Die hab ich alle bereits. Insofern nicht interessant.
Da ueber die Stretchgoals auch neue Inhalte generiert werden, wie z.B. bisher erreichten neue Kurzgeschichten-Anthologie oder ein Kapitel zum Erschaffen eines neuen Kith, kannst du die noch nicht alle haben.
Extrem cool finde ich z.B. dass sie beim letzten 200.000$ Stretchgoal jetzt die Infos fuer die Kith aus den deutschen und franzoesischen Quellenbuechern integrieren, die nie im Englischen verfuegbar waren.
Beim naechsten Stretchgoal von 215.000 wird ein neues (14.) Haus erstellt, usw.
Im Gegensatz zu der Idee einer reinen Sammleredition bieten die Stretchgoals also die Moeglichkeit komplett neue Inhalte zu erstellen und diese fuer immer Teil des Buches werden zu lassen.
Ich weiß nicht ob mich sowas reizen kann - kenne dafür zu wenig von Changeling. Wie interagiert es mit der restlichen WoD und wie ist eigentlich das interne Spielgefühl?
Nun, im Gegensatz z.B. zu Daemonen sind die Changelings komplett in die WoD integriert. Es gibt sehr viele Ansaetze fuer WoD Crossover, wenn man das wuenscht. Die Fianna Werwoelfe hatte z.B. schon immer starke Verbindungen zu den Wechselbaelgern. Auch viele Magi der Traditionen, speziell Verbena und Dreamspeakers duerften viel Erfahrung mit ihnen haben. Die Changeling Kith der Sluagh koennen auch viel mit Geistern interagieren.
Mit Vampiren ist es etwas schwieriger, da diese von den meisten Changelings als extrem unangenehm empfunden werden, aber die Blutlinien der Kyasid, Toechter der Kakophonie verdanken ihre Entstehung und Kraefte den Verbindungen zu den Wechselbaelgern und Malkavianern, Ravnos und Toreador lassen sich auch gut (nicht nur als Antagonisten) in Changeling Chroniken unterbringen.
Was Changeling von der restlichen WoD unterscheidet, ist der etwas farbenfrohere Ansatz. Auch wenn die meisten Changelings davon ausgehen, das die meisten von ihnen den nahenden "Winter" (das Aequivalent zu Gehenna, Apokalypse oder Doomsday) nicht ueberlebende, folgen die meisten einer sehr optimistischen Sichtweise, dass darauf wieder ein Fruehling eines magischen, goldenen Zeitalters folgt (aehnlich den Kue-Jin).
Es gibt auch keine echte "globale" Agenda der Changelings, wie bei Werwolf oder Magus. Am ehesten eint sie noch ihre Suche nach ihrer wahren Heimat Arcadien, dass in den tiefsten Tiefen der Umbra verborgen liegen soll
Das interne Spielgefuehl...
Puh, schwierig, ich nenne mal ein paar populaere Filme und Romane, an denen ich mich gerne orientiere: Zum einen gibt es einen sehr starken Fantasy Aspekt und wenn man den sehr betont, kann es Ausmasse eines Disneyfilms annehmen oder vielleicht Grimms Maerchengeschichten. Es geht um Trolle, Ritter und Drachen, darum fantastische Abenteuer zu erleben, um Ruhm, Ehre und Heldentaten. Klassische Buecher waeren Alice im Wunderland oder Peter Pan.
So, jetzt ist es aber die Welt der Dunkelheit. Da gibt es selten ein Happy End. Das glueckselige Streben der Changelings wird oft von der banalen Realitaet verhindert. Im Film "Hook" hat Peter Pan das Nimmerland vergessen und so drohen auch die Changeling-Seelen daran zerstoert zu werden, dass man halt nicht den ganzen Tag Drachen jagen kann. Hin und wieder muss man auch arbeiten gehen, sich um die Familie kuemmern und generell den Zwaengen der Realitaet beugen.
Auf der persoenlichen Ebene muessen die Changeling (Seelen von Feen in menschlichen Koerpern) ein Gleichgewicht zwischen der fantastischen Traumwelt und der realen Welt finden. Langfristig verlieren sie stets den Konflikt.
Dazu kommt, dass die WoD eine sehr feindliche Umwelt fuer Changeling darstellt. Die Menschen werden immer fantasieloser, unkreativer und konsumieren nur noch Youtube Katzenvideos/Massenwaren. Es wird also fuer die Changeling immer schwieriger ihre Fantasie ausleben zu koennen, ohne in der Klappse zu landen und aehnlich wie bei Magus verschwindet die Magie aus der Welt (allerdings ohne durch die neue "Magie" der Technokratie ersetzt zu werden).
Schoene Beispiele fuer die dunkleren Aspekte von Changeling sind Pans Labyrinth oder Waechter der Nacht, eventuell auch Hellboy und die Goldene Armee.
Generell ist die Stimmung in Changeling aber weniger duester, als in anderen WoD Settings, da die Changelings von Natur aus optimistischer sind und gut in den Tag reinleben koennen, bzw. einfach besser den Augenblick geniessen. Da haengt auch damit zusammen, dass die meisten Charaktere kleine Kinder oder maximal Teenager sind. Erwachsene, die sich noch ihrer Feenseite bewusst sind, gibt es dagegen kaum.