AW: A Requiem for Rome
Hallo zusammen!
Ich habe eine Frage und biete Wissen! ;-)
Ich bin gerade damit beschäftigt eine RfR-Chronik zu konzipieren, da es im April endlich mit einer eigens gegründeten RfR-Runde losgeht. Erstmal vorweg: Respekt dafür, dass Requiem doch noch so schwungvoll die Kurve bekommen hat, ich hatte das - auf deutschem Grund und Boden - bereits zu den Akten gelegt. Und nu reagieren Spieler aus meiner Umgebung begeistert vom Setting und Probespielen.
Wie dem auch sei... Vieles, was ich mir an Hintergrund zusammengestellt habe fußt bereits auf römischen Säulen. Das läuft also. Das ist vor allem den umfangreichen Beschreibungen und Stimmungstexten aus RfR und Fall of the Camarilla zu verdanken, während man den Rest mittels Wikipedia oder einschlägiger Literatur recherchieren kann.
Ich habe mir dann aber doch ein paar Fragen gestellt, wie eine konkrete Chronik in der Stadt Rom aussehen könnte.
Und ich stieß auf zentrale Fragen wie:
- Wie groß ist Rom überhaupt?
- Wie viele Menschen leben in Rom?
- Wie viele Vampire leben in Rom?
- Hat die „Legio Mortuum“ wirklich Legionsstärke? Wohl eher nicht, oder?
Also hab ich mich mal aus den unerschöpflichen römischen Quellen bedient (dem bürokratischen Beamtenapparat und den früheren Volkszählungen sei dank) und folgende Aufzählung erstellt:
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Das römische Reich im 4. Jahrhundert
- 55 Millionen Menschen leben verteilt im gesamten Reich. (100 Jahre früher waren es noch 65 Millionen, aber die Kriege und Krisen forderten ihren Tribut...)
- In Rom selbst leben 1,3 Millionen Römer, hinzukommen rund 125000 Sklaven.
Im gesamten römischen Reich gibt es 260.000 Sklaven. Das bedeutet das knapp die Hälfte direkt in Rom lebt.
- In Rom gibt es zwischen 500 und 600 Senatoren
- 500.000 Mann stehen ständig unter Waffen.
5.500 Mann bildeten jeweils eine römische Legion und einen unabhängigen und autonomen Kampfverband. Jede Legion wurde von einem etwa genauso starken Tross begleitet. Der gesamte Verband brachte es auf über 10.000 Mann. Im 4. Jahrhundert gab es zeitgleich über 40 Legionen, oftmals in Armeen zusammengefasst.
(Kaiser Julian fiel im 4. Jahrhundert mit einer 65.000 Mann starken Armee (6 Legionen) in Persien ein.)
Zusätzlich kamen rund 30.000 Ritter, rund 50.000 Mann Stadtgarde, sowie jeweils 5000 bis 6000 Prätorianer, welche die Leibgarde des Imperators stellten (sowohl in West, als auch in Ostrom).
Neben den regulären Truppen konnten durch Söldner und Reservisten noch einmal doppelt so viele Truppen mobilisiert werden, sollte es erforderlich sein.
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Zwischenbemerkung des Verfassers: Soweit zu den verbrieften Fakten. Aber ab jetzt wird es schwammig. Ich habe eine komplette Auflistung der Vampire Roms vorgenommen, basierend auf nicht vorhandenen exakten Angaben.
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Die Vampire Roms
Noch nie in der Geschichte gab es eine ähnliche Konzentration von Kindern der Nacht an einem Ort.
In Rom halten sich im Vierten Jahrhundert zwischen 500 und 700 Kinder der Nacht auf.
(Anmerkung: In Fall of the Camarilla heisst es, dass es natürlich auch in Konstantinopel Vampire gibt und diese dort auch unter der Camarilla organisiert sind. Sind die geschätzten Zahlen also nur für Rom gültig, oder für das ganze Reich? Ich bin mir da noch nicht ganz schlüssig... Ideen? )
Der Senex umfasst ungefähr 30 Mitglieder, davon rund 80% aus den Reihen der Julier.
Die Auguri umfassen rund 50 Mitglieder, größtenteils vom Clan der Mekhet und Daeva.
Die Legio Mortuum bringt es auf exakt 70 Mitglieder, darunter bilden 50 den eigentlichen Kampfverband, 10 sind mit der Polizeiarbeit (Julier und Mekhet) betraut und 10 Weitere mit der Verwaltung, Organisation und Führung der Legion (Julier, Gangrel, Nosferatu).
Die Anzahl der Peregrinae Collegiae schwankt bisweilen stark zwischen 300 und 500 Kindern der Nacht. Zu den Peregrinern werden auch die rund 20 überzeugten Lanceaner gerechnet.
Clanstärken
Die Julier kommen auf ungefähr 25 Mitglieder, es ist jedoch zu beachten dass die sterblichen Julier rund 80 weitere Familienangehörige stellen, aus denen sich der kleine Clan ebenso rekrutiert wie aus anderen Patrizierfamilien Roms.
