[9.5.2008] Und was erwartet uns Morgen?

AW: [9.5.2008] Und was erwartet uns Morgen?

Rothschild ist also nicht da, Trapper kommt nicht.. auch recht. Sie hätte ohnehin höchstens letzteren mal kurz gebraucht, aber das lässt sich auch auf morgen verschieben. Ist ja nicht so dass es wichtig wäre. Sie haben also das Ritual, gut.. Noir hat es, noch besser. Und Enio hat aus Ziege tatsächlich was rausgebracht, das brauchbar ist, es geschehen noch Zeichen und Wunder. Meyye ist gar nicht beleidigt, dass sie bei dem Verhör nicht dabei war, so gut kennt sie sich selbst, dass Ziege vermutlich nicht mehr viel hätte sagen können wenn sie erstmal mit ihm fertig gewesen wäre. Also Mitternacht.. und noch sowas krankes wie mit der Haut unter dem Dom? Das findet sie ja doch beunruhigend. "Seid ihr sicher, dass dieses Ding unterm Schrottplatz nix zu bedeuten hat? Dass da nix drin is, was das Ritual stört und was nichmal die alte Lasombra kennt, weil es erst nach ihr entstanden is? Wir sollten ihr das vorher sagen."

Nein, Meyye versteht nicht viel von dem Hokuspokus, wenn auch mehr als der Durchschnitt, durch ihre jahrelange Freundschaft mit Viktor und dem ganzen Mist den sie schon erlebt hat. Nur hin und wieder, wenn ihr etwas wirklich wichtig ist, schafft sie es, sowas wie gesunden Blutsaugerverstand anzuwerfen, und der, gepaart mit ihrer latenten Paranoia, hat wahrscheinlich mehr zu ihrer Überlebensfähigkeit beigetraten als ihre Seelenstärke. Die ihr schon mehr als einmal den Arsch gerettet hat. Letztere wird aber morgen abend wohl wieder sehr brauchbar sein, wenn Tremere 1.1 recht hat. Wenn Zach das Ritual stören will, wird er also die Kunstakademie angreifen.. daher ist für Meyye auch klar, wo sie morgen abend bis Mitternacht sein wird. "Ich werd da sein." sagt sie lapidar. Auch wenn sie Zacharii wirklich, wirklich gern selbst den endgültigen Garaus gemacht hätte. Soll doch Enio sich mit Tzimmie-Blut bekleckern und den dollen Sieger mimen.
 
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Caitlin hielt sich knapp. Das kam Enio sehr entgegen. Zuviel Detaills des Rituals beziehungsweise ihrer Vorgehensweise zu verraten wäre unter Umständen fatal. Es gab immer noch die Möglichkeit, daß der Feind erneut in ihre Köpfe eindringen würde und dem einen oder anderen Informationen entlocken konnte, die für die Betroffenen eklatante Folgen haben könnte. Da mußte man nicht auch noch unbedingt mit Informationen um sich herum schmeißen. Sicher hätte man das auch über die Kenntnisse über den unterirdischen Fleischpalast des Koldunen sagen können aber Enio hatte diesbezüglich völlig andere Intensionen und war sich sicher, daß es absolut richtig war diese Tatsache weiterzugeben. Nunja... falls man das Tatsachen nennen konnte. Immerhin waren es ja Informationen von Ziege und der war immer ein Unsicherheitsfaktor.

Sehr gut fand Enio, daß bisher niemand über die Detaills zur Ausführung des Rituals nachgehackt hatte. So mußte er bislang niemand erklären, daß er ein Opfer zur Verfügung stellen mußte und bereits einen „Freiwilligen“ gefunden hatte. Miguel würde niemand vermissen. Es war genug, daß der Brujah sein Gewissen damit belasten mußte. Das brauchte niemand mit ihm zu teilen. So wenig Miguel Enio auch bedeutete... er war einmal ein Mensch gewesen und hatte vielleicht noch eine Chance verdient. Aber es war einfach so naheliegend den Spanier als Kanonenfutter für Zacharii zu benutzen. Enio würde damit klarkommen. Für ein höheres Ziel! Oder wie genau hieß nochmal die Formulierung, die fast jede schreckliche Schandtat rechtfertigte?

Meyye dachte mit? War eigentlich zu erwarten. Sie kam zwar oft laut Enios Interpretationen auf den völlig falschen Trichter aber sie dachte eigentlich meistens mit. „Die Antwort ist einfach. Wir wissen es nicht! Aber nix zu bedeuten hat ja auch niemand gesagt, sonst müßten wir es auch nicht zerstören. An dieser Stelle war die Entscheidung einfach naheliegend. Ziege hat, unter den Umständen in denen er gesteckt hat, realtiv glaubwürdig und überdeutlich darauf hingewisen, daß es unser sicherer Tod wäre dort runter zu gehen solange Zacharii noch ein Fitzelchen Macht hat, denn dort unten ist sie um ein Vielfaches Gebündelt und nicht mehr einzuschätzen. Wenn wir aber den Unhold vernichtet haben, können wir hinterher sicherlich da runter gehen ohne sofort unseren Verstand zu verlieren oder die Haut inklusive Innereien abgeschält zu bekommen.“ Eine kurze Pause entstand und es kam was kommen mußte... ein eniotypischer Kommentar der Gangrel gegenüber. Aber wie so oft völlig ernst und ohne Bissigkeit vorgetragen. „Aber es soll ja nicht nachher heißen, daß wir Freiwillige ausbremsen wollen. Also falls du unbedingt da runter willst und das noch bevor Zacharii abgekackt hat... können wir da nochmal drüber reden. Könnt mir vorstellen, daß Lurker dir sogar den Weg dahin zeigt.“ Spätestens jetzt dürfte Meyye vielleicht klar sein, daß zumindest Enio fest davon überzeugt war, daß es tatsächlich der beste Weg in die endgültige Vernichtung war, dort hinunter zu gehen und herumzustöbern bevor das Ritual erfolgreich vollendet war. Es gab soviel Kainskinder derzeit in der Stadt, daß er sich sicher war auch ohne Meyye die folgende Nacht erfolgreich zu überstehen. Wer wußte schon welche Wendungen die Ereignisse um den alten Koldunen noch nehmen würden. Am Ende war Enio dem Unhold vielleicht sogar noch dankbar, daß er ihn von einer Last befreit hatte.
 
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Meyye hat schonmal ein Ritual zur Vernichtung Zachariis miterlebt, und damals hat sogar ein Ventrue-Ahn über die Klinge springen müssen. Gut, sie war nicht dabei und wusste auch nicht viel über die notwendigen 'Paraphernalia', und das war auch besser so. Was sie nicht weiß, macht sie nicht heiss. Und gerade deswegen, weil sie ebenso wie Enio das höhere Ziel verfolgen müsste und nicht zwischen die anwesende Kainitenschaft und den unschuldigen Miguel springen würde, um dieses Ritual zu verhindern, ist es besser wenn sie es nicht weiß.. mit ihm würde sie zumindest sogar ein Gesicht verbinden, ein Schicksal.

Doch dank des Segens der Unwissenheit ist der jetzt neu entdeckte Raum voller Zachariität ihre größte Sorge. Und Enio hat natürlich auch keine Ahnung, ob das was zu bedeuten hat, typisch. Es stimmt allerdings auch, dass ihnen die Zeit davonrennt.. heute noch eine Kellererkundung durchzuziehen, können sie vergessen. Mal abgesehen davon, dass Enio einen guten Punkt anspricht.. es ist ein Ort von Zachariis Macht. Sie braucht sich nur an den Südfriedhof erinnern oder daran, wie sich die von ihm erbauten Gebäude in seiner Traumwelt darstellten. Unangreifbar, übermächtig, tödlich für jeden der sich ihnen genähert hat. Sie ist da also völlig seiner Meinung, aber für den billigen Versuch, sie mal wieder als vollkommen verblödet und/oder vergesslich hinzustellen hat sie dennoch nur ein verächtliches Lächeln übrig und die Anmerkung: "Was denn, und niemand kann in die verschlafene Kaserne gehn, ein paar Granaten klauen und die einem Hund anhängen den wir da runterschicken oder sowas in der Art?" Mann Enio, denk doch mal mit!
 
