AW: Begeistert mich von Vampire: Requiem
Besser gesagt, Geistesstörungen haben generell regeltechnische Auswirkungen. Vereinzelt war das ja auch schon bei Maskerade so (muss man ja fairerweise sagen).
Requiem ist als Setting und System sehr viel flexibler. Die Machtverhältnisse können sich in einer Domäne stets schnell grundlegend verändern und damit das Bild der Domäne aus dem Spiel heraus immer wieder stark verändern. Dadurch dass durch die diversen Bünde stets auch Weltanschauungen die Oberhand gewinnen, kann sich immer viel verändern. Hier ist es schwer einen Vergleich mit Maskerade zu vermeiden, ich versuche das Ganze jedoch ohne Wertung zu machen. Hat sich in Maskerade der Prinz geändert (oder die Vorherrschaft eines Clans), so blieb das Gesamtgebilde der Domäne doch weitestgehend stets unberührt. Erst wenn man eine andere Sekte die Domäne übernehmen ließ, änderte sich etwas in bemerkenswertem Ausmaß. Allerdings war es in dem Setting unwahrscheinlich, dass Sabbat, Camarilla und Anarchen sich im gleichberechtigten Verhältnis eine Domäne teilten.
Wenn bei Requiem ein Fürst wechselt, so verändert sich meist dadurch auch das gesamte Herrschaftsgefüge (jedenfalls wenn damit auch ein Wechsel des herrschenden Bundes einhergeht). Mit einem neuen Fürsten ist eine neue Ideologie plötzlich dominant. Je nachdem welche Bünde nun mit dem herrschenden eine Allianz bilden, verändert das nochmal die Nuancen. Durch einen solchen Wechsel verschwinden die anderen Ideologien jedoch nicht aus der Domäne. Es geht nur weiter im Kampf um die Vorherrschaft. Aber selbst wenn der Herrschaftswechsel nur bundintern erfolgt, also sich nur der Fürst, nicht aber der dominante Bund ändert, kann sich das Gefüge dadurch immer noch stark verändern, indem der Fürst sich andere Verbündete suchen kann als dessen Vorgänger (bzw. diese schon im Vorfeld hat).
Das ist jetzt nur ein Beispiel für die Flexibilität des Settings, die sich allerdings durch das ganze Setting zieht.
Generell erachte ich Requiem auch als dreckiger, gefährlicher und tödlicher. Anhand der meisten Ansichten der Bünde auch unmenschlicher. Das Spielgefühl ist anders. So wie ich das Spiel in den letzten zwei Jahren erlebt habe, erscheinen mir die Vampire sehr viel isolierter von den Menschen. Mit sehr viel weniger Berührungspunkten.