Pirates of the Spanish Main Bowchaser in Pirates

Skar

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Gestern abend fiel mir beim Lesen des Absatzes des Bowchasers (diese kleinen Minikanonen, die man auf eine Reling montieren kann (Drehbassen)) im Kapitel der Kanonen etwas auf.

Verglichen mir den Werten aus 50 Fathoms hab ich noch nicht, aber vielleicht kann da jemand was zu sagen:

Im Absatz Bowchaser wird nahtlos auf Canister Shots eingegangen. Fehlt hier vielleicht ein Überschrift "Canister Shots"? Ich habe nämlich im Kopf, dass im 50F von Vollgeschossen gesprochen wird. Hier klingt es so, als würden nur Canister Shots eingesetzt.

Dann haben die Canister Shots auch noch 3W6 Schaden auf 24" path. Unten in der Tabelle steht aber 2W6 für den Bowchaser.

Historisch gesehen gab es ja Geschosse, die man über das Schlachtfeld geschossen hat, die dort explodierten und ein paar Kilo Schrappnelle herabregnen ließen. Die waren aber recht ungenau (mussten ja im rechten Augenblick explodieren). Die sind imho aber hier nicht gemeint, sondern eher eine überdimensionierte Schrotbüchse.

Aber mit "path im Umfang des small burst templates" und 3W6 Schaden ist die Waffe doch extrem stark, oder? Zumal sich die Abweichung von 1W4 Feldern (an der Endreichweite des Paths) wenig auswirkt.
 
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Ich habe meine Druckausgabe gerade nicht zur Hand, aber hast Du schon mal diesbezüglich die Errata und die PotSM-FAQ im Pinnacle-Forum angeschaut.
 
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Nee, kann ich mich ja mal durchwühlen.
 
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Tatsächlich: Der Bowchaser macht nur 2W6 Schaden. Der Wert aus dem Fließtext ist falsch.

Was ich noch gefunden habe: "Any crew potentially hit by grape shot get an Agility roll to dive for cover. On a success, they avoid the attack. On a failure, they suffer the effects as for a Crew Critical Hit."

Da grape shot und canister shot (für mich) irgendwie das selbe sind, könnte man den Agility-Roll vielleicht auch dort einsetzen. Was meint ihr?
(Wobei die grape shots ja irgendwie anderen Schaden machen. Nicht nach "path", sondern einfach auf 2W6 Besatzungsmitglieder, IIRC.)
 
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Da grape shot und canister shot (für mich) irgendwie das selbe sind, könnte man den Agility-Roll vielleicht auch dort einsetzen. Was meint ihr?
(Wobei die grape shots ja irgendwie anderen Schaden machen. Nicht nach "path", sondern einfach auf 2W6 Besatzungsmitglieder, IIRC.)
Hat noch jemand ne Meinung dazu?
 
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Grape und Canister sind grundlegend das selbe. Der Unterschied besteht in der Hauptsache darin, das Canister fertige Munition inclusive der Treibladung für modernere Kanonen sind wären Grapeshots einfach ein Sack mit Schrapnels sind, die bein Frontladern statt einer Kugel geladen werden.
 
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Dann müsste das Laden von Canistern ja schneller gehen.
 
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Grape und Canister sind grundlegend das selbe. Der Unterschied besteht in der Hauptsache darin, das Canister fertige Munition inclusive der Treibladung für modernere Kanonen sind wären Grapeshots einfach ein Sack mit Schrapnels sind, die bein Frontladern statt einer Kugel geladen werden.
Auch Canister-Shots werden bei Frontladern eingesetzt.

Dann müsste das Laden von Canistern ja schneller gehen.
Nein.

Canister-Shots sind im Normalfalle Kugeln derselben Größe, wie sie in Musketen verwandt werden. Man kann aber auch Eisenspäne, Nägel und alle möglichen anderen Dinge verwenden. Diese werden in einem Blechbehälter mit Sägemehl festgestampft. Der Behälter hat einen dicken Holzklotz unter dem Boden, um das Rohr abzudichten, damit nicht die sich ausdehnenden Gase am Canister vorbeiströmen und diesen somit nicht weit genug schleudern. Unter dem Holzklotz ist direkt eine Pulvertreibladung angebracht, die beim Abfeuern den Blechbehälter aufreißt. Der Canister reißt beim Schuß auf und schleudert die kleinen Kugeln als recht kompakte "Wolke" wie Schrot über eine Strecke von bis zu 600' (in SW-Einheiten wären das dann 100" - Quellen zum US-Bürgerkrieg geben auch Canister-Shots mit 1200' = 400" in SW an).

Grape-Shot verwendet größere Kugeln als Canister-Shot (daher waren Grape-Shots im Seekrieg beliebter, weil das größere Kaliber leichter mal Bordwände durchschlagen konnte, während Canister-Shots mehr für den Landkrieg gegen Infanterie, die Artillerie-Stellungen stürmen will, eingesetzt wurden). Die größeren Kugeln des Grape-Shots werden entlang einer zentralen Stange mit einem Netz, oder mit einem Tuch, manchmal auch mit Eisendraht zusammengehalten. Die Stange mit dem wie eine Weintraube aussehenden Kugelbündel - daher der Name - sitzt auch auf einem Holzklotz auf (dieselben Gründe wie beim Canister-Shot). Die Einsatzreichweite ist beim Grape-Shot im Allgemeinen etwas kürzer als bei Canister-Shot - bis ca. 100"


Das Laden dieser beiden Arten von "Case-Shots" dauert gleich lang.
 
