Charaktere ,Gesetz, und Gute Sitten

AW: Charaktere ,Gesetz, und Gute Sitten

Daß du das nicht ernst meinst, ist mir durchaus bewußt, aber bei manchen Kommentaren, die man in der weiten Forenlandschaft so liest, bin ich mir nicht ganz sicher, ob das auch jeder begriffen hat.
 
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@Madpoet: Ich dachte mir schon die ganze Zeit, dass dein Bildchen mir bekannt vorkommt... aber jetzt ist mir endlich aufgegangen: "I'm hamster-dancing" ... der Hamster in der Mikrowelle ... sehr fein :D

Ah es ist mal endlich jemanden aufgefallen ...
Wollte schon nach nem Gif-Editior suchten und ein deutliches "Bite ME !" Aufblinken lassen ....
 
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ich wollt jetzt nicht alles durchlesen.

Meine 2 cents:

Spieler denken, meist zurecht, sie sind die Helden des Plot. Die Hauptcharakter im Film.

Die schaffen auch immer alles und dürfen alles. Wieso nicht auch ihre Charaktere?
 
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Wie langweilig... am besten noch mit garantiertem Happy-End ;)
 
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ich wollt jetzt nicht alles durchlesen.

Meine 2 cents:

Spieler denken, meist zurecht, sie sind die Helden des Plot. Die Hauptcharakter im Film.

Die schaffen auch immer alles und dürfen alles. Wieso nicht auch ihre Charaktere?

Am Ende vieler Filme schaffen es viele Helden Ihr Ziel, oder das Ziel des Films, zu erreichen.

Soweit so gut.

Nur ist es ein Unterschied ob man High Noon oder Hard Boiled als Filmvorlage nimmt.
Wenn alle (SL und alle Spieler) in etwa im gleichen Film sind, dann klappt das auch alles wunderbar.

Es gaht natürlich schief wenn der eine Teil Kindergarten Cop versteht und der andere Teil Terminator gehört hat.

Und das ist meist das einzige gravierende Problem das man nicht klar das Genre vorgibt. Klar gibt es Spieler die immer nur den einen Film als Vorbild haben, aber das ist zu Glück die Minderheit.
 
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Ich schließe mich der Meinung an, dass Absprachen sein müssen und viele Dinge einfach ne Genrefrage sind. Beim Beispiel mit dem Priester hatte ich sogleich den Anfang eines wunderbaren Pulpszenarios vor Augen, mit Gewalt, Drogen und nem religionskritischen Unterton. Würde mir sehr zusagen.

Als Spieler war ich selbst schon manchmal "Störenfried":
Wenn es sich bei Störaktionen gegen den Plot nicht um Genreuneinigkeit (auf ner Con-SR3-Runde ist mein Char mal nach 3 Minuten verhaftet worden, weil ich der Meinung war, dass eine Papiertüte ein angemessenes Versteck für ne Handvoll Plastiksprengstoff ist, der SL das aber anders sah) oder Spielerfrust handelt, kann es aber auch sein, dass der Plot einfach scheiße ist.
Es kam schon hin und wieder vor, dass meine Chars wie ein Bekloppter das Schwert geschwungen oder rumgeballert oder sich suizidiert haben, weil sie nach dem Erlebten total im Arsch waren. Wenn anscheinend Jeder dem Char ans Leder will, dann sitzt die Hand halt irgendwann locker und wenn ein ohnehin labiler Char das Wenige verliert, was ihm noch wichtig ist, dann will er halt sterben.
Manchmal ist sowas sinnvoll und gut... in ner Conrunde In Nomine hat sich mal n Char von mir umgebracht, das war ebenso stimmig wie entsetzlich, was cool war... bei Cthulhu kann das auch gern mal passieren. Aber in solchen Runden ist Psychoterror gegen die Charaktere Programm. Wenn es nicht auf dem Programm steht, sollte mans lassen oder sich wenigstens nicht wundern, wenn die Reaktionen entsprechend ausufern.
Ich will Madpoet nicht unterstellen, ein schlechter Spielleiter zu sein, aber es gibt definitiv ne Menge SLs, die die SCs ihrer Gruppe in den Wahnsinn treiben und sich dann wundern, wenn sie sich aufführen wie ne Horde Wahnsinniger. Gerade wenn erfahrene Spieler hinter den Chars stecken, dann kann es gut sein, dass ihre Aktionen manchmal auch einfach die einzig logische Konsequenz aus der Spielsituation sind.
 
