[6.5.2008]Der Angriff auf den Caern - Nordseite

Discordia

B! scheuert
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Die Fahrt verlief ruhig und ein fast schon betroffenes Schweigen hatte sich breit gemacht. Es dauerte auch nicht lange bis sie an in dem Gebiet angekommen waren, daß Enio für den Beginn ihrer Mission auserkohren hatte. Er lag noch ein gutes Stück weit vom Waldrand entfernt und sie würden wohl noch ein gutes Stück gehen müssen. Ein Blick auf die Uhr verriet aber das diese Zeit offenbar eingeplant war. Sie würde nicht durch die Nacht rennen müssen.

Enio war zufrieden mit der Wahl seines Teams. Es lag eine gewisse Ruhe auf dieser Gruppe. Zumindest sah Enio das so. Von Caitlin und Kiera erwartete der Brujah keine unbedachten Handlungen. Lurker war soweiso der Letzter, der sich übermütig ins Kampfgetümmel stürzen würde. Lediglich Max war dabei eine unebkannte Größe für den Primogen. Enio würde ihn wohl ein bißchen zügeln müssen aber Max – der frischgebackene Ancilla – hatte bisher eigentlich keine allzu rebellischen Ambitionen gezeigt und war bisher für seinen Clanschef der Vorzeigeteambrujah. Hoffentlich würde das so bleiben. Und das obwohl Enio von seinem ursprünglich erzählten Plan, noch die eine oder andere Abweichung nachkorrigieren mußte. Wie würden die anderen reagieren? Er würde es herausfinden.

In der Dunkelheit auf dem Feld stehend unternahm Enio die letzten Vorbereitungen. Er verstaute seine Barak und befestigte beide MP2A mit dem Riemen an seinem Gürtel. Für den Fall, daß sie ihm aus irgendwelchen Gründen aus der Hand fallen sollte, würde er sie dadurch nicht verlieren und konnte sie schnell wieder aufnehmen. Den Rucksack hatte der Brujah umgeschnallt. Ob er überhaupt dazu kommen würde noch irgendetwas daraus zu entnehmen war wohl abzuwarten. Sein Gepäck störte Enio jedenfalls nicht… solange er keinen Flickflack bewerkstelligen müßte. Enios Mantel war an einigen Stellen mit Panzertape am Körper und an der Hose angeklebt. Das ganze sah nicht schön aus aber es hatte zur Auswirkung, daß Enio mitsamt Gepäck und Waffengeraffel nicht wie eine Rassel durch den Wald lief und in zuviel Lärm machen würde.

Der Sheriff war fertig. Oder halt… da waren noch ein bis zwei Dinge. „Brauch noch jemand Silbermunition? Wär schade, wenn ich im Dreck lieg mit nem Arsch voll Silber in der Tasche und ihr steht nachher leer da.“ Der Italiener war der mit den automatischen Waffen. Aber er war sich selber sehr unsicher wie viel Schuß er überhaupt davon abgeben würde können. Es war ein Kreuz.

