- Registriert
- 9. Februar 2003
- Beiträge
- 27.434
Hier mal eine Geschichte von mir! Sie basiert auf unsererem RPG und setzt einige Kenntnisse in der Welt von Vampire voraus. Ich habe mir einige Charaktere ausgeliehen und entschuldige mich hier schon mal für deren Mißbrauch.
Eine Nacht mit Frigord
Langsam fuhr der rote Mercedes *Strich acht* auf den Parkplatz des *Black Hammer*. Geschickt und routiniert lenkte der Fahrer des Wagens die Karosse in eine freie Parkbucht und löschte Scheinwerfer und Motor. Ein hochgewachsener Mann stieg aus und rückte gewissenhaft seinen grellroten Anzug zurecht. Deutlich war sein Schulterhalfter durch den feinen Stoff zu erkennen. Frigord, wie sich der Mann seid einigen Jahrezehnten hauptsächlich nannte, ging nach dieser Prozedur zielstrebig auf die Heavy Metal Disco zu. Sein Gang und auch seine Mimik verrieten das hohe Selbstvertrauen des Vampirs vom Clan Tzimisce, hatte er doch sein Aussehen für diesen ereignisreichen Abend hinlänglich verändert. Einzig und allein seine Vorliebe für die Farbe Rot war verräterisch aber wer wusste darum und selbst wenn es jemand wüsste was machte das schon aus? Er war Frigord! Eroberer und Vernichter von Städten und Königreichen, verdeckter Vorbote des Sabbath und Mitbegründer der schwarzen Hand. Er war alt, mächtig und *nach seinem Empfinden* unbesiegbar. Selbstverliebt strich sich der Tzimisce durchs Haar. Als er den Vordereingang des "Black Hammer" erreichte und der Türsteher anstallten machte ihm den Zutritt zu verwehren, ließ Frigord ihn mit einem gleichgültigen Seitenblick in die Kniee gehen und um Gnade winseln. Diabolisch blickte er über seine Schulter und lächelte schmal. Auf dem Vorhof zur Disco tummelten sich nur wenige Gäste und eigentlich war es dem Vampir auch egal ob er nun bei dieser Tat gesehen worden war oder nicht. Er interessierte sich nicht für Menschen und selbst als Nahrungsquelle waren sie ihm vollkommen gleichgültig. Es gab genug!
Schon im Eingangsbereich hämmerte der Bass und bereitete ihm ein ein wohliges Gefühl in der Magengegend. Frigord ging an der Garderobe vorbei in die Haupthalle. Das "Black Hammer" war gut besucht, allerdings nicht so gut als das man den Überblick hätte verlieren können. Der Tzimisce stellte sich an eine Theke mit guter Rundumsicht und lehnte sich gemütlich an. Sein Gesicht schien teilnahmslos doch seine scharfen, geübten Augen sondierten schnell die Lage. Er konnte auf den ersten Blick sechs Vampire ausmachen. Hauptsächlich plumpe Brujah, klar! Drei der sechs waren ihm sogar persönlich aus vergangenen Kämpfen bekannt. Da war eimal Jack, Jake oder so ähnlich. Ein großmäuliger Schläger der harten Sorte aber vorerst kein Problem. Und da war diese kleine Strassennutte, frisch aus Amsterdam zugereist, ihren Namen kannte Frigord nicht, doch das Miststück das sich anmutig neben ihr auf der Tanzfläche bewegte interessierte ihn sowieso viel mehr. Es war Marathi eine Ventrue, momentan Frigords Feindin Nummer Eins. Beide Frauen waren von unglaublicher Schönheit und doch so grundverschieden. Während Marathi Anmut, Grazie und körperliche Perfektion ausstrahlte ging von der holländischen Brujah eine Art von purem animalischen Sex aus. Ein bösartiges Grinsen umspielte Frigords Lippen, diabolisch funkelte sein Blick.