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Ich schließe mich der Meinung an, dass Absprachen sein müssen und viele Dinge einfach ne Genrefrage sind. Beim Beispiel mit dem Priester hatte ich sogleich den Anfang eines wunderbaren Pulpszenarios vor Augen, mit Gewalt, Drogen und nem religionskritischen Unterton. Würde mir sehr zusagen.

Als Spieler war ich selbst schon manchmal "Störenfried":
Wenn es sich bei Störaktionen gegen den Plot nicht um Genreuneinigkeit (auf ner Con-SR3-Runde ist mein Char mal nach 3 Minuten verhaftet worden, weil ich der Meinung war, dass eine Papiertüte ein angemessenes Versteck für ne Handvoll Plastiksprengstoff ist, der SL das aber anders sah) oder Spielerfrust handelt, kann es aber auch sein, dass der Plot einfach scheiße ist.
Es kam schon hin und wieder vor, dass meine Chars wie ein Bekloppter das Schwert geschwungen oder rumgeballert oder sich suizidiert haben, weil sie nach dem Erlebten total im Arsch waren. Wenn anscheinend Jeder dem Char ans Leder will, dann sitzt die Hand halt irgendwann locker und wenn ein ohnehin labiler Char das Wenige verliert, was ihm noch wichtig ist, dann will er halt sterben.
Manchmal ist sowas sinnvoll und gut... in ner Conrunde In Nomine hat sich mal n Char von mir umgebracht, das war ebenso stimmig wie entsetzlich, was cool war... bei Cthulhu kann das auch gern mal passieren. Aber in solchen Runden ist Psychoterror gegen die Charaktere Programm. Wenn es nicht auf dem Programm steht, sollte mans lassen oder sich wenigstens nicht wundern, wenn die Reaktionen entsprechend ausufern.
Ich will Madpoet nicht unterstellen, ein schlechter Spielleiter zu sein, aber es gibt definitiv ne Menge SLs, die die SCs ihrer Gruppe in den Wahnsinn treiben und sich dann wundern, wenn sie sich aufführen wie ne Horde Wahnsinniger. Gerade wenn erfahrene Spieler hinter den Chars stecken, dann kann es gut sein, dass ihre Aktionen manchmal auch einfach die einzig logische Konsequenz aus der Spielsituation sind.

Frusthandlungen sind nie logische Konsequenz aus dem Erlebten.

Sie sind die unlogische, blackoutmäßige, kindische, naive, brutale, inkonsequente, eskalierende Folge. Been there, done that.

Wenn ein Fussballfan ein paar Scheiben eintritt dann ist das nicht die logische Folge eines verlorenen Spiels seiner Mannschaft.
Und selbst wenn der Schiri ungerecht pfeift, ist das nicht Absicht (seltenst dann doch).

Wenn alle Spieler Amok und Sturm laufen mag das tatsächlich daran liegen das der SL irgendwie das Mass verloren hat. Wenn es nur einzelne sind, dann kann es sein das sie Ihren Frust einfach per SC Amok-Lauf in die Gruppe tragen.

Das ist meistens kindisch und seltenst irgendwie für die Story interessant oder relevant.

Wer sich mit nem Sprengstoffgürtel oder einem Rucksack voll Dynamit auf Cthulhus Minions wirft, das geht noch als heroischer Akt durch.
Das ganze in der Fussgängerzone ist einfach nur krank im Hirn.

Bei Paranoia oder Hõl gehen solche Aktionen ja vielleicht noch als Genrekonform durch, meist passen sie aber gar nicht.
Selbstperzeption und Fremdperzeption gehen da oft Meilenweit auseinander. Glaub mir... :(
 
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Frusthandlungen sind nie logische Konsequenz aus dem Erlebten.

Erzähle DAS bitte sämtlichen Suizid-und Traumaopfern, sowie allen Frustfressern!
You are walking on thin ice my friend...

Wenn alle Spieler Amok und Sturm laufen mag das tatsächlich daran liegen das der SL irgendwie das Mass verloren hat. Wenn es nur einzelne sind, dann kann es sein das sie Ihren Frust einfach per SC Amok-Lauf in die Gruppe tragen.

äähm..nein.

Wer sich mit nem Sprengstoffgürtel oder einem Rucksack voll Dynamit auf Cthulhus Minions wirft, das geht noch als heroischer Akt durch.
Das ganze in der Fussgängerzone ist einfach nur krank im Hirn.

wieso sollten spieler so was machen? Sie sidn keine terroristen! Und wenn doch dann spielen sie wahrscheinlich Djihad-Das Rollenspiel und wissen worauf sie sich einlassen.