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Enio war hin und her gerissen zwischen dem Drang ein vernünftiges und zivilisiertes Gespräch mit allen Anwesenden zu führen und Meyye einen blöden Kommentar an den Kopf zu knallen. Letzteres war sicherlich dem Gesprächsverlauf nicht sonderlich zuträglich. Eigentlich wollte er ihr erwiedern, daß er doch im Prinzip gerade ihrer Idee freie Bahn gegeben hatte und zwar nicht sinngemäß aber zumindest prinzipiell ihren Vorschlag doch schon für gut geheißen hatte. Ja doch… Meyye als Hund verwandelt mit einer Handgranate um den Hals gebunden in Zachariis Tempel zu schicken, war eine Idee mit der sich der Brujah-Ahn durchaus anfreunden könnte. Da wäre die Nacht schon gerettet auch wenn ansonsten alles andere schief gehen sollte. Aber nein… die Gangrel hatte das sicherlich anders gemeint. Demnach behielt Enio seine Klugscheißerkommentare bei sich und zuckte wie so oft nichtssagend mit der Schulter. „Keine Ahnung ob das funktioniert. Kann man einen Hund soweit konditionieren, daß er das fertig bringt? Auch mit einem Aufzug zu fahren und an der richtigen Stelle aussteigen?“ Die Frage war ja sogar richtig ernst vorgetragen. Enio mußte seine Selbsbeherrschung und Zurückhaltung selber loben. Letztendlich war Enio der Möglichkeit das Ritual durchzuführen und gleichzeitig den Zachknotenpunkt zu vernichten sicher nicht abgeneigt. Aber um Letzters würde sich jemand anderer kümmern müssen. Enio kannte seine Aufgabe Morgen und er wußte, daß er sicherlich keine Zeit mehr haben würde um bis Mitternacht noch viel anderes zu erledigen.

„Also falls jemand einen guten Plan hat das Ding da unten wegzumachen während wir das Ritual durchziehen… bin ich der letzte, der dagegen ist aber wie schwierig das sein wird… könnt ihr euch alle denken. Viel entbehren können wir jedenfalls nicht, da ich ebenfalls wie die Regentin glaube, daß morgen Nacht noch das eine oder andere Grobzeugs aufmarschieren wird und uns das Leben schwer machen möchte. Das Ritual hat nach wie vor oberste Priorität.“

Es stellte auser Meyye offenbar niemand Fragen zu der geplanten Vorgehensweise. Na es gab ja auch noch andere Dinge weswegen Enio die anwesenden Kainskinder hergerufen hatte. „Also… nochmal zusammenfassen… Gräfin vernichtet, Max in Gewahrsam und wird so bald wie möglich vernichtet“, ein kurzer Seitenblick zu Caitlin. Max Reser war tatsächlich zu einem kleinen Streitpunk zwischen Enio und ihr geworden. Der Kriegsherr hätte nicht gedacht, daß der Verräter so wichtig für die Regentin war. Letztendlich hatte sie zu Enios gewünschter Vorgehensweise eingewilligt aber nicht ohne Gegenleistung. Enio war zwar froh, daß sie sich geeinigt hatten aber er war sich auch im Klaren darüber, daß er ihr etwas schuldete. Ob es einzulösen war blieb anzuwarten.

„… Ziege ist ebenso Dingfest, was man bei ihm so dingfest nennen kann. Das Ritual wird morgen durchgeführt, eine Rückendeckung zum Schutz der Akademie wird aufgestellt… und morgen Nacht um die Zeit sitzen wir schon bei Keksen und ner heißen Schokolade vorm Kamin. So könnte man meinen!“ Der Sheriff sah kurz noch einmal in die Runde. Es war weniger wegen der Dramatik - auf so etwas legte Enio sicherlich keinen Wert – aber er wollte einfach noch einmal in die Gesichter seiner Gäste sehen bevor er ihnen die Nacht vollends versaute.

„Das das auf keinen Fall so sein wird, auch wenn wir erfolgreich sind, kann ich euch versprechen. Und warum das so ist werde ich euch ebenso mitteilen. Aber vorerst nochmal die Frag: hat irgendjemand bis dahin noch Fragen, wichtige Informationen oder andere Anmerkungen?“ Enio wollte die wichtigen Dinge einfach erst abgeschlossen haben, bevor er mit dem politischen Scheiß herausrückte, der auf sie zukommen würde, wenn sie das Thema Zacharii überstanden hatten.
 
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Wenn man im Körper eines Monstrums steckte, dann musste man wohl ein Monstrum sein. Wenn man im Körper eines rotznäsigen Teenagers steckte, dann war wohl verdammt bis in alle Ewigkeit die Welt mit seiner nicht endenden wollenden Pubertät, samt ausgeprägter Trotzphase und dagegen Mentalität, zu nerven. Anders war es wohl nicht zu erklären, dass ausgerechnet Madame vom Clan Zähne und Klauen hier wieder den Rebellen heraus hängen lassen musste. Ebenso ein typisches Teenager Verhalten, dass sie dann bei der Aufforderung zu "zeigen" dann mit unausgegorenem Unsinn daher kam. Das passierte halt, wenn man sich nicht richtig informierte und einfach mal drauf los salbaderte. Hunde und Handgranaten also. Bei der Erwähnung dass der Nosferatu Meyye auf dem Weg hinab in Zachariis Tempel sicherlich behilflich sein würde, straffte er sich ganz leicht. Was für ein verlockender Gedanke mit ihr dort hinab zusteigen. Davon dass er Meyye auch den Rückweg zeigen sollte, hatte der Italiener schließlich nichts gesagt. Würde er sich nicht fühlen ein Haufen alter, nasser Socken, hätte er sicherlich schmierig in sich hinein gegrinst.

Fragen würde er in diesem Rahmen nicht stellen, denn manche Frage hatte es an sich, dass man sie nur einmal so richtig stellen konnte und Enio würde anders antworten, wenn so viele Ohren lauschten. Wenn der Blick des Turiners also auf Lurkers Gestalt fiel, würde er nur ein sachtes Kopfschütteln von dem Verborgenem ernten. Es war in Lurker Interesse, dass dies hier schnell vorüber ging. Er hatte noch einige Pläne für den heutigen Abend und er spürte, dass es ihn noch Mühe kosten würde. Daher hielt er mit seinen Kräften aus und blieb im Sparmodus für dieses Treffen.
 
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Keine Fragen? Keine Antworten? Auch gut.
Enio war klar, daß er nachher nochmal konkret klären mußte wie das mit der Bewachung beziehungsweise dem Beschüzten der Akademie ablaufen sollte und wer sich genau um was kümmerte. Natürlich würde Enio für die Sache auch Malik einspannen aber er wollte dem Malkavianer nicht so ein faules Ei ins Nest legen und ihm sagen, daß Meyye und am besten noch Jenny Färber ihm unterstellt waren. Die Sache mußte etwas diplomatischer geklärt werden. Ob die Archonten auch so schlau sein werden oder ob sie es mit den üblichen Camarilla-Vorgehen versuchen werden? Tippen würde Enio auf jeden Fall auf Letzteres.