"Zeit für eine kleine Lektion du Schlampe!" dachte der Tzimisce als er seinen Plan noch einmal in Gedanken durchging.
"Also gut" schmunzelte er, "Phase eins!" Gelassen drehte sich Frigord zu ihr um und suchte offen den Blickkontakt mit der Ventrue.
Es dauerte einige Zeit bis Marathi bemerkte das sie angestarrt wurde und anfangs reagierte sie gewohnt Arrogant. Doch dann bemerkte sie die extrem starke Präsenz die von ihrem Gegenüber ausging und reagierte instinktiv. Sie war eine Meisterin in dieser Disziplin und begegnete ihrem Kontrahenten auf der gleichen Weise. Langsam erhöhten beide ihre Anstrengungen auf diesem Gebiet und zumindest für die Besucher der Disco blieb das nicht ohne Folgen. Da niemand von den Gästen die Ursache für die extreme Ausstrahlung der Macht erkennen konnte breitete sich eine Panik unter ihnen aus. Vom folgenden allgemeinen Durcheinander aus Schreien, Chaos und Gedränge blieben Frigord und Marathi jedoch verschont. Keiner der völlig verängstigten Gäste wagte sich instinktiv auch nur in die Nähe der beiden. Viele der späteren Opfer starben oder wurden verletzt nur weil sie das eigene Ende der Nähe dieser beiden mentalen Ungetüme vorzogen. Langsam unterlag Frigord, das spürte er, hatte es aber auch nicht anders erwartet. Er riß sich vom Blickkontakt mit der Ventrue los und tauchte behende in der Menge unter. Er spürte ihre unglaubliche Macht aber in dem Gedränge sollte es Marathi schwerfallen ihn genau zu lokalisieren. Und doch konnte sich der Tzimisce kaum gegen die Welle aus Austrahlung, Verführung und Authorität wehren. Er floh wie von Hunden gehetzt nach draußen und selbst jetzt versuchten noch viele der Fliehenden so gut wie möglich den Kontakt mit ihm zu vermeiden. Jene den es nicht gelang, bezahlten Teuer für diesen Fehler. Der Vampir hatte nicht vor sich aufhalten zu lassen und war in der Durchsetzung seines Vorhabens alls andere als rücksichtsvoll. Nervöser als Frigord sich selbst einzugestehen vermochte fingerte er, noch immer flüchtend, in der Tasche seiner Jacke nach seinem magischen Armband welches ihn vor den Auswirkungen der Disziplin Präsenz schützte. Das Artefakt war irgendwann im Mittelalter von einem Tremere Ahn erschaffen worden, mehr wusste Frigord darüber auch nicht. Doch das brauchte er auch nicht, denn als er es anlegte verspürte er eine sofortige Besserung und gelangte endlich auf den Parkplatz. Dort verschwand er geschickt in den Schatten nahe seines Wagens und sah finster lächelnd auf sein Handgelenk. "Ja ja kleine Ventrue!" dachte er amüsiert. "Hättest du damals in der Kanalisation nach deinem Mord an meinem Diener nur etwas besser gesucht, dann würde dieses mächtige Artefakt heute dir gehören. Leider hätte ich dann heute nicht so viel Spaß mit dir, nicht wahr?" Frigord lachte finster in sich hinein. Phase Eins war soweit nach Plan verlaufen. Der Köder war gelegt und das Interesse der verhassten Feindin geweckt. Es war an der Zeit Phase zwei einzuläuten.
