[9.5.2008] Und was erwartet uns Morgen?

Discordia

B! scheuert
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Im Black Hammer war es leise. Ach was... es war totenstill. Lediglich der verdammte Motor der Spotkugel an der Decke war zu hören. Enio saß an der Bar des Dance-Floor Bereiches, starrte böse die Kugel an und folgte mit den Augen ihren Bewegungen. Er hatte wild ein paar Knöpfe gedrückt um die richtige Beleuchtung anzuschalten und wie es der Teufel wollte nicht mehr den entsprechenden Ausschaltknopf gefunden um die Kugel wieder abzustellen. Sie hatte bisher nur Glück gehabt, daß Enio noch nicht seine Barak gezogen hatte und auf das verfluchte Scheißding geschossen hatte. Soviel Selbstbeherrschung besaß der Italiener noch. Noch!

Enio Pareto hatte während der Nacht noch diverse Kainskinder ins Black Hammer eingeladen. Es war viel geschehen und sie hatten vermutlich nicht die Zeit um alles komplett durchzusprechen aber das war vielleicht auch besser so. Der Brujah-Ahn hatte Caitlin, Meyye, Helena, Lurker, Alexander und Antonia eine SMS geschrieben und sie gebeten hierher zu kommen und sie auch gleich instruiert wie sie hereinkommen konnten und in welchem Raum er sein würde. Es war ein trauriger Witz! Der Haupteingang des Hammers stand sperrangelweit offen. Kein Türsteher, kein Garderobenteam... kein Betrieb. Es waren tatsächlich immer noch ein paar Menschen in dem Laden. Hauptsächlich ein paar vom Personal. Sogar Philipp hatte er in der Küche gefunden. Entweder saßen sie katatonisch irgendwo herum oder waren komplett bewußtlos. Ein junger Typ, der an der Bar im Foyer arbeitete saß auf einem Barhocker, hatte seine Hände auf den Oberschenkeln und starrte auf seine Fingernägel als ob sie das interessanteste auf der ganzen Welt wären. Sein Mund war halb geöffnet und ein Speichelfaden hing ihm seitlich vom Kinn herab. Das schlimmste aber waren die nassen Flecken, die das komplette linke Hosenbein seiner Jeans dunkel gefärbt hatten. Anscheinend war es ihm nicht mehr möglich gewesen die Toilette aufzusuchen. Ein jämmerlicher Anblick. Enio hatte es aber nicht abgehalten auch von ihm zu trinken. Er war sparsam gewesen und hatte nicht viel genommen. Aber es waren viele gewesen. Fast jeder, der noch im Black Hammer war mußte für eine Blutspende herhalten. Ein Vampir hat nur selten Gelegenheit so einfach an sein Leckerchen zu kommen. Aber es war auch schmutzig! Normalerweise bäumten sich die Opfer unter dem Biss des Kainskindes auf und begannen zu stöhnen vor Lust. Sie wanden sich in Extase und gaben dem Blutsauger das zurück was er selbst empfand. Aber heute... nichts! Es war wie das Naschen vom unfertigen Kuchenteig. Man bekam einen Vorgeschmack wie es schmecken könnte war aber weit davon entfernt den vollen Genuß empfinden zu können. Es fehlte das Aroma. Man wurde satt... aber das wurde man von Papier auch wenn man genug davon herunterwürgte und etwas zum nachspülen hatte.

Enio hatte sich eine Beschäftigung gesucht. In seiner Hand lies er in beruhigendem Rhythmus ein seiner kleineren Klingen wandern. Durch die Finger... über den Handrücken... einmal kreisen lassen... zurück in Ausgangsposition und wieder von vorne. Es geschah fast beiläufig. Enio machte sich Gedanken. Hätte er Malik Traper auch anrufen sollen? Einiges sprach dafür aber triftige Gründe auch dagegen. Er war von Lucinde geschickt worden und morgen wollte hier eine Archontin von ihr auftauchen. Nein das war nicht gut. Er mußte ausen vor bleiben. Sicher hatte er sich um die Stadt verdient gemacht aber das mußte nichts bedeuten. Einmal auf die Schulter klopfen mußte dem Malkavianer vorerst reichen. Wenn sie die Scheiße mit den Archonten über die Bühne bringen würden nachdem sie Zach in die ewigen Jagdtgründe geschickt hatten... dann... ja dann wäre das wieder was anderes. Trapper wäre dann vielleicht ein anderes Thema aus einer anderen Sicht. Aber noch nicht heute.

Enio wartete! Es war sicher keine Stärke von ihm zu warten. Aber was hatte er sonst für Möglichkeiten?
 
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Na gut.. der Mond ist grün, die Menschen katatonisch, die Schatten schleichen herum, Riesenspinnen und Nochriesigergottesanbeterinnen aus der Geisterwelt suchen die Erde heim, der Teufel schickt seinen Stellvertreter und das Ende der Welt ist nahe.. bestimmt ist auch die Hölle schon von dicken Gletscherschichten überzogen, da passt es dann auch, dass Meyye als allererste zu einer ihrer heissgeliebten Primogenssitzungen oder zumindest etwas in dem Kaliber ins Black Hammer kommt.