„Also gut. Vorneweg... ich bin von einer recht einflußreichen Stelle eindringlich gewarnt worden das was ich euch jetzt sage gefälligst für mich zu behalten und ja niemand weiterzuerzählen. Das ich hier stehe und es trotzdem mache dürfte deutlich machen, daß mir das scheißegal ist. Auch wenn mir dabei klar ist, daß jeder von euch mir damit voll ans Bein pissen kann. Optimalerweise kommt das aber nie auf die Waagschale und wenn doch... wärs am besten ihr erinnert euch an dieses Gespräch als wenn wir es bereits Gestern Nacht geführt hätten, dann hab zumindest ich eine einfach und plausible Erklärung für die Justikarin der Toreador parat.“ Enio hatte den Braten zwar noch nicht angeschnitten aber er hatte ihn bereits in den Raum getragen und jeder durfte schon den leckeren Duft einatmen und hatte sich den Mund schon wässrig gemacht.

„Wie ich durch ein Schreiben an Lady Noir erfahren habe, hat die Camarilla sich entschieden uns zwei Archonten auf den Hals zu hetzen. Einer von den Toreador – ein gewisser Monsignore Galante – und ne Ventruebraut namens Sybbile d`Auvergne. Der Toreador soll komissarisch auf Befehl von Madame Guil als Prinz von Finstertal eingesetzt werden und uns vor der Nase rumtanzen. Was das ganze soll weiß ich auch nicht aber etwas offensichtliches drängt sich einem förmlich auf. Die Toreador wollen eben die Stadt weiterhin in den Händen ihres Clans wissen, da ja immer noch keiner so genau weiß was aus Buchet geworden ist.“ Enio sah zu dem Primogen der Ventrue. Der Brujah-Ahn hatte keine Skrupel vor ihm, Helena oder der Harpyie so offen zu sprechen. Clan war Clan aber in Finstertal herrschten nunmal in manchen Dingen andere Regeln und Enio hoffte nunmal inständig, daß für Alexander das Wohlergehen der Stadt über dem ganze Clansmist stehen würde und er sich den Finstertalern mehr verbunden fühlte als irgendeinem Ventruschwanzlutscher von auserhalb. Ein Risiko ging er damit natürlich trotzdem ein... und zwar ein erhebliches.

„Vielleicht erzählt uns Alexander Stahl nachher dazu seine Geschichte und was es mit Romero und dessen offensichtliches Überleben auf sich hat. Jedenfalls wurde die Ventrue-Archontin mitgeschickt um die Hintergründe der vielen Vernichtungen ihrer Clanszugehörigen zu untersuchen und aufzudecken. Was das bringen soll... naja... soll sie hier ruhig recherchieren. Mir egal! Wir haben hier im Grunde nichts zu verbergen aber hier sind natürlich Dinge passiert, die manche Leute von auserhalb kaum verstehen werden. Dabei sind solche Dinge wie unsere Allianz mit Yvonne X und den Garou noch das Kleinste und ist im Prinzip erklärbar. Es gibt aber andere Geschehnisse. Ich glaube jeder von euch kann sich vorstellen was die Camarillaoberen mit Noir machen werden, wenn sie herausfinden was sie ist und von welchen Mächten sie beeinflusst wird. Ich war zwar maßgeblich daran beteiligt, daß sie nicht mehr unsere Senschall ist aber sie hat mir bis jetzt keinen Grund gegeben anzunehmen, daß sie unser Feind ist und deshalb habe ich absolut keine Lust sie denen zum Fraß vorzuwerfen.“ Eigentlich war das ja eine fette Lüge. Wenn es spitz auf Knopf kommen würde und ein Kopf rollen mußte, dann war es vermutlich Noirs Kopf der als erster dran glauben mußte und Enio würde sich nur mäßig ins Zeug legen das zu verhindern... sofern er dabei selbst ein Risiko einging. Soviel zum Plan zumindest! Leider hatten in letzter Zeit des öfteren moralische Bedenken Enios beliebteste Vorgehensweise über Bord geworfen.

„Eine andere Frage, die wir uns natürlich stellen müssen ist: Wollen wir denn überhaupt so einen tollen Hecht wie Galante in Finstertal als Prinz akzeptieren? Wenn nicht... welche Alternativen haben wir?“ Die Frage war natürlich als Aufruf zur Meuterei zu interpretieren. Ob es der Kreigherr genauso gemeint hatte? „Unnötig zu erwähnen, daß wir gerade über etwa reden, das völlig irrelevant sein wird, wenn wir morgen Nacht nicht Zacharii endgültig besiegt haben. Wenn nicht... dann werden die lieben Archonten jedenfalls gleich gebührend von té Zloduch und seinen Schergen empfangen werden und ihre Begrüßung wir zumindest für sie etwas unerwartet und unerfreulich ausfallen.“ Das war sicherlich kein Trost!
 
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Caitlins Miene war undurchdringlich. Sie vollbrachte das Meisterstück selbst der starren Anna ebenbürtig zu sein und sich nichts, aber auch gar nichts anmerken zu lassen. Niemand würde erkennen, dasss nichts von dem, was Enio eben erzählte, eine bereits bekannte Information für sie war. Vielleicht könnten es sich einige denken, aber wissen würde es niemand. Es lag ihr viel daran, dass das Wissen um die Existenz der Briefe ein Geheimniss zwischen Enio und ihr selbst blieb. Das würde ihnen den Kopf retten, denn gegen die Befehle der Camarillaführung zu verstoßen war in der Regel tötlich. Dch Enio hatte ein Schlupfloch gefunden und sein Plan war gut. Sollten sie der Hybridin die Schuld an der voreiligen Verbreitung des Wissens geben, Enio und sie waren damit aus dem Schneider. Natürlich sah Caitlin interessiert zu Alexander, ob er auf Enios Bitte, zu erzählen, gleich eingehen würde. Aber auf die Frage, ob sie selbst Galante unterstützen würde, reagierte sie vorerst nicht. Stattdessen behielt sie an dieser Stelle ganz genau die Mienen der Anwesenden im Auge. Wer würde mit ihnen kämpfen und wer war zu Camarillatreu?
 
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Nun, wäre Buchet da gewesen, hätte der in Helenas Gesicht lesen können, wie in einem Buch, aber so war keiner lange genug mit ihr vertraut. So blieb ihr Gesichtsausdruck neutral.

"Dann haben die sich aber nicht lange Zeit gelassen." Daß sie Genieveve als Unterstützung in die Stadt bekommen hatte, erwähnte sie hier nicht. "Mal sehen, mit was für Informationen die hier einfliegen und wieviel davon der Wirklichkeit entsprungen ist."

Ja, sie kannte diese Sachen genau und würde genau wissen, was da von ihr gekommen war, was da anderes kam, würde man wohl feststellen müssen, wer den Quatsch verzapft hatte.
 
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Enios Nachfrage, auch wenn sie überraschend ernsthaftig daherkommt, bekommt von ihr nur ein Beinahe-Augenverdrehen. Aber eben nur beinahe, wegen ernsthaftig. "Kann man." antwortet sie darauf nur trocken. Wie schwer kann es denn sein, einem Hund.. natürlich keine Granaten, aber sowas wie Packtaschen voller C4 mit einem Zeitzünder umzuschnallen, ihn in einen Aufzug zu bugsieren, ihn runterfahren zu lassen (mehr als ein krankes Fleischkellergewölbe wird es da ja nicht geben, oder? "Willkommen in Zacharii-Mart.. im ersten Untergeschoss finden Sie die grotesken Kampfghule, im zweiten die verformten Liturgiegeräte für den Messias aus dem Umbra, im dritten wiederkehrende hässliche Unsterbliche für den Hausgebrauch sowie Riesenspinnen und draussen im Flugzeughangar halten wir noch Riesengottesanbeterinnen für die Stadtzerstörung ihrer Wahl bereit.") und dann zu warten bis es Bumm macht?