Frigord lauerte in seinem Versteck und beobachtete angestrengt seine Umgebung. Routiniert nahm er sein Gewehr vom Typ M1 Garant aus dem Kofferraum des Wagens, setzte es zusammen und schraubte gewissenhaft den Schalldämpfer auf. Seine Aufmerksamkeit litt dadurch jedoch nicht. Im Gegenteil, jeder seiner Sinne war bis aufs Äußerste gespannt. Irgendwann musste die Ventrue die Disco ja verlassen und das war nur durch den Haupteingang möglich. Er war sich darüber hinaus sicher das sie seine Herausforderung annehmen würde. Ihr kleiner, lächerlicher Erfolg von eben würde sie zusätzlich motivieren nach ihm zu suchen. Möglicherweise hatte er sogar Glück und die Ventrue ahnte bereits um wen es sich bei ihrem Gegner handelte. Es kam schließlich nicht oft vor das sich jemand ihrer mächtigen vampirischen Ausstrahlung zu wiedersetzen vermochte.
Leise lud der Tzimisce sein Gewehr mit speziellen Magnesiumpatronen während er auf eine Reaktion seiner Feindin wartete. "Komm raus Kleine, komm raus und zeig dich! Der Onkel hat dir eine feine und heiße Überaschung bereitet." Frigord hätte fast laut aufgelacht als er dies langsam vor sich hin murmelte. "Schon bald wirst du in Flammen aufgehen, Schlampe! Hah! Ich werde dich rösten und um deinen schwelenden Torso tanzen. Aber erst später, Miststück! Heute bekommst du nur einen kleinen Vorgeschmack auf dein unabwendbares Ende."
Es vergingen noch fast fünf Minuten bis endlich die Polizei auftauchte und unter Mithilfe von Feuerwehr und Notärzten versuchte der Massenhysterie Herr zu werden und die vielen Verletzten zu versorgen. Wie erwartet erschien jetzt auch Marathi, vermeindlich geschützt durch das allgemeine Chaos, auf der Bildfläche. Geschmeidig und katzengleich arbeitete sie sich durch die immer noch aufgeregte Menge zu ihrem Wagen vor. Sie schien zwar etwas erregt hatte sich aber sonst sichtlich unter Kontrolle, aufmerksam beobachtete sie jede Ungewöhnlichkeit in ihrer Umgebung.
Frigord legte an. Genüsslich zielte er aus knapp achtzig Metern Entfernung auf sein Opfer. Er ließ sie die Fahrertür aufschliessen und öffnen dann erst schoß er und traf sie in der Schulter, wie geplant. Trotz der grossen Entfernung wurde die Ventrue von den Beinen gerissen und nach hinten geschleudert. Jetzt kam es darauf an. Wenn die Rettungskräfte etwas von seiner Tat bemerkt hatten, könnte dies eine unangenehme Verzögerung zur Phase drei bedeuten. Frigord nutzte sein Wissen in Gestalltwandel und verschwand still als Blutnebel in einem nahen Kanaldeckel.
#
Als Marathi die Augen öffnete sah sie in die besorgten Gesichter von Trixi und Jack, den beiden Brujah aus ihrem Klüngel. Sie versuchte sich aufzusetzen aber ein heftiger Schmerz zwang sie sofort ihr Vorhaben aufzugeben. Die Ventrue entspannte sich und zwang Blut in ihre Schulter um wenigstens etwas Linderung zu erfahren. Danach ging es besser und endlich gelang es ihr mit Hilfe ihrer beiden Freunde auzustehen.
"Wir müssen hier weg! Schnell!" mahnte Jack seine Anführerin zur Eile."Wir haben Glück das noch niemand bemerkt hat was hier vorgefallen ist!"
Marathi faßte sich an die schmerzende Schulter, sie war mit Blut besudelt aber wenigstens hatte sich die Wunde mittlerweile geschlossen."Trixi, steig ein und starte den Wagen!" befahl die Ventrue routiniert, "Jack, bitte steck die Knarre weg und hilf mir beim einsteigen!" Geschwächt ließ sich Marathi in den Font helfen.
Etwas später fuhren sie auf der *Strasse zum 17. Juni* Richtung Brandenburger Tor. Wie durch ein Wunder hatte niemand versucht sie aufzuhalten, unbehelligt hatten sie den Parkplatz des *Black Hammer* verlassen können.
