstige Rückbesinnung auf grundlegendere Spielkonzepte und darauf ausgelegt ein intuitiveres Verständnis des Ganzen zu ermöglichen. Beides Prinzipien, die sich meiner Meinung nach auch auf Rollenspiele anwenden lassen würden. Die Wii ist nicht neu. Sie hat lediglich einen Markt erschlossen, der bis dato drauf und dran war nur noch sich selbst zu bedienen. (Und zumindest das ist ein Punkt, in dem Rollenspiele den Videospielen sehr weit voraus sind.)
 
AW: Erstkontakt mit Rollenspielen heute

Die Wii hat es geschafft, der Urform des Konsolenspielkonzepts neuen Wind einzuhauchen. Das macht es, wie bereits erwähnt, nicht zu einem adäquaten Ersatz für andere Konsolen - die auf dem Prinzip aufbauen, statt es lediglich aufzublasen -, aber es macht die Wii tatsächlich zu einem guten Beispiel, wie ein bestimmter Zauber erhalten werden kann, obwohl es in die Zukunft transportiert wurde. (Die wirklich alten Konzepte hatte ich im oberen Post nicht bedacht.)

Allerdings sind auch WoW und andere MMORPGs keine neue Form der Unterhaltung. Hier wurden ebenfalls alte Spielkonzepte ausgegraben, kombiniert und durch besagte technische Möglichkeiten neu entdeckt. Ganz ähnlich, wie es seinerzeit auch das RPG getan hat. Man hat allerdings beim MMORPG die Balance zwischen den Konzepten nicht so erhalten können, wie es das RPG seinerzeit geschafft hat. Wodurch das MMORPG eher ein Negativbeispiel darstellt.
 
AW: Erstkontakt mit Rollenspielen heute

re: Wii - Von Ersatz hat niemand gesprochen. Ich verstehe daher nicht warum du das jetzt einbringst. Die Wii ist genauso eine Konsole wie die Xbox oder die PS. Nintendo hat den Markt jedoch erweitert und ich rechne damit, dass die grosse Gruppe an Neuspielern den Markt für zumindest weitere 15 Jahre am Leben halten wird. Denn die HD-Kisten blasen lediglich weiterhin auf den selben Spielideen herum, wie in den letzen 2 Generationen. Es war nur eine Frage der Zeit bis sich diese "bunter, lauter, mehr"-Mentalität ihr eigenes Publikum abgegraben hätte. Mir drängen sich da deutliche Parallelen zur Veröffentlichungspolitik der grossen Rollenspiele auf.

re: WoW - Sicherlich kann man jedes Spielkonzept auf seine Ursprünge herunterbrechen und dann als schlichte "Kombination von Altbekanntem" abtun. Aber das halte ich nicht wirklich für gerechtfertigt. WoW basiert sicherlich auf den D&D-inspirierten Sachen wie der alten SSI-Reihe, Ultima und ähnlichem. Aber das eben mit einer Spielplattform kombiniert, die gleichzeitiges und vor allem kooperatives Spiel zulässt. Das ist eine Neuerung und auch Weiterentwicklung, die so grundlegend für das Spielkonzept ist, dass man da von einer neuen Spielidee sprechen muss. Wenn sich WoW schon nicht als neues Spielkonzept qualifiziert, dann gibt es nichts was diese Bezeichnung verdient.
 
AW: Erstkontakt mit Rollenspielen heute

re: Wii - Von Ersatz hat niemand gesprochen. Ich verstehe daher nicht warum du das jetzt einbringst.

Ich erwähne es, weil's kein Ersatz ist. Was stört dich daran?

Das ist eine Neuerung und auch Weiterentwicklung, die so grundlegend für das Spielkonzept ist, dass man da von einer neuen Spielidee sprechen muss.

Das sehe ich anders. MMORPGs bedienen nichts, was andere Konzepte nicht bereits bedient hätten. Es kombiniert alle Bausteine und peppt sie einfach mit neuen, technischen Möglichkeiten auf.