Eine andere Schwierigkeit fällt ihr dabei höchstens ein.. denn sie sollte morgen abend eigentlich so schnell es geht bei der Kunstakademie sein. Hm, vielleicht lässt sie ja ein anderer Gangrel rekrutieren.. Steven oder Toni. Darüber kann sie später noch nachdenken. Kriegsherrchen hat ja schon wieder weiteres wichtiges Palaver. Er zählt erstmal die Haben-Seite auf, was bedeutet, das dicke Soll kommt nachher und stellt alles in den Schatten, sogar das was ihr schon bekannt ist. Dass nach dem Ritual noch lange nicht alles eitel Sonnenschein ist (falsche Redewendung für Vampire..), ist ihr klar, und denkt dabei an die Spiralentänzer.. Enio hat aber noch was anderes in Petto.

Sie hört sogar zu. Auch wenn ihre Miene immer weniger Verständnis zeigt bei dem was dann kommt. Oh nein, das kann aber nicht ihr ernst sein.. sie haben noch echte Probleme im Haus und Enio macht sich Sorgen über irgendwelchen Politikscheiss? Archonten der Camarilla, ja, pfff... wäre jetzt doch wirklich schön, irgendwie, wenn sie Zacharii um einen kleinen Aufschub bitten könnten, damit er und seine Horde noch da sind wenn diese Bonzen hier auftauchen. Aber auch wenn nicht, was soll's? Ob jetzt Enio Obermotz bleibt oder irgendeine andere Kanaille.. das hat nun wirklich nichts zu sagen. Naja, für sie... für die Versammelten muss das ja irgendwie wichtig sein. Und wenn sie so zuhört, kommt sie nicht umhin, dass sich da doch noch ein paar Gedanken zu Enios Rede in den Kopf schleichen. Die Garou und Lady Noir.. wenn diese Archontennulpen meinen gegen die was tun zu müssen wird sie auf jeden Fall was gegen die tun. Vielleicht sollte sie doch nicht jetzt und sofort verkünden, dass Enio mit dem Kleinkram aufhören und zum Thema zurückkehren soll...
 
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Bezeichnend, dass alle unheilbringenden Wesen der Nacht bei der Aussicht die der Italiener nun präsentierte plötzlich alle ein reges Interesse an ihren Fußspitzen entwickelten und alle anfingen zu Boden zu blicken, oder sonst wo hin. Noch nicht einmal hier und jetzt, wo man eigentlich Meilenweit entfernt war von etwas wie einem offiziellem Primogenstreffen, wollte jemand etwas rechtes dazu sagen. Sicher, wenn keiner mitschrieb, dann waren alle Anwesenden sicher total revolutionär eingestellt, kein bisschen Konservativ und überhaupt nur der eigene Herr. Die Camarilla war bestenfalls eine weit entfernte Aufsichtsbehörde, der man grinsend irgendwelche Dinge unterschob, nur damit der oberflächliche Schein gewahrt blieb. Ein wenig wie eine gute Steuererklärung. Ja, hier, Hausaufgaben gemacht, bitte, danke. Alles vorzeige Rebellen ansonsten hier, die gewöhnlich immer generös auf alle Traditionen und Regeln der großen Sekte verzichteten. Man war ja modern.

Aber kaum lief man mal Gefahr, das man beim Wort genommen wurde, oder dass jemand von der Aufsichtsbehörde tatsächlich vor der Türe stand, da war man mit einem Schlag gar kein Superrebell mehr. Lieber nichts sagen, zurücktreten, abwarten was die Anderen tun und den erstbesten Kadaver plündern. Wenn dann die beiden neuen Obermotze herein marschiert waren, selbstredend nachdem die Gefahr gebannt war, würde man sich wieder heimlich treffen und darüber lamentieren was für grandiose Arschlöcher die neuen Chefs waren. Aber jetzt etwas tun oder sagen? Wie undenkbar.

Vielleicht war er zu sehr Vater seiner Adoptivtochter. Für gewöhnlich gab er keinen Pfifferling auf die traummalerischen Utopien Strays. Hirngespinste und Ideale waren für die Jugend. Aber in diesem Moment konnte er zumindest nachfühlen woher ihre Wut kam. Es war nicht die Tatsache, dass von irgendwo der Hydra der nächste Kopf nachwuchs. Das war nur eine logische Konsequenz die er von vorneherein mit einkalkuliert hatte. Aber es war frustrierend wie hier alle herum standen, verlegen mit den Füßen scharrten und nicht einmal versuchen wollten etwas dagegen zu tun. Das war die wahre Macht einer jeden Diktatur. Nicht die Soldaten auf den Straßen, nicht die Propaganda in ihren Medien, nicht die Wucht einer Leitfigur, sondern der Fatalismus der Unterdrückten. Die Schere im Kopf jedes Einzelnen schlug zu, lange bevor sich irgendein Diktator überhaupt Gedanken über irgendetwas zu machen brauchte. Die Sklaven liefen nicht nur in die Minen und gruben mit ihren eigenen Händen das Erz aus den Knochen der Erde, nein, sie zerrten es auch selber hinaus, schlugen Eisen daraus und schmiedeten sich höchstpersönlich ihre Fesseln. Sie probierten sogar ab und zu mal an, ob sie auch schön eng waren, bevor sie sich freimütig selber die Dinger anlegten.

Lurker spürte einen Würgereflex. Wahrscheinlich weil er sich kurz wünschte den Anwesenden wirklich einen Schwall Blut und Schleim vor die Füße zu speien. Was sollte er tun? Seine Tochter würde sicherlich los wüten und alle beschimpfen. Die versammelte Mannschaft herunterputzen und ihnen ihre Schwäche vorhalten. Aber das war unklug. Nicht nur, weil sich so doch noch ganz schnell eine geschlossene Front bilden würde und zwar gegen die Idee einer Befreiung, sondern auch, weil es eine ganz klare Anweisung gegeben hatte für ihn. Familienpolitik. Nichts war wichtiger und tatsächlich erkannte er in diesem Augenblick, warum seine Clansgeschwister sehr Weise gehandelt hatten, als sie ihm unmissverständlich klar gemacht hatten, dass sie im Augenblick von Nosferatuseite nichts anderes als Camarilla Treue hören wollten. Er sah die lähmende Macht der Angst überall um sich. Wenn man etwas tun wollte, dann musste man mit dem System spielen. Ansonsten machte man sich alle zum Feind, die in der Maschinerie gefangen waren. Gut das er eine Option wusste.

Wir haben noch eine Alternative, ja.

Möglich dass es einige Schrecksekunden brauchen würde, bis alle Anwesenden realisiert hatten, dass der Verborgene etwas gesagt hatte. Obwohl das krächzende, heisere Zischeln eigentlich unangenehm genug war um aufzufallen, sprach Lurker bei solchen Gelegenheiten selten genug, als dass es zu einem Trägheitsmoment zwischen Wahrnehmung und Verstand kommen mochte, in dem das Hirn kurz verwunderte stockte und sich bei den Ohren vergewissern musste, ob das gerade wirklich statt gefunden hatte. Falls nötig würde der Nosferatu also einige Lidschläge an Zeit verstreichen lassen, bevor er fortfuhr. Seine Kapuze war dabei eigentlich nur auf Enio gerichtet. Er hatte mit voller Absicht von noch einer Alternative gesprochen, denn eine Möglichkeit hatte er dem Kriegsherren der Stadt in dieser Nacht bereits unterbreitet. Es war eine extreme Möglichkeit und es war noch nicht die Zeit gewesen diese Option ausreichend zu beleuchten. Es hätte den Druck von Pareto genommen und Lurker hatte diese Idee aufgezeigt, weil er glaubte, dass der Turiner den Kelch, den er so mutig angenommen hatte, schnell wieder loswerden wollte. Was aber, wenn er den Teil von Enio unterschätzt hatte dem die Idee gefiel hier der große Zampano zu sein? Der Verborgene hatte von Anfang bemerkt, dass der Brujah ein Anführer war. Die Leute folgten ihm, es war ein natürlicher Prozess. Teufel nochmal, sogar er folgte dem Spaghetti. Aber bisweilen hatte der Wunsch des Mannes einfach 'seine Ruhe' haben zu wollen und die Tatsache dass er einen Rattenschiss für das politische Parkett gab, ihn abgehalten. Jetzt, wo er einmal ein paar Knöpfe in der Schaltzentrale gedrückt hatte, hatte ein kleiner, machtgeiler Teil von ihm vielleicht gemerkt, dass es noch eine bequeme Möglichkeit gab sich von niemandem in die Suppe spucken lassen zu müssen.

