Aktion Abenteuer

AW: Aktion Abenteuer

Wenn ich jemandem Rollenspiel vorstellen möchte, und ich nur EINE SZENE anspiele, was für einen Eindruck davon, "wie Rollenspiel eigentlich so ist", nimmt dann dieser Mitspieler mit?

So schön ich eine Initiative finde, die mehr Leute für unser Hobby begeistern soll, so ungeeignet finde ich diesen Ansatz.
Wir hoffen natürlich mit unserer Flyerillustration Leute anzusprechen und neugierig zu machen. Neugierde ist bekanntermaßen einer der großen Schlüssel zur Eigenmotivation.

Damit diese Motivation nicht nach unserem Standbesuch im Wüstensande verrinnt, geben wir weitere Auskunft. Neben 1000 kostenlosen Cthulhu-Einsteigersets werden wir auch andere Bezugsquellen, Foren, Cons und Treffen ansprechen.
Natürlich erwarte ich bei den 10.000 Flyern keine 1:1 Trefferquote. Aber manchmal reicht es schon, dass jemand was vom Rollenspiel gehört hat, um später mal bei irgendeiner Gelegenheit auf den Zug zu springen.

Man wird den direkten Erfolg kaum messen können, aber es ist allemal besser, als die Hände in den Schoß zu legen.
 
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Wir hoffen natürlich mit unserer Flyerillustration Leute anzusprechen und neugierig zu machen. Neugierde ist bekanntermaßen einer der großen Schlüssel zur Eigenmotivation.
Nicht die Illustration, nicht die Werbung ist es, die ich hier nicht so geeignet finde, sondern es ist dieses "Rollenspiel in 20 Minuten"-Angebot, was ich für ziemlich ungeeignet halte.

Rollenspiel ist nicht vergleichbar präsentierbar wie 20 Minuten Munchkin-Mitspielen, wo man ja die Regeln mitbekommt und schon ein paar Runden spielen konnte. Nach 20 Minuten Munchkin weiß man ziemlich genau, wie das Spiel so ist, "wie es geht", was einen erwartet. - Nach 20 Minuten Rollenspiel-"Anspielen" weiß man eigentlich noch weit weniger als man sich aus einem Flyer vielleicht hätte vorstellen können.

Man wird den direkten Erfolg kaum messen können, aber es ist allemal besser, als die Hände in den Schoß zu legen.
Klar, besser als nichts ist es schon. Aber WIEVIEL besser als nichts? - Meine Meinung: nicht viel.
 
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Nicht die Illustration, nicht die Werbung ist es, die ich hier nicht so geeignet finde, sondern es ist dieses "Rollenspiel in 20 Minuten"-Angebot, was ich für ziemlich ungeeignet halte.

Rollenspiel ist nicht vergleichbar präsentierbar wie 20 Minuten Munchkin-Mitspielen, wo man ja die Regeln mitbekommt und schon ein paar Runden spielen konnte. Nach 20 Minuten Munchkin weiß man ziemlich genau, wie das Spiel so ist, "wie es geht", was einen erwartet. - Nach 20 Minuten Rollenspiel-"Anspielen" weiß man eigentlich noch weit weniger als man sich aus einem Flyer vielleicht hätte vorstellen können.

Klar, besser als nichts ist es schon. Aber WIEVIEL besser als nichts? - Meine Meinung: nicht viel.
Die RPC ist so wunderbar für diese Aktion geeignet, da es dort eine riesige Auswahl an Spielrunden für die Angeteasten gibt. Neben den vorangemeldeten Spielrunden gibt es nochmal zusätzlich 1000 m² mit 150 Tischen für freie Spielrunden.

Die Interessierten können also durchaus ihren Eindruck dort vertiefen.

In den 20 Minuten Spielzeit wird man sicher nur einen kleinen Eindruck vermitteln können, aber wir werden das Hobby natürlich so gut und stimmig wie möglich verkaufen.
 
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Ich denke 20 Minuten-Demos sind ein guter Weg - die Zeit und der Einsatz die man als Neugieriger reinstecken muss ist übersichtlich, und es dürfte einen besseren Eindruck vermitteln als ein 20minütiger Vortrag über das Wesen des Rollenspiels.
Zumindest habe ich gute Erfahrungen mit den Kurzdemos auf dem Forge-Stand auf der letzten Spiel gemacht, und IIRC hat es auch bei Nichtrollos funktioniert um einen guten Eindruck zu vermitteln.