Bestimmte Bausteine zu kombinieren hat bereits das RPG hervorragend - und besser als das MMORPG -, gemeistert. Die Frage ist allerdings, wie man es schaffen könnte, diese Balance zwischen den unterschiedlichen Bausteinen derart mit technischen Mitteln (und frischen Ideen) aufzupeppen, dass es auf die Zukunft losgelassen werden kann, ohne dabei empfindliche Einbußen in bestimmten Teilbereichen (wie beispielsweise die Kreativität) hinnehmen zu müssen und noch als das erkennbar bleibt, was beabsichtigt war.

Wenn sich WoW schon nicht als neues Spielkonzept qualifiziert, dann gibt es nichts was diese Bezeichnung verdient.

Es geht hier ja auch nicht darum, nach neuen Spielkonzepten zu suchen, sondern darum, alte Spielkonzepte so zu verändern, dass sie wieder von einer neuen Generation erlebt werden wollen.

Dass nach tausenden Jahren alles soweit abgedeckt worden ist, was uns Menschen amüsieren könnte, sollte nicht überraschen. Es gibt keine neuen Spielkonzepte mehr zu entdecken. Höchstens noch andere Möglichkeiten, sich mit ihnen zu beschäftigen. Auch virtuelles 3D TV mit Geruchsmodifikation wird auf Pornos und Actionballerei bauen, und auf jeder zukünftigen Konsole wird's irgendwann mal sowas wie ein Renn- und ein Prügelspiel geben. (Es sei denn natürlich, der Mensch hat nochmal die Chance, sich evolutionär derart radikal zu ändern, dass sich bestimmte noch unentdeckte Unterhaltungsmöglichkeiten und Interessen entwckeln. Aber daran zweifle ich kühn. Die moderne Technologie wird das Rad jedenfalls nicht neu erfinden. Möglicherweise aber geschickter nutzen.)
 
AW: Erstkontakt mit Rollenspielen heute

Ich erwähne es, weil's kein Ersatz ist. Was stört dich daran?
Es ist belanglos. Genausogut könntest du erwähnen, dass man mit der Wii keinen Cappuccino machen kann. Du kannst gerne versuchen die Diskussion in diese Richtung zu drängen, um irgendwelche Argumente einzubringen. Aber ich halte die Feststellung für themenfern und ohne Belang.

Das sehe ich anders. MMORPGs bedienen nichts, was andere Konzepte nicht bereits bedient hätten.
Ich würde sagen, die Tatsache, dass sich andere Konzepte um Welten schlechter verkaufen als MMORPGs widerlegt diese Behauptung ziemlich eindeutig und endgültig.

Dass nach tausenden Jahren alles soweit abgedeckt worden ist, was uns Menschen amüsieren könnte, sollte nicht überraschen. Es gibt keine neuen Spielkonzepte mehr zu entdecken.
Dass alles schon erfunden und entdeckt wurde, behaupten irgendwelche Leute schon seit über zweitausend Jahren. Bisher hatten sie immer Unrecht.
 
AW: Erstkontakt mit Rollenspielen heute

Es ist belanglos. Genausogut könntest du erwähnen, dass man mit der Wii keinen Cappuccino machen kann. Du kannst gerne versuchen die Diskussion in diese Richtung zu drängen, um irgendwelche Argumente einzubringen. Aber ich halte die Feststellung für themenfern und ohne Belang.

Vor einigen Posts war der Punkt für mich noch von Belangen. Jetzt freilich nicht mehr, also lässt sich damit ganz vorzüglich abschließen.

Ich würde sagen, die Tatsache, dass sich andere Konzepte um Welten schlechter verkaufen als MMORPGs widerlegt diese Behauptung ziemlich eindeutig und endgültig.