Sie hat sich gar nicht erst die Mühe gemacht, nachhause zu gehen und sich umzuziehen.. ihrer Jacke fehlt ein Ärmel und der Rest ist auch recht zerschnitten, bei den Jeans ist nicht zu sagen ob die ganzen Löcher und Risse schon vorher drin waren oder ob Stardesigner Mr. Plagenspinne ihr seinen Stil aufgedrückt hat. Die Schuhe sind vorne wie von Krallen eingeschnitten, was auch genau so passiert ist, und das bauchfreie T-Shirt ist nur noch ein besserer Fetzen. Als wäre das hier eine prüde Ami-Serie, hat ihr BH allerdings alles unbeschadet überstanden. Gottseidank, könnten ja Kinder sehen. Um sich vom gröbsten Spinnenschleim und Netzfetzen zu befreien hat ihr das Ufer der Finster gereicht, wer nicht damit klarkommt kann ja gern von ihr sonstwohin gekickt werden. Sie hatte was Wichtigeres zu tun als auf ihr Äusseres zu achten.. sie ist ja mal gespannt, ob irgendwer sich erst durchstylt und würde wetten dass da irgendwer dabei ist.

Sie schaut ein wenig skeptisch die offene Tür an ehe sie hindurchgeht und nach Leuten sucht. Aber vermutlich ist auch hier niemand. Auch recht.. sie schlendert weiter und entdeckt schon bald neben ihrem Lieblingskriegsherrn doch ein paar Leute, die es zur Arbeit geschafft haben, aber nicht mehr viel weiter. "War schonmal mehr los." kommentiert sie lustlos, es ist eben auch nur eine Begrüßungsfloskel, Meyye-Style.
 
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Enio war ganz und gar nicht rampuniert und obendrein perfekt gekleidet und durchgestylt. Ebenso wie es für Enio perfekt und durchgestylt war. In seinem Fall bedeutete es, daß er wie so oft eine mehr als abgetragene Jeans und ein verwaschenes Shirt dazu trug, die beide ihre besten Zeiten hinter sich hatten. Fast als wäre es ein Willkommensgruß für den angekündigten Archonten der Toreador konnte man bei genauerem Betrachten den Schriftzug auf dem Shirt sogar noch lesen. Links und Rechts waren zwei Bischöfe abgebildet, darüber stand in verschnorkelter aber lesbarer Schrift „Hexenverbrennung, Kreuzzüge, Inquisition... wir wissen wie man feiert.“ Und darunter folgte wie eine Art Werbebanner: „Ihre katholische Kirche!“ Ja... vielleicht war das genau das richtige T.Shirt um Galante morgen in Finstertal willkommen zu heißen. Selbstverständlich konnte Meyye den Bezug nicht herstellen, da sie ja noch nichts von den Camarillaheinis wußte.

Enio drehte sich zu Meyye als sie den Raum betrat und musterte sie und ihren Zustand kurz. Ja im Black Hammer war tatsächlich schon mehr los gewesen. Wenn der Tzimisce vorhatte die finstertaler Wirtschaft zu ruinieren war er zweifelsohne auf dem besten Weg. „Yep! Ist Freitag heute... da ist selten was los.“ Enio läßt ein letztes Mal sein Messer über den Handrücken tanzen und steckt es danach mit einer eleganten Bewegung weg. Dann war also die Gangrel die erste am Treffpunkt. Spitze! Enio und sie waren ja bekannt dafür, daß sie unendlich viel Gesprächsthemen auf ein und dieselbe Weise führen konnten. Ihnen würde sicherlich nicht langweilig werden bis die anderen hier auftauchen würden.

„Hast auch schon mal besser ausgesehen. Hab schon gehört, daß Max und die Gräfin heute nicht euer Hauptproblem waren.“ Und was hatte Enio in der Zwischenzeit gemacht? Begnügte sich der Pate mitlerweile auf Anordnungen aus der Ferne und saß selber bequem irgendwo rum? Eine Blutjagd ausrufen und dann sich zum Espresso zurückziehen? Sah ihm eigentlich nicht ähnlich.

Geduldig aber dadurch nicht weniger nervig surrte der Motor der Spotkugel und steuerte ihr eigene Hintergrundmusik zum Ambiente bei.
 