"Chefin, was war da eigentlich grade los?" fragte Trixi besorgt,"Ich weiß noch das ich mich panisch unter einem Tisch versteckt habe, ohne zu wissen warum. Ich hatte dermaßen Angst das ich fast unter mich gemacht habe."
Jack stimmte ihr zu, "Mir ging es genauso! Ich bin hinter den Thresen gehechtet und bin fast wahnsinnig geworden so´n Schiß hatte ich! Ey, sowas von heftig! Scheiße, das war doch die Auswirkung deiner Präsenz oder täusche ich mich?"
"Nein das tust du nicht!" antwortete Marathi schmal. "Ich wurde durch einen Meister in dieser Disziplin attackiert! Zum Glück war mir der Angreifer nach einiger Zeit knapp unterlegen. Ich gewann die Oberhand aber dann entzog er sich einfach meinem Einfluß. Eigentlich unmöglich aber dennoch ist es geschehen. Ich frage mich wie er das schaffen konnte? Allerdings............"
Fragend sahen sich Trixi und Jack in die Augen.
"Ich fürchte es gibt da etwas!" reagierte Marthi zögerlich auf die fragenden Gesichter ihrer Freunde, "Erinnert ihr euch an meinen Kampf gegen Twister in der Kanalisation der Nordstadt? Er besaß damals das Magisterband des Tremere Hofendahl und war damit immun gegen meine Präsenz. Trotz dieses Artefakts gelang es mir so grade eben ihn zu töten aber ich habe versäumt ihm dieses Band abzunehmen. Versteht ich war selbst ziemlich verletzt und benötigte dringend Nahrung. Ich war um es genau zu sagen der Raserei nahe und kaum noch Herr meiner Sinne. Egal, was ich damit sagen will: Kaum war ich weg muß unser Lieblingsfeind Frigord zu der Stelle gelangt sein und sich dieses Bandes bemächtigt haben. Der Dreckskerl muß irgendwo in den Gängen gelauert haben. Erst kürzlich erreichte mich ein Brief von ihm in dem er sich über meinen Fehler lustig machte." Zornig schlug die Ventrue mit der Faust auf das Sitzpolster. Schnell merkte sie das dies ein Fehler war denn ihre Schulter strafte sie mit einer gnadenlosen Agonie aus Schmerz.
"Verdammt! Den Scheißkerl mache ich fertig!"schrie Marathi auf und fasste sich erneut an die pochende Wunde. Zornig funkelten ihre schönen Augen.
"Chefin, bitte!" antwortete Trixi der Verzweifelung nahe, "Du redest hier von Frigord verdammt! Dem sind wir nich` gewachsen. Noch nie bin ich einem mächtigeren Sabbath Vampir begegnet oder hätte auch nur davon gehört. Für mich hört es sich so an als ob er schon lange etwas mit dir plant. Er hat dich in der Kanalisation nicht getötet obwohl du stark geschwächt warst...., er weiß wohin er seine Briefe schicken muß damit sie dich auch erreichen! Hast du schon mal darüber nachgedacht? Der Kerl hat alles voll im Griff! Und wenn dieses Monster jetzt Jagt auf uns macht sind wir echt geliefert!"
"Warum sollte er mich dann ausgerechnet jetzt töten wollen? "Marathi versuchte zuversichtlich zu klingen aber die Sorge in ihrem Blick verriet was sie wirklich dachte. "Wenn es stimmt was du sagst hat er wohl noch etwas mit mir vor....."
"Egal was er vorhat es wird nicht angenehm!" preßte Jack hervor und hatte seinen Blick wie hypnotisiert an den Rückspiegel geheftet," Dahinten fährt der Arsch in seinem beschissen roten Mercedes und holt langsam auf!"
Fast gleichzeitig drehten sich alle drei erschrocken um. Trixi schrie entsetzt auf. Nichtmal fünfzig Meter hinter ihnen verfolgte sie Frigord in seinem Mercedes und zielte mit seiner Uzi aus der Seitenscheibe heraus auf die Flüchtenden.