Videospiele gab's vorher. Brettspiele gab's vorher. Rollenspiele, Verkleiden und Cowboy & Indianer gab's vorher. Das Sammelprinzip ist so alt wie die Menschheit selbst, und soziale Vernetzung mit Spiel und Spaß zu kombinieren ist auch keine unberührte Thematik mehr, das nannte sich früher "Freunde treffen" oder "Urlaub machen" und war ganz normal.

MMORPGs verkaufen sich nicht deswegen gut, weil die Bausteine, aus denen sie sich zusammensetzen, so innovativ und neu sind. Sie verkaufen sich so gut, weil es die Kombination der Bausteine und die neue Technologie möglich macht, alte Leidenschaften neu zu erfahren.

Dass alles schon erfunden und entdeckt wurde, behaupten irgendwelche Leute schon seit über zweitausend Jahren. Bisher hatten sie immer Unrecht.

Die Regeln und Konzepte zur Lust am Entertainment allerdings haben sich innerhalb von zweitausend Jahren nicht großartig weiter entwickelt. Moralische, ethische oder gesellschaftliche Grenzen sind während dieser Zeit kräftig hin- und hergeschoben worden, und es wurden immer wieder neue Wege gefunden, Unterhaltung auf andere und innovative Art neu zu erleben. Es wurde aber auch schon vor zweitausend Jahren gesungen und getanzt. Man hat sich schadenfroh am Leid anderer ergötzt. Man hat gewettet, gesammelt und gejagt. Man hat diskutiert und sich ausgetauscht. Ein Fest war schon immer ein Fest. Sex hatte schon immer Saison. Was den Menschen damals unterhalten hat, unterhält ihn (unter Berücksichtigung der obrig erwähnten ethischen Aspekte und Grenzenverschiebungen) immer noch. Einzig die Wege, zu singen, zu tanzen, zu wetten, zu sammeln, zu jagen, zu diskutieren, zu feiern und zu vögeln sind immer wieder neu entdeckt worden. Das wir uns heute im Chat austauschen und Musik über den Computer dudeln können macht aus Diskussion und Musik keine neuen Konzepte.
 
AW: Erstkontakt mit Rollenspielen heute

Von WOW lernen und damit Rollenspiel treu bleiben?

Eine flexible MORP (das erste M fwhlt absichtlich) Oberfläche für Spielleiter und Spieler. Man stelle sich vor, die verschiedenen Instanzen von WOW sind mit einem guten Zufallsgenerator produziert, den man mit wenigen Variablen anpassen kann. Beispielweise.
Dorf - klein Besonderes: großer Tempel, menschlich 50% orkisch 20& Zwergisch 30% und schon wird ebenso ein Dorf generiert.
Jeder kann GM Rechte haben nur, dass im Gegensatz zu WOW oder UO oder sonstwas die GM Funktionen nicht lästig und schwierig sind, weil das Spiel eben nur für die Spieler gemacht wurde, sondern es ein einsichtiges einfaches Menü gibt um die Spielwelt zu manipulieren. Man kann einfach mit einem Mausklick NSCs übernehmen mit einem Menü schnell NSCs erschaffen und jederzeit durch anklicken des Charakterbogens Proben durchführen lassen (an den Stellen wo das Spiel nicht von selber darauf kommt).
Das Spiel soll eben vor ALLEM auf leichte SL tätigkeit ausgerichtet sein. So kann jeder in eigenen Instanzen mit seinen Leuten (PW gesichert oder auch frei wenn man will mit maximal Zahl) Abenteuer spielen. Ebenso gibt es vorgerfertige Abenteuer die wahlweise ohne SL (dann aber recht rudimentär) oder mit SL (es erscheinen Tooltips und vorschläge was wann wo passieren sollte, jedes Abenteuer bietet einen Index zum Nachschlagen). Man kann eigene Abenteuer in eben dieser Form ebenfalls einreichen und wenn sie für gut befunden wurden (und ein paar mal vom Team probe geleitet) werden diese für alle freigeschaltet.
Mit verminderten SL Rechten kann man auch in ausgewählten Metropolen der Spielwelt Abtenteuer leiten nur dort kommt das vorhin weggelassene erste M zurück. In diesen Metropolen (jeweils mit maximaler Userzahl) spielen alle gemeinsam viele Abenteuer mit Überschneidungen miteinander.
Hin und wieder gibt es Metaplot.. Große aber rein regionale (so dass man sie ignorieren kann) Veränderungen in der Spielwelt in großen vom Team geleiteten (die über eine kurze Zeitspanne auch wiederholt werden, so dass sie mehrere Leute spielen können) Abenteuern.