Wir müssen uns vor Augen halten, dass die beiden Vertreter die auf dem Weg zu uns sind, genauso viel Anspruch auf den Thron haben wie wir alle hier auch. Es ist legitim, dass der Herrscher einer Stadt eingesetzt wird, aber es ist genauso legitim, wenn sich ein Herrscher ausruft. Prinzen werden nicht gewählt, oder erben ihren Titel. Prinzen werden gemacht. Solange der Thron noch verweist ist, muss sich nur jemand drauf setzen. Entweder ist das jemand, der mit eiserner Faust und mit Macht alle anderen verdrängt, oder klein hält, oder es ist jemand mit dem niemand ein Problem hat. Man muss nicht geliebt werden um Herrscher in Finstertal zu sein. Es reicht, wenn wir jemanden zum Prinzen machen, mit dem alle arbeiten können. Wir alle haben Vorbehalte gegeneinander. Was es braucht ist jemand, bei dem wir alle bereit wären so weit zu gehen, dass unsere Vorbehalte uns nicht im Weg stehen, so dass wir über sie fallen. Wir wissen alle, dass es nur einen Einen dafür gibt. Wie haben schon alles was wir brauchen für diese Stadt. Wir müssen nur den Mut finden es auch so zu nennen. Das hier wird keine Abstimmung, wir sind keine verdammte Demokratie. Aber ich will verdammt sein, wenn ich nicht wenigstens versucht habe dieses mal das Richtige zu tun. Es gibt nur eine Zukunft für uns und das muss die Camarilla sein. Aber wir können entscheiden wie. Enio. Sie können entscheiden wie. Ich bin immer noch dabei.

Pareto war selber die Alternative nach der er fragte. Kriegsherr, Prinz, Meister aller Klassen, völlig einerlei wie sie es nannten. Aber wenn sie noch etwas tun wollten, dann musste der Thron, den sich die Neuankömmilnge so generös unter den Nagel reißen wollten, schon besetzt sein. Das war die eine Möglichkeit vor der Rose und Krone zitterten. Warum sonst hatten sie im Vorfeld diese Briefe geschickt und versucht die Stadtführung einzuschüchtern und ihnen Peanuts anzubieten.
 
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"Es sollte wirklich allen klar sein, daß wir keine Fremden in der Stadt wollen, das ist uns doch allen klar, oder", meinte Helena. "Lurker, ich denke sie erinnern sich auch noch an den letzten Archonten?"

Die Gedanken, der Pseudotorrie gingen weiter, viel weiter, doch das mußte sie hier und jetzt nicht sagen, daß es nichts schönes war, konnte sich bestimmt jeder denken, der in dieser Stadt länger lebte.
 
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Enio sah zunächst erwartungsvoll in die Runde und rechnete eigentlich mit einer hitzigen Diskussion oder zumindest Bekundungen der Bestürzung oder ähnlichen Mist. Aber es kam nichts. Den Brujah überkam kurzzeitig der Eindruck, den warscheinlich schon fast jeder an der Spitze erleben durfte. Eisiges Schweigen um ja nichts falsches zu sagen. Sicher wußte natürlich was Caitlin dachte und wie sie die Situation sah aber es hätte ihm ungemein geholfen, wenn sie gerade jetzt etwas gesagt hätte.

Der Kriegsherr war deswegen aber nicht mißmutig. Er würde diese Reaktion ebenfalls zu nutzen wissen und sicherlich nicht noch vehementer darauf hinweisen was da auf sie zukam. Es ware ein Zeichen, daß diese Stadt vielleicht doch eine Führung brauchte und die hiesigen Kainskinder noch nicht in der Lage waren das selbst in die Hand zu nehmen. Und Enio bezog das auch auf sich selbst, wobei seine eigenen Intensionen ja eigentlich klar waren. Oder waren sie das nicht? Hätte man Enio jetzt gefragt hätte er mit „Ja“ geantwortet aber hätte man ihn weiter gefragt was eigentlich genau seine Intensionen waren... ihm wäre warscheinlich so einfach gar keine Antwort eingefallen.

Dann sprach Lurker. Ausgerechnet er... Enios Deputy und so etwas wie ein Vetrauter auf einer Basis, die man kaum richtig benennen konnte. Enio konnte nicht sagen ob er den Verborgenen jetzt mochte oder ihn respektierte, ihn für einen schlauen und treuen Gefolgsmann hielt oder keinen Pfifferling auf seinen Rückhalt geben würde. Aber so war das nunmal meistens bei den Nosferatu. Wer konnte schon wirkich einen der Verborgenen seinen Freund nennen? Bestimmt sogar nicht einmal eine andere Kanalratte. Aber trotzdem... Lurkers Worte schenkte der olle Brujah-Ahn immer Gehör. So auch jetzt.

Wäre Enio gefühlduselig, müßte er jetzt wohl gerührt sein. Lurker schaffte es immerhin als einziger eine Richtung vorzugeben und tatsächlich konkret auf das zu reagieren was Enio in den Raum geworfen hatte. Enio müßte lügen, wenn er das was der Nosferatu von sich gegeben hatte einfach abschütteln konnte und er war auch nicht so blöd um nicht zu wissen was genau er gemeint hatte aber hier begann der innere Kampf des Enio Pareto. Wie schon zuvor zu dem Archonten der Brujah mußte er abermals zu sich selbst sagen, daß er auf keinen Fall für diesen ganzen Scheiß geschaffen war. Er hatte doch noch nie etwas höheres angestrebt als einfach nur in Ruhe gelassen zu werden und eine coole Zeit zu schieben. Das schlimme war, daß Enio irgendwie davon ausging, daß er sogar genügend Rückhalt bei den Finstertalern haben könnte. Natürlich war die obligatorische Gangrelsche Gegenstimme schon geweissagt aber die würde sicherlich gegen jeden stimmen und warscheinlich sogar schon aus Prinzip gegen sich selbst. Beängstigend... wie weit Enios Denkweise mitlerweile in die Verhaltensnormen gewisser Leute verschachtelt war.

Aber er mußte wohl etwas sagen oder? Aber was? Sollte er jetzt aufspringen und in dem Raum schreien: „Hiermit erkläre ich mich zum Prinz Brummelhans von Finstertal. Erste Amtshandlung: Ab Morgen Urlaub!!“ Sicherlich ein Brüller. Wie sollte der Scheiß jetzt ablaufen? Enio machte sich immer noch keine Illusionen wie er als politisch unmotivierter und Umgangsformen völlig unbelasteter solchen Nummern wie den beiden Archonten, die zu allem Überfluß auch noch aus den Reihen der Toreador und Ventrue kamen, gegenübertreten konnte. Sie würden ihn in der Luft zerreißen... vielleicht sogar ohnen den Rückhalt der verdammten Guil aber den hatten sie ja leider auch noch. Mit wem wollte er sich eigentlich noch anlegen? Johardo vielleicht noch? Wen er hier auftauchen würde und etwas fasseln würde von wegen Ziege herausrücken. Ja verdammt... das könnte gut passieren. Eigentlich war Enio doch schon lange mitten im Kreuzfeuer. Er hatte bisher nur den Kopf so tief eingezogen, daß er es noch nicht richtig bemerkt hatte.