Bei Paranoia oder Hõl gehen solche Aktionen ja vielleicht noch als Genrekonform durch, meist passen sie aber gar nicht.

DAS ist schon eher ein Ansatz den ich mir geben würde: Es kommt aufs Genre an. Bei Cthulhu hatte ich schon oft Suizidopfer..einfach weil sie "snapped over" sind.
Bei UA spielst du Chaosmages,die dadurch Charges kriegen dass sie sich und/oder jemanden den sie lieben in ernsthafte Lebensgefahr bringen.

mein fazit: Choose your systems wisely! Und wenn du ein happy-end willst spiel D&D oder DSA, nicht Cthulhu oder KULT
 
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Kowalski schrieb:
Frusthandlungen sind nie logische Konsequenz aus dem Erlebten.
Erzähle DAS bitte sämtlichen Suizid-und Traumaopfern, sowie allen Frustfressern!
You are walking on thin ice my friend...

Wieso?

Eine Frusthandlung ist eine irrationale Reaktion auf das Erlebte. Keine Rationale.
Wenn mich jemand ärgert und ich darauf zwei Tafeln Schokolade auffutter, dann weiss ich zwar das dies ungesund ist, gleichzeitig wird aber mein Belohnungsmechanismus gefüttert und deswegen mache ich so etwas.

Außerdem gibt es einen signifikanten Unterschied zwischen tatsächlichen Erlebnissen der Spieler und vermeintlichen Erlebnissen der SCs. Nur weil ich als Spieler mal einen schlechten Tag habe macht es noch keinen logischen oder Storymäßigen Sinn wenn sich der SC umbringt/Amok-Läuft/unnötig in außergewöhnliche Gefahr bringt.

Kowalski schrieb:
Wenn alle Spieler Amok und Sturm laufen mag das tatsächlich daran liegen das der SL irgendwie das Mass verloren hat. Wenn es nur einzelne sind, dann kann es sein das sie Ihren Frust einfach per SC Amok-Lauf in die Gruppe tragen.
äähm..nein.

Doch, doch. Es ist zwar nicht zwingend so. Aber häufig.
Ich brauch mir da nur meine Runden anzuschauen. Da gab es schon ab und an Anwandlungen einzelner Spieler aus Frust den SC gegen die Wand fahren zu lassen. Das hat der Rest (andere Spieler und der Spielleiter ) nicht immer verstanden. Das eine oder andere Mal war ich einer der gefrusteten, selten, aber doch.

In manchen dieser Fälle ist eine suizidale Aktion ausgeblieben, aber nur weil es zu einem PvP-Konflikt kam. Meistens ist dann in der Gruppe eh was anderes Faul als nur die augenblickliche Story.

Kowalski schrieb:
wieso sollten spieler so was machen? Sie sidn keine terroristen! Und wenn doch dann spielen sie wahrscheinlich Djihad-Das Rollenspiel und wissen worauf sie sich einlassen.

Sie sollten nicht. Manche tun es trotzdem. Zwischen Amoklauf und einfachen Rechtsbrüchen, sich Daneben benehmen ist natürlich sehr viel Spielraum. Meistens übertreibt halt der eine oder andere Spieler mal. Und je nach Selbstverständnis der Gruppe ist das okay, erwünscht, unerwünscht oder ein no-go.

Spätestens wenn alle Kinder in die Häuser geschickt werden, Türen zugenagelt und Bitten abgewiesen werden sollten die Spieler darauf kommen das Ihre Aktionen durchaus auch relevante Auswirkungen auf Ihre SC Möglichkeiten haben.

DAS ist schon eher ein Ansatz den ich mir geben würde: Es kommt aufs Genre an. Bei Cthulhu hatte ich schon oft Suizidopfer..einfach weil sie "snapped over" sind.
Bei UA spielst du Chaosmages,die dadurch Charges kriegen dass sie sich und/oder jemanden den sie lieben in ernsthafte Lebensgefahr bringen.

mein fazit: Choose your systems wisely! Und wenn du ein happy-end willst spiel D&D oder DSA, nicht Cthulhu oder KULT

Full Ack!

