Erstkontakt mit Rollenspielen heute

Skar

Dr. Spiele
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Wie kommt man eigentlich heute zum Erstkontakt mit Rollenspielen?

Produktpräsentation im Laden?

Ist schon mal unwahrscheinlich, weil es spezielle Läden sind und die Dinger meistens im Regal stehen. So ein Buchrücken ist dann doch nicht so die große und überzeugende Werbefläche, um spontanes Interesse zu erzeugen.

Messen?

Schwierig. Bei einer Rollenspielrunde zuzusehen triggert aufgrund des wenig überzeugenden Spielmaterials schon mal recht wenig. Die große Hürde wäre hier den Mann in die erste Runde zu zerren (und die vorbildlich durchzuziehen).
Die Präsentation (siehe Punkt "Laden") könnte hier noch eher greifen aber reicht ein Produktcover, Flyer oder sowas aus, um zuzugreifen?

Cross-Vermarktung über die Lizenz/das Thema?

Vom Tabletop zum Rollenspiel vom Computerspiel zum Rollenspiel? Das klingt für mich gar nicht so unwahrscheinlich. Ob der Erstkontakt dann auch den jeweiligen Typen fesselt, steht auf einem anderen Papier. ;)

Persönliche Empfehlung?

Das steht für mich unumstößlich auf Platz 1. Wenn man sich unsere Szene und deren Randpänomene mal so anschaut, mag einem das zwar gar nicht mehr so rosig erscheinen. ;) Aber was zählt schon mehr als die flammende Empfehlung eines Freundes?

Eure Meinung?
 
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"Dumme Anspielungen in durchschnittlichen Sitcoms + gelangweiltes Surfen im Internet" würde ich vermuten.
 
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Zufall bei Jugendfreizeiten bei dennen die "coolen" älteren Jungs etwas Geheimnissvolles machen und man für einen kurzen Augenblick die Regelwerke in die Hand bekommt.
 
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Zufall bei Jugendfreizeiten bei dennen die "coolen" älteren Jungs etwas Geheimnissvolles machen und man für einen kurzen Augenblick die Regelwerke in die Hand bekommt.

Nein, das sind heutzutage Smartphones und Apps, keine Rollenspiele und Bücher. ;)

Außer Empfehlung ist alles andere Tod. Einzig D&D wird mal in Sitcoms oder Zeichentrick erwähnt und selbst wenn sich dann jemand die Mühe macht und guckt, dann blickt er auf eine zersplitterte Community. Cross-Marketing über Tabletops und Computerspiele klappt auch nicht. Entweder weiß die Zielgruppe eh Bescheid oder einfach nicht. Im Internet wird auch weniger zufällig herumgesurft, sondern Links aus Suchmaschinen und Netzwerken bemüht.

"Erstkontakt" läuft primär über persönliche Empfehlungen (Klinkenputzen). Und da konkurrieren die Leute mit modernen Freizeitangeboten und leicht zugänglicheren Spielen. Das bedeutet, als Rollenspieler muss mehr Überzeugungskraft als früher aufgebracht werden, damit die Leute so ein dröges Buch in die Hand nehmen und darin lesen. Es wäre einfacher den Erstkontakt zu vermitteln, wären die Spiele mit mehr Schnickschnack ausgelegt (professionell aufgemachte Audiofiles der Vorleseszenen fürs Handy, ebenso wie stimmige Bilder markanter Szenen, Schwertgeklirr-Apps etc.).
 
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Rollenspiele sind heute erst einmal synonym mit COMPUTER-Rollenspielen. Dort sind sie eine beliebte und gängige Kategorie von Spielen, für die sich EIGENE Zielgruppen, EIGENE Stile und ein EIGENER Markt etabliert hat.

Wenn man "Erstkontaktskandidaten" (also jüngere Leute) fragt, was für Rollenspiele sie kennen (oder ob überhaupt), so bekommt man Computer-Rollenspiele genannt. Die Kenntnis deren Existenz ist gängiges Allgemeinwissen von Schulkindern mit Computer und/oder Konsole.

Manche Informiertere wissen noch um die "Verkleideten", die LARP-Variante des Rollenspiels.

