AW: [25.4.2008] Neueröffnung des Black Hammer
Ein paar Herzschläge vergingen in denen sich rein gar nichts tat. Nicht einmal die metaphorischen Herschläge selber fanden in Enios Büro statt. Der Augenblick in dem eine Antwort hätte kommen sollen verstrich, dann folgte ihm der Augenblick in dem Lurker etwas hätte erwidern müssen, wenn er die kleine Pause absichtlich genutzt hätte um Pareto durch sein Schweigen zu irritieren. Schließlich mochte dem Brujah der Gedanke kommen das er vielleicht überhaupt nichts gesagt hatte ? Kam deshalb keine Antwort von dem Bündel vor ihm, weil er seinen Vortrag nur gedacht hatte ? Dann ging ein zittern durch den Körper des Nosferatu, das sich merkwürdig verselbstständigte und schließlich zu einem kleinem Beben wurde.
Ein merkwürdiges Geräusch bahnte sich seinen Weg aus dem fauligem Inneren des Leichnams. Der Italiener hätte den Eindruck gewinnen können das er sogar sehen konnte wo es entstanden war und welchen Weg es genommen hatte. Schließlich schossen die Vorboten des Lautes wie bei einem Überdruck Ventil gepresst hervor.
Ein gestauchtes, zischelndes, Gurgeln.
Schließlich schlug sich der Nosferatu eine seiner bandagierten Hände gegen den Ort wo nach allen Gesetzen der Biologie sein Gesicht unter der Kapuze sein sollte. Die hagere Gestalt unter dem schwerem Ledermantel schlotterte.
Dann brach es schließlich aus Lurker hervor. Ein Scheppern, als würde man mit einem Bündel aneinander schlagender Metallplatten einen Haufen Glas zu Scherben zerschlagen, mit einem kratzigem Unterton, der Klang wie das schaben eines Fingernagels auf einem rostigem, altem Tor.
Der Nosferatu lachte ein kehliges, sichtlich amüsiertes Lachen. Die sarkastische Antwort Enios hatte einen Nerv getroffen, soviel schien sicher. Ob sich der Andere erinnert hatte das Lurker selber bei ihrer ersten Begegnung eine Kostprobe seines bitteren Humors an den Tag gelegt hatte und nun bewusst in die selbe Kerbe schlug, oder ob er nur zufällig heute eine gute Nacht hatte war eigentlich auch unwichtig.
Was für eine bittere Ironie. Ausgerechnet Lurker sollte jetzt also diese beste Wahl sein um diese chaotische Stadt, die von einer beinahe Katastrophe in die nächste schlitterte und sich stets am Rande des Eklats befand, zu beschützen ? Der dreckige Nosferatu ? Der Sabbat Sympathisant ? Er, der für die meisten Einwohner der Stadt nur ein Schulterzucken übrig hatte und der seinen kleinen Plan über die Enttrohnung der Führung am liebsten heute eher als morgen in die Tat umgesetzt hätte ? Köstlich. Das war einfach zuviel für ihn.
Als er sich dann endlich beruhigt hatte und das abartige Lachen, das eher das wehleidige Klagen eines schwindsüchtigen Kojoten sein mochte, zu einem amüsiertem Glucksen verkommen war, schüttelte die Gestalt den Kopf. Tote hatten wenig Probleme damit sich vor Lachen den Bauch halten, oder sich eine Träne aus dem Augenwinkel wischen zu müssen. Die Tatsache das er nicht atmete erlaubte es dem Nosfertau dann also auch recht problemlos weiterzusprechen, als sein Lachanfall vorbei war.
Don Quijote und Sancho Panza... und ich habe die da oben für einen humorlosen Haufen gehalten. Chapeau meine Lieben...
Auch wenn er mit Enio in einem Raum war und die Worte für ihn bestimmt zu sein schienen, führte er eigentlich einen Monolog mit dem Prinzenpaar der Stadt. Sie hatten ihn reingelegt, fürs erste.
Es blieb nichts zu tun übrig als dem Gegner zu diesem Schachzug zu gratulieren, die Wunden zu lecken und sich dann zu überlegen inwiefern sich dieser Schlag in sein Gesicht noch als nützliche Trittleiter erweisen würde.
Also nickte Lurker nur zu Paretos Ausführungen über die Vorteile die es zu ernten galt.
Selbstredend gab es nichts zu diskutieren übrig. Selbst wenn er nun hier Zeter und Mordio schrie und die Ernennung zu Amt und Würden nicht annähme, spätestens eine Nacht später würde er dann Marie gegenübertreten und dann würde sie ihn eben vereidigen. Wenn nicht um der Cammarilla, oder der Stadt, oder sogar dem Prinzen zu dienen, dann alleine schon aus dem Grunde weil der Clan der Verborgenen einen Vorteil hätte wenn sie jemanden in einem offiziellem Amt hätten.
Seit vier Jahren hatte kein Nosferatu mehr ein Amt in der Stadt bekleidet, sein Meister würde sich sabbernd die Finger lecken wenn er erführe das ausgerechnet sein Schüler nun diesen Misstand wieder aufhob.
Man hatte ihn also zwangsrekrutiert. Sicherlich hatten die Fatzken der Stadt vor ihn dadurch los zu werden. Kam ihnen doch gerade Recht wenn die störende Kanalratte von einem Wolfsmonster zerfetzt wurde.
Jetzt hieß es schlauer zu sein, sich Verbündete zu suchen und aus dieser Sache einen Gewinn machen. Also nickte der Nosferatu nachdenklich in sich hinein und richtete dann die fahlen Flecken, die in seiner Kapuze zum Vorschein kamen um dem Italiener einen Anhaltspunkt zu geben wo die Augen Lurkers waren, auf seinen neuen Vorgesetzten. Er straffte sich.
Schöner Schlammassel...Aber gut. Wenn es so sein soll. Im Grunde ist es ja auch egal, es wären so oder so die selben Personen gewesen die sich um den Dreck kümmern hätten müssen.
Er hatte seinen Ärger ganz gut im Griff und deutete mit einem seiner Spinnenbein Finger auf den Schreibtisch hinter dem Italiener. Wenn dieser den weg freigäbe, würde Lurker kurz zu dem Pult hinüber gehen und sich mit Schreibwerkzeugen bewaffnen. Mit ein paar schnellen, schwungvollen Bewegungen kritzelte er etwas auf ein Blatt Papier. Schließlich wandte er sich theatralisch um und hielt dem Sheriff das Blatt entgegen.
Eine Pager Nummer. Ich werde die Nummer zurückrufen die dort ankommt. Ich habe schon mit Sheriff Cat immer sehr gut zusammengearbeitet.
Ja, ganz recht. Schon früher ist nichts ohne meinen Clan gegangen. Warum alte Traditionen verkommen lassen ?
Haben sie noch ein paar weitere Hiobsbotschaften, oder sind wir hier erstmal fertig ?