Wenn der Star Wars Rebell mit Imperialen Zollvorschriften oder Parkzonen kommt ( ohne die Not des nicht auffallen wollens ) spielt man irgendwie gegen das Klischee.
Oder wenn man als Rebell die unschuldigen Beobachter einer Havarie kaltblütig kalt macht, dann ist das auch unpassend.
 
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@Kowalski
Ich weiss nicht so recht, worauf du hinauswillst... ich schrieb ziemlich deutlich "Wenn es sich (...) nicht um Genreuneinigkeit (...) oder Spielerfrust handelt..." Ich hab beides ein paar Mal erlebt, aber noch öfter, dass ein SL Mist gebaut hat. Bevor man also unerwartete Handlungen mit einem "Ach, du bist bloß sauer, weil du nicht kriegst, was du willst" (selbst das wäre oft berechtigt... wer wäre nicht sauer, wenn man sich einen schönen Spieltag erhofft und der SL dann wie das Letzte spielt?) abtut, sollte man sich fragen, ob man nicht vielleicht selbst Schuld ist.
Klar, der Satz "Mein Char ist eben so" ist nicht immer sinnvoll, denn schließlich hätte sich der Spieler seinen Char ja anders stricken können... aber wenn der SL Aktionen vom Stapel lässt mit denen der Spieler niemals gerechnet hätte oder gar absichtlich permanent in die Schwachstellen feuert, um den Char unter Druck zu setzen, oder/und sämtliche Fähigkeiten des Chars wirkungslos verpuffen lässt, dann braucht er sich nicht wundern, wenn eine Verzweiflungstat erfolgt.
Da du ausschließlich mit Beispielen und Common Sense argumentierst, verzichte ich an dieser Stelle auf weitere argumentative Darlegungen und gehe über zu Gegenbeispielen:
- Stell dir vor, du spielst nen Dieb und stehst dem Endgegner, einem fiesen Chaosritter, gegenüber, der gerade dabei ist, die Familie deines Chars abzumetzeln. Du versuchst, dich anzuschleichen, das funktioniert nicht. Du versuchst, ihn zu überzeugen, aufzuhören, das funktioniert nicht. Du versucht, ihn aus der Distanz heraus abzuschießen, das funktioniert nicht. Also gehst du mit dem Messer auf ihn los, obwohl du verdammt beschissene Werte im Nahkampf hast. Verzweiflungstat? Klar. Unlogisch? Keinesfalls.
- Stell dir vor, du brauchst dringend Informationen über die Weltzerstörungspläne des fiesen Schurken. Keiner, der was wissen könnte, verrät dir was. Also beginnst du, den Leuten die Arme zu brechen. Immernoch keine Infos. Du bringst schleppst also alle potentiellen Informanten auf einen Haufen und bringst nacheinander Jeden um, der dir nichts sagen will oder kann. Verzweiflungstat? Ja. Unlogisch? Nein.
- Du bist im Keller des Erzschurken und wirst langsam zu Tode gefoltert. Kein Zeichen von deinen Mitstreitern weit und breit. Also beisst du auf die Giftkapsel in deinem künstlichen Zahn, um dein Leiden zu beenden. Verzweiflungstat? Jup. Unlogisch? Kein bisschen.
- Als Angehöriger eines SEKs hast du einen Trupp Terroristen in der Wüste aufgespürt. Sie haben dich entdeckt, deine Ausrüstung weggenommen und in den Lieferwagen mit der Bombe eingesperrt. Den Lieferwagen werden sie in ein Kaufhaus fahren und sprengen. Du könntest dich befreien und aus dem Wagen springen, aber dann wärst du mitten in dieser beschissenen Wüste und hättest keine Möglichkeit, jemanden zu kontaktieren. Du wärst mitten im Nichts und wüsstest nicht, wie du überleben solltest, und die Menschen im Kaufhaus wären tot. Da fällt dein Blick auf den Zünder. Du hast keine Ahnung, wie man das Ding entschärft, aber was solls? Hauptsache, die Bombe schafft es nicht in die Stadt...
Es gibt gute Gründe, unmenschlich hohe Risiken einzugehen, anderen Menschen Leid zuzufügen oder sich umzubringen. Verzweiflungstaten sind immer dann die bestmögliche Handlungsweise, wenn es keine logische Alternative gibt. Also brauchen sich SLs, die auf logische Alternativen pfeifen, nicht wundern, wenn die SCs scheinbar durchdrehen. Wie mans dreht und wendet, es bleibt dabei: Psychoterror hat immer Konsequenzen (auch unabsichtlicher).
 