Das uralte, muffig-staubige Pen&Paper-Rollenspiel ist KEIN Begriff, ist auch NICHT "auf dem Schirm". - Alles, wovon man bezüglich Pen&Paper ins Schwärmen geraten kann, findet man irgendwo auch in Computer-, Konsolen-, oder Online-Spielmöglichkeiten geboten.

Gerade WoW ist ja DAS Online-Spiel, welches auch dem GEMEINSAMEN Spielen (statt nur alleine im Single-Player-Modus vor der Konsole zu hocken) den Raum bietet, der sonst früher ein klarer Vorzug von Präsenzspielen wie Pen&Paper-Rollenspielen war.

Heutiger Erstkontakt mit dem weiten Feld dessen, was irgendwie etwas mit Rollenspielen zu tun hat, erfolgt also eher über die rechnergestützten Spielformen.

Mit Pen&Paper-Spielern erfolgt m.E. der Erstkontakt immer noch am häufigsten durch PERSÖNLICHE Kontakte, Auffordern man mit sympathischen Leuten mitzuspielen und diese - ältliche/traditionelle - Spielform kennenzulernen.

Interessanterweise war das aber vor 30 Jahren auch schon die ERFOLGREICHSTE Art neue Leute für das Hobby Pen&Paper-Rollenspiel zu gewinnen.
 
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Ich war letztens auf der Düsseldorf spielt! als SR4A Supporter da.
es war eine "Con" für Familien und Brettspiele mit geschätzen 500 Besuchern(Sonntags).Ausser dem 13 Mann Verlag,dem Magestore und Mir gab es keine RPG Kontaktpunkte.Die Resonanz war erst sehr,sehr gering.Normale Familien interessierten sich nicht so sehr dafür und wollten es vor allem nicht testspielen.Ihnen waren 2-3 Stunden für einen Einführungsrun viel zu lange(2 Stunden sind aber für meinen Geschmack das mindeste....Ja,Jungs, ich weiß,Aktion Abenteuer....;) ).Erst kurz nach der Mittagszeit interessierten sich erst 2 Mädels,dann kam noch ein 3ter dazu( Naja wenigstens eine Einsteigerrunde.)
der 3te Spieler war schon lange Rollenspieler,die beiden Mädels waren Newbs ,hatten über Freunde mal DSA gesehen (oder auch kurz gespielt)

Soviel zu meiner eigenen Erfahrung

Hough!
Medizinmann
 
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Wie kommt man eigentlich heute zum Erstkontakt mit Rollenspielen?

Versendung vergoldeter Schallplatten ins All und anschließende Lichtorgel für erste Kommunikationsversuche.


Ernsthaft... ich glaube nicht das es heute anders läuft als vor 10 Jahren. Man kennt jemand der es macht und wir einfach mal dazu geholt weil man Interessen hat die passen könnten.
 
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Cross-Vermarktung über die Lizenz/das Thema?

Vom Tabletop zum Rollenspiel vom Computerspiel zum Rollenspiel? Das klingt für mich gar nicht so unwahrscheinlich. Ob der Erstkontakt dann auch den jeweiligen Typen fesselt, steht auf einem anderen Papier. ;)

Das solltest du dir übrigens bezeiten mal aus dem Kopf schlagen. Es gibt NICHTMAL den Erstkontakt. Wenn du auch nur einen einzigen DSA Spieler der über Drakensang zum Spiel gefunden hat auftreibst, wäre ich doch sehr überrascht. Von Dingen wie Neverwinter Nights oder dem überragenden Baldurs Gate ganz zu schweigen.
 
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Ja genau über Kontakte läuft es meistens. Man unterhält sich darüber mit Freunden, die eigentlich nichts damit zu tun hatten, die werden neugierig und probieren es aus.

Ich denke auch, daß Werbung sehr wichtig ist. Man sollte immer wieder probieren mit Leuten über die Medien in Verbindung zu treten, wie heutzutage Facebook, Twitter und andere Treffpunkte (Wikipedia?) im Netz. Ferner könnte man über Podcasts oder Videoplattformen eine Menge Werbung betreiben.

Um es ganz klar zu sagen, glaube ich auch, daß es einen Rückstrom von den MMORPG gibt, die die Grenzen der Computerspiele erkannt haben und anfangen das PnP sehr zu schätzen.

