Der Vollspaten im Rollenspiel

AW: Der Vollspaten im Rollenspiel

Jeder HASST "Shorty" in Indiana Jones Teil 2.
Absichtliches Dauerversagen löst effektiv ABSCHEU und sogar HASS aus.

Das wären aber jetzt zwei paar Schuhe.
Charaktere die absichtlich Dauerversagen sind nicht lange erträglich.
Wenn man aber in einer Grad 20-Kampagne einen Grad 1 "Shorty" mitführt, der halt nicht die gleichen Werte hat, wie der epische Hauptheld, ist das was anderes. Natürlich kann es Shorty nicht im Zweikampf mit dem Hohepriester aufnehmen, aber auch Indy war mal jung und musste erstmal seine EP zusammen kriegen.

Also eine Gruppe, in der heftig unterschiedliche Fähigkeitslevel vorherrschen, würde ich nicht von vorneherein als gescheitert abschreiben.
 
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Vollspaten: Mikes (oder sämtliche Variationen von "Michael")

Wir hatten einen Spieler in unseren Runden (SR, Vampire, Werwolf), der seinen Chara grundsätzlich "Mike", "Miguel" oder ähnlich nannte. Genauso wie der Name war auch der Chara irgendwie immer derselbe: Bis an die Zähne bewaffnet und das Hirn im Einmachglas aufm Nachtisch vergessen. Ich meine... SR: bis auf 0,02 Essenzpunkte vercybert... ich hatte die SL gefragt, warum das nich als Cyberzombie gilt. Kommentar von der SL: Sonst heult er noch.
Dasselbe auch in den anderen Systemen: Power wie blöde, aber sonst nix ausgepunktet oder entwickelt oder ähnliches. In Vampire hatte er nen Malk gespielt, der irgendwie versessen darauf war, alles zu zerballern... und hatte dementsprechend auch immer 2 Uzis dabei.

Also: Mikes = böse
 
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Argh.
Klar, es kann vorkommen dass der eigene Char erstmal "schwächer" ist, aus welchen Gründen auch immer.
Dass sein Nutzen sich dadurch auf bestimmte Situationen beschränkt. Aber selbst mit einem schlechten Char kann ein kreativer Spieler einiges rausholen, allein durch Ideenreichtum.
Chars die nur nerven, Ärger machen und dergleichen wird eine Gruppe eben im entscheidenden Moment nicht beschützen, und das Problem ist gelöst. ;)

Zu den Kampfviechern da oben: Damn...das ist wirklich nimmer schön. Ich spiele gerne und oft kampfbetonte Charakter, aber die sollen immer auch noch andere Facetten haben. Sonst ist das ja nur noch öde.

(Und für Klischeemalks les ich zuviel über reale psychische Störungen, da werden die meist eher mehr oder weniger gebrochene Figuren mit entspechendem Hintergrund und Krankheitsbild.)
 
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Zu Vollspaten fällt mir eine Geschichte ein:

SL: Du bist also in einer Zelle eines Verließes alleine eingesperrt. Die massive, eisengebundene Holztür läßt sich wohl nicht einrennen. Draußen siehst Du durch das kleine Gitterfenster den Fackelschein einer Fackel weiter links im Zellengang. Außerdem hörst Du ab und an einen Wächter/Folterknecht draußen.

Spieler: Ich untersuche den Raum erst einmalk gründlich.

SL: Gute Idee! Dein Charakter untersucht den Raum und stellt fest das einer der Steine in der Wand wohl gelockert ist. Der lockere Stein befindet sich knapp oberhalb der hölzernen Schlafpritsche. Er ist ziemlich groß und schwer.

Spieler: Kann ich den Stein bewegen?

SL: Ja dein SC schafft es unter (großen) Mühen den Stein zu bewegen. Möchtest Du ihn zu Dir reinziehen oder lieber rausschieben?

Spieler: überlegt...

Spieler: überlegt...

Spieler: überlegt lange...

andere Spieler essen derweil ihre inzwischen eingetroffenen Pizzas fertig...

SL: Rein oder Raus? Das ist hier die Frage.