Ehrlich ich würde diese Utopie (schwer und teuer umzusetzen das weiß ich auch!!) gerne spielen. Ich würde darüber hinaus vielleicht auch nicht mehr derartig traurig sein wenn hier und da mal eine Rollenspielrunde ausfällt. Immerhin wäre das halt ein MORPG das dem Namen wirklich gerecht wird aus unserer Sicht. Es ist eine logische Weiterentwicklung.
Aber es wird hier für niemanden das gewünschte sein, weil es eben nicht mehr PnP ist. Man trifft sich nicht mehr.
 
AW: Erstkontakt mit Rollenspielen heute

Computerspiele sind für mich kein probates Mittel, da nur sehr selten Computerollenspieler die Geduld und Einsatzfreude für ein mehrere hundert Seiten langes System haben. Computerspiele erfordern, wenn man von Gelegenheitsspielern ausgeht, wenig Vorbereitungszeit und wenig charakterliche Hintergrundsarbeit.
Das MMORPG gibt dir das Aussehen, das Volk und den Beruf des Charakters an die Had, sagt aber nur wenig über den Hintergrund aus.
Bisher war meine Erfahrung bei den Treffen mit den Kindern und Jugendlichen bei meinen Veranstaltungen, dass sie entweder vom Bereich Tabletop, Dank der Herr der Ringe auch mit vergleichsweise wenigen Figuren und damit der "Heldengruppe" am nächsten. Oder aber von den klassischen Fantasygeschichten, ohne größere Rollenspielerfahrung kamen.
Tabletoper sind meinen Erfahrungen nach eher auf den Konflikt konzentriert und wollen als Helden alles bekämpfen. Die Fantasygeschichtsspieler sind eher an schönen Geschichten interessiert.
Und ja man kann das den Geschlechtern, männlich die Kämpfer und weiblich die Geschichten, in etwa 75 Prozent aller Fälle zuordnen, zumindest war es bisher in meiner Runde so. Ich bin der Meinung , dass wenn das Hobby Rollenspiel mit neuen Aktionen für den Kontakt mit den neuen Spielern sorgen muss. Kinder und Jugendliche sind neugierig auf diese Erfahrungen, zumindest meiner Erfahrung nach, auch wenn ich bisher nur maximal 30 Spieler hatte.
Etwa 70 Prozent sind dabei geblieben und fragen in der Bibliothek regelmäßig nach weiteren Veranstaltungen. Damit bin ich der Meinung, dass es "Nachwuchs" immer geben wird und gerade die Vielzahl der deutschen Regelwerke, die zwar teilweise wirklich besch...eiden langatmig sind, werden den Einstieg in das Hobby erleichtern.
Natürlich gibt es den Rollenspielladen nicht mehr, das Internet ersetzt diesen Bereich inzwischen meiner Erfahrung nach beinahe vollständig. Aber uns Spieler gibt es noch und alleine durch unsere Präsenz in Schulen, Universitäten etc. werden neue Mitspieler angelockt. Ich denke egal wie sich das Medium Rollenspiel im Laufe der letzten Jahre verändert hat, die Faszination, die es ausstrahlt wird bei einigen immer für Unterhaltung und Spannung sorgen.
 
AW: Erstkontakt mit Rollenspielen heute

In der MMORPG Community, in der ich mich bewege, existieren tatsächlich einige Rollenspieler. Auch kann man dort immer wieder den Austausch zwischen ihnen/uns und den jüngeren MMORPG Spielern erkennen, und dies auf eine durchaus eher positive Art. Es wird beispielweise Neugier geweckt, statt zu verschrecken.