Enio sah seinen Deputy an und sagte etwas, das eigentlich keine richtige Erwiederung auf das war, was Lurker gesagt hatte. Zumal Enio in keinster Weise auf das einging was Helena in den Raum gestellt hatte. Es war im Moment ohne Bedeutung und so unkonkret gewesen, daß man es getrost ignorieren konnte. Sie würde sich schon etwas konkreter äußern müssen, wenn sie Farbe bekennen wollte und nicht von alten Kamellen erzählen. Der Kriegsherr stellte lediglich 5 Wörter in den Raum, die alles in den Schatten stellten was er selber sich bisher eingeredet hatte und das diesesmal die anderen zwingen sollte etwas zu erwiedern und nicht nur den Bacardi-Cola-Fleck auf dem Boden unter ihnen anzustarren als ob er die Hauptatraktion heute wäre.

„Ja Lurker. Sie haben recht.“

Gegenstimmen?
 
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"Nein, Enio, was hältst du davon dich jetzt zum Prinzen auszurufen?"

Es war nur ein Satz, aber es war einer der ziemlich viel Widerstand gegen die Archonten ausdrückte.

Was sollte man hier auch noch großartig sagen, wen hätte man sonst nehmen sollen? Ein Blick in die Runde. Keinen, gut so.
 
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Nicht nur Lurker erinnert sich an die letzten Archonten. Es gibt da noch eine, die denen eine Freikarte in Zachariis kleines Umbra wünscht, bevor sie ihr wieder auf die Nerven fallen. Aber was nützt das schon. Die haben es sicher nicht umsonst so eingerichtet, dass sie direkt nach dem Ritual daherkommen (was auch bedeutet, dass sie hier in Finstertal jemanden haben, der ihnen alles steckt, aber das ist sowieso klar.. es sind genug Kandidaten für sowas in der Stadt). Und Meyye ist sicher die letzte, die sich damit einverstanden erklärt, dass jemand der keine Ahnung hat sich hier ins gemachte Nest setzt und die Geiger zu dirigieren anfängt, von denen er nicht checkt dass es in Wirklichkeit E-Gitarristen sind. Immerhin kann das aber auch nützlich sein.. besser ein Bonze der nix checkt als irgendwas schlimmeres.

Aber wie es in Finstertal so ist, Schlimmer lauert immer irgendwo um die Ecke und bringt seinen Bruder Am Schlimmsten gleich mit, wenn er überraschend aufkreuzt. Es ist ein ziemlich hässlicher Bruder, und er schlägt Schlimmer zum Prinzen vor. Na großartig. Meyye lässt den Kopf zurück auf die Sessellehne und betrachtet die irgndwie doch sehr interessante, sich drehende Discokugel, die der neuen Regierung den passenden Rahmen gibt. Wie war das nochmal, was muss sie tun um sich doch noch Zacharii anzuschließen...? Ein leises Lachen kommt von ihr, dann schaut sie erst Lurker und danach Enio an.. mit einer seltsamen Mischung aus Ironie und Abscheu im Mundwinkel. "Wie lang habt ihr denn für die Vorstellung geübt?" Ein Abwinken.. sie braucht darauf keine Antwort. Und die brauchen nicht ihr Einverständnis.
 
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Wie bereits vermutet äußerten sich die Anwesenden mit genau der Meinung, wie Caitlin sie eingeschätzt hatte. Sie war zufrieden, dass ihre Menschenkenntniss sie nicht im Stich gelassen hatte. Jetzt war es wohl an ihr ein paar Worte zu sagen. Enio mochte auf ihre Rückendeckung gebaut haben aber wie üblich schlug die Realität eigene Wege ein. Caitlin steckte in der Zwickmühle und musste nun ein wenig Zeit schinden, bis sie sich eine bessere Lösung einfallen lassen kann. Sie wartete eine Redepause ab und sagte dann mit fester, wenngleich auch ein wenig leiser weil sehr nachdenklicher Stimme: "Und ihr meint wirklich, Enio zum Prinzen zu machen wäre eine Allheillösung? Dass die Archonten und die Führung der Camarilla das einfach so akzeptieren wird? Täuscht euch nicht, sie können einem das Leben durchaus zur Hölle machen, selbst wenn wir geschlossen gegen sie stehen. Seid ihr wirklich bereit der Camarilla den Rücken zu kehren? Denn darauf müsste es hinauslaufen. Seht über den Tellerrand. Es gibt nicht nur Finstertal und unsere Stadt ist ein Krümel vom Kuchen, der nicht von uns verteilt wird."

Sie schwieg einen kleinen Moment, um ihre Worte, mit denen wohl kaum jemand gerechnet hatte, sacken zu lassen. Doch bevor ihr heftigst widersprochen werden würde, fuhr sie fort: "Die Clans haben beschlossen, dass Finstertal eine Toreadorstadt sein soll. Die vielen Bauwerke, Denkmäler, Museen etc sind wohl eine echte Sahneschnitte für die Rosen." Caitlin warf Helena einen raschen Seitenblick zu, denn die Hüterin fühlte sich dem Clan Toreador schließlich verbunden und galt als eine solche. Aber Caitlin hatte über die Akkademie Zugang zu den geheimsten Akten und als ihr vor einigen Stunden klar wurde, dass Helena in diesen Clan (wenn überhaupt) adoptiert worden war, musste sie mit der Tatsache leben, dass sie eine Nicht-Toreador zur Primogena der Rosen gemacht hatte. Ob Noir das wusste? Bestimmt. Es war verwunderlich, dass sie es akzeptiert hatte. Auf der anderen Seite... was war ihr übrig geblieben. Doch bevor die Gedanken der Tremere zu weit abschweifen konnten, zwang sie sich zum Thema zurück.

Was jetzt kam, würde Helena entsetzen und Enio wohl aus der Bahn werfen. "Geben wir ihnen, was sie wollen. Lassen wir Finstertal in Toreadorhand. Aber wieso nicht eine der unseren zum Prinzen machen? Meine erste Wahl wäre Helena. Sie ist seit Ewigkeiten hier und kennt die Finstertaler genau. Es muss ja nicht für immer sein, wenn Helena das nicht möchte, aber als Team würden wir die Archonten los, die Camarilla hätte ihren Willen und wir können in Ruhe eine Lösung finden. Was hier grade passiert ist eine spontane Entscheidung unter Zeitdruck, das ist mir bewusst, aber leider ist es wie immer in Finstertal: Zeit ist ein Luxus, den wir nicht haben."

Holla, hatte sie grade gegen Enio gestimmt? Im Prinzip schon. Aber sie wusste auch, dass der Turiner nie Prinz hatte werden wollen. Und ganz ehrlich? Er war ein hervorrangender Anführer im Kampf, aber er taugte trotzdem nicht zum Prinzen. Seine Waffen waren die Fäuste, nicht die Intrige und schon gar nicht die Etikette. Er war einfach zu anständig für diesen Job. Eigentlich war es die Ironie schlechthin, eine Nicht Toreador zum Prinzen zu machen, um die Toreadors zufrieden zu stellen. Wäre es nicht so traurig hätte sie lachen können.

"Mal davon abgesehen, haben wir vorerst andere Probleme und wir sollten im Hinterkopf behalten, dass diese Problematik nur angesprochen wurde, für den eventuellen Fall, dass wir alle morgen um Mitternacht noch am Leben sind. Dann müssen wir den angereisten Archonten allerdings eine Lösung präsentieren." schob sie nach.
 
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Helena schüttelte den Kopf.