To be continued..................................................?
Eine Nacht mit Frigord
Langsam fuhr der rote Mercedes *Strich acht* auf den Parkplatz des *Black Hammer*. Geschickt und routiniert lenkte der Fahrer des Wagens die Karosse in eine freie Parkbucht und löschte Scheinwerfer und Motor. Ein hochgewachsener Mann stieg aus und rückte gewissenhaft seinen grellroten Anzug zurecht. Deutlich war sein Schulterhalfter durch den feinen Stoff zu erkennen. Frigord, wie sich der Mann seid einigen Jahrezehnten hauptsächlich nannte, ging nach dieser Prozedur zielstrebig auf die Heavy Metal Disco zu. Sein Gang und auch seine Mimik verrieten das hohe Selbstvertrauen des Vampirs vom Clan Tzimisce, hatte er doch sein Aussehen für diesen ereignisreichen Abend hinlänglich verändert. Einzig und allein seine Vorliebe für die Farbe Rot war verräterisch aber wer wusste darum und selbst wenn es jemand wüsste was machte das schon aus? Er war Frigord! Eroberer und Vernichter von Städten und Königreichen, verdeckter Vorbote des Sabbath und Mitbegründer der schwarzen Hand. Er war alt, mächtig und *nach seinem Empfinden* unbesiegbar. Selbstverliebt strich sich der Tzimisce durchs Haar. Als er den Vordereingang des "Black Hammer" erreichte und der Türsteher anstallten machte ihm den Zutritt zu verwehren, ließ Frigord ihn mit einem gleichgültigen Seitenblick in die Kniee gehen und um Gnade winseln. Diabolisch blickte er über seine Schulter und lächelte schmal. Auf dem Vorhof zur Disco tummelten sich nur wenige Gäste und eigentlich war es dem Vampir auch egal ob er nun bei dieser Tat gesehen worden war oder nicht. Er interessierte sich nicht für Menschen und selbst als Nahrungsquelle waren sie ihm vollkommen gleichgültig. Es gab genug!
Schon im Eingangsbereich hämmerte der Bass und bereitete ihm ein ein wohliges Gefühl in der Magengegend. Frigord ging an der Garderobe vorbei in die Haupthalle. Das "Black Hammer" war gut besucht, allerdings nicht so gut als das man den Überblick hätte verlieren können. Der Tzimisce stellte sich an eine Theke mit guter Rundumsicht und lehnte sich gemütlich an. Sein Gesicht schien teilnahmslos doch seine scharfen, geübten Augen sondierten schnell die Lage. Er konnte auf den ersten Blick sechs Vampire ausmachen. Hauptsächlich plumpe Brujah, klar! Drei der sechs waren ihm sogar persönlich aus vergangenen Kämpfen bekannt. Da war eimal Jack, Jake oder so ähnlich. Ein großmäuliger Schläger der harten Sorte aber vorerst kein Problem. Und da war diese kleine Strassennutte, frisch aus Amsterdam zugereist, ihren Namen kannte Frigord nicht, doch das Miststück das sich anmutig neben ihr auf der Tanzfläche bewegte interessierte ihn sowieso viel mehr. Es war Marathi eine Ventrue, momentan Frigords Feindin Nummer Eins. Beide Frauen waren von unglaublicher Schönheit und doch so grundverschieden. Während Marathi Anmut, Grazie und körperliche Perfektion ausstrahlte ging von der holländischen Brujah eine Art von purem animalischen Sex aus. Ein bösartiges Grinsen umspielte Frigords Lippen, diabolisch funkelte sein Blick.
"Zeit für eine kleine Lektion du Schlampe!" dachte der Tzimisce als er seinen Plan noch einmal in Gedanken durchging.