Nachdem jeder die letzten Vorbereitungen getroffen hatte und es eigentlich losgehen konnte ergriff Enio noch einmal das Wort. „So Mädels! Jetzt zum eigentlichen Plan… zu dem den ich vorhin nicht erzählt habe.“ Zwei Sekunde rethorischen Schweigen folgten. „Wir werden da rein gehen. Aber nicht laut polternd und wild um uns schießend.“ Enio zeigte auf den Nosferatu. „Lurker wird uns da rein bringen und zwar so das es verdammt nochmal keiner bemerkt. Warum das so ist? Ganz einfach. Ein Team von uns… und ihr habts erraten das sind wir… wird als vordringliches Ziel haben in die verdammten Ruinen vorzudringen… aber nicht um jeden Preis. Wenn von Süden, Osten und Westen Kampfeslärm vordringt und vom Norden her Ruhe herrscht, wird der Feind sich dort hin wenden wo er angegriffen wird. Wir werden dann unbemerkt vorrücken. Das heißt nicht, daß wir die anderen Blutsauger im Stich lassen… wir rücken einfach dem Feind weiter auf die Pelle und warten vorerst ab wie der Kampf verläuft. Das hat den Vorteil, daß wir flexibel bleiben. Einerseits können wir bei gutem Verlauf sehr schnell in die Ruinen vordringen und das tun was wir hier eigentlich tun sollten und andererseits können wir somit als perfekter Nachschlag den Tänzern in den Rücken fallen, wenn sie schon nicht mehr damit rechnen. Jetzt kommt das große Aber. Wir werden das abhängig davon machen was wir for Ort vorfinden. Wenn wir uns einem Rudel Tänzer, Garou oder sonst was gegenüber sehen, die mit einer Breitseite alle aus dem Weg zu räumen sind, werden wir uns lieber an den ursprünglichen Plan halten und versuchen bei der ersten Welle so viel wie möglich wegzupusten, da wir womöglich keine weitere Chance auf einen Überraschungsangriff bekommen bei dem wir die Feuerwaffen benutzen können und das halte ich für einen enormen Vorteil. Einfacher Plan… hat den jeder gechecked?“ Jetzt war es noch an der Zeit seine Einwände vorzubringen… später nicht mehr. Warum hatte das Enio eigentlich nicht vor den anderen gesagt? Traute er der finstertaler Kainskindergesellschaft etwa nicht? Die Antwort war offensichtlich.
 
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Bitter und getrübt war der Blick des Nosferatu schon den ganzen Abend gewesen. Kein einziges Wort hatte er von sich gegeben, obwohl man ätzende Kommentare von ihm erwartet hätte. Bis auf den Sheriff würden die Anderen wohl denken, dass die bevorstehende Schlacht ihm so gründlich das Maul gestopft hatte. Tatsächlich kreiste er aber gedanklich nur um das eine. Er musste seine Tochter retten. Mit allen Mitteln und egal was es kosten sollte. Ironischerweise mochte man ihn mit seinem konzentriertem und hartgesottenen Auftreten für einen abgeklärten Kämpfer halten, immerhin war er als einziger Anwesender schon einmal gegen den Geist des Koldunen angetreten, dabei gab es nur einen Grund aus dem er nicht schlotterte und winselte. Er musste funktionieren. Für Stray. Zumindest solange bis sie in Ordnung war. Wenn er dafür einen Werwolf aus dem Weg räumen musste, dann würde das eben geschehen.

Als der Turiner damit begann seine Ausrüstung endgültig zu prüfen und zu fixieren, nahm Lurker dies als Zeichen und kontrollierte ebenfalls den Sitz seiner Waffen. Es war ein altes Geschirr aus Leder, das über diverse Riemen und Schnallen an den Träger angepasst war. Wenn ein Nosferatu etwas anfertigte, nutzte er keine Konfektionsgröße oder Normteile. Man konnte ja noch nicht einmal sicher sein, dass der Träger gleich viele Arme hatte, geschweige denn, dass sie sich dort befanden, wo man sie vermuten würde.
Reisser, die ehemalige Geißel Finstertals, hatte sich viele Gedanken über seine Arbeit gemacht. Ausführlich hatte er in seinem Tagebuch beschrieben, wie er an gefrorenem Fleisch Versuche unternommen hatte seine diversen 'Spielzeuge' richtig einzusetzen. Es war ein abscheulich zu lesendes Werk, indem der alte Nosferatu völlig nüchtern erklärte, dass es im Kampf gegen Untote besser war auf eine Schulter oder einen Arm zu zielen, da die Wahrscheinlichkeit Gliedmaßen abzutrennen höher war, je schmaler die Körperstelle war und man so den größten Schaden anrichten konnte. Ein Treffer in den Torso, mochte er auch eine noch so weit auseinander klaffende Wunde erzeugen, würde einen wütenden Brujah nicht stoppen. Trennte man aber seinen Arm am Ellenbogen ab, würde er mit dieser Faust schon einmal nicht mehr zuschlagen.

