Erst Geschichte, dann Karte?

Anfauglith

Halbgott
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26. November 2019
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Guten Abend zusammen!

Zuvorderst entschuldige ich mich, da ich der Meinung bin, dass das Thema hier nicht 100%ig reinpasst. Ich habe aber auch auf die schnelle keine bessere Rubrik gefunden.

Es geht mir heute um eine Art "Kartenzeichenblockade". Ich erstelle alle möglichen Fantasykarten mit dem Programm Other World Mapper. Momentan sitze ich da aber in so einem kreativen Loch. Ich sehe häufiger ganz wunderbar gestaltete Karten und denke mir dann, dass das mein Stichwort ist und ich selber mich auch wieder ans "Karteln" machen will. Aber irgendwie fehlt mir dann immer so eine richtige Idee. Den Karten fehlt irgendwie Charakter. Einerseits mag das daran liegen, dass vielleicht das Optische vom Other World Mapper nicht so toll ist. Andererseits habe ich aber auch oft das Gefühl, mir fehlt einfach eine "Story". Bin jetzt sehr gespannt auf unsere hoffentlich demnächst startende Gruppe mit Beyond the Wall, weil ich hoffe, da ein bisschen Gedankenanstöße rausnehmen zu können und vielleicht die Abenteuer meiner Spieler irgendwie in so eine Art Schmalspur-Worldbuilding hinüber verwerten zu können.

Kennt das jemand? Seit ihr der Meinung, dass man erst die "Story" braucht, und dann die Karte starten kann? Oder ist das für euch nicht wichtig? Bin gespannt auf eure evtl. Erfahrungen.
 
Wenn Du an den Karten weiter arbeiten möchtest, könntest Du auch an anderen Techniken arbeiten und dabei neue Ideen entwickeln.

Eine andere Möglichkeit wäre, ein Zufallsverfahren zu verwenden, um durch die Umrisse oder Eindrücke Dich inspirieren zu lassen. Denke da zB. an Tintenkleksmethoden nur mit Wasser auf Papier.

Eine andere Methode - die auch eine ganze Stilrichtung bestimmt hatte - ist die Aleatorik. Dabei nutzt man ein Zufallselement, wie einen Würfel - gibt diesem je nach Wert eine bestimmte "Figur". Praktische angewendet wird das zB. auf Karopapier. Jedes Feld wird dann gewürfelt oder eine Münze geworfen und dann entsteht halt ein Muster, mit dem man weiter arbeiten kann.

Eine andere Herangehensweise wäre es, die Blockade zu nutzen, solange andere Dinge zu tun, bis einem während dieser Tätigkeiten wieder neue Eindrücke erreichen. zB. auf einen Weihnachtsmarkt gehen, mit dem Zug fahren, in ein Musuem gehen - also Dinge, die nicht direkt etwas mit der Tätigkeit zutun haben. Schwimmen, Sauna oder anderes.

Noch eine Möglichkeit wäre, Freunde in die Arbeit einzubinden bzw. mit anderen Leuten zu kollaborieren.
 
was Hare sagt. Zufallselemente sind hier sicher ein probates Mittel.

Was imho auch helfen kann, ist aus seinem Muster auszubrechen. Malst du viele Kontinentkarten (so, wie die meisten RPGler?), dann versuche mal was Kleinräumiges und schaue dir Luftbilder / Reisefotox an. Dann sieht man oft erst, wie vielfältig die Landschaftsformen eigentlich sind. Großmaßtäblich sind die Möglichkeien tatsächlich eher begrenzt, auf die ein oder andere Art sieht ein Kontinent immer aus wie eine zerknautschte Kartoffel. Oder steige komplett um von Landkarter auf Dungeon.

Ich persönlich brauche die Karte, bevor sich eine "Story" entwickeln kann.
 
Als Geograph sage ich Geschichte und Karte befruchten sich gegenseitig ^^
Aber wäre tatsächlich eine Möglichkeit: beginne mit Zufallselementen an und entwickele darauf aufbauend die Geschichte die wiederum die Karte beeinflusst, zB. welche Städte wachsen, wo Handelswege entstehen usw. Ist Magie oder Technik im Spiel können sich ja durchaus sogar Berge oder Küstenlinien ändern.

Oder wenn du eine Grundidee hast bzw mit Zufall startest probiers mit verschiedenen thematischen Karten, eine zur Bevölkerungsverteilung, eine mit Handelsnetzen, eine die das Klima/Vegetation beschreibt usw.
 
Also ich denke mir immer erst nur einen Landstrich aus und überlege mir was Ihn ausmachen könnte.
Dabei erstelle ich mir meistens "skizzenhaft" eine Karte.
Gefällt mir das Konzept, mache ich eine ordentliche Karte und füge interessante Orte hinzu.

So entsteht bei mir quasi "on the fly" eine kleine Geschichte zu einem Landstrich zu dem ich gerade eine Karte zeichne.

Die fertige Karte kann man dann als Ausgangspunkt nutzen um eine größere Kampagnenwelt zu erzeugen oder ganz einfach in eine bereits existierende einfügen. :)

Kleines Beispiel:
Ich hatte mir mal für eine DnD Kampagne einen Landstrich überlegt der eigentlich über keine "richtige" Regierung verfügte. Es war ein Städtebund in einem Landstrich den man bestenfalls als "Hinterland" bezeichnen könnte. Die Städte waren lose miteinander verbunden. Es gab nur wenige Straßen und ein paar Weiler.
Das Land war eher "nordisch" angehaucht, voller Wälder und im Norden von einem Gebirgszug begrenzt. Die größte Stadt lag im Osten an einem Flussdelta, was sie damit auch zur größten Handelsstadt machte.
Die Karte habe ich leider nicht mehr, ist schon was her. Aber ich kann mich entsinnen das wir viel Spaß in dieser Umgebung hatten. :)
 
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