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@Kowalski
Ich weiss nicht so recht, worauf du hinauswillst... ich schrieb ziemlich deutlich "Wenn es sich (...) nicht um Genreuneinigkeit (...) oder Spielerfrust handelt..." Ich hab beides ein paar Mal erlebt, aber noch öfter, dass ein SL Mist gebaut hat. Bevor man also unerwartete Handlungen mit einem "Ach, du bist bloß sauer, weil du nicht kriegst, was du willst" (selbst das wäre oft berechtigt... wer wäre nicht sauer, wenn man sich einen schönen Spieltag erhofft und der SL dann wie das Letzte spielt?) abtut, sollte man sich fragen, ob man nicht vielleicht selbst Schuld ist.
Klar, der Satz "Mein Char ist eben so" ist nicht immer sinnvoll, denn schließlich hätte sich der Spieler seinen Char ja anders stricken können... aber wenn der SL Aktionen vom Stapel lässt mit denen der Spieler niemals gerechnet hätte oder gar absichtlich permanent in die Schwachstellen feuert, um den Char unter Druck zu setzen, oder/und sämtliche Fähigkeiten des Chars wirkungslos verpuffen lässt, dann braucht er sich nicht wundern, wenn eine Verzweiflungstat erfolgt.

Unerwartete Situationen brauchen originelle Ansätze.

Da du ausschließlich mit Beispielen und Common Sense argumentierst, verzichte ich an dieser Stelle auf weitere argumentative Darlegungen und gehe über zu Gegenbeispielen:
- Stell dir vor, du spielst nen Dieb und stehst dem Endgegner, einem fiesen Chaosritter, gegenüber, der gerade dabei ist, die Familie deines Chars abzumetzeln. Du versuchst, dich anzuschleichen, das funktioniert nicht. Du versuchst, ihn zu überzeugen, aufzuhören, das funktioniert nicht. Du versucht, ihn aus der Distanz heraus abzuschießen, das funktioniert nicht. Also gehst du mit dem Messer auf ihn los, obwohl du verdammt beschissene Werte im Nahkampf hast. Verzweiflungstat? Klar. Unlogisch? Keinesfalls.

Zustimmung. Passt. Man hätte auch um Hilfe schreien können, zu den Göttern beten. Bluffen. George bist Du es altes Haus... Wenn auch dies nichts genützt hätte ist diese Aktion vertretbar. Vielleicht will der Ritter einen Deal? Wie auch immer, wenn der SL nur eine begrenzte Zahl an korrekten Lösungen zuläßt wird es schwierig. Doofer SL.

Das ist aber wie Du selbst sagst nicht Amok laufen oder inkonsequent sondern durchaus in-Character. Gesetze brichst Du hier nicht.

- Stell dir vor, du brauchst dringend Informationen über die Weltzerstörungspläne des fiesen Schurken. Keiner, der was wissen könnte, verrät dir was. Also beginnst du, den Leuten die Arme zu brechen. Immernoch keine Infos. Du bringst schleppst also alle potentiellen Informanten auf einen Haufen und bringst nacheinander Jeden um, der dir nichts sagen will oder kann. Verzweiflungstat? Ja. Unlogisch? Nein.

Ja und Ja. Mindestens blöde, einfallslos.

Vielleicht wissen die potentiellen Informanten ja wirklich nichts. Und was hat dann die Aktion genutzt? Gar nüscht.
Wer sich vor eine Wand stellt und die nicht vorhandene Geheimtür sucht, der kann sich da schwarzsuchen. Klar.
An der Stelle ist der/die Spieler von der Prämisse ausgegangen das die Informanten etwas wissen müssen.
Aber diese falsche Annahme berechtigt nicht zu unpassendem Verhalten. Viel intelligenter ist es die oben genannte Situation zu faken. Man tut so als brächte man sie um, man tut es dann aber doch nicht. Auch eine unfeine Foltermethode, aber nicht halb so schlimm wie es dann doch zu tun.

Serien wie "24" dienen ja eh nur zur (Un-)Rechtfertigung...
Und Angst läßt die Leute eher Reden als Schmerz.

- Du bist im Keller des Erzschurken und wirst langsam zu Tode gefoltert. Kein Zeichen von deinen Mitstreitern weit und breit. Also beisst du auf die Giftkapsel in deinem künstlichen Zahn, um dein Leiden zu beenden. Verzweiflungstat? Jup. Unlogisch? Kein bisschen.