"Abgelehnt, ich wollte schon diesen Posten als Primogen nicht", sagte sie laut und mit allem Nachdruck. "Ich habe mich nur breitschlagen lassen, weil es nicht anders ging und nun sagt mir nicht, daß auch das jetzt nicht anders ginge.
Sicher ich bin am längsten von allen Anwesenden hier in der Stadt, aber ich bin nunmal noch keine 100 Jahre alt, viel zu jung für einen solchen Posten und das hier ist Finstertal und nicht Kairo ."

Klar, wer sich mit kainskinderpolitik auskannte, würde den Hinweis vermutlich irgendwie verarbeiten, doch wer kannte solche Dinge schon, kaum einer.

"Wenn ihr mich als Prinz wollte, dann werdet ihr das schon den Archonten verkaufen müssen und die Camarilla muß es offiziel beantragen, daß ich Interimsprinz werde, sozusagen, als Vertretung für Oliver Buchet."

Wenn Noir nicht schon ausgequatscht hatte, was Helena war, so würde sie das spätestens beim ersten Zusammentreffen mit dem Toreador tun.
 
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Der Kriegsherr saß lässig auf den Barhocker und bewegte sich so gut wie gar nicht. Auf Meyyes durchaus lustigen Kommentar erwiederte er nur ebenso wenig ernst: „Nur für dich Darling!“

Aber es war die Ansprache der Regentin, die wirklich interessant war. Hatte ihr vorheriger kleiner Disput wegen Max doch Spuren hinterlassen? Aber nein... das war es sicherlich nicht. Wie konnte Enio nur so kurzsichtig sein. Caitlin konnte doch gar nicht anders. Sie konnte so flexibel sein wie es eine Gildenhausvorsteherin nur sein konnte aber letztendlich würde sie immer eine Tremere bleiben und das war eigentlich fast schade, da sie niemals zu 100% selber entscheiden konnte. Dabei machte sie aber bei ihren Ausführungen auch ein paar Fehler und Enio wunderte sich über das fast noch mehr. „Papperlapapp! Was heißt hier gegen die Camarilla wenden. Das ist doch Quatsch mit Soße.“ Es war gut wenn man so offen reden konnte, obwohl man zuvor unterschwellig Andeutungen gemacht hatte, die den Geist des einen oder anderen anregen sollten. „Es ist so wie Lurker es geagt hat. Für solche Szenarien gibt es in der Geschichte der Untoten hunderte von Beispielen und das solltest du eigentlich wissen. Niemand muß sich hier gegen die Camarilla wenden aber das heißt auch noch lange nicht, daß wir jeden Scheißreck akzeptieren müssen, den sie uns vorsetzen.“ Du aber vielleicht schon!

Enio war ein wenig frustriert über Caitlins Einstellung zu der Sache. Nicht weil sie ihn nicht als Prinz haben wollte – er hätte ja noch nicht einmal selber sagen können, daß er das wollte – sondern weil sie im Moment fast ein bißchen geläutert auf ihn wirkte. Hatte sie einen Anruf bekommen? War Johardo schon wieder unterwegs nach Finstertal... oder noch ein schlimmerer Geselle ihres Clans. Hatte man ihr Druck gemacht? Die Informationen, die er von O´Bannnon hatte liesen den Verdacht zumindest zu. Enio mochte die Regentin aber ihr würde es wohl niemals gelingen über ihren Schatten zu springen. „Mit dem Gesülze von wegen die Clans wollen das so bin ich auch nicht einverstanden. Wer will das denn? Die Toreador und die Ventrues klar. Aber nicht alle Clans. Scheiß auf die Rosenstadt... Finstertal oder zumindest Burgh kann auf eine lange Brujahtradition zurückblicken und eines weiß ich mit Sicherheit. Clan Brujah war mit dem Rotz von Guil ganz und gar nicht einverstanden. Alles Propagandageschwafel. Die leeren Drohunge, die ich erhalten habe und die sich nach genaueren Nachforschungen als haltlos herausgestellt haben, sprechen für sich und unterstreichen das.“ Wenigstens hatte Enio einen Clan, der hinter ihm stand und ihm nicht nur Vorschriften machte und an der kurzen Leine hielt.

Der Vorschlag Helena zur Prinz zu machen war für Enio schnell abgehandelt auch ohne die Antwort der Hüterin abzuwarten. Aber da hatte der Italiener nunmal den Vorteil, daß er sie einfach schon eine Ecke länger kannnte als die Regentin. Aber Enio mußte sich trotzdem eingestehen, daß er unter Helena sogar gerne weiterhin Sheriff geblieben wäre und sich sicher gewesen wäre, daß Finstertal zumindest keine Despotin oder eine dämliche Kuh als Chefin bekommen hätte. Egal... die Alternative starb mit dem Aussprechen. Ein warmer Blick – sofern er dazu in der Lage war - des Kriegsherren blieb kurz an der mutmaßlichen Toreador haften. Ihr Vorschlag, daß er sich als Prinz ausrufen sollte, war ja lieb gemeint und er glaubte ihr sogar, daß es ihr ernst war. Enio befürchtete, daß er sowohl Helena als auch Lurker entäuschen mußte. Niemals Prinz zu werden war immer noch besser als sich selbst zum Prinz auszurufen und danach wieder abgesetzt zu werden. Enio wußte was ihm der Nosferatu sagen wollte aber er war in einer Sache anderer Meinung. Diese Stadt mußte aus dieser Situation einen Führer hervorbringen hinter dem die anderen Kainskinder rückhaltlos standen, sonst würde derjenige die Auseinandersetzung mit den Archonten und einen politischen Krieg gegen Guil und Lucinde niemals überdauern. Weder als Prinz noch als Kainskind überhaupt. Soviel war sicher.

Dann mußte man das Them wohl abhaken. „Also Scheiße wie gehabt. Danke für dein Vetrauen Helena aber ich muß sowohl dich als auch den Primogen der Nosferatu entäuschen. Ich hätte den verfluchten Job gemacht... so wenig ich auch dafür geeignet bin und so sehr wir damit den Archonten ans Bein gepinkelt hätten. Ich wäre bereit dafür gewesen. Aber ich bin der festen Überzeugung, daß das in der jetzigen Situation mit einem von einer Justikarin ernannten Prinzen von auserhalb nur funktioniert, wenn wir alle am gleichen Strang ziehen und ihr alle hinter mir steht. Ja... auch du Meyye. So merkwürdig dir das vorkommen mag. Da wir das aber offenbar nicht schaffen und nicht jeder aus einem Realitätstunnel hinausblicken kann, wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben als das was die vom Idiotenclub immer machen. Schauen das sie ihren eigenen Arsch an die Wand bekommen. Ich für meinen Teil werde definitiv in die Opposition gehen... und zwar innerhalb der Bedingungen, die in der Camarilla legitim sind.“ Enio war noch niemals der Sekte untreu geworden und er hatte es auch nicht vor. Aber woher sollte Caitlin das auch wissen? Camarillatreue hieß manchmal auch eben etwas zu tun was der eigenen Vorstellung entsprach und was das beste für die Sekte war. Enio hatte eine Aufgabe und die würde auch schon schwer genug werden ohne ein Amt als Prinz inne zu haben. Das er sich dabei ganz sicher mit den Tremere von Auserhalb anlegen würde und die Regentin von Finstertal ihm dafür auch noch bewußt den Ball zugespielt hatte, konnte er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen und es wäre sowieso mehr als törricht gewesen. Was da noch auf sie zukommen könnte... war noch nicht einmal zu erraten.