Zu schade, dass es kein Kapitel über Werwölfe gegeben hatte. Immerhin waren diese Gegner aber lebendig, so dass es Sinn machte auf Lebenswichtige Organe zu zielen. Ein Stich in die Nieren oder ein öffnen einer Schlagader interessierte einen Vampir nicht die Bohne. Ein Lebewesen würde es aber töten. Soviel zur Theorie.

Er spannte seine Schleuder und verschoss versuchsweise einige Steine auf einen Baum. Das kleine Gerät arbeitete fast geräuschlos und zerfetzte auf einige Meter Distanz immer noch ordentlich große Teile der Rinde. Wenn er damit Großmutters Silber Ohrringe einem der Monster unter das Fell setzte, würde es das sicher stören. Ein bösartiges Grinsen teilte seine Lippen, die aufgeplatzt und schlecht verheilt aussahen.
Dann begann er damit die weißlich glänzende Creme mit Silberanteil auf sich zu schmieren. Wo sie in seine Kleidung einzog, bildete sich ein sanfter Schimmer. Eher schwarz als silbern. Vermutlich oxidierten die kleinen Silberpartikel schnell, wenn das Fett aus der Creme sich trennte. Ihm sollte es recht sein, das machte es einfacher, als wenn er glänzen würde wie eine Silberstatue. Falls noch jemand seiner Idee folgen wollte, hatte er seine anderen Tiegel vor sich bereit gelegt. Ob man damit sich selber oder seine Waffen bestrich, sollte einen ähnlichen Effekt haben. Kurz ging ihm der Gedanke durch den Kopf, wie sich Quecksilber auf die Werbestien ausgewirkt hätte. In einigen Chemie Firmen des östlichen Industrie Gebietes hätte er davon sicherlich etwas auftreiben können. Im Grunde war es aber kein Silber, sondern nur ein silbern glänzendes Metall. Vermutlich reichte eine eher nominelle oder mystifizierte Verbindung aber wohl nicht aus, um so ein Monstrum zu beeindrucken.

Während er sich also von Kopf bis Fuß mit der Paste beschmierte hörte er Enios letzte Worte für die Schlacht. Es war so wie er es gedacht hatte. Er war in der Speerspitze des Angriffs gelandet. Was für ein verdammtes Glück er aber auch hatte. Nicht nur, dass er zur Unsterblichkeit verflucht Dienst schob, für den Clan mit der übelsten Entstellung seit Quasimodo, ausgerechnet in der Stadt die alle biblischen Plagen an einem Wochenende schaffte, nein, jetzt war er auch stolzes Mitglied einer Truppe, die einen suizidalen Angriff in das Herz der Wolfsgrube ausführte um ein infernalisches, uraltes, böses Wesen auszulöschen.

Kurz sah er hinüber zu dem Riesenbaby. Wie stellte sich der Sheriff wohl vor, dass man diesen Kerl verstecken sollte? Er war einfach auffällig. Manche Leute hatten so eine Ausstrahlung. Der Brujah war zwar auch rein physisch groß und breit, viel wichtiger war aber, dass er einfach brachial wirkte. Seine Art, sein Denken, seine Bewegungen, alles strahlte eine gewaltätige Attitüde aus, die dafür sorgte, dass man sich lieber mit jemand anderem anlegen wollte. Stray würde diesen Kerl lieben, da war er ganz sicher.
Es war wohl nicht zu ändern, sie mussten mit dem arbeiten was sie hatten.

Herr Reeser, richtig? Kommen sie bitte einen Moment hier herüber und gehen sie ein wenig auf und ab. Ich muss sehen wie sie sich bewegen und ein Gefühl dafür bekommen wie sie schleichen.

Wahrscheinlich wie ein russischer Panzer...großartig.