Ja und Ja. Dämlich/fanatisch. (Okay er hatte ja die Kapsel)

Ähnliche Situation: Waldläufer wird vom Schurken gefoltert um das Versteck seiner Mitstreiter zu finden. Waldläufer beisst sich auf die Zunge um nichts verraten zu können. Darauf hin wird er totgeschlagen.
Da die Gruppe eh unterwegs war, war es heldenhaft und dumm zugleich. Mieser SL, schieß In-Character-Logik.

- Als Angehöriger eines SEKs hast du einen Trupp Terroristen in der Wüste aufgespürt. Sie haben dich entdeckt, deine Ausrüstung weggenommen und in den Lieferwagen mit der Bombe eingesperrt. Den Lieferwagen werden sie in ein Kaufhaus fahren und sprengen. Du könntest dich befreien und aus dem Wagen springen, aber dann wärst du mitten in dieser beschissenen Wüste und hättest keine Möglichkeit, jemanden zu kontaktieren. Du wärst mitten im Nichts und wüsstest nicht, wie du überleben solltest, und die Menschen im Kaufhaus wären tot. Da fällt dein Blick auf den Zünder. Du hast keine Ahnung, wie man das Ding entschärft, aber was solls? Hauptsache, die Bombe schafft es nicht in die Stadt...

Ja. Das passt.

Es gibt gute Gründe, unmenschlich hohe Risiken einzugehen, anderen Menschen Leid zuzufügen oder sich umzubringen. Verzweiflungstaten sind immer dann die bestmögliche Handlungsweise, wenn es keine logische Alternative gibt. Also brauchen sich SLs, die auf logische Alternativen pfeifen, nicht wundern, wenn die SCs scheinbar durchdrehen. Wie mans dreht und wendet, es bleibt dabei: Psychoterror hat immer Konsequenzen (auch unabsichtlicher).

Die Unterscheidung zwischen sinnvoller und sinnloser Brutalität und sinnvollen und sinnlosen Heldentaten ist nicht so einfach. Es ist auch ziemlich blöde wenn der SL nur die eine Lösungsmöglichkeit zulässt auf die weder die Spieler ( noch die SCs, noch irgendwelche NSCs ) kommen. Das dann Frust aufkommt kann ich verstehen. Nur löst man den Grund dafür nicht durch blödsinnige Aktionen auf.

Wenn es ein generelles Problem zwischen SL und Spieler-Auffassung ist, muss man eh anders ran.

Den kaputten PC (Computer) zu erschiessen macht ihn nicht wieder ganz.
 
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Die Unterscheidung zwischen sinnvoller und sinnloser Brutalität und sinnvollen und sinnlosen Heldentaten ist nicht so einfach. Es ist auch ziemlich blöde wenn der SL nur die eine Lösungsmöglichkeit zulässt auf die weder die Spieler ( noch die SCs, noch irgendwelche NSCs ) kommen. Das dann Frust aufkommt kann ich verstehen. Nur löst man den Grund dafür nicht durch blödsinnige Aktionen auf.

Ich finde die Logik hinter Verzweifelungstaten sehr einfach:
1. Opferungsbereitschaft: Wenn ein Gesamterfolg unmöglich ist, stellen Aktionen, die akzeptable Teilerfolge erzielen könnten, die nächstbeste Alternative dar.
2. Fanatismus: Sind akzeptable Teilerfolge nicht möglich, muss weiter auf einen Gesamterfolg hingearbeitet werden.
3. Risikobereitschaft: Jede mikroskopische Chance ist besser als eine Nullchance.
4. Logische Resignation: Situationen, die mangels durchschaubarer Logik nicht gezielt aufgelöst werden können, aber unbedingt aufgelöst werden müssen, verlangen ungezielte (d.h. augenscheinlich sinnlose) Aktionen.

Dass es oft sinnvoller ist, die Spielweltebene zu verlassen und den SL zu fragen, ob er absichtlich so scheiße leitet oder einfach nur dumm ist, steht auf nem ganz anderen Blatt. Die Schuld an Verzweiflungstaten bleibt beim SL, der es - absichtlich oder aufgrund eines bescheuerten Plots - zu diesen Extremsituationen kommen lässt, und liegt nicht beim Spieler, der nur versucht, seine Aufgabe zu erfüllen, indem er auf die Situation entsprechend reagiert.

Übrigens setzt dein Standpunkt voraus, dass nicht immersiv gespielt wird, was viele Spielrunden aber wollen.
 
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