Spieler: überlegt...
Spieler: entscheidet!

Spieler: Na gut, dann, äh, dan schieb ich den Stein raus!

anderen Spieler können es nicht fassen...

SL: Nach dem in der Zelle deutlichen Schaben von Stein auf Stein fällt der große, schwere Mauerstein aus knapp anderthalb Fuß Höhe unter OHRENBETÄUBENDEM LÄRM!!! auf den Boden der Nachbarzelle...

Spieler: Oops! Das hat der Wächter wohl gehört...
 
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Ich glaube, Skar ging es eher um an sich kluge Spieler, die absichtlich dumme/unfähige Charaktere spielen, und nicht um dumme Spieler...

Wir hatten mal einen Mitspieler, dessen Charaktere aus Prinzip a) die Situation, die dem Spieler völlig klar war, total falsch einschätzten und sich entsprechend unpassend verhielten, und b) furchtbar unentschlossen waren und, wenn es eine „offensichtlich richtige“ Entscheidung gab, diese auf keinen Fall wählten. Das erste Mal hat er mir damit die Lachtränen in die Augen getrieben (ein anderer Spieler ist auch noch genial drauf eingestiegen und es gab eine filmreife Verwechslungsszene). Aber als er es immer wieder machte, fing es an, anstrengend zu werden...
 
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Zu Vollspaten fällt mir eine Geschichte ein:

Lange geschichte

hm wenn ich dies nun mit Logik angehe, hätte ich den Stein auch geschoben.
Warum?
Nach der beschreibung ist es ein großer Schwerer Stein, welcher ich nur mit großem Kraftaufwand und mühe bewegen kann. Also stelle ich mir die Frage wie ein so großer schwerer Stein im Mauerwerk ohne Hilfsmittel und nur mit meinen Händen gezogen werden kann?
Ich weis also nicht was daran nun Dumm oder auch schlecht war. Ich hätte es eher Dumm und schlecht gefunden wenn man den Großen Schweren Stein (welchen ich nur mit großer Mühe bewegen konnte) einfach so hätte rausziehen können. :nixwissen:

Wenn es sich natürlich bei groß und schwer nur um einen "Standart" Backstein handelte war die Sache natürlich dumm, aber indemfall hätte mir der SL auch die Situation zu ungenau beschrieben... :/
 
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Ich dachte, Vollspaten gibt es nur in Sabbat-Runden
Er meinte Vollspaten unter den Spielern, nicht auf dem Ausrüstungsblatt der Charaktere :ROFLMAO: (und ja, ich weiß schon was du eigentlich gemeint hast :rolleyes:).
 
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Kommt auf Setting/Spieler/System an. In den allermeisten Fällen nervig und wenn System/Setting (oder auch einfach nur der SL) unvergebend sind, völlig fehl am Platze.

Jeder HASST "Shorty" in Indiana Jones Teil 2.
Ich weiß, Ausnahmen bestätigen die Regel und 15 Jahre seitdem ich den Film das letzte mal gesehen habe mögen meinen Blick trüben, aber gerade Shortround empfand ich als positves Beispiel für einen "lustigen" Nebencharakter, denn besonders lustig war er nicht, den Tag gerettet hat er kaum (jedenfalls erschien er dabei nicht als Wesley-Crusher-artige Weise superkompetent/nervig) und gerettet werden musste er eigentlich auch kaum (für letzteres war sowieso die Scream Queen des Films da ;) ).
 
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Wer C3PO hasst oder bei seinem Auftauchen Abscheu empfindet ist DUMM oder GESCHMACKSVERKALCKT!
In unseren Runden sind die komischen Sidekicks fast immer NSC, den bei uns ist ein SC per definitionem kein Sidekick.
 