Depennleerzeichen bleibt, ist nämlich "schon" beim Drucker. :rolleyes:
Das ist doof. Naja, wenn die Flyer nachgedruckt werden könnt ihr's ja ausbessern.
 
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Das Problem ist, das die meisten nicht mehr als 20 bis 30 Min Investieren wollen. Sicher wäre mehr Zeit besser, aber dies ist ein Mittelweg zwischen dem was der Besucher an Zeit erübrigen kann/will und man braucht um einem das RPG in Grundzügen zu erklären. Bei Interesse kann danach sicher der eine oder andere Termin gemacht werden.

Ich denke die 20Min sind deutlich besser als nichts! Denn wenn es heisst Ach, eine Stunde mindestens sind die Leute weg ohne zu testen.
 
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So schön ich eine Initiative finde, die mehr Leute für unser Hobby begeistern soll, so ungeeignet finde ich diesen Ansatz.

Ach Quark. Wir haben auf der Spielmesse vier Tagelang nur solche Demos von 15-30 Minuten gemacht. Das funktioniert wunderbar. Wenn die Leute sich gleich erst mal 4 Stunden oder länger hinsetzen sollen, dann probiert es doch keiner mehr. Nein, 20 Minuten ist da eine sehr gute Zeit. Es reicht, um einen ersten Eindruck zu hinterlassen und ggf. Interesse zu wecken.

Wenn ihr Lust habt, postet doch mal die Szene, die gespielt wird, die Charaktere usw. Vielleicht am besten im Cthulhu-Forum? Könnte ja immerhin sein, dass noch jemand eine gute Anregung hat.
 
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Es sind offizielle CoC Supporter mit von der Partie. ;)

"Vertrauen Sie mir, ich weiß, was ich tue."

Als Rollenspieler und Star Wars (alt) Fan macht mich dieser Satz immer nervös. :D

Na ja, aber für CoC ist das ja nicht weiter schwer. Die Investigators stolpern halt über irgend einen namenlosen Schrecken und müssen sich was einfallen lassen, und gerade als Char 1 katatonisch am Boden liegt, Char 2 sich seinen gebrochenen Arm hält und Char 3 mit zitternden Fingern die 12-gauge nachläd, drückst du den Spielern freundlich lächelnd die Charakterbögen und nen Flyer in die Hand und sagst: "Na ja, so ungefähr funktioniert das eben. Neugierig geworden?" Wenn sie betteln, weiterspielen zu dürfen, hast du deine Sache gut gemacht. 8)

Einen wichtigen Tipp erlaube mir aber: Laufe nicht in die Monolog-Falle. Je früher du den Ball an die Spieler weitergibst und fragst, was sie machen wollen, desto besser. Und ein Satz ist ein absolutes Tabu: "Das geht nicht."
 
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Das wäre auch für "uns" interessant, wir leiten ein monatliches Rollenspieltreffen in München seit 1999.
Speziell für Neulinge und Leute ohne feste Gruppe.

Ich werd mich mal bei euch melden, sobald ihr euren ersten Testlauf hinter euch habt.
 
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Lord Verminaard schrieb:
Ich denke, wir werden die jungen Aspiranten dann doch für eine mehrjährige Kampagne verpflichten müssen, um ihnen das ganze Potential zu zeigen
Wenn man bedenkt, daß es ja eine Menge Schüler gibt, die etwas dazu verdienen wollen, wäre das mit dem "verpflichten" sicher eine, wenn auch teure, Möglichkeit junge Leute an den Spieltisch zu bringen. Die Frage ist bloß, was sagen die Eltern dazu, wenn man ihre Sprösslinge für ein paar Stunden "Rollenspiel" in der Woche bezahlt. Dann doch lieber ein paar ältere Ein-Euro-Jober?
 
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Warum nicht gleich aus dem Wiki zitieren?
Eine bittere Kombination aus Neugier, Eile und Ignoranz. Nee, hatte es dann auch selbst entdeckt!

@20-Minuten-Konzept: Um Interesse auf dieser Art Cons zu wecken, finde ich es nicht schlecht - nein, eigentlich sogar sehr gut!!!