Im Endeffekt ist es eine Menge Arbeit und die meisten Runden scheitern daran, daß sie die notwendige Zeit einfach nicht aufbringen können, zumal Terminplanung und Anfahrtzeiten meist hinzukommen. Da sind dann die Amateure gefordert, neue Systeme zu erschaffen, die einen schnellen, einfachen Einstieg bieten und immer genug guten Stoff, um mit wenig Aufwand ein Abenteuer zu auszuarbeiten.

Nichtzuletzt sind viele eingefleischte PnPler leider Ludditen, haben einen schlechten Draht zu Computer und Internet. Soetwas wie Foren- oder Chatspiele haben sie dementsprechent nicht so gerne. Wenn jetzt die wififähigen Tablett-PCs und Touchsmartphones kommen, schöne, interaktive Oberfächen anbieten, die diesen Leuten entgegenkommen und man nicht mehr am Schreibtisch sitzen muß, wird sich das bestimmt nochmal ändern können.

Die Rollenspieler werden nicht aussterben, ganz im Gegenteil. Es war immer schon schwierig Leute für das PnP zu begeistern und es gab schon immer mehr Computerspieler, das Verhältnis hat sich nicht geändert. Jedoch verschwimmen die Grenzen zwischen Spiel und Wirklichkeit immer mehr. Es gibt so unsagbar viele Angebote, daß man kaum mehr weiß, wo man anfangen soll. Viele Leute sind total irritiert und verwirrt, sich einen Überblick zu verschaffen und zu erkennen, was einem Spaß macht, kann viele Jahre dauern.

Haltet weiter durch und habt Geduld mit denjenigen die den Tisch - aus was für Gründen auch immer - verlassen.

;)
 
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Das solltest du dir übrigens bezeiten mal aus dem Kopf schlagen.
Solche Ratschläge sind Perlen vor die Säue bei Skar. Wenigstens hat er eingesehen, daß Messen nicht der ideale Ort ist. Das ist schon einmal ein erster Schritt.

Um es ganz klar zu sagen, glaube ich auch, daß es einen Rückstrom von den MMORPG gibt, die die Grenzen der Computerspiele erkannt haben und anfangen das PnP sehr zu schätzen.
Beobachtest du das aktuell in deinem Bekanntenkreis oder auf welcher Beobachtung basiert dein Glauben?

Die Rollenspieler werden nicht aussterben, ganz im Gegenteil.
Auch hier stellt sich mir die Frage, wie du zu dieser Erkenntnis gelangst. Vielmehr beobachte ich nämlich das Gegenteil - während früher (d.h. vor einem Jahrzehnt) in meinem Heimatort eine sehr starke Präsenz an Rollenspielern vorhanden war (das Kaff hatte sogar einen Rollenspielladen - okay mit Comicshop), spielt von denen heute nur noch ein Bruchteil. Ob es einen quantitativ guten Nachwuchs gibt, weiß ich nicht genau, wage ich aber - nach meinem Kenntnisstand - stark zu bezweifeln.
 
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Im Endeffekt ist es eine Menge Arbeit und die meisten Runden scheitern daran, daß sie die notwendige Zeit einfach nicht aufbringen können, zumal Terminplanung und Anfahrtzeiten meist hinzukommen.
Dem muss ich leider zustimmen.

Nichtzuletzt sind viele eingefleischte PnPler leider Ludditen, haben einen schlechten Draht zu Computer und Internet.
Woran machst du dass fest? Meine eigene persönliche Erfahrung ist, dass es unter Rollenspielern viele Informatiker, Programmierer, etc. gibt, die sehr gut mit dem PC umgehen können.

Soetwas wie Foren- oder Chatspiele haben sie dementsprechent nicht so gerne.
Das Foren- oder Chatspiele nicht so beliebt sind hat andere Gründe.
 
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Ich habe über Baldurs Gate / NWN zu D&D gefunden ... da war ich allerdings schon "Rollenspieler".
 
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Woran machst du dass fest? Meine eigene persönliche Erfahrung ist, dass es unter Rollenspielern viele Informatiker, Programmierer, etc. gibt, die sehr gut mit dem PC umgehen können.
Möglicherweise spielt er/sie damit auf den Umstand an, daß immer noch ein (gefühlter Groß)Teil an Rollenspielern sich dem Einsatz technischer "Errungenschaften" (ob's Hilfsmittel sind, überlasse ich dann der subjektiven Interpretation) am Spieltisch zu verweigern scheint.
 