„Porca Miseria! Dann laßt uns hoffen, daß wir morgen tatsächlich noch die Gelegenheit haben in die hässlichen Gesichter der beiden Schreibtischtäter zu schauen und ihnen den roten Teppich auszurollen. Verdient haben sie ihn sicherlich nicht aber vielleicht seid ihr ja wenigstens in der Lage dazu zu dem zu stehen was wir hier geleistet haben, wenn wir das angestrebte schaffen und den verdammten Koldunen endlich vernichten. Nicht das auch noch einer von den Zweiflern tatsächlich am Ende glaubt die Archonten hätten Zach vernichtet und ihnen dafür auch noch dankt.“

Enio hatte also tatsächlich die Sache abgehakt. So einfach?! So richtig klamern wollte er sich an die Idee mit dem Prinzenzeugs wohl nicht. Machtstreben sah wohl doch anders aus. Aber gute Laune ganz sicher auch!
 
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Als die Rosenvorsteherin die letzten Archonten erwähnte die Finstertal besucht hatten wandte sich die Kapuze des Nosferatu leicht in ihre Richtung. Ein stummes Zeichen dafür, dass er mitbekommen hatte, was sie sagte. Da ihre Frage höchst rhetorischer Natur war, bekam sie natürlich auch keine Antwort. Lurker hatte nicht eine einzige Minute seines Verhöres vergessen. Hels Glück, dass sie die Besuche der beiden Camarilla Inquisitoren gar nicht mitbekommen hatte. Er war seinerzeit sicher gewesen, dass die endlose Nacht für ihn abrupt Beweisen wollte, dass sie genau genommen nur eine 'relativ endlose' Nacht war.
Der kleinen Giftspritze Meyye, Mutter von Clan der Straßenköter, gönnte er hingegen nichts in dieser Richtung. Kein Nicken, keinen blöden Spruch, er verdrehte noch nicht einmal die Augen, egal wie sinnfrei diese Geste auch gewesen sein mochte. Ihr Einwand war ebenso absurd wie offensichtlich unsinnig. Es war beinahe dieselbe Runde gewesen, die kurz zuvor die Krone der Stadt vor die Füße geworfen bekommen hatte. Wenn Lurker und Enio wirklich unter einer Decke steckten und heimlich Prinzen Proklamation vor dem Spiegel üben würden, dann hätten sie in dieser Nacht bereits zuschlagen können und die Krone wäre unter donnerndem Applaus in ihre konspirativen Krallen übergeben worden. Überrascht hätte es Lurker eigentlich nur wenn die pelzige Kanaille plötzlich mal einen konstruktiven Vorschlag gemacht hätte. Aber die Wahrscheinlichkeit dafür wäre auch so groß gewesen, wie die, dass sie sich spontan in eine stinkende Pfütze verwandelt und durch den Gully verschwunden wäre. Im Beschweren war sie ganz groß und sie konnte sicherlich 100 Dinge aufsagen die sie nicht wollte, aber auf die Frage was sie denn wollte, würde sie wahrscheinlich nur irgendeinen Unsinn brummen wie 'nur meine Ruhe haben' und 'jeder macht halt irgendwie sein Ding'. Das war aber keine Lösung. Irgendeine Art von Politik musste herrschen. Ein Vakuum war kein stabiler Zustand. Es würde nur von allen Seiten angegriffen werden, bis es wieder gefüllt war. Es war außerdem klar, dass es sich nicht mit süßen Traumvorstellungen einer perfekten Gesellschaft füllen lassen würde. Es würde Ungerechtigkeiten geben. Hass, Neid und Misstrauen würden immer noch an der Tagesordnung sein. Sie hatten nur die Wahl ein wenig an diesem Spiel mitzugestalten. Ein paar Steine aufstellen und ein paar Würfel austauschen. Aber auch diese Chance verflüchtigte sich und verpuffte.

Die Hexe also mal wieder. Es waren doch immer die verdammten Blutmagier. Was sollte das denn bitte für ein Vorschlag sein? Aber gut, es war natürlich einfach die Waffen zu strecken, wenn man wusste, dass man in einem warmen, hübschen Büro mit einem Nichtstuer Job, einem hohem Posten und vollen Rentenansprüchen landen würde.
Es war nicht die Mc Kinney die der Nosferatu ansah, während sie sprach, sondern es war Enio. Der Brujah konnte sehen, wie sich die Schatten im Inneren der Kapuze bewegten, so als würde Lurker resigniert den Kopf schütteln. Er sparte sich ein 'habe ich es nicht gesagt?'.

Aber er war anscheinend einfach noch nicht soweit. Vermutlich war es genau diese eine Erfahrung mehr die es gebraucht hätte ihn über den Rand zu bugsieren. Die Demütigung, dass ein selbstgefälliger Bürokrat von Außerhalb hereinspazierte und großzügig auf vergossenes Blut, gefallene Kameraden und hart erkämpfte Ziele spuckte.
Wut wallte in seinem Innerem auf. So war es ihnen beim Letztenmal ergangen. Der Mann, den er seinen Bruder nannte hatte für diese Stadt gekämpft und hatte später flüchten müssen. Es war sein Zorn, den er heiß in seinen Adern sieden spürte. Aber es blieb im Augenblick nicht mehr zu tun. Der Nosferaut ersparte ihnen allen ein widerwärtiges Zähneknirschen. Er erhob sich aus seiner angelehnten Position und nahm Enios Worte damit als Abschluss der Besprechung. Wenn das dann alles war, würde er mit einem knappen Nicken und einem kurzem 'gute Nacht' diese erlauchte Runde verlassen.
 
AW: [9.5.2008] Und was erwartet uns Morgen?

Manege frei, Auftritt der Tremere. Wie jetzt, gar nicht mehr Enios Verbündete sondern zu Helena umschwenken? Aber die Verwunderung bleibt kurz.. Meyye weiß ja, dass ihr die meisten dieser ganzen Küngeleien und Intrigen der anderen Kainiten verborgen bleiben, und sie ist eigentlich ganz zufrieden damit. Das Sprichwort stimmt: Bei Politik und Fischsuppe sollte man nicht zuschauen, wie sie gemacht wird, sonst wird einem schlecht. Schlimm genug dass sie gerade jetzt mit im Kochtopf sitzt, aber bis die Archonten mit dem eingeschalteten Quirl ankommen kann sie ja vielleicht schon wieder raushüpfen. Wobei sie ja durchaus befürchtet, dass das Zeug wie ein Sumpfloch ist und selbst wenn sie es schafft sie diesen Fischgeruch nie wieder loswird.

Die Verwunderung allerdings auch nicht.. weder Helena noch Enio wollen Prinz werden sondern dem Gesocks von ausserhalb die Sache überlassen will. Na sowas. Damit hätte sie nicht unbedingt gerechnet. Opposition.. wie soll die dann aussehen? Was genau will die Camarilla eigentlich von ihnen, gegen das sie sich unbedingt wehren müssen? Sollen die doch Prinz und Prinzessin oder Barbie und Ken spielen soviel sie wollen... in Opposition ist Meyye sowieso, ob die nun Enio und Caitlin (plus Kellerkind Lurker) oder Archont 1 und Archont 2 oder Hinz und Kunz heissen. Und wenn die hiesigen Möchtegern-Machthaber kämpferischen Widerstand ankündigen - ist das nicht eher ein Grund für Meyye, die Archonten mit Umarmung und Bussi auf die Wangen zu empfangen? Naja, nicht wirklich.. der Feind meines Feindes ist meines Feindes Feind. Nicht mehr und nicht weniger.

"Na dann. Sonst noch was?" hakt sie die Sache erstmal für sich ab, es gab da ja noch ein klitzekleines Koldunenproblem.. danach kann sie sich immer noch über die Archonten Gedanken machen, und wenn nicht.. dann ist es auch nicht mehr wichtig für den Aschehaufen, der mal Meyye war. "Nein? Dann noch was Kleines von mir. Enio, du solltest mal wegen Ziege mit Sparrow reden. Aber das hat Zeit bis morgen. Und was wir gegen die Spiralentänzer machen auch." Sie setzt sich wieder gerade hin, was für sie heisst dass sie bereit zum Aufstehen und Aufbruch ist.
 
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