Star Trek [CBS, Netflix] Star Trek Discovery

Aber ich bin ja damit nicht der Verursacher dessen. Also toxisch würde ich nicht sagen. Vielleicht abstoßend für Leute, die keinen Bock darauf haben. Das passt mir ;)
 
Es geht ja bei Kunst nicht um das Wünschen, sondern um die Botschaft.

Genau. Siehe Leni Riefenstahl und Kollegen.
Oder die Künstler des real existierenden Sozialismus.

Da werden Idealbilder hingepinselt die weder der physischen noch der geistigen Wirklichkeit entsprechen.
Und jeder der nicht ins Schema passt ist Volksverräter oder Konterrevolutionär.

Wenn dann die Heilsversprechen der neuen Ideologie nicht greifen dann sind es die unangepassten die hier der offensichtliche Störfaktor sind und weg müssen.
Man passt die Menschen der Ideologie an, Gulag und KZ inbegriffen.
Das man auf die Idee kommen könnte die Ideologie ist unvollständig oder gleich Gaga, ja, darauf kommt man im intellektuellen Gedankengut erst gar nicht.
Schließlich sieht man sich im Recht.

Das mir Star Trek Discovery eine weniger perfekte Welt zeigt als es andere Star Trek Serien tun, das ist erfrischend und näher an der Realität.
Somit ist dann die Welt von Star Trek zwar nicht so "shiny" wie TOS oder TNG, aber dafür erreichbar.

Insbesondere bei Horror fehlt diese häufiger. Wenn diese Botschaft zu schwach ist, weggelassen wird oder absichtlich fehlt, wirkt das Werk obszön, verstörend.

Die Botschaft ist ja da. Nur ist der Hintergrund bei Discovery ein ungleich dunklerer als bei den anderen Serien, DS9 mal ausgenommen. Das verstört vielleicht, aber es zeigt durchaus die Anstrengungen die die Bürger der Föderation unternehmen müssen um ihren Idealen und Werten gerecht zu werden.
Star Trek als das "Ende der Geschichte" anzusehen finde ich zu einfach, fantasielos.

Die Menschen in Star Trek haben was? 200-300 Jahre mehr gesellschaftliche Entwicklung auf dem Buckel wie wir?
Schauen wir uns mal das Jahr 1818 oder 1718 an dann sehen wir vieles das uns ähnelt und einiges das uns nicht ähnelt.
Aber die Ideen der französischen Revolution, der Aufklärung, der Emanzipation sind schon da.
Die Menschen in Star Trek werden sich von uns unterscheiden, aber sie werden in vielen Dingen gleich sein.

Und auch bei ihnen ist die Grenze zur Barbarei sehr dünn. Vielleicht etwas dicker als bei uns, aber eben nur etwas.
Das dich das verstört ist Schade.
Ich persönlich erwarte auch keine paradiesischen Zustände im 23-ten und 24-ten Jahrhundert, aber durchaus eine bessere Gesellschaft als die unsere.

Das ist das letzte, was ich von ST erwarte. Ich fand schon die Klingonen cthuloid, monströs.
Nicht monströser als Dschingis Khan oder Richard Löwenherz.
Es stimmt schon, in den Klingonen sind Shakespeareske Figuren enthalten.
Kann man mit Shakespeare was anfangen, dann sind einem Klingonen auch nicht fremd.
Oder die Orks aus Warcraft.

Aber diese Darstellung im Spiegeluniversum wirkt ziemlich sinnfrei, da auch keine Symmetrien zu erkennen sind, wie man das im Spiegeluniversum erwarten können sollte - also gut wird böse, böse wird gut, etc. Sonst verstehe ich den Begriff des Mirroruniverse nicht. Warum braucht man für eine Zwickmühle ein anderes Universum?

