AW: Conversion zum Mitmachen?
Settings, die ich gerne auf Savage World konvertieren möchte:
Und Du nimmst damit auch gleich an, daß diese sich für eine Savage Worlds (= Pulp Action Rollenspiel) Conversion eignen, nehme ich mal an.
- Surf Nazis must die
Dieser Filmtitel ist der wohl geilste Filmtitel, der je auf einen einfach und simpel uninteressant und sogar langweilig rüberkommenden Film gepappt wurde. - Zur Conversion: Hier gibt es NICHTS was gegenüber dem Savage Worlds GRW angepaßt werden müßte. Das Setting von SNmD ist schlichtweg eine pseudo-post-katastrophale California Beach Gegend mit jeder Menge Normalos, die nur normales Zeug können. - Auf die Kernfrage "Was kann ich hier denn so für Charaktere spielen?" kann man leider nur antworten: uninteressante Leute, die Surfen können (also Boating und das Ace Edge für ihr Surf Board haben). Damit wäre das Setting auch schon vollständig konvertiert, denn mehr ist da leider nicht drin oder dran. (Nebenbei: Troma hat natürlich auch ultrageile Filme gemacht. Einen, den ich zu gerne als etwas schräge Version der Savage Tale "Zombie Run" spielen würde ist
dieser hier, von dem ich leider auch nicht mehr als den Teaser kenne, welcher aber immer noch viel, viel, viel besser ist als die Surf Nazis.)
- Philipp K. Dicks "Flow my tears, the Policeman said" &
Das ist eine Welt, die praktisch unserer aktuellen Welt (oder besser unserer Welt in den 1970ern plus ein sehr klein wenig futuristisches Zeugs zum Würzen, aber nicht zuviel!) spielt. Das kann Savage Worlds "out of the box" oder besser "out of the book". Die einzige, und wesentliche Settingspezialität liegt hier in der durch spezielle Drogen tatsächlich auch für andere Leute veränderter Realität. Solche Arten von Drogentrips bietet Unknown Armies eher "out of the box" als Savage Worlds. Das heißt, daß man sich für diese (Philipp K. Dick typische) Realitätsauflösung ganz schön was einfallen lassen müßte, weil das mit Powers, Trappings, Edges meines Erachtens nicht mehr getan wäre. - Nur: "Flow my tear, ..." ist - neben der Tatsache, daß es mein zweitliebster Philipp K. Dick Roman ist - eben leider KEIN Pulp-Action-Roman. Somit wäre ein Regelsystem, welches den Fokus auf schnellem Abhandeln von viel Action und noch mehr handelnden Charakteren hat, durchaus das falsche System für dieses Setting. - Und dann wieder die Frage: "Was für Charaktere kann man denn hier spielen?" mit der Antwort: vermutlich nur genau einen, denn dieser Roman bietet maximal für eine One-on-One-Session Material. Der Hintergrund ist sogar ziemlich sekundär, das wesentliche ist die persönliche Ebene, die Realitätsaufweichung und das Entsetzen des Charakters, dessen Leben aus der Bahn gerät. - So etwas würde ich sogar nicht einmal bei UA spielen wollen, weil dort die GRUPPE im Fokus ist, und nicht der Einzelne. Und Gruppen haben in "Flow my tears..." nur den Charakter von Lokalkolorit (wie die Studenten dort z.B.).
Und das IST mein Lieblings-Roman von Philip K. Dick - und sowas von uninteressant in ein Rollenspielformat zu bringen, wie das Telefonbuch. - Savage Worlds packt dieses alternativ-historische 60er Jahre Setting wiedermal "out of the box". Die Charaktere darin sind alles Normalos - nicht ein Wild Card darunter - alles Extras, auch die Agenten. Somit nicht ganz das high speed pulp action Kino, was Savage Worlds Metier ist. - Und was für Szenarien soll man hier denn spielen? In einem Buch-Setting, welches ein Buch gewordenes Taiji-Symbol ist? In einem hochverkünstelten, hochspirituellen Setting, in dem nicht einmal wirklich etwas passiert, sondern man nur glaubt, daß etwas passiert, und wo man sich nicht sicher sein kann, wer jetzt nun glaubt etwas zu lesen, darüber, daß etwas passiert, oder zu schreiben, daß jemand liest, wie jemand schreibt, daß er liest, daß er glaubt, daß etwas passiert. - Das Buch ist für einen alten Taoisten einfach nur ultracool. Das Setting ist gar keines. Savage Worlds - wie denn, wenn man noch nicht einmal eine Welt hat, oder zwei, oder doch nur eine?
- Clive Barkers "Imagica"
Das ist nicht mal so interessant wie eine leere Kladde. Das ist schlichtweg Holzverschwendung, Energieverschwendung, Lichtverschwendung, Lebenszeitverschwendung. - Ich nehme mal an, Du warst länger bettlägrig und hattest NUR dieses eine Buch zur Verfügung - wobei: man hätte es auch für schöne Origami-Figuren nehmen können, und dann wäre es wenigstens originell und unterhaltsam gewesen. - So etwas Gehirntotes auf Schlafmittel ist nicht so recht das, was ich mit einem Fast! Furious! Fun! Rollenspiel (oder überhaupt) spielen wollte. Es ist weder Fast!, noch Furious!, noch Fun!, es ist langatmig, "spurios" und *gähn*.
Das ist so ziemlich das einzige der hier vorgeschlagenen Settings, das ich mit einer Conversion für überhaupt als Rollenspiel interessant halte (was natürlich daran liegt, daß dieses Setting eh schon für ein Spiel konzipiert wurde, statt als Altpapierbrikett abgefaßt zu sein). - Man hätte hier die Weltenwanderung, wie sie in der Savage Tale "Through the Cathode Ray Tube" als durchaus spielbar vorgestellt wurde (hatten wir zu Sylvester gespielt, war echt cool). Und dann die Kreaturen nach Low Life "Bauplan" nur eben ernster, düsterer, wenn auch von den Werten her nicht schlimmer als bei Low Life (denn dort sind die Kreaturen auch z.T. recht heftig - in jeder Beziehung). - Hier wäre noch zu klären, wie man das Setting von der Ein-Personen-Perspektive auf die für Rollenspiel als GRUPPEN-Aktivität so wichtige Mehrpersonen-Perspektive bekommt. Ansonsten ist das für eine Conversion schon interessant.
irgendwer interesse bei was mitzumachen?
Bei "was" schon, bei den meisten Aufgezählten erübrigt sich das wohl, oder? - Aber wenn Du ein
Savage Undying als Conversion angehen willst (und das sieht nach reichlich Arbeit aus), dann kannst Du bei Fragen und Problemen auf meine Mithilfe zählen - nur nicht dabei den ganzen Fluff in rollenspielverträglicher Form zusammenzutragen. Denn das wird ein Fall für Herkules.