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Um es ganz klar zu sagen, glaube ich auch, daß es einen Rückstrom von den MMORPG gibt, die die Grenzen der Computerspiele erkannt haben und anfangen das PnP sehr zu schätzen.

Glaube ich nicht. Mal ganz ehrlich, Hand aufs Herz... wieviele Rollenspieler kennst du die nicht ihre erste Spielsitzung mit jemandem, der bereits Rollenspiele spielte, hatten? Ich kenne niemand der los gegangen wäre, und einfach nur weil er es hört 50 Euro in ein Pen&Paper Regelwerk investiert.

Ich bin damals auch nicht losgerannt und hab mir das Mechwarrior Regelwerk gekauft, obwohl wir dank des Battletech Tabletops von der Existenz eines PnP wusste. Wir haben während des Battletech spielens auch Rollen gespielt... und ausgedacht wie unsere Piloten da in dem Mech hocken und so weiter. Trotzdem hat keiner von uns das Mechwarrior PnP gekauft.

Irgendwann mal meinte einer meine Kumpel er kenne jemand der das PnP hätte und ob er mal vorbei kommen kann. Er kam vorbei, brachte aber Vampire the Masquerade mit... das war meine erste Rollenspiel Runde. 2 Monate später hab ich mir ein eigenes Buch gekauft.

Das Foren- oder Chatspiele nicht so beliebt sind hat andere Gründe.

Ich für meinen Teil könnte nicht behaupten das Foren oder Chatspiele mit Spielrunden, bei denen man live zusammen sitzt vergleichbar sind und wohl auch nie vergleichbar sein werden.

Möglicherweise spielt er/sie damit auf den Umstand an, daß immer noch ein (gefühlter Groß)Teil an Rollenspielern sich dem Einsatz technischer "Errungenschaften" (ob's Hilfsmittel sind, überlasse ich dann der subjektiven Interpretation) am Spieltisch zu verweigern scheint.

Ich kann nicht für andere Sprechen und auch wenn ich die Tablet-PCs wirklich interessant empfinde... schiebe ich die Entscheidung mit ein PDA zu kaufen bereits seit gut und gern 4 Jahren vor mir her. Warum? Weil ich es nicht brauche und 100+ Euro für etwas auszugeben das ich eigentlich nicht brauche, der Mehrwert den ich erhalte ist das Geld einfach nicht wert. Vielleicht bin ich auch einfach nicht reich genug um mir jedes Spielzeug zu kaufen das ich sehe (ich kauf mir so oder so schon zuviele Computergames und so), aber ganz ehrlich...

Die Kosten-Nutzenrechnung geht einfach nicht auf. Als ich noch nen Laptop gehabt habe, wars auch toll den zum Spiel mitzuschleppen. Man konnte tolle Grafiken zeigen und so weiter. Doch letztendlich hab ich mich wieder für nen Desktop entschieden weil ich eigentlich den Laptop nicht brauchte. So oft musste ich ihn dann doch nicht rumschleppen. Und heute Dank USB anschlüssen an so gut wie jedem Gerät... einer 1Terrabyte Externen Festplatte die kleiner ist als mein Geldbeutel... gibts für mich keinen Grund mehr einen Laptop zu kaufen. Eben so sieht es mit anderen Dingen aus. So oft bin ich nicht genötigt am Fenster zu Arbeiten oder mein Computer in der Küche haben zu wollen.

Und andere Errungenschaften? Was gibts denn sonst noch als irgendwelche Ipads und ähnliches, das irgendwie nützlich wäre? Ich meine wenn ich das zeug für was anderes brauchen würde, als fürs Rollenspielen... dann würde ich es mir schon überlegen. Gerade weil ich auch viele Regelwerke bei DT als PDF erstanden habe und es schon praktisch ist auf die Zugreifen zu können. Aber wie gesagt.. ich hab ne riesige Externe Festplatte die per USB Plug&Play in windeseile überall angeschlossen werden kann... und jeder den ich kenne hat einen PC irgendwo stehen (meist sogar im Raum in dem gespielt wird).