"Also gut" schmunzelte er, "Phase eins!" Gelassen drehte sich Frigord zu ihr um und suchte offen den Blickkontakt mit der Ventrue.
Es dauerte einige Zeit bis Marathi bemerkte das sie angestarrt wurde und anfangs reagierte sie gewohnt Arrogant. Doch dann bemerkte sie die extrem starke Präsenz die von ihrem Gegenüber ausging und reagierte instinktiv. Sie war eine Meisterin in dieser Disziplin und begegnete ihrem Kontrahenten auf der gleichen Weise. Langsam erhöhten beide ihre Anstrengungen auf diesem Gebiet und zumindest für die Besucher der Disco blieb das nicht ohne Folgen. Da niemand von den Gästen die Ursache für die extreme Ausstrahlung der Macht erkennen konnte breitete sich eine Panik unter ihnen aus. Vom folgenden allgemeinen Durcheinander aus Schreien, Chaos und Gedränge blieben Frigord und Marathi jedoch verschont. Keiner der völlig verängstigten Gäste wagte sich instinktiv auch nur in die Nähe der beiden. Viele der späteren Opfer starben oder wurden verletzt nur weil sie das eigene Ende der Nähe dieser beiden mentalen Ungetüme vorzogen. Langsam unterlag Frigord, das spürte er, hatte es aber auch nicht anders erwartet. Er riß sich vom Blickkontakt mit der Ventrue los und tauchte behende in der Menge unter. Er spürte ihre unglaubliche Macht aber in dem Gedränge sollte es Marathi schwerfallen ihn genau zu lokalisieren. Und doch konnte sich der Tzimisce kaum gegen die Welle aus Austrahlung, Verführung und Authorität wehren. Er floh wie von Hunden gehetzt nach draußen und selbst jetzt versuchten noch viele der Fliehenden so gut wie möglich den Kontakt mit ihm zu vermeiden. Jene den es nicht gelang, bezahlten Teuer für diesen Fehler. Der Vampir hatte nicht vor sich aufhalten zu lassen und war in der Durchsetzung seines Vorhabens alls andere als rücksichtsvoll. Nervöser als Frigord sich selbst einzugestehen vermochte fingerte er, noch immer flüchtend, in der Tasche seiner Jacke nach seinem magischen Armband welches ihn vor den Auswirkungen der Disziplin Präsenz schützte. Das Artefakt war irgendwann im Mittelalter von einem Tremere Ahn erschaffen worden, mehr wusste Frigord darüber auch nicht. Doch das brauchte er auch nicht, denn als er es anlegte verspürte er eine sofortige Besserung und gelangte endlich auf den Parkplatz. Dort verschwand er geschickt in den Schatten nahe seines Wagens und sah finster lächelnd auf sein Handgelenk. "Ja ja kleine Ventrue!" dachte er amüsiert. "Hättest du damals in der Kanalisation nach deinem Mord an meinem Diener nur etwas besser gesucht, dann würde dieses mächtige Artefakt heute dir gehören. Leider hätte ich dann heute nicht so viel Spaß mit dir, nicht wahr?" Frigord lachte finster in sich hinein. Phase Eins war soweit nach Plan verlaufen. Der Köder war gelegt und das Interesse der verhassten Feindin geweckt. Es war an der Zeit Phase zwei einzuläuten.
Frigord lauerte in seinem Versteck und beobachtete angestrengt seine Umgebung. Routiniert nahm er sein Gewehr vom Typ M1 Garant aus dem Kofferraum des Wagens, setzte es zusammen und schraubte gewissenhaft den Schalldämpfer auf. Seine Aufmerksamkeit litt dadurch jedoch nicht. Im Gegenteil, jeder seiner Sinne war bis aufs Äußerste gespannt. Irgendwann musste die Ventrue die Disco ja verlassen und das war nur durch den Haupteingang möglich. Er war sich darüber hinaus sicher das sie seine Herausforderung annehmen würde. Ihr kleiner, lächerlicher Erfolg von eben würde sie zusätzlich motivieren nach ihm zu suchen. Möglicherweise hatte er sogar Glück und die Ventrue ahnte bereits um wen es sich bei ihrem Gegner handelte. Es kam schließlich nicht oft vor das sich jemand ihrer mächtigen vampirischen Ausstrahlung zu wiedersetzen vermochte.
