Nachdem es durch habe hier mein Eindruck.
1) Was ist drin?
Wraith 20 beinhaltet alles was man benötigt um einen Wraith, einen Risen oder einen Spectre zu spielen.
Es enthält die Geschichte Styigas, sowie eine Beschreibung der Gesellschaft der Toten, der Legionen im Besonderen und der Stadt selbst.
Es enthält eine Beschreibung der Unterwelt, des Tempest und des Labyrinths
Es enthält eine Beschreibung der Dark Kingdoms
Es enthält die Beschreibung aller Gilden und der damit verbundenen Arcanoi und auch einiger Arcanoi aus den anderen Dark Kingdoms
Es enthält Orpheus als Appendix
2) Was ist nicht drin?
Die Ferrymenregeln aus End of Empire
Meiner persönlichen Meinung nach hat das Fehlen von spielbaren Ferrymen noch nie zu den Problemen von Wraith gehört, deswegen fehlt mir dieser Regelkomplex nicht.
Das Dark Kingdom of Wire
Man könnte das als Feigheit auslegen, andererseits war ja Charnel Houses of Europe schon nicht ohne Kontroverse und den Inhalt dieses Buch wie die anderen Dark Kingdoms auf knapp 6 Seiten zusammen zu dampfen, hätte wahrscheinlich zu keinem guten Ergebnis geführt.
Tipps für den Shadowguide
Außer einer für mich recht mageren Seite, deren Aussage sich auf "Sei kein Idiot" zusammenfassen lässt, gibt es nichts. Das finde ich persönlich schade, weil es gerade in diesem Bereich zu Problemen kommen kann, die das Spiel empfindlich stören.
3) Wie sind die Regeln?
Grundsätzlich wie gehabt, es gibt einige Anpassungen bei den Kosten der Arcanoi und die Transzendenz hat statt eines festen Ablaufs ein Kapitel wie der Spielleiter diese leiten kann erhalten.
4) Wie sieht es aus?
Aus meiner Sicht viel Licht und Schatten. Die meisten Bilder fangen die Stimmung von Wraith gut ein, aber ich bin kein Freund dieser Zeichnungen auf denen die Geister länglich und halbflüssig erscheinen und die gibt es relativ häufig.
5) Was könnte man bemängeln
Die Einleitungsgeschichte- / -comic ist 64 Seiten lagen und ohne einen roten Faden. Das hätte man sicher auch kürzer geschafft. Auch der Orpheuspart ist aus meiner Sicht nicht zwingend notwendig, vor allem weil er sich wie Wraith und nicht wie Orpheus anfühlt. Ich hätte eine bessere Hilfestellung für Shadowguides und vielleicht etwas mehr Details über die Renegades und Heretics hier schöner gefunden.
6) Mein persönliches Fazit
Es ist Wraith und zwar so komplett wie Wraith nur sein kann. Es hat immer noch die selbe morbide Faszination und es ist immer noch kein Spiel für jeden. Wer Wraith mochte wird auch WtO20 mögen. Wer mit den teilweise sehr schweren und schwermütigen Themen umgehen kann und sich auch im Rollenspiel mit dem Thema Tod auseinandersetzen möchte wird es ebenfalls mögen.
Wer ein Spiel mit einem leichteren Touch bevorzugt wird mit Wraith20 weiterhin nicht glücklich.
Es gibt wie gesagt ein paar Details die ich anders lösen würde, aber das ist Meckern auf einem hohen Niveau.