Tellurian
Ex-M0derat0r
- Registriert
- 15. Februar 2006
- Beiträge
- 8.934
Immer wieder liest man Dinge über Verbrechen Hollywoods. Über unrealistische Darstellungen realer Abläufe, Verläufe, Tatsachen und Geschehnisse in Unterhaltungsmedien, und dass es ja in Wirklichkeit ganz anders ist, und dass es doch viel besser wäre, wenn die Unterhaltungsindustrie da mehr auf Details achten würde.
Unrealistische Schießereien. Kämpfe, die im echten Leben so NIEMALS stattfinden könnten. Kostüme, die es in der Zeit die der Film abbilden soll nicht gab. Falsche Bewaffnung von Südosttaiwanesischen Polizeikräften. Vollkommen falsches Kung-Fu.
Besonders interessant wird es, wenn solche Äußerungen in Zusammenhang mit Rollenspiel fallen, denn im Rollenspiel kann der vermeintliche Experte dann ENDLICH die "Vebrechen Hollywoods" rächen, und alles richtig machen.
Was hier nur irgendwie - sofern es sich nicht um quasi doppelte ironische Brechung handelt - immer wieder hinten runter fällt, ist dass ein Spielfilm bzw. ein Unterhaltungsmedium in allererster Linie nur eine einzige Aufgabe hat: Die UNTERHALTUNG.
Dafür müssen Dinge nicht unbedingt realistisch sein, sie müssen gut aussehen, sich gut anhören, und einer möglichst breiten Menge möglichst viel Spaß beim Konsumieren machen.
Dafür müssen Kompromisse getroffen werden. Beim Actionfilm ist eine Schusswunde nicht zwangsläufig so tödlich wie in der Realität. Nicht-Stahlspitzenkugeln schlagen Funken. Menschen können weiter springen als in echt. Diese Genrekonventionen haben damit wie ein echter Feuerkampf aussieht nicht viel gemein. Ebensowenig wie ein völlig überzogener Fechtkampf mit zu der Zeit völlig falschen Waffen in völlig falschen Klamotten, der in echt ganz anders aussähe und das Publikum verblödet.
Nur dass es dem Publikum effektiv egal ist, das Publikum interessiert sich dafür, dass es unterhalten wird.
Wenn ICH einen Film sehe, der keine Dokumentation ist, oder der nicht als Film mit hohem dokumentarischen Charakter angepriesen wurde (xXx vs Der Baader Meinhoff Komplex), habe ich an den Film die Ansprüche dass er bestimmte Genrekonventionen erfüllt, aber nicht dass sich zwanghaft bemüht wird die Realität abzubilden.
Selbstverständlich ist 300 also dokumentation ein schwarzes Loch an Inautentizität. Aber der Film hat nicht im Geringsten den Anspruch eine Dokumention zu sein. Der Maßstab der hier zu nehmen ist, ist eben NICHT das Geschichtsbuch, oder der Sparta-Reiseführer sondern Frank Miller's Comic.
Nur so als Beispiel.
Wenn jeder Gruppe von Uberexperten die sich ganz doll mit einem kleinen Bereich der Welt auskennt gewährt würde, dass sie NIE NIEMALS NICHT bei einem Film etwas zu meckern hätte, gäbe es nur noch Dogma-Dokumentationen.
Und letztlich: Ja es ist schon nicht schlecht wenn man aus einem Film "was lernen" kann. Aber letztlich sollte man diesen Anspruch einfach generell nicht oder wenn dann nur in sehr geringem Umfang an Unterhaltungsmedien haben.
Unrealistische Schießereien. Kämpfe, die im echten Leben so NIEMALS stattfinden könnten. Kostüme, die es in der Zeit die der Film abbilden soll nicht gab. Falsche Bewaffnung von Südosttaiwanesischen Polizeikräften. Vollkommen falsches Kung-Fu.
Besonders interessant wird es, wenn solche Äußerungen in Zusammenhang mit Rollenspiel fallen, denn im Rollenspiel kann der vermeintliche Experte dann ENDLICH die "Vebrechen Hollywoods" rächen, und alles richtig machen.
Was hier nur irgendwie - sofern es sich nicht um quasi doppelte ironische Brechung handelt - immer wieder hinten runter fällt, ist dass ein Spielfilm bzw. ein Unterhaltungsmedium in allererster Linie nur eine einzige Aufgabe hat: Die UNTERHALTUNG.
Dafür müssen Dinge nicht unbedingt realistisch sein, sie müssen gut aussehen, sich gut anhören, und einer möglichst breiten Menge möglichst viel Spaß beim Konsumieren machen.
Dafür müssen Kompromisse getroffen werden. Beim Actionfilm ist eine Schusswunde nicht zwangsläufig so tödlich wie in der Realität. Nicht-Stahlspitzenkugeln schlagen Funken. Menschen können weiter springen als in echt. Diese Genrekonventionen haben damit wie ein echter Feuerkampf aussieht nicht viel gemein. Ebensowenig wie ein völlig überzogener Fechtkampf mit zu der Zeit völlig falschen Waffen in völlig falschen Klamotten, der in echt ganz anders aussähe und das Publikum verblödet.
Nur dass es dem Publikum effektiv egal ist, das Publikum interessiert sich dafür, dass es unterhalten wird.
Wenn ICH einen Film sehe, der keine Dokumentation ist, oder der nicht als Film mit hohem dokumentarischen Charakter angepriesen wurde (xXx vs Der Baader Meinhoff Komplex), habe ich an den Film die Ansprüche dass er bestimmte Genrekonventionen erfüllt, aber nicht dass sich zwanghaft bemüht wird die Realität abzubilden.
Selbstverständlich ist 300 also dokumentation ein schwarzes Loch an Inautentizität. Aber der Film hat nicht im Geringsten den Anspruch eine Dokumention zu sein. Der Maßstab der hier zu nehmen ist, ist eben NICHT das Geschichtsbuch, oder der Sparta-Reiseführer sondern Frank Miller's Comic.
Nur so als Beispiel.
Wenn jeder Gruppe von Uberexperten die sich ganz doll mit einem kleinen Bereich der Welt auskennt gewährt würde, dass sie NIE NIEMALS NICHT bei einem Film etwas zu meckern hätte, gäbe es nur noch Dogma-Dokumentationen.
Und letztlich: Ja es ist schon nicht schlecht wenn man aus einem Film "was lernen" kann. Aber letztlich sollte man diesen Anspruch einfach generell nicht oder wenn dann nur in sehr geringem Umfang an Unterhaltungsmedien haben.