Es wäre, wie schon erwähnt, wundervoll, wenn der Winterzauber des Rollenspiels auch neue Medien erreichen könnte. Ein MMORPG, welches die Kreativität des individuellen Spielers anspricht und fördert, wie es ein RPG schafft, wäre hier sicherlich ein angenehmer Gedanke. Möglicherweise existieren eben einfach noch nicht die technischen Mittel, um diese Schritte gehen zu können. Aber in Rollen zu schlüpfen, ein aktiver Teil einer Geschichte zu werden und sie live mitzuerleben und zu gestalten wird sicherlich immer ein menschlicher Wunsch sein, also wird es, sobald die Mittel zur Verfügung stehen, auch Möglichkeiten geben, den Winterzauber zu erleben.
 
AW: Erstkontakt mit Rollenspielen heute

Man stelle sich vor, die verschiedenen Instanzen von WOW sind mit einem guten Zufallsgenerator produziert, den man mit wenigen Variablen anpassen kann. Beispielweise.

Also statt das der Spielleiter eine gigantische Grabkammer beschreibt, die, je nach fähigkeit des SLs, besonders einzigartig und erinnerungswürdig ist... oder das der SL überhaupt durch seine Beschreibungen, in denen er bestimmte Details der Umgebung hervor hebt (z.b. in dem er betont wie feucht und Eng der Gang ist, so das auf die Dauer ein beklemmendes Gefühl aufkommt), setzen wir dann auf Generische Dungeons marke Diablo? 5 Verschiedene Tilesets aus denen dann Random mäßig ein Schlauchsystem erstellt wird?

Und bei denen ein "SL" dann bestimmte Trigger Events einbauen kann, vielleicht hier und da noch ne Geheimkammer anbringen, wenn die nicht sogar zufalls generiert wird?

Muss ich mir das so in der Richtung vorstellen?

Dorf - klein Besonderes: großer Tempel, menschlich 50% orkisch 20& Zwergisch 30% und schon wird ebenso ein Dorf generiert.

Und nach 10 Spielsitzungen kennt man alle Codetiles aus denen sich das Zeug generiert. Selbst wenn sie 100 Objekte für Menschen, Zwerge und Orks schaffen... und dann das Programm sogar automatisch props im Level verteilt... wird man mit sicherheit früher oder später die selben Dungeons haben wie man sie schon vorher hatte. Das sieht man richtig schön an so spielen wie Oblivion, was natürlich ein schönes spiel ist, aber im Grunde ists immer das gleiche Höhlensystem, die Gleichen fallen und die Gleichen Ruinen.. nur anders angeordnet.

Jeder kann GM Rechte haben nur, dass im Gegensatz zu WOW oder UO oder sonstwas die GM Funktionen nicht lästig und schwierig sind, weil das Spiel eben nur für die Spieler gemacht wurde, sondern es ein einsichtiges einfaches Menü gibt um die Spielwelt zu manipulieren. Man kann einfach mit einem Mausklick NSCs übernehmen mit einem Menü schnell NSCs erschaffen und jederzeit durch anklicken des Charakterbogens Proben durchführen lassen (an den Stellen wo das Spiel nicht von selber darauf kommt).
Das Spiel soll eben vor ALLEM auf leichte SL tätigkeit ausgerichtet sein. So kann jeder in eigenen Instanzen mit seinen Leuten (PW gesichert oder auch frei wenn man will mit maximal Zahl) Abenteuer spielen.
[...]
Ehrlich ich würde diese Utopie (schwer und teuer umzusetzen das weiß ich auch!!) gerne spielen.