Auch hier stellt sich mir die Frage, wie du zu dieser Erkenntnis gelangst. Vielmehr beobachte ich nämlich das Gegenteil - während früher (d.h. vor einem Jahrzehnt) in meinem Heimatort eine sehr starke Präsenz an Rollenspielern vorhanden war (das Kaff hatte sogar einen Rollenspielladen - okay mit Comicshop), spielt von denen heute nur noch ein Bruchteil. Ob es einen quantitativ guten Nachwuchs gibt, weiß ich nicht genau, wage ich aber - nach meinem Kenntnisstand - stark zu bezweifeln.

Meiner Ansicht nach liegt das aber auch daran das immer weniger zugang zur Materie haben. Der Rollenspielladen in Freiburg ist tot. Ging kaputt als der Gamesworkshop laden kam. Jetzt gibts afaik keinen Ort mehr an dem man Rollenspielmaterial kaufen kann. Sicher kann man in eine Buchhandlung gehen und es bestellen. Sind ja ganz normale Bücher... aber da stehen keine Geeks hinter dem Thresen mit denen man Fachsimpeln kann und die bescheid wissen wenn man zu ihnen kommt und ihnen erzählt das man da letztens so ein Rollenspiel gespielt hat, aber nicht mehr genau den Titel weiß... oder ob sie einem ein Rollenspiel nennen können das mit Raumschiffen und Laserschwertern was zu tun hat.

Die Frau in der Buchhandlung sieht mich nur dumm an... und auch wenn ich Amazon dank seiner Preise sehr mag... dort gibts auch keinen der mir sagt: Du ließt gern Warhammer40k? Da ist letztens ein PnP dazu erschienen.

Das ist in meinem Dafürhalten eher der Grund für den Rückgang, es lohnt sich einfach nicht mehr nen Rollenspielladen zu betreiben und ohne die... wo soll man als Anfänger das Zeug schon her bekommen? So ganz ohne Beratung aus dem Netz bestellen? Also läufts doch zwangsläufig darauf hinaus das der Typ der mir PnP gezeigt hat letztendlich meine Anlaufstelle bleiben wird und wenn der sein System für das Alpha und Omega hält, wird er mir wohl kaum erzählen können das sein DSA System wohl vielleicht doch nicht das ist was mir gefällt und ich vielleicht mehr in einem WW-Storyteller System hätte.. oder lieber GURPS spiele oder irgendein anderes System das mein "Senior" für den größten Scheiß hält.

Und Googeln? Googeln bringt mehrheitlich Computerspiele (sofern man nicht auf die Idee kommt nach Pen & Paper zu suchen)
 
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Nicht das ich behaupten will das man über Googeln wirklich mit PnP anfängt AABER:

Suchbegriff Rollenspiel:

Platz 1 +2 Wikipedia mit einem neutralen Artikeln zu PnP UND Gamer RPG
3. Rollenspiel-Portal.de Es geht nur um PnP. Auch eine Unterseite zu
4 +5. Browsergames
6. MMORPG
7. Rollenspiel-Almanach.
8. MMORPG
9. Amazon wo man beides findet
10. Irgendetwas Pychologie mässiges.

Damit haben WIR für uns alleine. 2 Plätze, die beide weit vorne liegen.
Es gibt 3 Plätze, die beides beschreiben und fast alle ganz vorne sind.
Bleiben 4 Plätze nicht vorne sonst verteilt für elektr. RPGs gelten.
1 beschreibt was ganz anderes.

Ganz ehrlich. So schlimm ist es auch nun wieder nicht.