Sieh an, der muffige Kleiderhaufen, der so schweigsam ein dunstiges Oevre aus verschimmelter Erde ausdünstete konnte also sprechen. Wenn seine Stimme auch klang, wie eine Schlange mit Kehlkopf Schmerzen.

Über die Hexenschwestern machte er sich keine Gedanken. Sie schafften es ganz von selber unscheinbar zu wirken. Wahrscheinlich ein ohnehin angelerntes Mimikri, dass dafür sorgte, dass sie unterschätzt oder übersehen wurden. Hoffentlich machte der Riesenbrujah jetzt keine Spierenzchen und zierte sich hier ein wenig Scharade zu spielen, sondern tat was man ihm sagte und zeigte.
 
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Dann war es also endlich soweit, der Kampf kam näher.

Das isses wofür ich hier bin

Er griff nach den Dolchen, einer in die rechte Hand, danach nahm er mit der linken die Lampe, ohne sie anzuschalten. Stattdessen konzentrierte er sich auf die Taschenlampe in seinen Gedanken.

Nich nur cool, sondern auch praktisch.

Er hörte sich den Plan an und war ein wenig, ja was, war er bald ein wenig frustiert? Er war an der vordersten Front angekommen, aber zuerst musste sich die Gruppe hineinschleichen, was für den Brujah nicht das einfachste war. Er hatte keine Einwände gegen den Plan, auch wenn er nur für einen Teil dessen wirklcih gut zu gebrauchen war. Der neue Ancilla hatte nicht vor hier zu protestierenn oder ähnliches, nicht auf einem SChlachtfeld. Wie es danach allerdings aussehen würde bei der Siegesfeier stand dadurch noch nicht fest. Davor hatte er Lurker beobachtet, er schmierte sich mit etwas ein. Im Grunde gabs nur eine sinnvolle Sache was es sein konnte, aber dazu nachher mehr. Er nickte dem Sheriff zu, der Plan war einfach, auch für ihn zu verstehen.

Dann hörte er Lurker mit dessen Frage an ihn. Bei so einer Art von Einsatz aktzeptierte er die Frage und ging ein paar Schritte mit, nachdem er nickte. Seine Art zu schleichen kam der eines russischen Panzers wirklich schon recht nahe. Der Oberkörper von Max war nach unten gebeugt, seine Beine stark angewinkelt. Eine einfache Methode, er versuchte sich so klein wie möglich zu machen, zumindest so gut wie es bei seiner Form möglich war. Es wirkte allerdings alles andere als elegant und ob er im Einsatz ohne nachzudenken so voran kommen würde war eine andere Frage. Dazu waren die Schritte des Brujah bei weitem nicht so federnd wie sie sein sollten um keine Geräusche von sich zu geben. Im Grunde war er in der Lage wie ein großer Würfel durchs Dunkle zu gehen ohne über die eigenen Füße zu stolpern, aber das war es dann auch schon.

"Falls sie noch'n guten Tipp für mich ham, immer raus damit. Und falls das Zeug mit dem se sich eingerieben haben voll Silber ist, is noch genug da für nen Schlagring?"

Sicher, beim Schleichen wollte Lurker Max sicher nicht in der Nähe haben, im Kampf würde er allerdings seinen Zweck erfüllen, das zeigte auch die Frage. Angriff, mit allem was zur Hand war. War es Selbstmord? Vielleicht, aber der Brujah aktzeptierte das er bereits weit über seiner Zeit lebte und es nichts brachte sich länger als nötig dran zu klammern. Besser mit einem Knall bei ner großen Party abtreten, als nen Dolch in den Rücken gejagt zu kriegen. Und was könnte eine noch größere Party werden als das h ier? Und genau das strahlten seine Haltung und sein Blick aus. Agression, reine Entschlossenheit und der Wille zu kämpfen bis dem Feind seine Asche im Halse steckenbleiben würde. Aber er hatte verdammt noch mal zu viel Geld erhalten in den letzten Tagen um es nicht zumindest noch ausgeben zu können. Vielleicht war es ein Trost das sein Ghul dann zumindest etwas mit dem Geld anfangen konnte. Ganz sicher....nicht.
 