Sich für mehrere Srunden zu binden, obwohl man noch die X-Box 540 Grad Fahrenheit, die Wiiähhh fhtang oder die Playstation ausprobieren wollte, dass lockt nicht. Aber 20 Minuten, die haben doch viele übrig!

Und wenn es neugierig macht, dann ist doch schon viel erreicht!

Dazu das Nachfassen mit den Cthulhu-Regeln, die auch ganz gut gelungen sind, auch gut.

Ja, jetzt fehlen nur noch die Erfahrungswerte, ob es klappt! :)
 
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Moin

Ich halte das Konzept auch für tragfähig, und grade mit Computer-RPG-Spielern als potentiellen Neuspielern, die zumindest Konzepte wie Orks, Erfahrungspunkte und im weitesten Sinne eine virtuelle Figur darstellen kennen, kann man sicher was anfangen. Und wenn sie erstmal angebissen haben, kann man sie gleich zu den Spielrunden der "regulären Rollenspieler" rüberreichen.
Von daher wünsch ich den Beteiligten jetzt schonmal viel Glück. Da kommt eine Menge Arbeit auf euch zu, Messe-Spielleiten ist die Hölle :D
 
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und grade mit Computer-RPG-Spielern als potentiellen Neuspielern, die zumindest Konzepte wie Orks, Erfahrungspunkte und im weitesten Sinne eine virtuelle Figur darstellen kennen, kann man sicher was anfangen.
Das ist der nächste Punkt: Cthulhu bietet leider recht wenig Orks, keine Erfahrungspunkte, kaum coole magische Gegenstände, krasse Artillerie-Zauber, oder all die anderen Versatzstücke, die die WoW-gewohnten Fantasy-Computerspieler kennen und wo man sie "abholen" könnte.

Selbst ein extrem pulpiges Cthulhu hat zu wenig von dem, was man durchaus als DAS verbreitetste Genre im Rollenspiel bezeichnen kann: FANTASY. Die Fantasy-Rollenspiele sind Legion und nicht erst sein Herr der Ringe bei Otto Normalspielespieler "hoffähig".

Was ich mich aber frage ist, ob wirklich gerade aus dem Computer-Rollenspiel-Sektor Leute für das verstaubte, muffige Pen&Paper-Rollenspiel zu gewinnen sind, wo man mit Bleistift seine Werte verwalten muß, wo man zur Gewinnung von popeligen Zufallszahlen mit dubiosen Plastikteilen herumschmeißen muß, wo doch all das gewohnheitsgemäß für den User völlig transparent erfolgen sollte.

Ich sehe ja weit mehr Potential bei der - so mein Eindruck - inzwischen noch mehr als früher an erzählerischen Elementen interessierten Brettspieler-Gemeinde. Mit den "rollenspielartigen" Brettspielen und Brett- und Kartenspielen mit beinahe schon Rollenspiel-Charakter (z.B. Blue Moon mit einem Setting, in welchem ich auch gerne mal Rollenspiele spielen wollte) ist da mehr zu holen als mit den 24*7*365-Full-Service-Always-Online gewohnten Computerspielern. - Gerade die Notwendigkeit sich beim Pen&Paper mit anderen Leuten an einem Ort gemeinsam zum Spiel einzufinden, ist am Computer völlig unbekannt. Klar verabredet man sich zeitlich öfter mal, aber erst irgendwohin zu fahren um dort ein paar Stunden miteinander zu spielen (mit aller Terminplanung, die das erfordert), ist weit weniger im Erwartungs- und Gewohnheitsraum von Computerspielern als diese bei Brettspielern (oder Tabletop-Spielern) der Fall ist.

Ich habe auch die Erfahrung gemacht, daß es viel leichter ist Brettspieler zu Rollenspielen zu bewegen - insbesondere solchen mit Battlemap und Figuren - als Nur-Kartenspieler aus der Sammelkarten-Ecke. Da sind die Welten wohl zu verschieden.

Und was die Einführung von völligen Neulingen anbetrifft, so sind auch meine besten Erfahrungen die mit Risus gemachten. Risus ist einfach, überschaubar, kann mit normalen "Kniffel"-Würfeln gespielt werden und man kann sich seine Genres nach Belieben stricken. - Somit ist auch Fantasy als Zugpferd die leichteste Übung.

