Anschlag auf die neue Angeschlagen-Regelung

Maeschda

Kravallier
Registriert
14. April 2007
Beiträge
686
Moin!

@Skar73Fragen zum Umgang mit den Verschlimmbesserungen bzw. Verschlechterungen passen vielleicht besser in einen NEUEN Thread.
Warum eigentlich nicht?

Ich hab wie wohl die meisten hier hab auch ich sehr große Schwierigkeiten mit dem Update zur Angeschlagen-Regel. Die Auswirkungen sind massiv und gerade die "Nebenwirkungen" werden auch von Veteranen als stark spielschädigend empfunden.

Das Schlimme für mich ist, dass ich die initiale Kritik an der bisherigen Regelung sogar teilweise nachvollziehen kann.

Damit mein ich nicht das vorgeschobene Argument des "4. Zustands" für Extras. Mag sein, dass ich noch nicht genug auf dem Tisch hatte, um damit durcheinander zu kommen, aber für mich wirkt diese Kritik SEHR theoretisch.

Da hab ich ganz andere Probleme, wie die fehlende Bodenplanvisualisierung von "auf dem Boden liegend". Immer wieder tauchen Misverständnis auf, dass liegende Figuren eben keine am Boden liegenden Gegner darstellen. Gerade Anfänger bringen das häufig durcheinander, aber es schleicht sich auch bei länger Spielenden immer mal wieder störend in die Immersion ein. - Das ist etwas nervig, aber kein ernsthaftes Problem.

Der entscheidende Kritikpunkt, weswegen ich bei der Regeländerung ins Grübeln kam, war der Aktionsverlust. Denn eine Aktion zu verlieren ist in der Tat verdammt viel. Erfahrungsgemäß sind das häufig 10-25% der Gesamthandlung einer Figur in einem Kampf und deswegen werden wertvolle Bennies auf dieses Problem geworfen, die an anderer Stelle viel interessanter wären. Selbst bei maximierten Profis (Willenskraft W12 + Kampfreflexe) stehen die Chancen noch 1:3, dass Angeschlagen ein Bennie oder eine Aktion frisst.

Ich glaube den Designern auch, dass Bennies eigentlich für andere Zwecke gedacht waren und in so fern die so kritische Verknüpfung mit der Ressource mit dem Zustand ungewollt hohe Opportunitätskosten für offensive Bennieinsätze entstehen.

Aber der im letzten Jahr präsentierte "Lösungsversuch" ist halt völliger Overkill, weil er ettliche andere Elemente von SW völlig demontiert.

Ich bin auch überrascht, dass man nichts einfacheres probiert hat, um Spielerfiguren handlungsfähiger zu halten. Mann kann die Benni-Unshaken-Verknüpfung doch ganz einfach lockern, indem man andere, verfügbare Spielressourcen einbezieht:

Vorschlag 1 schrieb:
Wildcards, die den Erholungswurf ohne Steigerung schaffen, können in der gleichen Runde noch ihre Aktion ausführen, wenn sie dafür eine Erschöpfungsstufe aufnehmen. "Freikauf" mit Bennies ist daneben unverändert weiter möglich.

Fertig! Damit sind harte Konsequenzen an die sofortige Handlungsbereitschaft von Wildcards geheftet. Ein Preis, mit dem auch Trickser, Geistige Duellanten und einschlägige Machtwirker zufrieden sein sollten.

Und was ist mir Extras? - Völlig egal. Wer mehr Handlungsfähigkeit von Extras sehen möchte, nimmt einfach MEHR Extras! Keiner will Erschöpfungsstufen von Extras managen. Und für die Spezialisten, die sich keinen halben Zug merken können, wie viele Extras erholt und wie viele davon sofort handlungsfähig gewürfelt wurden:

Vorschlag 2 schrieb:
Angeschlagene Figuren werden zukünftig mit Kopf nach Norden hingelegt und bei Erholung ohne Steigerung liegend mit Kopf nach Osten gedreht. Am Anfang eines Zuges werden dann immer erstmal alle mit Kopf nach Osten liegenden Figuren aufgerichtet.

So hat man ohne großen Aufwand eine einfache Kennzeichnung, ohne durcheinander zu kommen. Aber wie gesagt, Angeschlagen hab ich bei Extras noch nie als Verwaltungsproblem erlebt. Da machen mir Waffenwechsel und Waffen mit Ladezeiten mehr Schwierigkeiten.