Du darfst das nicht wörtlich nehmen. Dann müsste Sarek MEGABÖSE sein.
Und Saru erst.
Die "Spiegelung" ist die andere Entwicklung der Menschen.
Nicht hin zu mehr Toleranz sonder eine Alt-Right, mehr "Reine Menschen", statt Aliengesocks.
Das ist näher an dem alienphoben Star Wars Imperium oder dem TOG als an Star Trek.
Die andere bleiben, sofern sie keine Interaktion mit Menschen haben, erst mal unberührt.

Wie genau die Entstehungsgeschichte von Discovery ist, wird noch bekannt werden, es kann durchaus sein das man sich mittendrin umentschieden hat und Lorca war den Machern zu böse und zu Untrekkig geworden.
Das sie eine längere Zeit im Spiegeluniversum bleiben wollten, das haben sie in After Trek zum Ausdruck gebracht.
 
Die Intension von Propaganda ist eine völlig andere. Dort sind die Werte lediglich noch Worthülsen, haben nichts mehr mit Idealen zu tun.

Aber wir sollten das Thema nicht entführen oder ein anderes dafür aufmachen. Hab jetzt auch wenig Lust und Zeit, genauer darauf einzugehen. Vielleicht morgen.
 
Die Botschaft ist ja da. Nur ist der Hintergrund bei Discovery ein ungleich dunklerer als bei den anderen Serien, DS9 mal ausgenommen.
Ich denke nicht, dass das so ist. Die klassische Kirk-ST-Reihe ist vom Hintergrund nicht minder finster. Dies wird nur nicht so deutlich, weil die Art des Drehens in den 60igern nicht ganz so brutal war,wie es heute die Norm ist.
 
Ich denke nicht, dass das so ist. Die klassische Kirk-ST-Reihe ist vom Hintergrund nicht minder finster. Dies wird nur nicht so deutlich, weil die Art des Drehens in den 60igern nicht ganz so brutal war,wie es heute die Norm ist.
Das hast Du recht, keine Frage.
Die Themen von ST:TOS sind alles andere als seicht und friedlich.

Aber einer der Punkte die dem ganzen die Schärfe nahm war eben die freundliche Pastellfarbgebung und die eher spartanische Ausrüstung samt gute Studiobeleuchtung.
Bei Discovery drückt alleine die Lichtstärke schon mal die Stimmung ein wenig.
Man hätte das bei ST:TOS auch haben können, aber ich weiß nicht ob das zu der eher positiven Stimmung der 1960-er gepasst hätte.
Die Stimmung von Discovery passt auf jeden Fall zu unserer Zeit.
 
S01E12
ok, die Wahl von Michael als sie Saru auswählte....
Ich habe mir schon gedacht das es nichts Gutes ist was da passiert.
Aber DAS hatte ich dann doch nicht erwartet.....
 
Mag sein, es war zumindest überraschend. Bei Hannibal war ja die Absicht zu schockieren.
Das hatte der Imperator nun nicht.
Auszeichnen ja.
 
Der interessante Aspekt bei Hannibal war weniger der Schockeffekt, sondern die appetitliche Anrichtung und Zubereitung von unappetitlichen.
Bei den meisten Gerichten wollte Hannibal auch keinen schockieren. Mehr so mit der eigenen Kochkunst und Delikatessen angeben/sich profilieren.
 
Ich finde den Bogen nach wie vor überspannt. Für mich ist das SciFi-Horror und hat nicht mehr viel mit Wissenschaft und Entdeckergeist zu tun.

Aber der Twist am Ende war gut.
 
Ich bin einer extrem negativen Grundeinstellung in die Serie gegangen und feiere inzwischen nur noch. Ich bin extrem froh, das es nicht der x-te aufgebrühte Kaffee ist, sondern konsequent eine Geschichte erzählt wird, die auch echte Twist besitzt.
 
