Ich habe folgende Vermutung. Inkompetente Charaktere machen genau dann Spaß, wenn durch ihre Inkompetenz die Verfolgung des Spielziels nicht beeinträchtigt wird.
Wer gerne alles über das Schauspiel und Dialoge mit NSCs abhandeln will, fühlt sich von Charakteren beeinträchtigt, die im Umgang mit anderen NSCs entweder unfähig sind oder die einfach nur gerne respektlos sind (wie mein derzeitiger WFRP-Charakter). Diese Leute stören sich dann auch nicht daran, wenn der Charakter nicht zielgerichtet kämpft und dort Fehler macht.
Wer gerne alles über Konflikte austrägt (z.b. in Kämpfen), fühlt sich von Charakteren beeinträchtigt, die nicht effizient und auf den gemeinsamen Sieg hin handeln. Diese Leute stören sich dann auch nicht daran, wenn der Charakter ein zwischenmenschlicher Vollspaten ist und zu jeder Zeit das Falsche sagt.
Die armen Tropfe, die denken, dass Rollenspiel immer aus beiden Teilen besteht, können Inkompetenz nie etwas abgewinnen. Wer mit etwas mehr Durchblick gesegnet ist, kann erkennen, dass eine Fehlentscheidung des Charakters immer dann zum Spielspaß beitragen kann, wenn von dieser Entscheidung nicht der Fortlauf des Spiels abhängt.