AW: Das Ding mit dem DSA-Abenteurer oder Warum ich kein DSA spielen kann
Es ist ja schon bezeichnend, dass die größeren Abenteuer seit dem (zugegeben recht schlechten) JdF (also Königsmacher, Der Unersättliche und Von eigenen Gnaden) allesamt überwiegend gelobt werden - auch außerhalb der üblichen DSA-Szene. Und auch in den Anthologien schlummert so manche Perle, von der sicher die meisten hier noch nie gehört haben. Aber dann auf der anderen Seite aufgrund schlechter Abenteuer von vor 15 Jahren (der Seeoger erschien 1994) pauschal abzuurteilen ist auch nicht so sauber.
Witzig, grade über Der Unersättliche hab ich bis jetzt ausschließlich Schlechtes gehört, und wenn auch nur die Hälfte davon wahr sein sollte, würde ich das Abenteuer nie leiten oder spielen wollen. Während Die Verschwörung von Gareth (erschienen 1985 so ich nich irre) immer noch zu meinen Top5 der besten Kaufabenteur aller Zeiten zählt.
Ich denke es hängt wirklich nicht an einem Abenteuer, dass DSA den Eindruck vermittelt, nicht aus einem Stück gewebt zu sein. Ich denke viel mehr, dass das einfach DSA ist.
Die aventurische Landkarte zum Beispiel mit den extremen Klimazonen und Ländergrenzen, die Mittelalter von Neuzeit zu trennen scheinen, wirkt wie ein reiner Flickentepich. Jede Region für sich genommen cool und stimmig, aber über das Zusammenspiel sollte man nicht zu viel Nachdenken, da man sonst spontan Kopfschmerzen bekommt.
Der Hauptgrund warum dieser Eindruck entsteht, ist weil die Welt der Abenteuer ganz anderen Regeln unterliegt als die tatsächliche Spielwelt.
Um das mal deutlich zu machen, möchte ich die Aufmerksamkeit nochmal auf diese Aussage richten:
Ich meine, dass in den Grundregeln (WdH?) etwas zu dem Thema gesagt wird und auch explizit klar gestellt wird, dass man in DSA Helden spielt. Das also Assassinen und Berufsmörder nicht gewünscht sind. Ich weiß es aber auch nicht mehr genau, da ich so Absätze meist überspringe, da ich weiß, wie ich und meine Gruppe DSA spielen möchten.
Wenn dies erklärtes Spielziel ist, warum sind dann Professionen wie: Dieb, Einbrecher, Straßenräuber, Schmuggler überhaupt in der Charaktererschaffung enthalten? Um dann jedes Mal wenn jemand sich eine dieser Proffessionen lernt zu sagen, dass er dann nicht mehr (in offizielen Abenteuern) erwünscht ist?
Und das meine ich wenn ich von Flickenteppich rede. Es gibt bei DSA keine klares Spielziel - mache Leute würde auch Core Story sagen.
Daher eignet sich DSA denkbar schlecht für Kaufabenteuer, denn egal welches Spielziel der Autor des Abenteuers verfolgt (und der muss eins Verfolgen sonst wird es einfach gähnend langweilig), wird er immer irgendwem gegen das Knie treten, einfach weil dieser jemand anders DSA spielt als er selbst...