einsteigerfreundliche (deutsche) Rollenspiele

Skar schrieb:
Sicher ist es relativ einfach irgendwo als Spieler unterzukommen. Aber die Szene kann ein paar neue SL durchaus gebrauchen. Dieser Nachwuchs wäre dringend nötig.
Aber wie oft kommt sowas in der Praxis denn überhaupt vor? Ich kann aus der Beobachtung in meinem Bekanntenkreis nur sagen, daß fast alle Spielleiter irgendwann erstmal als Spieler angefangen haben, und irgendwann dann entweder aus Lust am Leiten oder aus Mangel an einem anderen, der's macht, in die Rolle des SL reingerutscht sind. (Und mir gings auch nicht anders...)


Silvermane schrieb:
Weil es hier um Systeme für Spielleiter geht, die das ganze genau wie ihre Spieler zum ersten mal machen.[...] Leute, die das Buch/die Box kaufen und dann spielen wollen, ohne sich vorher mit den Alteingesessenen herumärgern zu müssen.
Stimmt, darum geht es hier. Aber mal ehrlich: Wie oft kommt das in der Praxis denn vor?


Silvermane schrieb:
-Silver, der mit seinen knapp 30 Jahren garantiert keine 15-17jährigen mehr auf Rollenspiele ansprechen wird.
*g*
-Andi, der zufällig ganz genau weiß, daß Silver in seiner Rollenspielrunde eine 17-jährige Spielerin hat... (Auch wenn er freiwillig zugibt, daß diese Spielerin nicht mehr unter die Rubrik "Neuling" fällt.)


Zornhau schrieb:
Das Problem ist, wie jemand Neugieriges, der gerne mal ausprobieren möchte, wie Rollenspielen eigentlich geht und ob ihm das Spaß macht, dazu kommt [...].
Der obige Fall ist der eines gänzlich ohne Vorkenntnisse antretenden Spielleiters - und es sind ja immer die Spielleiter, die ALLES lesen und vorbereiten müssen und somit auch die potentiellen Käufer eines Einsteigerrollenspiels.
Da sehe ich allerdings noch ein ganz anderes Problem. Selbst wenn es das ideale Einsteigersystem tatsächlich gäbe, wie sollte dieser - ja eben noch nicht mit dem Wissen um all die möglichen Systeme ausgestattete - Neuling dieses System in der schieren Masse des im Rollenspielladen herumstehenden denn finden?
Selbst in Spielwarenseschäften, für die das Rollenspiel nur ein Produkt unter vielen anderen ist, nimmt es inzwischen schon mindestens eine ganze Regalwand ein. (Auch wenn es dort zumindest den Vorteil hat, dem Suchenden die Auswahl zu erleichtern: Zumeist gibt's da ganz einfach nur DSA, und das man mit der Basis-Box anfangen sollte, können einem sogar die sonst mit Plüschteddys oder Autorennbahnen betrauten VerkäuferInnen noch erklären...)


OK, was jetzt noch kommt, ist etwas OT, aber dabei geht's halt um mein Lieblingssystem:

Zornhau schrieb:
Midgard ist seit geraumer Zeit sehr vergreist. Neuspieler für Midgard gibt es nicht in nennenswerter Anzahl - oder besser: Wer einen echten Neuspieler von Midgard kennt, melde sich. Denn allein das ist bereits nennenswert. -
Hier, euer Ehren!
Ich leite sogar eine ganze Gruppe von ebensolchen, und bin gerade dabei, noch einen weiteren Midgard-Neuling mit an Bord zu holen.
(Der Vollständigkeit halber sollte ich aber erwähnen, daß ich immernoch nach M3 spiele...)

Zornhau schrieb:
Über diese recht lange Zeit hat sich die "Midgard-Community" u.a. im Midgard-Forum als geistig verrentnerte, enge Gruppe mit z.T. sehr befremdlich wirkendem Sprachgebrauch (z.B. "Strang") dargestellt. Allein im - noch lebendigen - Midgard-Forum zu lesen bedarf einer sprachlichen und geistigen Einstellung [...].
Nun ja, Midgard wird ja auch nicht umsonst als das "Akademiker-Rollenspiel" bezeichnet. Das war es schon immer irgendwie, und ich glaube auch nicht, daß sich daran was ändern wird...
 
Da kommt von mir doch auch gleich noch ein "Hier, ich!"