Die Julier sind als Clan organisiert.
Die Daeva stellen die mit Abstand größte Gruppe der Vampire Roms. Knapp ein Drittel aller römischen Vampire zählt zu ihnen. (rund 160-200 Vampire unterstreichen die Dekadenz und die Kultur des spätantiken Roms...)
Die Daeva sind als Clan organisiert.
Die Gangrel bilden ein knappes Viertel aller römischen Vampire. (Rund 120-140 Vampire) Zum Großteil dienen sie in der Legio Mortuum oder mischen sich unter die Peregriner. Die Gangrel sind als Clan organisiert.
Die Mekhet lassen sich schwer abzählen, dürften aber neben den Nosferatu eher zu den kleineren Clans gehören. Sie kommen auf ungefähr 30 Mitglieder. Im Gegensatz zu den Nosferatu sind die Mekhet als Clan organisiert.
Die Nosferatu leben eher im Hintergrund und meiden zum Großteil das bunte und dekadente Treiben der Metropole. Ungefähr 10 - 15 Mitglieder dürfte es in ganz Rom geben. Die Nosferatu sind darüberhinaus der einzige Clan, welcher sich nicht zusammengerauft hat, sondern ein Einzelgängerdasein pflegt. (Zumindest glaubt man, dass es so sei. Andererseits gibt es nachweislich Nosferatu in der Legio Mortuum (War Crow). Sind die Nosferatu „Ausnahmen“ oder gibt es mehr? Und würde es sie vielleicht noch tragischer wirken lassen, wenn es nur wenige in jeder Stadt gäbe?)
Die Zahl von 500 bis 700 Kindern der Nacht wird durch entsprechende „Besuche“ von fremden Vampiren erreicht. Insbesondere in den Sommermonaten fliehen Vampire aus ganz Italien (und teilweise kommen sie noch von weiter her) in die geräumigen Katakomben von Necropolis. Diese müssen sich zudem ihre „Nahrung“ selbst mitbringen und den Senex entsprechend mit „Nahrung“ bezahlen.
Im Winter halten sich rund 300 bis 350 Kinder der Nacht in Roms Unterwelt auf.
Der einzige Grund, dass Vampire in so großer Zahl in einer Stadt mit „nur“ 1,3 Millionen Einwohnern leben können, obwohl in modernen Millionenmetropolen die Vampire an vier Händen abzuzählen sind, ist:
Die Sklaverei!
Die Familie der Julier verfügt allein über rund 1500 Sklaven, von denen die Hälfte allein als Nahrungsquelle dient. In der „High-Society“ Roms gibt es so manche „Leiche“ im Keller, sprich: untotes Familienmitglied, welches oftmals sogar von der eigenen Familie durchgefüttert wird. Eine Maskerade wird nur von den Daeva, den Mekhet (und aus naheliegenden Gründen) von den Nosferatu befürwortet. Die Julier können sich halbwegs frei bewegen und die oftmals als Prätorianer auflaufenden Gangrel in der Legio Mortuum unterscheiden sich nicht wirklich von den gefürchteten Elitesoldaten des Imperators.
Ein direktes Edikt der Maskerade gibt es im Rom des 4. Jahrhunderts jedoch nicht.
(Auch wenn niemand so blöd ist und seine Machtposition durch ein Outing als Untoter aufs Spiel setzt)...
Die Julier und Gangrel bleiben im Hintergrund und laufen nicht blutsaugend und grölend durch die Straßen... Aber sie geben sich auch nicht die übertriebene Mühe ihre Spuren zu verwischen, wie dies in moderneren Nächten der Fall ist.
Notfalls ist schnell ein Zeuge aus der Welt geschafft- und überhaupt: Die Menschen im alten Rom haben eine deutlich geringere Lebenserwartung als in heutiger Zeit. Der gemeine Bürger wird etwa Mitte 40. (Übrigens: Ein römischer Kaiser regierte übrigens im Schnitt 6 Jahre. In 90% der Fälle ist er nicht an Altersschwäche gestorben. Der tödlichste Job im Alten Rom ist nachweislich der des Kaisers.) Demnach ist so ein „Maskeradebruch“ nach wenigen Jahren völlig vergessen.
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Tja, soweit mal meine teilweise sehr freie Interpretation der Zahlenverhältnisse.
Es wirkt einfach (beim Lesen) so, als würde es sich um viele, sehr viele Vampire in Rom handeln. Seid ihr der gleichen Meinung? Oder sind es vielleicht sogar noch zu wenige?
Denn wenn man „Legio“ hört, dann denkt man an rund 5000 Kämpfer. Das sollen alles Vampire sein??? Doch eher nicht, oder? Ist das vielleicht ne Ehrenbezeichnung?
Ich bin gespannt auf eure Meinungen. ;-)