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Auch Kiera hatte nicht viel gesagt während der Fahrt, warum auch, es war alles gesagt und da mußte man sich nicht noch ewig drüber auslassen.

Der Plan mit dem unsichtbar anschleichen, war natürlich auch hervorragend, so könnten sie mit etwas Glück sogar ins Gebäude kommen ohne vorher angegriffen zu werden, was natürlich für ihr Vorhaben ein gewaltiger Vorteil war.

Etwas ungeduldig oder sollte man sagen innerlich angespannt, stand sie nun neben ihrer Schwester und wartete, dass es losging.

Dann fiel ihr was ein. "Wartet mal einen Moment, ich rufe Kiki, damit sie mal eine Runde fliegen kann und uns dann sagt, wie es da oben aussieht."

Gesagt und getan, Kiera stieß den Falkenruf aus und Kiki kam wenig später angeflogen und setzte sich auf Kieras Arm. Zutraulich zupfte sie an deren Haaren, allerdings war sie nicht gerade erfreut über das, was Kiera von ihr wollte. Sie schien Angst zu haben.

Doch auf gutes Zureden hin, flog sie dann doch los um über der Ruine zu kreisen.
 
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Während Enio noch diverse Sachen überprüfte und auch das Funkgerät einstellte, beobachtete er aus dem Augenwinkel wie sich Lurker mit irgendetwas einschmierte. Enio wollte eigentlich gar nicht so genau wissen was für eine Gülle der Verborgene da auftrug. Bei ihm könnte auch gut sein, daß er einfach nur irgendeine übelriechende Paste auftrug, die so ziemlich jedem Gestaltenwandler auf 100 Meter den Appetit verderben mußte und alles das Gefühl bekommen dürften, eine Horde Wildschweine nähere sich ihnen. Das man sich Silber irgendwie auftragen konnte… darauf wäre der Sheriff gar nicht gekommen, geschweige denn, daß er angenommen hätte einen Vorteil davon zu haben. Obwohl es eigentlich auf der Hand lag.

Enio machte sich keine Sorgen ob Lurker es schaffen würde Max mit unter den Deckmantel der Dunkelheit zu nehmen. So groß er auch war, für einen erfahrenen Nosferatu dürfte das lediglich eine weitere Herausforderung bedeuten… aber kein Hindernis.

Während Kiera sich mit ihrem Federvieh verständigte schaltete der Italiener das Funkgerät an. Wozu hatten sie dieses Ding denn sonst dabei wenn nicht um sich im Vorfeld genau abzustimmen? Die Reichweite dürfte locker reichen. Jetzt kam es nur noch darauf an, daß die anderen ihr Gerät ebenfall schon eingeschaltet hatten. Da der Brujah natürlich schon den Stöpsel ins Ohr gesteckt hatte und niemand wie in den alten Filmen ein penetrantes und verräterisches Rauschen zu hören bekam, mußte es zunächst so wirken als ob Enio mit sich selbst sprach. „Hier spricht Enio. Wir sind ca. 5 Minuten Fußmarsch vom Waldrand entfernt und gehen jetzt los. Kiera schickt den gefederten Kundschafter los. Wie schauts bei euch aus?“ War ja eigentlich eine einfache Frage. Enio war jetzt schon wieder gespannt was für komplizierte Antworten er bekommen würde.
 
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Kikis Bericht:

"Viele Tiermenschen, umringen viele böse Feuer! Große Feuer. Sie warten, wissen das ihr kommt. Wölfe freudig. Tod liegt in der Luft. Besser weggehen, besser schnell weggehen! Lass mich gehen!"

Out of Character
Dies alles natürlich durch Gefühle und Eindrücke vermittelt und nicht durch gesprochene Worte. Aber ich möchte in dieser Situation keine Mißverständnisse, daher wähle ich den phantasieloseren und unkreativeren Weg. Man möge mir verzeihen.
 