Leise lud der Tzimisce sein Gewehr mit speziellen Magnesiumpatronen während er auf eine Reaktion seiner Feindin wartete. "Komm raus Kleine, komm raus und zeig dich! Der Onkel hat dir eine feine und heiße Überaschung bereitet." Frigord hätte fast laut aufgelacht als er dies langsam vor sich hin murmelte. "Schon bald wirst du in Flammen aufgehen, Schlampe! Hah! Ich werde dich rösten und um deinen schwelenden Torso tanzen. Aber erst später, Miststück! Heute bekommst du nur einen kleinen Vorgeschmack auf dein unabwendbares Ende."
Es vergingen noch fast fünf Minuten bis endlich die Polizei auftauchte und unter Mithilfe von Feuerwehr und Notärzten versuchte der Massenhysterie Herr zu werden und die vielen Verletzten zu versorgen. Wie erwartet erschien jetzt auch Marathi, vermeindlich geschützt durch das allgemeine Chaos, auf der Bildfläche. Geschmeidig und katzengleich arbeitete sie sich durch die immer noch aufgeregte Menge zu ihrem Wagen vor. Sie schien zwar etwas erregt hatte sich aber sonst sichtlich unter Kontrolle, aufmerksam beobachtete sie jede Ungewöhnlichkeit in ihrer Umgebung.
Frigord legte an. Genüsslich zielte er aus knapp achtzig Metern Entfernung auf sein Opfer. Er ließ sie die Fahrertür aufschliessen und öffnen dann erst schoß er und traf sie in der Schulter, wie geplant. Trotz der grossen Entfernung wurde die Ventrue von den Beinen gerissen und nach hinten geschleudert. Jetzt kam es darauf an. Wenn die Rettungskräfte etwas von seiner Tat bemerkt hatten, könnte dies eine unangenehme Verzögerung zur Phase drei bedeuten. Frigord nutzte sein Wissen in Gestalltwandel und verschwand still als Blutnebel in einem nahen Kanaldeckel.
#
Als Marathi die Augen öffnete sah sie in die besorgten Gesichter von Trixi und Jack, den beiden Brujah aus ihrem Klüngel. Sie versuchte sich aufzusetzen aber ein heftiger Schmerz zwang sie sofort ihr Vorhaben aufzugeben. Die Ventrue entspannte sich und zwang Blut in ihre Schulter um wenigstens etwas Linderung zu erfahren. Danach ging es besser und endlich gelang es ihr mit Hilfe ihrer beiden Freunde auzustehen.
"Wir müssen hier weg! Schnell!" mahnte Jack seine Anführerin zur Eile."Wir haben Glück das noch niemand bemerkt hat was hier vorgefallen ist!"
Marathi faßte sich an die schmerzende Schulter, sie war mit Blut besudelt aber wenigstens hatte sich die Wunde mittlerweile geschlossen."Trixi, steig ein und starte den Wagen!" befahl die Ventrue routiniert, "Jack, bitte steck die Knarre weg und hilf mir beim einsteigen!" Geschwächt ließ sich Marathi in den Font helfen.
Etwas später fuhren sie auf der *Strasse zum 17. Juni* Richtung Brandenburger Tor. Wie durch ein Wunder hatte niemand versucht sie aufzuhalten, unbehelligt hatten sie den Parkplatz des *Black Hammer* verlassen können.
"Chefin, was war da eigentlich grade los?" fragte Trixi besorgt,"Ich weiß noch das ich mich panisch unter einem Tisch versteckt habe, ohne zu wissen warum. Ich hatte dermaßen Angst das ich fast unter mich gemacht habe."
