AW: Blut über Sex. Was soll das?
Doch schon kenn ich andere ... aber ich habe öfter erwähnt wie ich unter anderem zu Stokers Darstellung von Dracula + Sex stehe. Lust, werte Teilnehmer ist dabei in meinen Augen der so ziemlich unwesentlichste Punkt (und um die gings ja mal ursprünglich, nicht wahr?). Macht, Unterdrückung, das Spiel zwischen Moral und Reinheit und der gesellschaftlichen Prägung darauf, dass Sex ohne Fortpflanzungswillen ein Tabu ist ... ja. Das und die Tatsache, dass man als Vampir mit Verführung ziemlich schnell an sein Ziel kommt hab ich nie bestritten. Wobei ich mich allerdings zu erinnern glaube, dass der Roman zeitbedingt wesentlich konservativer als beispielsweise sein Filmpendant von 1992 war. Zumindest da habe ich in Erinnerung, dass fast nur gevögelt wurde.
Gefühle sind etwas typisch menschliches und als Räuber dieser Spezies ist es eine gute Idee sich derer Habhaft zu machen - ob man die als Vampir auch selbst so empfindet steht auf einem anderen Blatt.
John Milton schrieb:
Und was sollte man dann spielen, Angie
Würdest du das jetzt bitte endlich lassen?
etwa einen Jammerlappen der selbst im Untode versagt.
Zum Jammerlappen wird er vom Spieler gemacht ... aber das sagte ich bereits.
Setesh schrieb:
noch Underworld oder Twilight
Und ich gestehe: Gerade was Twilight angeht bestehen meine Ansichten zu 100% aus Vorurteilen basierend auf dem was meine Freundin mir so erzählt und ich in Gesprächen bzw. dem Internet ergattern konnte. Eine schnulzige Teenagerlovestory mit einem recht eigenwilligen Vampirbild - gerade auch in Bezug auf Sonnenlicht. Nö, das mag ich nicht.
Und Underworld war recht Shadowrun. Das waren de facto keine wirklichen Vampire (die man aus Mythen und Legenden so kennt), sondern kranke Menschen - das war ja vom Regisseur auch bewusst so gewollt. Kranke Menschen, die zufällig dieselben Leiden und Fähigkeiten wie Vampire haben. Fand ich wiederum auch äußerst dämlich, deshalb bin ich über den ersten Teil auch nicht hinausgekommen (zumal er als Action Film in meinen Augen viel zu überladen war an Special Effects). Sollte es also wirklich bahnbrechende Entwicklungen in Underworld gegeben haben nezüglich des Vampirthemas, sind sie mir dann wohl entgangen.
Und nein, mir sind auch all die (homo-)erotischen Anspielungen und auch Ausdrücke seitens beispielsweise Anne Rice nicht entgangen (das wäre ja auch sehr verblendet, wenn dem so wäre). Das ist aber wenn ich das richtig in Erinnerung habe ihrem Faible für Männerbeziehungen geschuldet - richtigen Sex können die Vampire jedenfalls nicht haben (O-Ton Anne Rice). Und dieses Bild war lange Zeit ziemlich dominant. Sei es nun in den ganzen Vampirfilmen der 70er oder eben auch in den Entwicklungen des Genres in den 80ern und 90ern. Vampire waren von jeher eine Schreckensgestalt für den Menschen, ein Monster, dass nahezu alle Tricks drauf hatte um sich des Blutes habhaft zu werden. Ich habe im übrigen Gefühle bei Vampiren niemals explizit ausgeschlossen, nur in Bezug auf die WoD ... und das habe ich auch direkt mit meiner Interpretation der Dinge dargelegt unter dem Aspekt, dass ich mich da auch irren könnte. Ich habe ferner behauptet, dass der Vampir in der Geschichte eher ein verführendes Monster, denn ein emotionaler Everybodys Friend ist. Und ich habe gesagt, dass nicht jeder der auf Monster-Vampire steht unbedingt ein WoD Fanboy ist - eben weil die WoD auch nur alles zusammengeklau ... fügt hat. Was wollt ihr eigentlich von mir?