Ich habe jetzt 4 Folgen durch und wage mal eine Interpretation der Produktion:
Für mich ist das ganze eine ästhetische Choreographie aus Bild und Musik, die mit unseren Glauben ansprechenden Symbolen und Geschehnissen angefüllt wird. Es erinnert mich ein wenig an Magnolia oder andere, mehrere Handlungsstränge verwebende Geschichten, die eine kleine Schnittmenge haben, wie zum Beispiel den Ort oder die Zeit, an dem oder in der sich die Personen treffen.
Meine Mutmaßung - ohne das Buch gelesen zu haben, was ich auf jeden Fall nochmal tun werde, alleine um zu schauen, inwieweit sich die Werke ähneln - es geht um eine Art Armageddon, Ragnarök, Wechsel des Pantheons der gegenwärtigen Götter gegen die kommende Generation. Dadurch dass die Handlung extrem gedehnt wurde, ja häufig Zeitlupen und Videokunst zum Einsatz kommen, überschaut man die Handlung nicht mehr, wird jedoch immer wieder die Dringlichkeit eines Glaubens und den Zauber der Natur gebannt. Es ist so ein wenig wie ein überlanges Musikvideo.
Da ich gerne zuhöre, lieber noch als zuzusehen, ist es für mich aus zweierlei Gründen anstrengend:
Einmal muss man dem Bild folgen, weil die Handlung eigentlich langweilig und kurz erklärt ist. Die Figuren schmücken das Stück zudem extensiv aus, sodass sich nur ein Genuss einstellt, wenn man dem Bild(-schirm) konzentriert folgt.
Zudem ist die Abmischung des Tons ähnlich wie bei Kinofilmen. Die Dialoge sind gegenüber der Musik (Geräusche gibt es bislang nicht viel) leiser. Teilweise sind die Sätze unerwartet, verwirrend und wirken dadurch genuschelt und undeutlich, was ebenfalls ziemlich viel Konzentration abverlangt.
Als Fazit würde ich sagen, ein Werk dass nicht belehrt, sondern eher den Zuschauer versucht, indem es ihn herausfordert, etwas in den Geschehnissen zu erkennen, was es gar nicht gibt - einen für unser Leben wichtigen Zusammenhang.
Es ist etwa so wie bei einer Internetrecherche, in der man nur irgendwelche Fetzen aneinander reiht und sich einen Reim auf irgendwas macht. Das geht, aber die Gefahr ist groß, sich in seinen eigenen Illusionen zu verfangen.