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Also der Schelm in DSA, der Kender in Dragonlance, die C3PO oder (ausschließlich vor sich hinpfeifende) R2D2 Kopie in einer Star Wars RPG Runde?
Spätestens nach der 2 oder (manchmal auch) 3. Sitzung beginne ich diese Charaktere zu hassen, sowohl als SL als auch als Mitspieler.
Bitte nicht den Quoten-Malkavianer vergessen.^^
Die dämlich-lustigen-möchtegern-Malkavianer betrachte ich nicht als Malkavianer. Malkavianer sind eben keine "fun"-Charaktere ...
Ähm... mal eine Frage: Der begriff "Quoten-Malk" ist mir jetzt schon häufiger aufgefallen, aber ich kann mir darunter nicht wirklich etwas vorstellen. (Und da ich mit einem Malkavianer ins Vampire Live vor ein paar Monaten eingestiegen bin interessiert mich das ganze dann doch sehr. - Vor allen Dingen, weil die Ausführungen immer ziemlich wiedersprüchlich sind.) Sind die Quoten-Malks jetzt die verunglückten Drusillas dieser Welt, oder handelt es sich dabei um Malkavianer, deren Geistesstörungen so kurios sind, dass sie bei oberflächlicher Betrachtung "lustig" erscheinen mögen?
 
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Sind die Quoten-Malks jetzt die verunglückten Drusillas dieser Welt, oder handelt es sich dabei um Malkavianer, deren Geistesstörungen so kurios sind, dass sie bei oberflächlicher Betrachtung "lustig" erscheinen mögen?

Kurze Antwort: Ja

(oder etwas ausführlicher Formuliert: sowohl als auch)
 
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Kurze Antwort: Ja

(oder etwas ausführlicher Formuliert: sowohl als auch)

Dann muss man allerdings sagen, dass der Quoten-Malk automatisch auf jeden Malk hinausläuft, der als Halbwegs gesellschaftlich-funktionierend konzipiert wurde. (Zumindest solange man Fall zwei in betracht zieht. - "Zwanghaftes Verhalten" fällt für mich z.B. in die Kuriositätenabteilung. Ist aber, wenn man es Richtig angeht, automatisch auch der ideale Aufhänger für eine gewisse Tragik.)

Zumindest interessant, das mein Char anscheinend unter diesen Bereich fällt. :rolleyes:
 
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Also für mich ist der "Quoten-Malk" der, der ausschließlich mit dem Ziel entworfen wurde, alberne Szenen im Spiel zu forcieren und sich gar nicht ernsthaft mit dem Spiel und den anderen Spielern auseinandersetzen zu müssen, im Zweifelsfall macht man ja sein eigenes Spiel. Als Geistesstörung ist bei Quoten-Malks meiner Erfahrung nach eine gespaltene Persönlichkeit das mit Abstand am häufigsten auftretende Syndrom, wobei man sich sicher sein kann dass der Spieler nicht die geringste Ahnung davon hat wie sich gespaltene Persönlichkeit in der Realität darstellt oder auch nur 5 Minuten aufgewandt hat um sich wenigstens die Wikipedia-Seite dazu durchzulesen. Gerade im Live sind solche Malks IMHO eine wahre Seuche, glücklicherweise hatten wir meistens einige "ernsthafte" Malks dabei gehabt (die deshalb nicht weniger wahnsinnig waren, ganz im Gegenteil...) die das ganze glücklicherweise etwas ins Lot bringen konnten.
 
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Wenn man die Arbeit investiert, einen Malk zu kreieren, hat er eine handfeste Geistesstörung; andernfalls täte es jeder andere Clan auch. Jede Person mit einer echten Geistesstörung hat normalerweise den ganzen Tag mit sich selber und seiner Krankheit zu tun und ist deswegen nicht für die Jobs geeignet, die von SC in jedem Rollenspiel durchgeführt werden.
Daraus folgt: Jeder SC-Malk ist ein Quoten-Malk. Jede gegenteilige Aussage ist billigste Apologetik.
 
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Der einzige gelungene Vollspaten ist Orko, und selbst der hat seine lichten Momente und verdammt k3wl3 p0w3rz.

Ansonsten gibt es Vollspaten, und es gibt Helden die sich mit tragischen oder unfreiwillig komischen Macken in Schwierigkeiten bringen. Im Rollenspiel kommen als SC allenfalls letztere in Frage.
 
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Der einzige gelungene Vollspaten ist Orko, und selbst der hat seine lichten Momente und verdammt k3wl3 p0w3rz.