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Würde jemand Meyye fragen.. was Enio natürlich wohlweißlich nicht tun wird, aber würde sie jemand fragen - und auch wenn es niemand tut - wird sie sagen, dass das eigentlich nur passend ist.. Enio ist jetzt El Presidente, Bonzenking, capo di tutti capi, Klops der Klopse... da ist schon verständlich, dass er es wie Buchet früher macht, sich jetzt nicht mehr ins Kampfgetümmel stürzt sondern seinen Chateau AB negativ schlürft während andere Leute ihr Blut geben und ihre Existenz aufs Spiel setzen um die Stadt und den zweifellos mit blütenweissen Seidentüchern saubergewischten Arsch des Oberarsches zu retten. Sie kennt das nicht anders, sie erwartet es nicht anders. Und es ist doch richtig herzerwärmend, in solchen Dingen immer wieder so schön bestätigt zu werden. Sie regt sich ja schon gar nicht mehr darüber auf, und das fehlt ihr eigentlich ein wenig. Aber wenn sie mal in sich geht, sobald sie die Zeit dafür findet (ha ha ha!), wird sie sich der Erkenntnis stellen müssen, dass all die Schicksalsschläge seit der Auslöschung der ihr bekannten Garou ihre Spuren, besser gesagt: Furchen, hinterlassen haben.

Und das könnte sogar Enio merken, wenn er von ihr nur einen enttäuschend lapidaren 'Verarschen kann ich mich selber'-Blick bekommt. "Yo, so'n paar Plagen haben auf 'n Tänzchen vorbeigeschaut.. is aber natürlich alles nix gegen dein Hauptproblem." lässt sie sich dann doch zu einem Kommentar herab und zeigt auf die surrende Kugel. "Dir müssen ja schon die Ohren wehtun, du Kriegsherrlichkeit." Ja, so ist die neue Meyye hin und wieder.. richtiggehend subtil wenn sie jemanden verspottet. Oder vielleicht sind das eben doch nur Ermüdungs-erscheinungen. Immerhin der verächtliche Tonfall bei der Bezeichnung kann nicht ausbleiben. Da hilft ihm auch das nette T-Shirt nichts. Sie lässt sich in den nächstbesten Sessel fallen, der sie ihm in einigem Abstand diagonal gegenübersitzen lässt.
 
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Dasitzen und Schweigen war etwas, das zu den Spezialgebieten des Enio Pareto gehörte. Man konnte es alleine tun, zu zweit oder nach dem Auftauchen einer johlenen Menge, die eigentlich gekommen war um eine Party zu veranstalten. Es war egal und niemals eine große Herausforderung. Daher begnügte sich Enio mit einer entspannten Erwiederung auf Meyyes Stichelei und gab nur ein wenig wortgewandtes "Du sagst es Primadonna!" von sich. Da auser den Worten nichts anderes transportiert wurde war schwer zu interpretieren ob das jetzt sein verdammter Ernst war und er tatsächlich das Surren des Motors für ein großes Problem hielt oder er einfach etwas antworten wollte in dem das Wort Primadonna vorkam.

Letztendlich war es wohl auch egal. Der Brujah-Ahn saß nach dem letzten Gesagten einfach nur da und sah die Gangrel an. Ohne weiteres Worte und ohne Anstalten zu machen sich mit seiner Aufmerksamkeit mehr mit der Inneneinrichtung, dem Fußbodenbelag oder den Gläsern auf der Bar zu beschäftigen.
 
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Es dauerte noch einige Minuten bis Helena eintrat. Die Haare zu einen Zopf geflochten, in einer schwarzen Hose, die bestimmt teuer gewesen war, aber dennoch auch nur eine Jeans war, darüber ein helles Shirt und eine Lederjacke, dazu wohl halbhohe Stiefel. Auch heute wäre sie bequem auch als Brujah durchgegangen, die was auf sich hielt und nicht einfach nur eine Krawallschachtel war.

Alles in allem erkannte man an ihr nicht mal die kleinste Schramme. Hatte sie garnicht mitgekämpft?

"Sorry hat was gedauert, ein Anschiss, weil ich halbnackt rumgelaufen bin hat mir gereicht", meinte sie mit einem humorlosen Lachen. "Ist das alles?" Sie blickte von Enio zu Meyye und wieder zurück.
 
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Irgendwo war Helenas Frage anscheinend gehört worden und der große Geist des Dramas hatte entschieden einzugreifen. Die schwere Eingangstüre wurde geöffnet, gerade so weit das man sich hindurch zwängen konnte, und eine Gestalt schlüpfte hinein. Kenner und Liebhaber seiner merkwürdigen, ruckartigen und unrythmischen Bewegungen mochten den Nosferatu erkennen, bevor er in den beleuchteten Bereich trat. Es war das zweite Mal an diesem Abend, dass Lurker einfach für alle sichtbar dazu kam und auf seinen üblichen Auftritt verzichtete. Enio hatte sich hoffentlich von ersten Mal bereits erholt.
Es war der Gestalt anzumerken, dass es mühsam war sich hier her zu schleppen. Nicht das ein gelegentliches Schleifen und Humpeln bei einer Kanalratte unnormal wäre, aber etwas an der Haltung des Verborgenen wirkte müde und abgekämpft, so wie sein Hereinkommen ein Zeichen für seine Erschöpfung. Es war Lurker schlicht die Lust auf seine üblichen Spielchen vergangen.

Guten Abend.