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Der Große machte nicht nur keine Scherereien, er verhielt sich sogar absolut kooperativ und schwätze obendrein kein überflüssiges Zeug. Kein Wunder dass Pareto ihn mitgenommen hatte. Wenn man dann noch hinzurechnete dass er mit Sicherheit genau der Typ war, den man bei einem Kampf auf seiner Seite haben wollte, machte das alles schon Sinn. Max würde vielleicht nie wissen wie und warum er das richtige gesagt oder getan hatte, aber Lurker beschloss, dass dieser Brujah auf die Liste der eher sympathischen Zeitgenossen gehören konnte. Entsprechend fiel seine Antwort beinahe freundlich aus. Zumindest für seine Verhältnisse.

Das ist eine silberhaltige Paste aus der Medizin, ja. Nehmen sie nur. Ich weiß nicht ob es hilft.

Scheinbar verfuhr der Nosferaut nach dem Motto 'Schaden kann es ja nicht'. Genauso gut hätte er vielleicht Salz über die Schulter werfen oder spucken können. Falls die Silberpartikel aber tatsächlich irgendetwas bei den Werbestien auslöste, ein Brennen vielleicht, oder sogar Schmerzen oder echte Schäden verursachte, was durchaus möglich sein mochte, wenn eine Waffe wie die von Max sie in eine Wunde transportierten, wäre wohl auch der kleinste Effekt ein Gewinn.

Großartige Tipps kann ich ihnen nicht anbieten. Für einen Crash Kurs bleibt uns keine Zeit und er würde auch nicht sonderlich viel nützen. Darum geht es mir aber auch gar nicht, ich will sehen wie sie sich bewegen und wie sie in ihrer Umgebung wirken. Den Rest erledige ich für sie. Achten sie gleich am besten nur darauf, dass sie mich und denjenigen den sie an der anderen Hand halten nicht loslassen und dass sie immer ein wenig hinter mir bleiben. Schauen sie wo sie hintreten, bewegen sie sich im Zweifel etwas langsamer als zu schnell und versuchen sie mich so gut es möglich ist zu imitieren, den Rest mache ich schon.

Während er so vor sich hin krächzte und zischelte, in seinem heiserem Flüsterton, besah er sich was an Max besonders auffiel. Er war groß, aber das war ein Baum auch und der fiel nicht sonderlich auf, wenn er irgendwo in der Landschaft stand. Was musste man an dem Brujah verändern, damit er unauffälliger würde?

Lurker bemerkte, dass Max Ruhe und Gelassenheit ausstrahlte. Er fürchtete sich nicht vor der Konfrontation und das sagte jeder Muskel in dem Hünen auch deutlich aus. Er stand automatisch gut im Gleichgewicht, setzte beide Füße voll auf und machte niemals eine Bewegung zögerlich, oder zaghaft. Das war es, was andere Leute an ihm einschüchternd fanden. Er war sich seiner selbst völlig sicher, zumindest was seinen physischen Auftritt betraf.

Schließlich nickte der Verborgene. Eine Geste die man gar nicht so einfach wahrnehmen konnte, unter der Kapuze aus Schwärze. Er glaubte zu wissen was er tun musste um den Brujah so zu bewegen, dass stets am Rande des Bewussteins der restlichen Welt bleiben würde. Im richtigen Moment stehen bleiben und warten, bis sich ein Beobachter wegdrehte, den Weg so wählen, dass man ständig im blinden Fleck der Realität blieb, das war die Kunst.

Sie wandten sich wieder dem Rest der Gruppe zu und Lurker signalisierte dem Sheriff dass er soweit war. Eigentlich versuchte er den Eindruck 'ich werde versuchen das Riesenbiest ungesehen mitzunehmen' zu transportierten, aber es nützte alles nichts. Max hier zu lassen um die Gruppe leichter bewegen zu können, würde ihre Kampfkraft enorm schwächen, schätzte er und das ausbalancieren des Teams war Aufgabe des Sheriff. Es würde schwerer sein und sie würden nicht so unauffällig sein wie gestern auf dem Friedhof, aber zusammen mit den Angriffen der Anderen, würde es schon gehen. Es musste.