Jack stimmte ihr zu, "Mir ging es genauso! Ich bin hinter den Thresen gehechtet und bin fast wahnsinnig geworden so´n Schiß hatte ich! Ey, sowas von heftig! Scheiße, das war doch die Auswirkung deiner Präsenz oder täusche ich mich?"
"Nein das tust du nicht!" antwortete Marathi schmal. "Ich wurde durch einen Meister in dieser Disziplin attackiert! Zum Glück war mir der Angreifer nach einiger Zeit knapp unterlegen. Ich gewann die Oberhand aber dann entzog er sich einfach meinem Einfluß. Eigentlich unmöglich aber dennoch ist es geschehen. Ich frage mich wie er das schaffen konnte? Allerdings............"
Fragend sahen sich Trixi und Jack in die Augen.
"Ich fürchte es gibt da etwas!" reagierte Marthi zögerlich auf die fragenden Gesichter ihrer Freunde, "Erinnert ihr euch an meinen Kampf gegen Twister in der Kanalisation der Nordstadt? Er besaß damals das Magisterband des Tremere Hofendahl und war damit immun gegen meine Präsenz. Trotz dieses Artefakts gelang es mir so grade eben ihn zu töten aber ich habe versäumt ihm dieses Band abzunehmen. Versteht ich war selbst ziemlich verletzt und benötigte dringend Nahrung. Ich war um es genau zu sagen der Raserei nahe und kaum noch Herr meiner Sinne. Egal, was ich damit sagen will: Kaum war ich weg muß unser Lieblingsfeind Frigord zu der Stelle gelangt sein und sich dieses Bandes bemächtigt haben. Der Dreckskerl muß irgendwo in den Gängen gelauert haben. Erst kürzlich erreichte mich ein Brief von ihm in dem er sich über meinen Fehler lustig machte." Zornig schlug die Ventrue mit der Faust auf das Sitzpolster. Schnell merkte sie das dies ein Fehler war denn ihre Schulter strafte sie mit einer gnadenlosen Agonie aus Schmerz.
"Verdammt! Den Scheißkerl mache ich fertig!"schrie Marathi auf und fasste sich erneut an die pochende Wunde. Zornig funkelten ihre schönen Augen.
"Chefin, bitte!" antwortete Trixi der Verzweifelung nahe, "Du redest hier von Frigord verdammt! Dem sind wir nich` gewachsen. Noch nie bin ich einem mächtigeren Sabbath Vampir begegnet oder hätte auch nur davon gehört. Für mich hört es sich so an als ob er schon lange etwas mit dir plant. Er hat dich in der Kanalisation nicht getötet obwohl du stark geschwächt warst...., er weiß wohin er seine Briefe schicken muß damit sie dich auch erreichen! Hast du schon mal darüber nachgedacht? Der Kerl hat alles voll im Griff! Und wenn dieses Monster jetzt Jagt auf uns macht sind wir echt geliefert!"
"Warum sollte er mich dann ausgerechnet jetzt töten wollen? "Marathi versuchte zuversichtlich zu klingen aber die Sorge in ihrem Blick verriet was sie wirklich dachte. "Wenn es stimmt was du sagst hat er wohl noch etwas mit mir vor....."
"Egal was er vorhat es wird nicht angenehm!" preßte Jack hervor und hatte seinen Blick wie hypnotisiert an den Rückspiegel geheftet," Dahinten fährt der Arsch in seinem beschissen roten Mercedes und holt langsam auf!"
Fast gleichzeitig drehten sich alle drei erschrocken um. Trixi schrie entsetzt auf. Nichtmal fünfzig Meter hinter ihnen verfolgte sie Frigord in seinem Mercedes und zielte mit seiner Uzi aus der Seitenscheibe heraus auf die Flüchtenden.
To be continued..................................................?