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Irgendetwas ist da wohl auch mit der Übersetzung durcheinander. Bowchasers sind keine Drehbassen! Drehbassen - englisch Swivel Guns werden auf der Reling, bei Bootsoperationen auch einmal im Bug einer Schaluppe, montiert und zum Beispiel für die Abwehr von Enterkommandos verwendet. Geladen werden diese übergroßen Schrotflinten tatsächlich eher mit canister - im deutschen Sprachgebrauch manchmal Hagel genannt.

Bowchasers - Jagdkanonen - sind, je nach Größe des Schiffes - ausgewachsene Geschütze, oft 12 oder 18 Pfünder Stücke - die im Bug (engl. bow) montiert sind. Während einer Verfolgung versucht man mit ihnen auf große Reichweite dem gejagten Fahrzeug einen empfindlichen Treffer in der Takelung beizubringen, um seine Fahrt zu verlangsamen und schlußendlich zu stellen. Jagdkanonen sind aus diesem Grund immer Langrohrgeschütze, die mit Vollkugeln geladen werden - jede andere Munition, zum Beispiel Kettenkugeln (chain shot) - senkt die Reichweite zu sehr. Jagdkanonen mit Beutel- oder Traubenkartuschen (canister, grape) zu laden - also mit Munition mit sehr geringer Reichweite, die im Schwerpunkt die Besatzung tötet und nicht die Aufbauten eines weit entfernt segelnden Gegners beschädigt, macht entsprechend gar keinen Sinn.
 
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Irgendetwas ist da wohl auch mit der Übersetzung durcheinander. Bowchasers sind keine Drehbassen! Drehbassen - englisch Swivel Guns werden auf der Reling, bei Bootsoperationen auch einmal im Bug einer Schaluppe, montiert und zum Beispiel für die Abwehr von Enterkommandos verwendet. Geladen werden diese übergroßen Schrotflinten tatsächlich eher mit canister - im deutschen Sprachgebrauch manchmal Hagel genannt.
Ja. Ich denke auch, daß Wiggy, der Autor, nicht ein Experte in den entsprechenden Fachthemen ist, daß aber auch die VORLAGE, das Pirates of the Spanish Main Collectible Strategy Game, alles andere als historisch und fachlich akkurat ist.

Mir sind die englischen Begriffe eh nicht so recht geläufig (und die deutschsprachigen auch nur rudimentär), so daß ich einfach das akzeptiere, was in den entsprechenden Bänden (PotSM RPG und 50F) so steht.

Bowchasers - Jagdkanonen - sind, je nach Größe des Schiffes - ausgewachsene Geschütze, oft 12 oder 18 Pfünder Stücke - die im Bug (engl. bow) montiert sind. Während einer Verfolgung versucht man mit ihnen auf große Reichweite dem gejagten Fahrzeug einen empfindlichen Treffer in der Takelung beizubringen, um seine Fahrt zu verlangsamen und schlußendlich zu stellen. Jagdkanonen sind aus diesem Grund immer Langrohrgeschütze, die mit Vollkugeln geladen werden - jede andere Munition, zum Beispiel Kettenkugeln (chain shot) - senkt die Reichweite zu sehr. Jagdkanonen mit Beutel- oder Traubenkartuschen (canister, grape) zu laden - also mit Munition mit sehr geringer Reichweite, die im Schwerpunkt die Besatzung tötet und nicht die Aufbauten eines weit entfernt segelnden Gegners beschädigt, macht entsprechend gar keinen Sinn.
Ah! Beutel- und Trauben-Kartuschen! - Schön die deutschen Begriffe zu lesen.

Die FUNKTION dieser eigentlichen Bowchaser gibt es ja sehr wohl im Rahmen der Chase-Regeln, aber eben nicht akkurat. Sie fällt in den Chase-Regeln unter die Regel, daß ein Schiff ein Viertel seiner Kanonen zum Feuern in einer Chase-Runde verwenden kann. - Genauer sind die Regeln hier nicht (und sollen es auf dem Abstraktionsgrad der Chase-Regeln auch nicht sein).

PotSM ist ja alles andere als ein historisches oder realistisches Setting. Es SOLL ja auch ganz bewußt NUR SO TUN, als wäre es halbwegs historisch. Es wurden ja mehrere Jahrhunderte auf einen Moment "zusammengeklappt" und es wurden jede Menge Begriffe nur zur Schaffung eines "seemännischen Kolorits" verwandt, nicht um eine "realistische" Simulation darzubieten.
 
AW: Bowchaser in Pirates

PotSM ist ja alles andere als ein historisches oder realistisches Setting. Es SOLL ja auch ganz bewußt NUR SO TUN, als wäre es halbwegs historisch. Es wurden ja mehrere Jahrhunderte auf einen Moment "zusammengeklappt" und es wurden jede Menge Begriffe nur zur Schaffung eines "seemännischen Kolorits" verwandt,

Ich dachte mir schon so etwas..., ich hatte die Savage Worlds zugegebenermaßen aber auch noch nie in der Hand. In meinen vielgeliebten alten Heart of Oak / Privateers & Gentlemen-Regeln von FGU wurden Jagdkanonen generell so gehandhabt, daß man versuchte, einen kritischen treffer zu würfeln, wurde der erzielt (96-100 auf W100), durfte man dann den entsprechenden Spezialschaden ermitteln, zum Beispiel weggeschossene Toppen, die dann natürlich die Geschwindigkeit verringerten. Das war für eine halbwegs realistische Simulation recht akzeptabel. Eine Drehbasse machte in diesem System generell nur einen begrenzten Schaden gegen die sog. crewfactors.
 
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