Zum Einen weil ich gerade mit Midgard anfangen will, sofern Pegasus jemals das GRW wieder rausbringt. :rolleyes:

Zum Anderen traf bei mir genau der von AndreAas in Zweifel gezogene Fall zu. Nach einer langen Phase Hero Quest inklusive selbst entworfener Szenarien wurde mir einfach das Brett zu klein und die Regeln zu eng. Also bin ich samt meiner PC-Rollenspielerfahrung (Pools of Darkness, Death Knights of Krynn) losgedackelt um mich in einem Spieleladen nach Rollenspielen umzusehen. Gemäß der Vorbildung interessierte mich natürlich AD&D, aber der Verkäufer konnte mich zum Glück noch eines Besseren belehren. Besonders der Hinweis auf die Minimalkosten für den Einstieg hat gezogen. Als Alternative hat er mich dann auf DSA3 hingewiesen, wo man mit einer recht günstigen Box alles bekam was man zum Spielen brauchte. Also hab ich mir die Box geholt, durchgeackert und dieselben Leute vom Hero Quest mit DSA belästigt.

Wie einige Vorredner schon sagten ist dieses Szenario der "Worst Case", aber für genau diese Situation fehlt heute das empfehlenswerte Einsteigersystem.

Und da kann Shub-Schumann noch so lange rumnöhlen, DSA4 ist kein einsteigerfreundliches System.
 
Aber findet jeder potentielle Rollenspieler (früher oder später) einen Rollenspielladen? Oder sucht er verzweifelt im Spieleladen und findet dort nur einen Haufen von DSA-Boxen (wenn überhaupt)?
 
Das ist natürlich ein Problem. So gesehen werden die meisten Neugierigen zur Zeit hauptsächlich auf DSA4 stoßen. Hat ja nicht jeder so einen guten Laden wie den Spieltraum/Spielkultur umme Ecke. :nixwissen Dafür haben die meisten Leute ja inzwischen Zugang zum Internet und können sich da schlau machen. Gibt es denn im Netz irgendwo eine Adresse die solchen Neugierigen weiterhelfen könnte?
 
Skar schrieb:
Aber findet jeder potentielle Rollenspieler (früher oder später) einen Rollenspielladen? Oder sucht er verzweifelt im Spieleladen und findet dort nur einen Haufen von DSA-Boxen (wenn überhaupt)?

Hmm, das leidige Thema Freakfaktor (in welcher Szene mit welchen Lädenvorkenntnissen hält sich welche Person auf? etc.). Obwohl: Seid Amazon auf dem Markt ist hat sich diese Geschichte auch etwas relativiert.

Edit: *gröhl* *schenkelklopf* Wo ich gerade beim Thema "Amazon" war. Da gibts offenbar eine Recht günstige EInstiegsmöglichkeit: *Click!*
 
hmm... Toplink bei "Rollenspiel" als Suchbegriff bei Google ist das Wikipedia...

Die Frage, die sich mir stellt, ist: "Wie kommen junge Leute dazu, soetwas ausprobieren zu wollen?"

Ich kenn das von mir:
Ich hab oft und lange Morrowind und auch Gothic und Diablo ... gezockt, aber auf die Idee, das ohne Computer zu machen bin ich nicht gekommen...
Erst ein Kollege in der Arbeit hat mich mal drauf hingewiesen, das es das auch ohne PC gibt und so bin ich dann dazu gekommen.

Ich denke, sowas wie komplette Quereinsteiger gibt es ziemlich selten...
Über NWN zu D&D? naja...
 
Gramin schrieb:
Die Frage, die sich mir stellt, ist: "Wie kommen junge Leute dazu, soetwas ausprobieren zu wollen?"

Da wirts wohl auch weiterhin bei dem größten Teilen bleiben: Mund-zu-Mund-Propaganda zum ersten mal höhren. (Und sei es nur der Querverweiß bei solchen Amateurprogrammen wie NBC Giga, dass Vampire: Bloodlines ursprünglich auf etwas anderem basiert. (Oder das bei den Star Wars geschichten wie KOTOR ein kleiner Japaner mit D&D-Meisterschirm in der Konsole hockt und würfelt.)


Edit: Ohohoh, mir schwant irgendwie schlimmes. Kann jemand was mit diesem Buch was anfangen?
 