Auch so kannte man ihn. Meister des Small Talks und der geistreichen Konversation. Zumindest in der Öffentlichkeit. Einige der Anwesenden hatten wirklich schon mehr als ein paar einfache Sätze mit dem Nosferatu gewechselt und wussten, dass er sprechen konnte, wenn er nur wollte. Andererseits gab es gerade nicht mehr zu sagen und warum sollte man sich das heiser geflüsterte Krächzen der Kanalratte herbeiwünschen, wenn es nicht nötig war.
Die Begrüßung ging an niemanden direkt, schloss aber auch niemanden aus. Lurker schleppte sich bis an die Theke, natürlich am Rande des erhellten Bereiches und lehnte sich dort an. Er hielt den größtmöglichen Abstand zu der Gangrel dabei ein. Glückliche Meyye.
 
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Von wegen glücklich.. weder Enio noch Lurker und schon gar nicht Zacharii oder sonstige Bonzigkeiten halten die Drei-Meilen-Zone um sie herum ein, die sie ihr gefälligst von der Pelle zu bleiben hätten, also hat sie ja wohl ein verdammtes Recht auf eine gottesanbeterinnenmäßig miese Laune. Gut dass sie sich heute schon abreagiert hat, auch wenn Beobachter sich fragen könnten, ob sich die Spinnen nicht eher an ihr abreagiert haben.. Freiwillige vor, wer ihr diese Frage stellen will. Aber es reicht ja auch so schon.. Primadonna, pah! Sie kann ihm ja mal was vortanzen, das er nicht so schnell vergisst.

Aber sie kommentiert es nicht mehr sondern übt sich mit ihm im gemeinsamen Anschweigen.. das einzige was sie zu miteinander so richtig gut können. Fast schade, dass gleich darauf die ersten anderen eintrudeln, und Meyye hätte jede Wette gewonnen, dass die Torrie-Primavera sich erst aufdonnert. Allerdings muss sie in einem schwächeren Moment sogar zugestehen, dass deren kaum mehr nennenswerten Konfettifetzen einen Austausch nötig gemacht haben. "Bis jetz schon." antwortet sie und begrüsst sie so zugleich.

Und dann eben Lurker. Dass er ihr nicht zu nahe kommt ist ihr durchaus recht, aber siehe oben.. 'zu nahe' ist manchmal (einige würden sagen, launenabhängigerweise schwankend) ein relativer Begriff. Er ist sicher auch 'froh', dass sie von ihm nur mittels eines nebenbei zugeworfenen Blicks Notiz nimmt und dann die surrende Kugel so dermaßen interessant findet, dass sie noch wenn nicht bald was passiert für eine von Helenas Truppe halten könnte.
 
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Helena kam... und Lurker auch. Langsam trudelten die Leute ein. Wer fehlte noch? Ach klar... vor allem Caitlin natürlich. Aber auch Alexander. Für Enio wäre es wichtig, wenn der Ventrue-Primogen auch anwesend wäre. Ob mit einem Arm oder beiden war ihm eigentlich egal.

Enio musterte Helana. Sie sah tipptop aus für seinen Geschmack. Welcher Idiot hatte etwas daran auszusetzen gehabt, daß sie halbnackt war? Nicht das Enio noch großartig etwas mit Erotik oder Sexapeal anfangen konnte aber er wußte was Esthetik war und was schön und was hässlich war. Verdammt... er hatte einmal die ehemalige Nosferatugeissel Lena nackt gesehen. Das gehörte eindeutig zu den Dingen, die sogar einem erfahrenen Kainskind ein Trauma verpassen konnten.

„N´Abend ihr zwei. Die anderen werden sicher auch in Kürze hier auftauchen.“ Erwiderte er die Ankunfsgrüße der beiden. „Und wer hat dir deswegen einen Anschiss verpaßt? So hässlich bist du doch gar nicht.“ Es war ein Eniokompliment. Man mußte es verstehen.
 
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Das Eniokompliment war Helena lieber als jedes blödsinnige Getue einer Toreador. Es war schwer, sich bei dem Clan über was zu freuen, wenn man das Spielchen selber beherrschte. Allerdings stellte sie fest, seid der Prinz verschwunden war, hatte sie es öfters auch mal schleifen lassen, nun mußte sie einfach härter und direkter handeln, keine Zeit für Spielchen, möchten sie zu anderen Zeiten auch Spaß machen.

"Ach Miss Küken von einem Küken, macht einen Riesenzirkus, weil ein kleiner Riss in ihrem Gothkleid war, meinte mich massregeln zu müssen." Sie zuckte die Schultern. Die Kleine war eine Schande für den Clan. "Caitlin wird wohl auch noch mal ins Gildehaus gemußt haben."

Als alle Plagen unten waren, war Helena noch eine Weile oben an dem Durchbruch gestanden und hatte sich verdunkelt das Treiben unten angesehen, doch das mußte hier nicht wirklich jeder wissen. Dieser ganze Zirkus aus Eitelkeiten und Falschheit, irgendwie hatte es sie echt angekotzt.
 