Ich finde es ja gut, DASS es diese Initiative gibt. NOCH BESSER finde ich, daß es - quasi gleich in der Nähe - die Gelegenheit gibt Rollenspiele mit mehr Zeit (richtig) auszuprobieren.

Als anreizschaffende Möglichkeit mag das mit den 20 Minuten eventuell noch angehen, aber ich würde mir davon weit weniger erhoffen, als z.B. von jeweils einstündigen in sich ABGESCHLOSSENEN Kurzszenarien, bei denen die Spieler auch den Eindruck haben können, daß sie etwas Rundes gespielt haben, nicht nur etwas angerissen, wo sie keine Vorstellung davon haben, wie es denn eigentlich nun wirklich gespielt wird. - Und was sagt man einem angehenden Rollenspieler, wie lang denn so im Normalfalle eine Spielrunde geht? - Ach, so! Spiel-SITZUNG, denn die Runde ist ja NIE aus? - Und wie lang geht eine Spielsitzung? - Oh, doch so lang? Hmm...
 
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So, der erste größere Einsatz der Aktion Abenteuer ist auf der RPC gelaufen.

Mit 10.000 Flyern im Gepäck, massig vorbereiteten Charakterbögen, Würfeln und einem zweiseitigen Anleitungszettel für die Spielleiter ging es los.

Am Eingang wurden Flyer ausgelegt und verteilt, außerdem haben wir A3-Farbkopien des Flyers in den Hallen ausgehängt. Zudem haben wir unsere nettesten Damen in die Hallen geschickt, um die Flyer an den Mann zu bringen.

Unsere Tische waren mit gelbgoldenen Pannesamttischdecken versehen, die ich hier gerne mal als Wüstensand assoziiere. Und darauf gab es auf jedem Tisch eine ägyptische Deko (Skarabäen, Pyramiden, Gotttheiten, Pharaonenmasken, etc.). Der Abstand von den etwas lauteren Computerspielständen war von vornherein großzügig gewählt worden. Da Pegasus und Blutschwerter einen Gemeinschaftsstand hatten (Blutschwerter hatte übrigens den größeren Anteil - hähä) und eine Messeatmosphäre nicht Idealbedingungen für das Rollenspiel sind, waren aber schon hohe Anforderungen an die Stimmbänder der Supporter gestellt.

Wir hatten eine ganze Menge Spielrunden. Genau quantifizieren kann ich das nicht. Einmal 5 Spielrunden gleichzeitig (ich hab auch ein paar Fotos gemacht). Und immer wieder einzelne Runden.
Es haben sich alte Hasen aus dem Rollenspielbereich eingefunden, um die Aktion kennenzulernen, wir konnten aber auch einige Computerrollenspieler oder anderes unbedarftes Publikum begrüßen.
Einige nutzten ferner die Chance eine "richtige", längere Cthulhurnde nachzuschieben.

Von den Flyerverteilern kam aber auch das Feedback, dass gerade Computerrollenspieler vermehrt kategorisch negatives Feedback gaben. ("Geh mir weg mit pen&paper.")

Insgesamt fand ich die Aktion erfolgreich, teilweise war sie sogar durch die volle Ausnutzung der Tische und Bestuhlung am Gemeinschaftsstand limitiert.
Es ist ein Anfang gemacht und mehrere Verlage haben mich darauf angesprochen, ob wir sowas nicht nochmal machen. Wobei durchaus auch Verbesserungen angeregt wurden. Ich sehe da noch Potential.

Wir haben ungefähr 3000 Flyer wieder mit nach Hause genommen. Das heißt wir können gerne bei Bedarf noch Flyer dazu rausschicken, falls jemand die Aktion auf Cons oder wo auch immer wiederholen will. Die Standnummer hatten wir allerdings bewusst mit eingedruckt. Die ist im Nachgang natürlich überflüssig.
 
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Von den Flyerverteilern kam aber auch das Feedback, dass gerade Computerrollenspieler vermehrt kategorisch negatives Feedback gaben. ("Geh mir weg mit pen&paper.")

Das scheint mir die zentrale Erkenntnis zu sein. Gibt es diese Aussage auch detaillierter?
Gründe für die grundsätzliche Ablehnung?

Tschau
 
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