Silvermane schrieb:
Weil es hier um Systeme für Spielleiter geht, die das ganze genau wie ihre Spieler zum ersten mal machen. Sozusagen autodidakte Rollenspieler, keine "Angefixten".

Stimmt nicht ganz, laut Skar soll es um beides gehen. ;)

Und wenn ich es recht bedenke, dann glaube ich, sind da auch zwei sehr verschiedene Schwerpunkte zu setzen. Während ein guter Einstieg mit Anleitung vielleicht tatsächlich das Problem hat, auf dem bisher am meisten herumgeritten wurde, nämlich die Regeln, und dass diese möglichst unkompliziert sein sollten, sehe ich für den Einstieg ohne Anleitung etwas ganz anderes im Vordergrund, und zwar das Spielprinzip, und dessen Verständlichkeit, wenn dies gut erklärt wird, dann kann man auch - für uns - eher unhandliche Regeln ignorieren und von einem einsteigerfreundlichen System sprechen.
Ich habe bestimmt nicht viel gutes über DSA zu sagen, aus diversen Gründen, und von den Regeln her halte ich es, auch in der reduzierten Form der Basisbox für alles andere als einen guten Einstieg, aber, wenn ich ganz ehrlich bin, dann muss ich Shub-Schumann in seiner Einschätzung, dass es sich um den vielleicht besten aktuell erhältlichen deutschen Einstieg handelt zustimmen, denn tatsächlich liegt hier ein Produkt vor, dass die Spieler an der Hand nimmt, und ihnen das Prinzip (oder ein Prinzip, bevor ich selbst ankomme, und mir die Frage stelle "Es gibt nur ein einziges Rollenspielprinzip?" ;)) des Spiels erklärt.

mfG
bvh
 
AndreAas schrieb:

Aber wie oft kommt sowas in der Praxis denn überhaupt vor?

Hier, euer Ehren!

;)

Da sehe ich allerdings noch ein ganz anderes Problem. Selbst wenn es das ideale Einsteigersystem tatsächlich gäbe, wie sollte dieser - ja eben noch nicht mit dem Wissen um all die möglichen Systeme ausgestattete - Neuling dieses System in der schieren Masse des im Rollenspielladen herumstehenden denn finden?

Das nennt sich Kundenberatung. ;)

mfG
bvh
 
tobrise schrieb:
Da kommt von mir doch auch gleich noch ein "Hier, ich!"
Zum Einen weil ich gerade mit Midgard anfangen will, sofern Pegasus jemals das GRW wieder rausbringt. :rolleyes:
Oh wie schön, noch einer! *freu*
Und was das GRW angeht: Gib doch bei eBay mal ein:
Midgard -DAOC
(Das "-DAOC" ist wichtig, sonst bekommst Du seitenweise Gold und Platin auf Dark Age of Cammelot-Servern angeboten...)
Bei eBay gibts das immer wieder, und in aller Regel auch detulich billiger als im Laden.


tobrise schrieb:
Zum Anderen traf bei mir genau der von AndreAas in Zweifel gezogene Fall zu. Nach einer langen Phase Hero Quest inklusive selbst entworfener Szenarien wurde mir einfach das Brett zu klein und die Regeln zu eng. Also bin ich samt meiner PC-Rollenspielerfahrung (Pools of Darkness, Death Knights of Krynn) losgedackelt[...]
OK, das ist zwar immernoch nicht ganz ohne einschlägige Erfahrung, aber trotzdem: Respekt!
 
tobrise schrieb:
Und da kann Shub-Schumann noch so lange rumnöhlen, DSA4 ist kein einsteigerfreundliches System.
Die DSA4-Basisbox schon. Sie funktioniert nämlich als Standalone und hat dazu noch einen gewissen Support (Spielsteine, Eichenkönig). Da kannst du noch so viel rumnölen und dir DSA3 zurückwünschen.
 