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Es gibt wohl auch unter Toten noch Moralapostel.. manche Unarten sterben einfach nicht aus. Ihretwegen hätte Helena die letzten Fetzen auch noch wegwerfen können, es hätte sie kaum berührt.. weder auf die eine, noch die andere Weise. Das mit Delilah war mehr oder weniger ein Experiment gewesen, dazu kommt dass sie einfach nicht in der Stimmung ist und wenn sie nicht gerade damit zu tun hat, zu überleben oder Zach in die Plagensuppe zu spucken, an Julian denken muss. Dann macht sie sich Sorgen. Dann drängt es sie, bei Nara sturmzuklingeln, nach Prag aufzubrechen, irgendwas zu tun um ihn zurückzubekommen. Und noch wäre das genau das Falscheste, was sie tun könnte. Nicht solange die Stadt noch am bereits angekokelten seidenen Faden hängt.

Auf wen warten sie noch? Alexander, klar. Inzwischen dürfte er fit genug sein, zumindest für so eine Versammlung. Die Obertremere. Rothschild vielleicht. Trapper? Naja, sie wird es sehen. Hoffentlich lassen sich die nicht allzu viel Zeit... sonst muss sie vielleicht noch mehr Rumgezicke mitanhören.
 
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Gerade hatte Enio noch über Alexanders abgetrennten Arm nachgedacht, da trat der frischgebackene Krüppel auch schon auf die Tanzfläche des Hammers. Kurz stand er dort und blickte auf die surrende Disco-Kugel. Ein lächeln huschte über sein Gesicht und hob die Augenklappe ein wenig an.

"Scheint hier nicht anders zu laufen als im Mex!" meinte er lapidar und zuckte mit den Schultern- oder besser mit der Schulter, welche ihm noch geblieben ist. Der Hemdärmel, welcher normalerweise den linken Arm umspannte, war nach innen gekrempelt.

Er stieß zu der elitären Truppe und ließ sich auf einem Barhocken nieder.

"Schön, dass ich euch wiedersehen konnte!" sagte er, ohne es im Spaß zu meinen.
 
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Caitlin hatte Max sicher im Gildehaus untergebracht und ihm eine ähnlich nette Zette wie Ziege reserviert. Faszinierend, allmählich gingen ihr die "Gästezimmer" aus. Auf solchen Andrang war ein so kleines Gildehaus wie das Finstertaler nicht vorvereitet. Wieder ein Grund mehr, in Johados Burg umzusiedeln, dachte sie ironisch. Sie betrat das Hammer, nachdem sie ihre Schwester abgeholt hatte, mit Kiera zusammen. Man hätte erwarten können, dass sich eine Dame in ihrer Position umziehen würde, aber die schmutzigen Schuhe und die, von Netzresten leicht verklebten Haare zeugten vom Gegenteil. Caitlin war nuneinmal praktisch veranlagt, Etikette kam erst auf Platz zwei. Dennoch betrat sie den Raum mit einem umwerfend strahlenden und ziemlich gutgelaunten Lächeln, der ihre unordentliche Erscheinung wieder wettmachte. Kein Vergleich zu Noirs Charme, aber sie wartete dafür zusätzlich mit einem erfolgreichen Abschluss ihrerr Mission auf. "Hallo zusammen, guten Abend Alexander." begrüßte sie den einzigen in der Runde, den sie heute Abend noch nicht gesehen hatte. "ich freue mich wirklich, Sie wiederzusehen. Wir fürchteten bereits Schlimmes. Aber einen Ventrue bekommt man nicht so leicht klein, nicht war?" Caitlin zwinkerte ihm lächend zu. "Ich bin wirklich gespannt, was Sie uns von ihren Erlebnissen berichten."
 
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Kurz dannach kam auch Antonia an, die immer noch etwas durch den Wind zu sein schien und auch etliche Schrammen an ihrem Körper nicht geheilt hatte.

"Guten Abend, ich hoffe, ich komme nicht zu spät", sagte sie leise und sah sich um, wobei sie allen kurz zunickte, bevor sie sich einen Sitzplatz suchte.

Es war nicht ersichtlich, wie sie zu den Zusammenhängen stand, die sich in der bisherigen Nacht ergeben hatten.
 
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"Hey." begrüsst die Gangrel den Ventrue-Primogen als er hereinkommt, und in diesem winzigen Wort, das manche Leute noch nicht mal als Wort qualifizieren würden, liegt mehr Freundlichkeit als in allem was sie Enio gesagt hat. Seine Anmerkung kommentiert sie nicht, das hat sie schon getan als sie ihn im Café abgeliefert hatte. Sie ist auch froh, ihn wiederzusehen.

Die Obertremere bekommt nur ein Nicken, eine Zurkenntnisnahme ihrer Anwesenheit.. auch wenn sie von der heute noch das meiste erhofft, immerhin hat sie jetzt das Ritual. Und dann noch Antonia, die ihr nur deswegen im Gedächtnis geblieben ist weil sie mal recht oft mit Eduard Mentesse zusammen rumhing. Sie bekommt auch ein Nicken. Und jetzt.. noch auf Trapper und Rothschild warten? Keine Lust. "Wie sieht's aus mit dem Ritual?" fragt sie die Tremere das, was sie jetzt am meisten interessiert. "Kann das losgehn?"
 