Hm. Was ist mit den für Moorcock typischen "ewigen Begleitern", die der "ewige Held" bei sich hat? Moonglum und Jerry Cornelius (oder Jhary-a-Cornel?) sind nicht gerade "Comic Relief"-Charaktere, allerdings bilden sie einen brauchbaren Kontrast zu dem grimmig vor sich hinbrummelnden schicksalsgebeutelten (Anti-)Helden neben sich; teilweise sind sie sogar ausgesprochen gutgelaunt und optimistisch, was man von ihren Begleitern eher selten behaupten kann.

Solche Figuren können auch im Rollenspiel ganz interessant sein (nämlich als Benchmark für "normales" menschliches Verhalten, das vielen SCs völlig abgeht im Laufe der Zeit). Die müssen auch nicht zwingend "lustig" sein, auch wenn sich durch deren Normalität/Bodenständigkeit sicher ein wenig Humor in die Chose bringen lässt (hier macht dann wieder die Dosis das Gift).

Aber reine Witzfiguren oder "Damsels in Distress"? Pures Gift für eine Story, und meist auch für den Spieleabend. Schwächliche Weicheier, die gerettet werden müssen sind reines NSC-Territorium (und selbst da sollte man doch wenigstens ein BISSCHEN origineller sein...), und Humor...
Humor im Rollenspiel ist nur dann lustig, wenn er In-Game passiert und zur Szene passt (ein knackiger One-Liner aus berufenem Heldenmund oder 'ne passende gemeine Beleidigung zwischen zwei Schwerthieben sind durchaus erstrebenswert, aber eine Monty-Python-Referenz welche die aus Comics bekannte 4. Mauer durchbricht oder SCs, die auf Kosten anderer SCs Witzchen reissen, die nur sie selber lustig sind sind für die Tonne. Man lacht mit den Protagonisten, nicht über sie.

-Silver
 
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Ich habe folgende Vermutung. Inkompetente Charaktere machen genau dann Spaß, wenn durch ihre Inkompetenz die Verfolgung des Spielziels nicht beeinträchtigt wird.

Wer gerne alles über das Schauspiel und Dialoge mit NSCs abhandeln will, fühlt sich von Charakteren beeinträchtigt, die im Umgang mit anderen NSCs entweder unfähig sind oder die einfach nur gerne respektlos sind (wie mein derzeitiger WFRP-Charakter). Diese Leute stören sich dann auch nicht daran, wenn der Charakter nicht zielgerichtet kämpft und dort Fehler macht.

Wer gerne alles über Konflikte austrägt (z.b. in Kämpfen), fühlt sich von Charakteren beeinträchtigt, die nicht effizient und auf den gemeinsamen Sieg hin handeln. Diese Leute stören sich dann auch nicht daran, wenn der Charakter ein zwischenmenschlicher Vollspaten ist und zu jeder Zeit das Falsche sagt.

Die armen Tropfe, die denken, dass Rollenspiel immer aus beiden Teilen besteht, können Inkompetenz nie etwas abgewinnen. Wer mit etwas mehr Durchblick gesegnet ist, kann erkennen, dass eine Fehlentscheidung des Charakters immer dann zum Spielspaß beitragen kann, wenn von dieser Entscheidung nicht der Fortlauf des Spiels abhängt.
 
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Wer C3PO hasst oder bei seinem Auftauchen Abscheu empfindet ist DUMM oder GESCHMACKSVERKALCKT!
In unseren Runden sind die komischen Sidekicks fast immer NSC, den bei uns ist ein SC per definitionem kein Sidekick.

Es geht nicht um C3PO oder R2D2 als NSC, es geht dabei um Spieler die meinen einen Protokolldroiden oder Astromech zu spielen und sich dann genauso verhalten wie C3PO oder R2. Wobei C3PO ja noch akzeptabel ist (bis zu einem gewissen grad), aber ein R2 Spieler der dauernd vor sich hinpfeift am Tisch wenn er mit anderen Spielern komuniziert..(und nur dem SL sagt was er wirklich macht...) :rolleyes:
 
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