Möchte noch jemand Silberpaste für den Teint?

Raspelte die charmante Sägeblatt Stimme des Nosferatu an seine Begleiter und hielt einen seiner Tiegel voller Hautcreme hoch.
Da war er ja. Lurkers scheußlicher Sinn für Humor war also doch noch angekommen. Dann hatten sie wohl alles beisammen und konnten loslegen.
 
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Caitlin schüttelte kurz den Kopf. Sie schien abwesend zu sein, in sich gekehrt, als wäre sie tief konzentriert und wollte sich nicht ablenken lassen. Sie war schweigsam gewesen während der Fahrt, genau wie der Rest der Truppe. Innerlich war sie ihre Möglichkeiten durchgegangen und hatte sich die nächsten schritte überlegt. Nun war der Moment gekommen. Sie blendete Lurkers Einschmierei, Max´s Schleichversuche, Kieras Unterhaltung mit Kiki und auch Enios Funkansprache vollkommenaus und schloss stattdessen die Augen. Sie rief ihr Blut an und fiel in den ausgeglichenen Status, den sie in den letzten Tagen immer wieder gefunden hatte. Ihr Pol, ihre innere Mitte. Es war eine gefährliche Disziplin, denn dieser Zustand war so extrem, dass sie das Gefühl hatte langsam süchtig zu werden. Plötzlich waren alle Gedanken klar und einfach. Alles störende ausgeblendet, ihre Selbstbeherrschung auf Maximun. Schmerzen, Ängste und Zweifel... verschwunden. So musste sich Golconda anfühlen.

Ein einziger leichter Gedanke und ihr Blut potenzierte sich. Konzentrierte sich, bis es machtvoll gleich eines Kainiten der 6ten Generation war. Kraft durchströmte ihre Adern pure Kraft, die auf Blut basierte und nicht auf Muskeln. Es war so leicht.

Als die Regentin der Tremere die Augen wieder öffnete, war ihr Blick klar und selbstbewußt. Sie blickte voll konzentriert und nickte Enio nur kurz zu. Sie war bereit, die Speerspitze konnte von ihr aus starten. Das sich der Plan in dieser hinsicht geändert hatte, störte sie nicht. Sie interessierte sich nicht für die Auslöschung der Garou. Die Werwölfe waren lediglich im Weg. Sie brauchte das Ritual um Zacharii entgültig zu vernichten. Nichts weiter suchte sie hier.

Caitlin drehte sich zu Kiera, die grade Kiki emfing und sah sie fragend an.
 
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Kiera hörte Kikis Gekrächze und Gepiepse und aller andern Geräusche zu und gab dann deren Eindrücke wieder. Das hörte sich nicht gut an und die Falkin hatte Recht, eigentlich sollte man hier verschwinden und das so schnell wie möglich, doch das konnten sie nicht.

"Meinen sie, daß die Silberpaste was hilft?" fragte sie dann Lurker. Darüber hatte sie sich noch keine wirklichen Gdanken gemacht.

"Weiß einer von euch, wo es in das Labor reingeht?"

Die Lasombra sicher, aber Noir wollte sich nicht in Gefahr begeben.
 
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Max hatte seine guten Seiten, man musste nur dafür sorgen das genügend Feinde um ihn herum waren. Als der Nosferatu die Paste anbot, griff Max in die Tasche und holte seinen Schlagring heraus. Der Ring kam über die linke Hand, die Rechte musste frei bleiben für den Dolch. Danach schmierte Max etwas von der Paste über die Trefferzone des Schlagrings. Selbst eine Notlösung war besser als nichts. Der Koloss nickte bei dem was er vom Nosferatu hörte als Zeichen des Verstehens.