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"Ja, wir haben das Ritual gesichert. Ich nehme an, wir sind vollständig? Herr Rothschild hat Finstertal zur Beerdigung seines Guhles und Familienangehörigen verlassen..." Sie machte eine kurze Pause, die deutlich machte, was sie wirklich dachte: Der Mann hatte genug Menschenverstand um die Biege zu machen - nett gesagt. Dann wandte sie sich an den Italiener: "Wie sieht es mit Herrn Trapper aus, Enio? Und alles weitere zum morgigen Ablauf wirst du erläutern, oder soll ich?"
 
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Enio war nicht in der Stimmung um irgendetwas Lückenfüllendes zu kommentieren. So erwiederte er nichts mehr auf Helenas Kommentar zu Laura, obwohl er noch nicht einmal sicher war, daß die Hüterin sie gemeint hatte, noch gab er einen Kommentar ab zum Zustand des Black Hammers und dem florierenden Zustrom an Gästen. Er beschränkte sich auf das einigermaßen freundliche Begrüßen der Ankommenden und war froh, daß sie relativ pünktlich aber vor allem vollzählig erschienen waren. Wobei das Wort vollzählig zumindest nicht auf die Gliedmaßen von Alexander zutraf. Aber egal… das konnte nachwachsen. Ein Kopf tat sich in der Regel wesentlich schwerer damit. Enio war froh das der Ventrue es überstanden hatte und nicht auf der Opferliste mit aufgeführt werden mußte. Die Regentin hatte Kiera mitgebracht… auch gut. Enio würde sich gerne noch einmal unter vier Augen mit ihr unterhalten vor der morgigen Nacht aber es war unsicher ob sie dazu noch Gelegenheit bekommmen würden. Sie war die Einzige, die auser Noir wußte zu was er fähig war und warum man ihn überhaupt für dieses Ritual brauchte. Würde Enio das etwas bringen? Konnte sie ihm noch Rückendeckung geben? Der Turiner würde sich nicht darauf verlassen.

Auf Caitlins Frage hin erhob sich Enio und wandte sich den Anwesenden zu. Lurker war fast schon wieder in Enios Augenwinnkel verschwunden… vielleicht machte er das mitlerweile schon unbewußt. Aber er war da… das erschien dem Kriegsherr wichtig. Warum wußte er auch nicht so richtig. „Danke das alle gekommen sind. Ein Herzlich willkommen erspar ich mir… es erscheint in der momentanen Lage der Stadt irgendwie unpassend.“ Enio sah die Regentin an und ging kurz auf ihre Frage ein. „Malik Traper wird nicht kommen. Ich habe ihn separat herbestellt und werde ihn nach dieser Besprechung selbst informieren. Warum das so ist könnte dem einen oder anderen klar werden nachdem ich gesagt habe was ich zu sagen habe. Aber vorerst zu den wichtigsten Dingen.“ Ja genau… was war denn eigentlich wichtig? Sicher erst in zweiter Reihe der Mist mit den Archonten oder auch die Geschichte des Ventrue-Primogens. Erst galt es Zacharii zu vernichten und das Überleben der Stadt zu gewährleisten… danach kam der politische Scheiß, der ohne Plan A sowieso irrelevant war.

„Ich wurde von Caitlin McKinney bereits über den Verlauf der Blutjagd unterrichtet und dessen Resultat.“ Nach den Worten an die Allgemeinheit sprach Enio wieder die Regentin persönlich an. “Da du dich mit Noir abgesprochen hast und ihr für Morgen die Zeitlinie vorgebt, möchte ich dich bitten die Vorgehensweise für die morgige Nacht zu verklickern. Vorneweg aber eine kurze Zusammenfassung von unserem Gespräch mit Ziege. Man kann in der Tat dem Sack Informationen entlocken, wenn man weiß wo die richtigen Knöpfe sind, die man drücken muß. Jedenfalls hat er den genauen Zeitpunkt von Zachariis Wiederkehr genannt und wie soll es auch anders sein… ist es genau Mitternacht. Also egal was wir unternehmen wollen… es muß bis dahin geschehen sein, sonst können wir uns einsalzen lassen. Zieglowsky hat zusätzlich noch von einem weiteren Knotenpunkt von Zachariis Macht oder dessen Existenz berichtet. Es ist eine Art… nennen wir es mal Fleischtempel, der unter dem detonierten Schrottplatz ist. Den werden wir ebenfalls vernichten müssen aber das hat natürlich nicht oberste Priorität und kann auch erst gemacht werden nachdem wir mit dem Ritual das gröbste erledigt haben.“

Mit einem kurzen Nicken gab er dann den Ball an die Regentin weiter. Sollte sie den anderen offen legen was genau die Vorgehensweise für Morgen war und wie weit sie Noir in diese Sache mitnehmen mußten.
 