Teils-Teils. Gerade dieser Ansatz "Wir sind Forscher, wir wollen unser Wissen mit anderen teilen, wie kommen in Frieden" wird in Discovery als Aufhänger genommen und bietet die Grundlage für Gewalt. Beispiel: So sehr ich TNG als auch Patrick Stewart mag, so erschreckend empfand ich es, wie sehr er sich in einzelnen Folgen zum Affen machen musste, um der guten Sache zu dienen. Da finde ich einen Gabriel Lorca echt erfrischend, der einen Admiral mehr oder weniger in den Tod schickt, um seine Ruhe und sein Kommando zu behalten. Und es gibt weit mehr als nur diese Szene, die mir wirklich gefallen hat.

Ich hoffe sie halten das Niveau, auch wenn die ewig gestrigen nach jeder Folge unter dem Sauerstoffzelt mit dem Herzklabaster ringen und die Folgen derart mies bewerten, damit ich mich selbst durch ihre Kommentare gut unterhalten fühle :D
 
Einen Herzkasper bekomme ich nicht. Die Story ist gut, aber mir hätte dann eine Serie "Chtulhutech im Weltraum" besser gefallen. Man muss nicht alles ummodeln, um seine Geschichte erzählen zu können. Wenn ich Shadowrun anbiete und dann ein Deadlands draus mache, hätte ich auch gleich Deadlands anbieten können - wenn Du verstehst was ich meine.

Was soll der blöde "Sporenantrieb"? Aus welcher Reichsbürgerecke kommt den der Schmonzes? Mit Einstein oder Max Planck - moderner Wissenschaft - hat das nicht mehr viel zu tun.
Warum müssen die Klingonen so entmenschlicht, ja zu Monstern, werden? Waren sie nicht so schon "lustig" genug? Die ganze Kultur wirkt nur noch befremdend, ja cthuloid neben den anderen, die unverändert geblieben sind. Hier geht es doch ganz klar um Angst vor Fremden, das Kernthema des Cthulhumythos.
 
Einen Herzkasper bekomme ich nicht. Die Story ist gut, aber mir hätte dann eine Serie "Chtulhutech im Weltraum" besser gefallen.

Das will aber keiner sehen.
Hellboy ging so.
Die neuesten Alien Angebote sind eine Frechheit.
Iron Sky, geht so, zu lustig um alle anzusprechen, Teil 1 setzt zu sehr auf Nazi-Symbolik (Teil 2 nicht so).
Life war ordentlich.
Jupiter Ascending hat nichts gezündet, optisch okay, auch interessante Twists, aber nicht 100%-ig überzeugend.

Der Vorteil hier Star Trek als den Hintergrund zu nehmen ist das man den Leuten nicht mehr die Welt erklären muss.
Es ist nicht WIEDER ein Abklatsch von Altbekanntem.
Es ist ein vertrautes Universum.

Das ist der gleich Grund wieso Kampagnen BESSER funktionieren als 1-Shot Abenteuer (mir gefallen Kampagnen einfach BESSER).
Das ist so wie eine alte Lederjacke die man schon ewig trägt oder ein altes Auto das man schon ewig fährt. Abgewetzt, verschlissen und fleckig.
Aber eben Vertraut! Liebgewonnen! Man kennt die Macken und Eigenheiten.
Es hat Charakter!

Man muss nicht alles ummodeln, um seine Geschichte erzählen zu können. Wenn ich Shadowrun anbiete und dann ein Deadlands draus mache, hätte ich auch gleich Deadlands anbieten können - wenn Du verstehst was ich meine.

Es ist einfach eine andere Facette des Altbekannten.
Ein Blickwinkel den man vorher noch nie in der Konsequenz eingenommen hat. In Episoden, ja.
Aber nie in einer ganzen Staffel.

Und der Punkt ist das die Föderation nur scheinen kann und nur als Erhaltenswert gilt wenn sie besser ist als die Schrecklichkeiten sonst im Universum.
Das zeigt S01E12 absolut exakt.
Burnham und Saru sind Föderationsoffiziere. Egal ob sie woanders sind.
Ihre Werte und ihre Ideale sind noch da.
An denen messen sie sich.
Diese halten sie hoch.