Weißt du... 90% davon kannst du schon heute haben. Kauf dir Neverwinter Nights2, vorzugsweise als Edition mit allen Addons, und nutze den Multiplayer Part. Es gibt sehr viele Persistent Worlds bei denen man sich als Spielleiter bewerben kann, oder einfach nur spielen, während ein Technisches Team gewöhnlich weiter an der Welt bastelt und sie aufbaut. Einige dieser Persistent worlds kommen teilweise mit ganz eigenen Regelsets, hier und da wurde sogar soweit das Spiel modifiziert das alles wieder wie im 3.5er Regelwerk funktioniert.. oder haben das Regelwerk um Klassen und Rassen erweitert, oder sogar verändert.

Das ganze gibts dann in verschiedenen Ausführungen von Action, wo es wenig SL unterstützung gibt, bis hin zu Roleplay Enforced, wo man seinen Charakter erstellt und dieser erstmal einem der Admins dieses Spielservers vorgestellt wird, man sich im Forum registrieren muss, bei ihnen, und dann dort ne Charaktergeschichte posten. Wenn das den SLs zusagt, wird man für den Server freigeschaltet. Dort gibts dann kleine Quests die keinen SL brauchen, wie z.b. das erste Geld damit zu verdienen in dem man auf dem Hafen als Dockarbeiter ein paar kröten verdient (in dem man kisten von A nach B schleppt) aber gewöhnlich ist es so das teilweise, zumindest wars früher so, 24/7 SLs anwesend sind die die unterschiedlichsten Storylines anboten. Und bei denen alles mehr oder weniger von anderen Spielern übernommen wurde.. wie Gildenmeister der Magier z.b.

Es mag vielleicht die Gegenden nicht Random generieren, sondern mit liebe Designte feststehende Gegenden, so das man die selben höhle immer wieder am selben platz findet und nicht hinter dem selben Höhleneingang immer was neues.

Ich selbst war jetzt schon nen Jahr oder anderthalb nicht mehr auf einer der Persistent Worlds, aber ich glaube nicht das es sie nicht mehr gibt, nachdem diese schon so lange so eisern dran arbeiten, theoretisch solltest du also so ein Videospiel.. und bei aller liebe zum Detail und den arbeitsstunden die diese Leute da in ihre Welten stecken... ist und bleibt es nur ein Computerspiel und ich für meinen Teil hab einfach probleme damit ein Visuelles Medium vor mir zu haben und dabei dann noch meine Fantasie zu benutzen. Wenn ich nämlich in so einer Persistent world einfach nur ein /smile hinten and den Ingamechat dran setze, dann ist es immersions technisch einfach nicht so immernent wie in einem MUD oder am Spieltisch, wo ich eben keine störende Visuelle Komponente habe.

Aber es wird hier für niemanden das gewünschte sein, weil es eben nicht mehr PnP ist. Man trifft sich nicht mehr.

Ich muss mich nicht mit leuten treffen um PnP zu betreiben. Solange ich sprache nutzen kann, geschrieben oder gesprochen, ist es mir egal. So wie jedoch eine Visuelle Komponente dabei ist und mein Charakter sich nicht so bewegt wie ich das gern hätte, ist es eben für mich lediglich ein Videospiel und zwingt mich dazu mich doppelt und dreifach anzustrengen um irgendeine Art von "Atmosphäre" zu zu lassen. Wenn ich dann auch noch ne scheiß Grafik habe, ist der Spielspass komplett dahin.

Für mich ist die limitation der Grafik und die Tatsache das meine Fantasie vermutlich noch die nächsten 30-40 Jahre bessere Bilder und Grafiken erschaffen kann als jedes Computerspiel einer der Hauptgründe wieso ich sicherlich nicht besonders angetan wäre, wenn es nur noch solche Rollenspiele gäbe. Mich würde sowas genauso lang halten wie die Persistent Worlds es in NWN2 getan haben... ein paar monate lang wars ganz nett und dann hatte ich ein neues Videospiel und dann hab ich lieber dieses Videospiel gespielt... eben auch diese Persistent Worlds einfach nur Videospiele sind, auch wenn man nur mit anderen Leuten "Chattet" und SLs geschichten dazu erfinden (und die qualität der Geschichten war keineswegs hinter der einer x-beliebigen PnP runde hinter her, da ein Mensch dort auf die Aktionen der Spieler reagiert).
 