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Kiera ihrerseits war auch sehr unauffällig, sie hatte sich ganz im Hintergrund hingesetzt und wartete ab, nachdem sie alle mit Nicken begrüßt hatte.

Sie hatte ihre eigenen Dinge im Sinn und würde trotzdem gut zu hören, was hier alles besprochen wurde. was sollte sich auch ansonsten tun.
 
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Caitlin nickte und machte genau dort weiter, wo Enio aufgehört hatte. "Das Ritual sollte , soweit Noir mir erzählen konnte nicht allzuviele Stunden in Anspruch nehmen, sodass Mitternacht alles vorrüber sein sollte. Auf die eine oder andere Art und Weise. Die Stunden bis Morgen nutzt Noir um sich die genaue Durchführung erneut vor Auge zu führen, es war schließlich schon einige Jahrzehnte her, dass die Salubrie in ihr das Ritual erschaffen hat. Wir werden dann mit dem Ritual möglichst früh starten, Noir schlug die Kunstakademie als Durchführungsort vor, womit ich sehr einverstanden bin."

"Am besten nehmen wir sogar Enios Büro, denn das ist immer noch von diesem herrlichen Schutz umgeben, dass die Gedanken wieder klar macht und diese verfluchte Verschwommenheit von uns nimmt", dachte Caitlin, die immer mehr Mühe hatte ihre Gedanken zu klären und zu ordnen. Der stetige Kampf gegen die geistige Erschöpfung war wirklich ermüdend.

Sie sah die Anwesenden nacheinander an und sagte dann weiter: "Da die Durchführung extreme Konzentration erfordert, werden wir die Anzahl der Anwesenden auf ein Minimum beschränken. Ich und Kiera werden Noir assistieren, wir haben beide langjährige Erfahrung mit der Durchführung von Ritualen. Enio wird ebenfalls gebraucht, wahrscheinlich wird er das Vergnügen haben, Zacharias von seinem verfluchten Schädel zu trennen und damit in die entgültige Vernichtung zu schicken." Es war ihr eine Genugtuung dies sagen zu können. Der damit verbreitete Optimismus tat der Seele gut und stimmte irgendwie auf morgen ein.

"Ich persönlich rechne allerdings damit, dass Zacharias, der natürlich von dem Ritual weiß, alles in seiner Machtstehende tun wird, um uns an der Durchführung zu hindern. Daher sollte genug Kampfkraft in Reichweite sein, um es erneut mit einem Haufen Plagen aufzunehmen. Das heute war mit Sicherheit nicht alles, was er kann und bestimmt auch nicht das schlimmste." Sie machte eine kleine Pause, um ihre Worte sacken zu lasen. Es konnte sich jeder wohl vorstellen, dass Zach nicht einfach seelenruhig zuschauen würde, wie man ihn vernichtet. Und jedem sollte klar sein, dass man wieder einmal sein Unleben riskieren würde.

"Das zu koordinieren ist wieder der Berreich unseres Kriegsherren." schloss sie lächelnd. Es mochte dem ein oder anderen gegen den Strich gehen, dass er nicht Zeuge des Rituals werden würde. Aber wer war schon sonst eine Hilfe?! Der Nosferatu? Er würde zuschauen und lernen wollen. Helfen könnte er nicht. Ein Ventrue oder die kampfstarke Meyye, die mit Magie soviel zu tun hat, wie Schnee im Hochsommer? Auch die Toreador Helena und Antonia wohl eher nicht. Caitlin überraschte die Anwesenden - außer Enio, er wusste bereits Bescheid - sicher damit, dass sie die Caitiff Kiera dazuholte, aber sie vertraute ihrer Schwester und wusste von ihrer scharfen Beobachtungsgabe und ihrem magischen Wissen, dass so ganz andere Bereiche abdeckte, als ihr eigenes. Zusammen würden sie Noir im Auge behalten und bei der kleinsten Unstimmigkeit eingreifen können.

"Hat einer von euch noch Fragen an mich?"
 
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Es war einigermaßen schwer ihn noch zu überraschen. Wenige Jahre in Finstertal hatten völlig ausgereicht aus einem schüchternem Nosferatu Frischling einen abgehärmten Veteranen zu schleifen, der gefühlt schon alles gesehen und gehört hatte. Aber in Nächten wie diesen, gelang es der Stadt mühelos doch noch das eine oder andere Bonbon zu präsentieren. Als ausgerechnet die untote Inkarnation eines Anzugständers, die hier den Primogen der Blaublüter mimte, in ihre Mitte trat, konnte Lurker nicht anders als eine haarlose Augenbraue im Schatten seiner Kapuze zu heben. Auch wenn es eher eine milde Sorte der Verwunderung war, musste er widerwillgen Respekt hinzugeben. Stahl sah aus, als wäre ihm das passiert, was normalerweise dafür Sorge trug, dass seinesgleichen in dieser Stadt wie Fließbandware über die Klinge sprang. Aber er war wieder hier. Entweder war das was ihm zugestoßen zu sein schien, einfach nur eine freundliche Warnung der alten Dame Finstertal vor dem eigentlichem Fluch der Könige, so etwas wie seine letzte Chance zurück zu rudern, oder er wäre der erste Ventrue der den Fluch überstanden hatte. So oder so, bemerkenswert. Vielleicht konnte dieser hier doch mehr anbieten als smart zu grinsen, Anzüge spazieren tragen und ab und an gewehrschwingend zur Jagd zu blasen.