@AndreAas
Das Problem ist, ich habe das GRW bereits vor 5 Monaten bestellt und Pegasus verschiebt andauernd. :rolleyes:

@Shu-Schu
Und wenn du dich auf den Kopf stellst, die Regeln von DSA4 sind Einsteiger-vergraulend. Der Kram hat mich schon abgeschreckt und ich hatte ausreichend Vorkenntnisse. Mag sein, dass die Basisbox zur Zeit das einzige Produkt ist welches ansatzweise die Kriterien erfüllt, aber einsteigerfreundlich ist es deshalb noch lange nicht. Im Übrigen habe ich diese Diskussion schon vor einer Weile mit Odin geführt, aber wir zwei können das gerne wiederholen. :D ;)
 
tobrise schrieb:
@AndreAas
Das Problem ist, ich habe das GRW bereits vor 5 Monaten bestellt und Pegasus verschiebt andauernd.
Dann setz ihnen doch eine Frist, mit der gleichzeitigen Ankündigung, bei nichteinhaltung derselben den Auftrag zu stornieren. Das ist juristisch einwandfrei, und danach kannst Du dann immernoch bei eBay kaufen.
 
meine persönliche MEinung ist, das man für Einsteiger eher in die Nischen des Rollenspielgenres schauen sollte... Rollenspiele die vl. nur aus einem GRW bestehen, oder nur 5-10 Zusatzbücher besitzen...

Warum? Alle Regeln die man Brauch sind im GRW vorhanden, weitere Bücher wenn sie denn existieren führen sie nur weiter aus... Die Regeln sind oftmals nicht so komplex...

Desweiteern wäre es gut, wenn Sachen benutzt werde die man schon von woanders kent, auf dieser Basis favorisiere ich Systeem die mit W6 oder normalen Spielkarten funzen... sie wirken auf de ersten Blick nicht so exotisch...

Von den Giganten im Rollenspielbereich alte ich wenig... DSA4 z.B. schmeißt in seinen späteren Boxen fast das gesamte Basis Set über den Haufe... desweiteern ist die Charerscafung (das erste was man wohl als NEuling macht) exrem abschreckend...

deswietern ahben die Giganten eingefleischte Fangruppierung die ofmals jeden Zug aus jeder Spielhilfe die jemals erschienen ist kennt... wenn man da als Noob reinkommt fühlt ma sich nichtwissend...

In diesem Sinne würde ich auf die Gefahr hin das Zornhau das schon getan hat, Systeme wie Castle Falkenstein empfehlen...
 
Honigkuchenwolf schrieb:
In diesem Sinne würde ich auf die Gefahr hin das Zornhau das schon getan hat, Systeme wie Castle Falkenstein empfehlen...

Ein Tagebuch als Charakterblatt? Das wäre sicher einem Neuling zu exotisch :D
 
Ancoron Fuxfell schrieb:
Zum Thema Charaktererschaffung sag ich nur Archetypen.
Zwar entsprechen ein Großteil der ersten Charaktere irgend welchen Archetypen (Indiana Jones, Terminator, etc. pp.), würden sie aber genau solch einen Archetypen vorgesetzt bekommen, würden sie meckern. Zumindest war das bei meinen Erstlingsrunden bisher so.
 
Angefangen habe ich bei DSA 3 mit dem Archetypen das Waldelfen (bei DSA 3 kann man nämlich auf Stufe 1 nicht wirklich von Individuen reden, zumal wir damals, glaube ich, gar nicht wussten, dass man da schon freie Steigerungsversuche hat). Bei AD&D habe ich ebenfalls zuerst mit den Archetypen gespielt. Und hier geht es um Neueinsteiger, das funktioniert also anscheinend.
 
Archetypen sind auf jeden Fall sehr hilfreich da man damit direkt ins System einsteigen kann ohne sich mit der Chargen herumzuschlagen.
Dazu erlauben sie Neulingen sich auf einen typischen Charakter des Settings zu fokussieren anstatt mit "Mach dir was du willst" schwimmen gelassen zu werden.
 
@AndreAas
Ich würde meinen Auftrag nur ungern stornieren, da ich mit dem Shop bisher nur gute Erfahrungen gemacht habe. Außerdem springt dank der ganzen Querelen um den Preis und den Lieferzeitpunkt noch ein kostenloses Abenteuer dabei raus. Abgesehen davon können die ja nix dafür das Pegasus den Veröffentlichungstermin alle Nase lang verschiebt.

Zum Thema:
Den Einstieg mit Archetypen halte ich auch für das Sinnvollste, bei vielen Systemen gibt es einfach zu viele Möglichkeiten als das ein Neuling damit gut klar kommen würde. Außerdem dauert dann die Erschaffung nicht so lange, denn welcher Anfänger hat schon Lust einen kompletten Spielabend nur in die Charaktererstellung zu stecken.
 
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