Ich verstehe einfach nicht, wieso die Macher das Regelwerk an so grundlegender Stelle derart mit der Brechstange bearbeiten, wenn kleinere Stellschrauben die "Probleme" ganz schnell aus der Welt schaffen können.

Was meint Ihr zu dem Thema? Habt Ihr ähnliche Workarounds gefunden und was haltet Ihr von meinem? Wäre die neue Angeschlagen-Umsetzung als Settingregel Eurer Meinung nach besser geeignet und wenn ja in was für Settings?

Vielen Dank und Grüße
 
Angeschlagen markiert man mit auf den Kopf stellen bei Trifolds oder per Markieren mit einem Token deiner Wahl, wie eine Büroklammer, Glasperle o.ä. Es gibt sogar offizielle Zustandstoken für sowas zu kaufen.
Ich hatte nie Probleme damit Angeschlagene Charaktere zu unterscheiden.
Und die alte Angeschlagen Regelung inkl halber Bewegungsweite ist in seiner Simplizität durch nix zu ersetzen. Es war und ist immer ein Problem des Bennieflusses, den viele Leute nicht kapiert haben denn durch Abwurf eines Bennie war der Zustand immer gleich weg wenn man gleich handeln wollte. Der "Spareffekt" der neuen Regelung ist illusorisch, denn die Gegner sind ja dann auch schneller wieder aktionsfähig und verletzen einen schneller. Ergo man pumpt die Bennies mehr ins Wegstecken, nicht in coole Aktionen.

Die Änderung war einfach unnötig. Und wie schon gesagt wurde sie entgegen aller Aussagen von Clint, Sean und Shane in den letzten Jahren NIE bei den Cons an ihren Tischen genutzt, laut der Aussage von SW Veteranen, die eigentlich bei jedem Con mit Ihnen spielen. Man will so ein D&D5E Feeling reinbringen, das schlichtweg unnötig war und ist.

Als Optionalregel hätte keiner was dagegen gehabt - so wurde sie zu Beginn auch verkauft. Das sie dann aber Grundregel wurde stieß halt vielen auf. Zum Glück kann man sie einfach ignorieren und die alten Versionen nutzen, als Haus- oder Settingregel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was hat das denn mit D&D5 zu tun?

Trifolds benutzen wir nicht. Bislang verwende ich, wie im Regelwerk vorgeschlagen, den Dreiklang "Stehend-Liegend-Vom Tisch". Marker streuen kam mir immer so aufwendig und umständlich für SW-Schlachten vor, aber wirklich ausprobiert hab ich es auch noch nicht. Machen wir mal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es hat insoweit damit zu tun, dass viele Spieler aus dem D&D/PAthfinder Dunstkreis kommen und da Figuren bis zum letzten Lebenspunkt voll aktionsfähig sind. Und da 5E im letzten Jahr viele neue und alte Spieler bekommen hat, will man so ein wenig "wildern", da viele Neulinge Angeschlagen in seiner Tiefe nicht kapieren.

Wie gesagt, hatten wir in den letzten 13 Jahren nie Probleme Zustände wie Angeschlagen im Spiel simpel umzusetzen,
 
Aber auch D&D kennt doch Conditions wie Grappled, Paralyzed, Petrified, Restrained, Stunned und Unconscious (z.B. Sleep-Effekte). Bei Pathfinder bin ich etwas raus, aber soweit ich weiß war's da nicht anders. Und wenigstens hat SW eine Ressource, mit dem ich mich "freikaufen" kann. Bei D&D/PF haben die Condition-Opfer einfach mal Pech gehabt.

Also ich glaube nicht, dass diese Regeländerung D&D-Fans zu Savages umkrempelt. Tatsächlich werden Systemanfänger als allerletzte was davon mitbekommen, denn die kursierenden Regelbücher enthalten ja ganz was anderes. Das einzige, was da werbend funktionieren könnte, ist der Aufschrei aus der SW-Online-Community. Der aufgewirbelte Staub zieht evtl. auch anderswo Aufmerksamkeit.
 
Es geht nicht darum sie umzukrempeln, sondern das sie es kapieren. Wie gesagt, kennen Sie es nicht dass ihre Helden beim normalen Kampf regelmäßig aussetzen. Gift, Stunned etc kommen in D&D nicht so häufig vor wie in SW Angeschlagen
 
Zurück
Oben Unten