Meine Erfahrung ist, dass fast JEDER (zumindest auf der Uni) schonmal von PnP RPG gehört hat (nur nicht unter dem Namen). Fast ein Drittel hat irgendwann schon einmal gespielt. Und von diesem Drittel ist nur ein Bruchteil nicht bereit nicht wieder anzufangen, wenn man für sie leitet. Ich habe keine Bedenken wegen Rollenspiel. Aus 2 Gründen.
Wenn die Verlage zusammenbrechen spiele ich a) genau wie jetzt direkt die meist amerikanischen Orignale b) eines von den 1000 kostenlosen Rollenspielen c) die alten deutschen Spiele einfach weiter.
Mitglieder für eine Rollenspielrunde, die einem auch sympathisch sind (beste FReunde muss man ja nicht werten) findet man wenn man/ich (kann ja nicht von jedem Reden) innerhalb 1-2 Monaten ohne Probleme. Man darf eben nicht ängstlich sein. Beste Methoden bisher (als ich mal Spielermangel hatte):
A: Mit offenem Auge ein Regelbuch aufgeschlagen vor sich liegen haben bzw. offen rumtragen. Reaktionen umstehender beachten. Innerhalb kürzester Zeit hat man mindestens einen gesehen der doch sehr interessiert auf das Buch schaut. Der ist wahrscheinlich ehemaliger Rollenspieler oder aktueller. Einfach fragen, ins Gespräch kommen, einladen, Nummern austauschen.
B: Einfach offen sein mit Leuten ins Gespräch kommen. Rollenspiel GANZ nebenbei ins Gespräch kommen lassen (z.B: Ne ist momentan alles grade etwas schwierig. Ich hab zu Hause noch zig Rollenspielbücher, also PnP keine Games, rumliegen, die ich nicht gelesen bekomme, weil ich einfach keine Zeit hab. Arbeit usw. eben), schauen ob erkennen aufblitzt, er nachfragt oder keine Ahnung hat. Bei ersten beiden Möglichkeiten einfach später nochmal einfließen lassen und genau wie oben einladen und Nummern austauschen.

Seit ich studiere (und meinen alten Freundeskreis zurücklassen musste) habe ich so innerhalb der ersten Monate 12 Rollenspieler wieder reaktiviert bzw. aktuelle kennen gelernt mit denen ich gut klarkomme. Vollidioten nicht mitgezählt. Das reicht für jede Runde für dich ich Zeit habe zu leiten und manchmal springt auch eine zum spielen raus.

Fazit: Keine Ahnung was Erstkontakt angeht, aber zumindest bei mir finde ich Rollenspieler über das Gute alte reden.
 
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Das solltest du dir übrigens bezeiten mal aus dem Kopf schlagen.
Das glaube ich eben nicht. Den Erstkontakt dadurch gibt es.
Ob aus diesem Erstkontakt (Interesse oder Kauf) mehr wird, das hängt dann schon eher in der Luft, weil die Produkte eben schwerer zugänglich sind. Das ist aber ein ganz anderes Problem.

Rollenspielinhalte sind nämlich nicht im Geringsten unattraktiv. Sie sind nur schwierig(er) zu erschließen.
 
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Das glaube ich eben nicht. Den Erstkontakt dadurch gibt es.
Ob aus diesem Erstkontakt (Interesse oder Kauf) mehr wird, das hängt dann schon eher in der Luft, weil die Produkte eben schwerer zugänglich sind. Das ist aber ein ganz anderes Problem.

Rollenspielinhalte sind nämlich nicht im Geringsten unattraktiv. Sie sind nur schwierig(er) zu erschließen.

Das ist das Denkproblem dabei - Rollenspielinhalte SIND nicht attraktiv. Nichts mit "schwerer zugänglich" - die meisten Produkte sind einfach schlecht und nur mit massivem Einsatz von Hausregeln oder Anwendung von gesundem Menschenverstand irgendwie gerade zu bekommen. Der Frustrationsfaktor ist, im Vergleich zu einem Computerspiel, gigantisch.

Ein Computerspiel liefert dir eine Geschichte. Meistens (Am Fluss der Zeit bestätigt die Regel) ist die nichtmal schlecht. Alle Mechanik wird im Hintergrund für dich übernommen. Du musst nichts rechnen, du musst dich nur entscheiden. Du musst keine arkanen Mechaniken kennen und verstehen (Ausnahmen gibt's eigentlich nur bei Spielen die auf einem PnP Hintergrund basieren). Wenn die Mechanik einen Fehler aufweisen SOLLTE - du bekommst in der Woche danach einen Patch der das behebt. Du setzt dich hin, hast Spaß solange du willst - und wenn du nicht mehr willst, dann machst du es aus. Bei einem MMORPG bekommst du die gleiche (meist) coole Geschichte - und du hast noch menschliche Mitspieler.