Föderation und das was sie bedeutet MUSS auch in schlechten Zeiten funktionieren und hoch gehalten werden.
Föderation als Schönwetterveranstaltung ist langweilig und unrealistisch.

Und das ist auch der Spiegel zu unserer Zeit.
Auch heute müssen wir die Werte der Demokratie aufrecht erhalten.
Oder wenn schlimmere Zeiten auftauchen, Demokratie wäre Unsinn wenn sie nicht auch Herausforderungen meistern kann.

Was soll der blöde "Sporenantrieb"?

Wen kümmert das????
Das ist einfach Technobabble.
Kann man ignorieren.
Es hat NULL mit der Message der Serie zu tun!

Aus welcher Reichsbürgerecke kommt den der Schmonzes?

Wer überall was komisches sieht, hat vielleicht auch nur einen Knick in der Optik.

Mit Einstein oder Max Planck - moderner Wissenschaft - hat das nicht mehr viel zu tun.

Hatte alle SciFi wie Star Trek und Star Wars auch noch nie.
Weiß nicht was Du Dir da in die Augen hast streuen lassen?

Warum müssen die Klingonen so entmenschlicht, ja zu Monstern, werden?

Sind sie nicht.
Das ist nur die Hülle.
Die ist hier weniger menschlich.
Aber für ihren Charakter hat das keinerlei Auswirkungen.

Es muss egal sein ob ein Alien wie ein Mensch oder wie eine Ameise aussieht.
Man muss die Aliens nach ihren Taten und nicht nach ihrem Aussehen beurteilen.
Das ist das Wesen von Star Trek.

Alles andere ist falsch verstandener Kanon.

Waren sie nicht so schon "lustig" genug? Die ganze Kultur wirkt nur noch befremdend, ja cthuloid neben den anderen, die unverändert geblieben sind. Hier geht es doch ganz klar um Angst vor Fremden, das Kernthema des Cthulhumythos.

Nein.
Hier ist Alt-Right gemeint.
Die in jedem braunhäutigen Menschen der nicht europäischer Abstammung ist eine Bedrohung sieht.
Das ist das Kernthema unserer Zeit.

Schau hinter die Fassade.
Hinter die Special Effects.
Hinter das TechnoBabble.
Hinter die Kunstwerke der Maskenbildner.

Und da ist die Aussage der Serie immer noch Humanismus.
Auch wenn man eben die Aliens hier jetzt weniger menschlich aussehend macht.

Gerade Voq und seine Verwandlung zeigt das.
So groß sind die Unterschiede nicht.

Aber dazu muss man hinter die Maske schauen und versuchen zu verstehen was uns da als Nachricht transportiert wird.

Und ich sehe da ein:

Egal wie man ausschaut, nach den Taten muss man die Leute beurteilen.
Und egal was passiert, reden und kommunizieren sind die einzigen Möglichkeiten wie man Missverständnisse aus dem Weg räumt.
Und Missverständnisse werden passieren.
Und nur eine gemeinsame Sprache kann sie lösen.

Manchmal ist die gemeinsame Sprache eben das benutzen des gleichen Vokabulars.
Und im Falle der Klingonen ist es anscheinend die Anwendung von Gewalt.

Für mich machen sie immer noch den Endruck von Mongolen-"horden".
Schwäche wird erkannt und ausgenutzt.
Stärke wird respektiert.

Gerade der Mirror-Universe Voq sagt es ganz deutlich. "Wenn die Klingonen unter sich einig sind, dann können sie anderen Rassen offen und ohne Feindschaft begegnen"
Im Umkehrschluss gilt dann "Wenn sich Klingonen uneins sind und miteinander im Krieg/Konflikt stehen dann sind fremde Rassen willkommene Ablenkungen und Opfer, immer auch als Gefahr eines der Häuser besser dastehen zu lassen."
 
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