AW: Erstkontakt mit Rollenspielen heute

Die Regeln und Konzepte zur Lust am Entertainment allerdings haben sich innerhalb von zweitausend Jahren nicht großartig weiter entwickelt.

Wenn man nur lange genug verallgemeinert und abstrahiert, dann ist irgendwann alles das Gleiche. Das beweist lediglich einen fehlenden Blick für Verhältnismässigkeit, mehr nicht.

Nun gut. Ich habe meine Meinung zum Thema denke ich hinreichend erklärt. Allein die Annahme, dass Computer-RPGs erst noch die Kultiviertheit und Raffinesse von Rollenspielen erreichen müssen, halte ich für eine schwer realitätsferne These. Rollenspiel hat ohne Frage das Potential Dinge zu tun, die man mit den meisten Computer-RPGs nur schwer (oder vielleicht auch gar nicht) erreichen kann. Aber ich halte es für eine verklärte Wunschvorstellung, wenn man glaubt, dass das Gros der Rollenspielrunden wirklich Dinge tun und Spielerlebnisse erreichen, die man in einem Computer-RPG nicht haben kann.

Dafür habe ich schon mit zu vielen Leuten gespielt, zu viele Runden kennengelernt und mit zu vielen Rollenspielern gesprochen, um zu glauben, dass eine regelmässige Verabredung mit seiner Online-Gilde nicht für die meisten Gruppen ein angemessener Ersatz für die Tischrunde ist. Ich denke, wenn man Rollenspiel attraktiver und beim Erstkontakt bereits bindender machen will, dann sollte man daran arbeiten eben diese Spieltiefen auszuschöpfen, die dem Rollenspiel zu eigen sind.

Und ich habe nicht den Eindruck, dass das von den Rollenspielern gewollt wird (zumindest wenn man ihre Experementierfeindlichkeit bei ihren Spielen anschaut).
 
AW: Erstkontakt mit Rollenspielen heute

Wenn man nur lange genug verallgemeinert und abstrahiert, dann ist irgendwann alles das Gleiche. Das beweist lediglich einen fehlenden Blick für Verhältnismässigkeit, mehr nicht.

Und wenn man sich weigert, sein Umfeld überhaupt zu abstrahieren, dann ist irgendwann jede morgendliche Schüssel Coco Pops 'ne innovative Neuerung. Und das beweist gar nüscht.

Du scheinst dich jedenfalls häufig mit Negativbeispielen herumschlagen zu müssen, insofern ist die Meinung hier und da schon irgendwie nachvollziehbar.

Ich denke, wenn man Rollenspiel attraktiver und beim Erstkontakt bereits bindender machen will, dann sollte man daran arbeiten eben diese Spieltiefen auszuschöpfen, die dem Rollenspiel zu eigen sind.

Ganz genau so sehe ich das ebenfalls. Schön, dann gibt's für uns beide ja doch noch irgendwann die Möglichkeit, Händchen haltend in den Sonnenuntergang zu stiefeln.
 
AW: Erstkontakt mit Rollenspielen heute

Und wenn man sich weigert, sein Umfeld überhaupt zu abstrahieren, dann ist irgendwann jede morgendliche Schüssel Coco Pops 'ne innovative Neuerung. Und das beweist gar nüscht.
Ich habe Rollenspiele mit WoW verglichen und aufgrund ihrer Gemeinsamkeiten gravierende Unterschiede festgestellt, die ich als Innovation bezeichnen würde.

Du hast Rollenspiele mit Singen, Tanzen und gemeinsam Spaß haben verglichen, grundlegende Gemeinsamkeiten festgestellt und damit sämtliche Vorstellungen von Innovation für nichtig erklärt.

Wer hier zu viel oder zu wenig abstrahiert, dass sei mal dahin gestellt.