Bei einem Pen&Paper System brauchst du erstmal so 2 (vorzugsweise 4) Mitspieler, die auch noch alle gleichzeitig Zeit haben. Dann musst du die Geschichte selber erfinden (die meisten von uns scheitern dabei grandios - egal was man sich einredet wie toll man als Romancier wäre) - oder du greifst auf ein gekauftes Abenteuer zurück, die inzwischen bestenfalls eine Frechheit, schlimmstenfalls unspielbar sind. Dann schlägst du dich selber mit irgendwelchen Mechaniken herum. Wenn du einen Fehler in der Mechanik findest, dann darfst du ihn in der Regel behalten - oder du bekommst Flickschusterei in Form von Errata. Oder, und das ist das beste - du fragst in einem Forum und gerätst unter die Hyänen. Wenn du all' diese Klippen umschiffst, dann hast du einen netten Abend der dir viel mehr Freiheit erlaubt als ein Computerspiel. Ich kann das. Ich mach das ja auch schon länger. Jeder der in diesem Thread postet kann das auch. Aber - warum sollte sich ein x-beliebiger Computerspieler überhaupt die MÜhe machen sich das anzuschauen?

Ich warte noch immer darauf das du mir jemanden ZEIGST der ernsthaften Erstkontakt mit dem Hobby durch ein Computerspiel hatte. Nicht wie Maximilliano - sondern jemand der komplett frisch auf die Idee gekommen ist "Boah. Drakensang war so geil, da spiele ich mal dieses Pen&Paper DSA!"

(FYI, ich glaube noch immer das es Wege aus dem Morast GÄBE - aber dazu müsste man ein paar liebgewonnene goldene Kühe schlachten und das wird bei Rollenspielern nicht passieren. Die dritte Warhammer war ein guter Anfang...)
 
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Derjenige der mich zum Rollenspiel gebracht hat ist so einer.
Der hat Sternenschweif gespielt, fand das toll und hat sich DSA gekauft.
Ist aber jetzt schon ewig her.
 
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Ein Computerspiel liefert dir eine Geschichte.

Wenn Computerspieler so sehr an Geschichten interessiert wären, würden sie Bücher lesen. Ich denke die spielerische Auseinandersetzung mit den Inhalten eines Computerspiels (also das "wie") macht diese Spiele so attraktiv, nicht die Inhalte selbst. Wenn Geschichten für Computerspieler so wichtig wären, dann würden sich Spiele mit hochwertigen Geschichten immer besser verkaufen als Spiele mit weniger hochwertigen Geschichten. Ich habe nicht den Eindruck, dass Geschichten so zentral für die Attraktion von Computerspielen sind.

Ryan Dancey muss sich grad auf einem anderen Forum wüste Beschimpfungen und Unterstellungen anhören, weil er die Frechheit besitzt zu behaupten, dass ein grosses Klientel an Rollenspielern in Richtung Computerspiele abgewandert ist, weil Computerspiele ihre Hauptinteressen am RPG besser bedienen als es klassische Rollenspiele tun. Er zieht daraus den Schluss, dass man diese Gruppe abschreiben sollte und eben den Computerspielern überlassen; und daher Rollenspiele stärker auf die Leute ausrichten sollte, die nicht vom Spielkonzept Computer-RPG angezogen werden.

Für ihn heißt das: man braucht Rollenspiele, die Storyinteraktion und weniger Kampftaktiken, etc. betonen. Ich würde ihm zumindest dahingehend Recht geben, dass Rollenspiele immer noch zu sehr nach taktisches Würfeln und Zahlenjonglieren aussehen und eben keinen Anschein machen, dass sie mehr als nur eine stromlose Variante irgendeines Fantasy-Computerspiels sind.

Ich denke vielleicht ist das Fantasy-Genre als solches auch einfach durch Computerrollenspiele schon zu sehr abgegrast. Wer zur Zeit ein Fantasy-Rollenspiel rausbringt, muss sich zwingend mit WoW vergleichen lassen. Ganz einfach weil das Fantasygenre zunehmend weniger mit Büchern oder Filmen zu tun hat, sondern immer enger mit MMORPGs in Verbindung gebracht wird. Und falls man mit seinem Fantasy-Rollenspiel dann noch den gleichen Wurzeln treu bleibt, wie es etwa WoW tut... hat man meiner Meinung nach schon verloren. Gegen so ein Computerspiel kann man - zumindest was das kaufwillige Publikum angeht - nicht mehr antreten.

Das Problem ist meiner Meinung nach nicht, dass der Erstkontakt mit Rollenspielen schwieriger wird. Sondern, dass Rollenspiele nicht die Dinge nach vorne kehren, die sie Computerspielen voraus haben oder in denen sie sich zumindest erkennbar von Computerrollenspielen unterscheiden.
 
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