Die Harpyie betrat für ihresgleichen angenehm unauffällig und leise den Kreis. Auch sie sah ungewöhnlich mitgenommen aus. Anscheinend hatte sie an dem Kampf teilgenommen, ebenso wie die Hüterin. Bislang hatte er mit dieser Person herzlich wenig zu tun gehabt. Kunststück, für gewöhnlich hatte man wenig gemeinsamen Weg bei ihrer jeweilgen Abstammung und da Lurker sich praktisch gar nicht am Standesdünkel und der Sozialhirarchie der Domäne beteiligte, hatten sie noch weniger Berührungspunkte. Allerdings hatte diese hier tatsächlich die Chuzpe gehabt Stray einen Camarilla Orden an die Brust zu heften, indem sie ihr einen Status verliehen hatte. Auch wenn der Nosferatu arg bezweifelte, dass es dabei um eine nette Geste, oder tatsächliche Anerkennung handelte, war es nicht weniger bemerkenswert. Zusammen mit der Tatsache, dass diese Beiden ihren Hals riskiert hatten, sagte das doch etwas aus. Diese Rosen hatten Dornen, soviel stand fest.

Schließlich schafften es auch die Hexen zum Stelldichein. Wunderbarerweise auch noch in verstörender Zweisamkeit. Als wären die verdammten Blutmagier nicht schon gruselig genug, musste man sich, wenn man es so offensichtlich vor Augen geführt bekam, immer noch daran erinnern, was für ein kranker Irrer von einem Vampir Zwillinge gezeugt hatte. Vielleicht waren sie aber auch eigentlich aus irgendeinem Experiment geschlüpft? Wer wollte das ausschließen? Immerhin waren sie nun komplett. Der Nosferatu hatte es geschafft jedem der in seine Richtung grüßte entgegen zu Nicken. Da ihn niemand direkt ansprach, reichte das wohl als Begrüßung.

Die nächste Information war nun wieder spannend. Sie hatten das Ritual und Noir arbeitete bereits daran. Er hätte erleichtert sein müssen, aber irgendwie fühlte er sich zu müde, leer und stumpf um sich zu freuen. Er würde sich mechanisch weiter schleppen. Es musste sein. Vermutlich hatte er zuviele niederschmetternde Nachrichten bekommen, so dass diese eine gute Nachricht nicht mehr den nötigen Resonanzraum fand. Wenn man es gewohnt war nur noch auf beinahe Katastrophen zu reagieren, vergaß man irgendwann wie es anders ging.
So lauschte er Enios Ausführungen einfach nur, wunderte sich, warum er Zachariis Kammer und sogar ihren ungefähren Standort verriet und bewegte sich ein Stück näher an die Versammlung heran, um nicht versehentlich aus der Wahrnehmung der Anwesenden zu flüchten.

Nur gut, dass die Oberhexe ihre Gedanken für sich behielt, denn er hätte sie sicher ausgelacht. Natürlich zählte für sie nur, wer in der Lage war irgendwelchen abstrusen Zauberunsinn aufzuführen. Zugegeben, er hatte gesehen was ihre Tricks ausrichten konnten, aber es war fatal sich darauf zu beschränken. Nichts ersetzte einen scharfen Verstand. Am Ende war es kein Zauberbann und kein heidnisches Ritual gewesen, keine mysthische Vampirkraft aus dem Jenseits und keine übernatürliche Fähigkeit, mit der er Zachariis Trick bei der Ruine durchschaut hatte und es war auch kein Hokuspokus gewesen mit dem sie Zieglowsky am Ende gekriegt hatten, sondern Wissen, Verstand und Methode. Was würde sie tun, wenn sie am Ende ihrer Abrakadabra Show Zacharii immer noch unbesiegt war? Wenn sich herausstellen würde, dass man mehr brauchte als einfach nur das verdammte Ritual der Woche herunter zu beten um den Tzimiscen zu bezwingen? Möglich das ihr Vertrauen in die arkarnen Künste einfach so groß war, aber für Lurker wäre so etwas einfach nur ignorant. Da sie es aber nicht anführte und der Nosferatu, sollte er das dringende Verlangen spüren dabei zu sein, wenn Houdini den Koldunen aus dem Hut zog und die Jungfrau zersägt wurde, ohnehin einfach unbemerkt lauschen und beobachten würde, blieb den Anwesenden glücklicherweise eine weitere Ausführung zum Thema 'Tremere und wie beliebt und vertrauenswürdig sie sind' erspart. Nein, danke. Keine Fragen.
 
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