Und spar dir deine herablassende Kommentare was Negativbeispiele angeht. Du hast mit einigen der gleichen Pappnasen gespielt wie ich. Aber wo du einzigartiges Spielerlebnis, dass im Computer unerreichbar ist, siehst... sehe ich halt nur eine Schale Coco Pops. Aber du kannst ja mal Manos nach der PTA-Runde "Il Dolce Vita" fragen. Das ist tatsächlich nicht am PC erreichbar, aber solche Runden sind nicht nur selten sondern laufen dem üblichen (und auch deinem) Spielverhalten schwer zuwider.
 
AW: Erstkontakt mit Rollenspielen heute

Du hast Rollenspiele mit Singen, Tanzen und gemeinsam Spaß haben verglichen, grundlegende Gemeinsamkeiten festgestellt und damit sämtliche Vorstellungen von Innovation für nichtig erklärt.

Ich habe WoW in die unterschiedlichen Bausteine (Sammeln, Freunde treffen usw.) aufgebrochen und erklärt, dass diese Bausteine alle für sich genommen keine Innovation darstellen. Auch behaupte ich, dass MMORPGs lediglich Gelüste bedienen, die bereits vorhanden waren. Dahingehend definiere ich die MMORPGs nicht als innovativen Grundgedanken, da hier auch nur Geld mit etwas gemacht und Unterhaltung angeboten wird, das bereits auf die unterschiedlichsten Arten ausgequetscht wurde.

Aber das MMORPGs zu spielen eine neue Art ist, besagte Gelüste zu befriedigen, habe ich eingeräumt. Nur sehe ich die Technologie als Innovation und nicht, auf welche Art sie altbekannte Gelüste befriedigt.

Dass ich einzigartige Spielerlebnisse für am Computer unerreichbar sehe, kannste dir auch gleich aus dem Kopf schlagen. (Für jemanden, der gerne schnell mit dem Vorwurf der Unterstellung um die Ecke kommt, verwandelst du von dir fehlinterpretierten Aussagen selbst viel zu gerne mal in "unumstößliche" Fakten.)

Wenn dem so wäre, hätte ich wohl nicht darüber diskutieren wollen, wie man diese Erlebnisse so konservieren kann, dass es in neuem Gewande auch neuen Medien und einer neuen Generation zugänglich gemacht werden könnte. Ich halte es sehr wohl für möglich. Es ist lediglich in dieser Form noch nicht passiert. (Und wäre es bereits passiert, gäbe es für diesen Thread überhaupt keinen Existenzgrund.)
 
AW: Erstkontakt mit Rollenspielen heute

Hallo,

also ich bin vor 26 Jahren ziemlich alleine zum Rollenspiel gekommen.

1. Beschäftigung über Perry Rhodan mit Science-Fiction und Fantasy
2. Kennenlernen der Abenteuerspielebücher
3. DnD Redbox im Warenhaus/Spielwarenabteilung gesehen
4. Artikel im SF-Jahrbch von Heyne von Dr. Lutz Reimers über Rollenspiele gelesen
5. DnD Red-Box gekauft
6. Freunde gefunden, die mitgespielt haben.

Rollenspieler habe ich damals keine gekannt.
 
AW: Erstkontakt mit Rollenspielen heute

Computerspiele sind für mich kein probates Mittel, da nur sehr selten Computerollenspieler die Geduld und Einsatzfreude für ein mehrere hundert Seiten langes System haben.
Was ich auch nur verständlich finde. Selbst ich als Rollenspieler bin nicht mehr dazu bereit mir solche Regelungetüme anzueignen, egal wie interessant das System auch zu sein scheint. Es gibt genügend Beispiele, die zeigen, daß "mehrere hundert Seiten" gar nicht notwendig sind - und das sage ich als begeisterter Shadowrunspieler, aber auch das System würde heute wohl nicht mehr auf meinem Tisch landen.
 
Zurück
Oben Unten