Holla, deine Stimme allein sollte schon Feinde verjagen

Als der große sich dann anhörte was Kiera von dem Vogel bersetzte spannte sich sein Griff um seine Waffen. Es war eine Mission für die man wirklich Eier aus Stahl brauchte.

Zum Glück haste solche

Trotz allem war es bisher der Einsatz der am härtesten Klang, das Drecksvieh aus der Ruine würde dagegen sicherlich wie ein Spaziergang wirken. Er hörte wie Enio das Startsignal gab, hatte aber noch einen kleinen Einwand. Er sah zu den Tremere und sprach im Flüsterton. Die Schmerzen warn schwächer geworden, ganz weg waren sie aber noch nicht.

"Gibts noch nen kurzen Schuss Magie?"

Er zeigte dabei mit einer Hand auf die Stelle die heilte.
 
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Caitlin nickte und meinte genauso leise zurück: "Sicher, da diese Kraft nicht allzulange anhält spreche ich es direkt vor dem Kampf. Binnen von Sekunden wirkt es, Sie müssen mich nur hören können." Sie sah Max noch einmal aufmunternd an und folgte dann Enios Aufbruchsignal. Sie würde den Brujah nicht ins Messer laufen lassen, da brauchte er sich nicht sorgen. Ihr Angebot stand und war ernst gemeint. Enio selbst hatte zwar nichts dazu gesagt, auch es galt auch für ihn. Sie blickte nun zu Lurker und fragte ihn: "Also werden wir uns im Schatten bewegen. Werden uns die Garou wittern können? Ich nehme mal an, nur ihre visuelle Wahrnehmung wird getrübt werden, oder irre ich mich? Wie müssen wir uns verhalten?"

Händchenhalten? Schoss ihr durch den Kopf und sie unterlies nur aufgrund der Situation das Schmunzeln, welches sich an ihre Lippen drängte.
 
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Es dauerte zwar ein wenig doch dann erwachte Enios Funkgerät zum Leben und eine gedämpfte Stimme drang heraus.

"Hier Malik. Befinden uns nicht mehr weit entfernt vom Rastplatz der Gegner. Liegt bei euch auch ein Brandgeruch in der Luft?

Ach und was sagen die Kundschafter?" Danach herrschte wieder Stille. Zum Glück wusste Enio nicht, dass der Malkavianer ihn völlig falsch verstanden hatte und dachte, dass sie nur noch 5 Minuten vom Labor entfernt waren und nicht nur vom Waldrand.
 
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Was für ein hübsch konspiratives Grüppchen sie doch waren. Auf die Frage der Hexenschwester zuckte der Nosferatu einfach nur mit den Schultern. Lurkers Schulterzucken war ausladend, denn sein Buckel machte die Bewegung mit und machte es größer als die Geste eigentlich sein sollte. Eigentlich wollte er den Kontakt mit der unheimlichen Hokuspokus Fraktion so knapp wie irgend möglich halten. Viel beunruhigender als ihre Zaubertricks und der Gedanke an ihre finsteren Rituale, war eigentlich die Frage, wieviel davon wirklich nur Augenwischerei und Scharlatarnerie war und wieviel möglicherweise echt? Besser man hielt sich fern von diesem Clan. Für ihn waren sie so etwas wie die Scientologen unter den Untoten.

Aber hier und jetzt waren sie nun mal Bestandteil der Gruppe und Es würde wohl nur vorangehen, wenn er mitspielte. Also sah er kurz zu der Falknerin hinüber, wenn er ihr auch nicht direkt in die Augen sah, was seiner Kapuze zum Dank im Schatten verborgen blieb, und krähte ihr zumindest soviel zu ihrer Frage, wie sie wirklich wussten.

Wir erkennen den Eingang, weil wir wissen wie das Schloss aussieht.

Na, war er nicht eine Ausgeburt an Mitteilsamkeit und Kooperationsbereitschaft? Er hatte die Frage der Hexe beantwortet. Sie war natürlich jetzt nicht deutlich klüger und so richtig beantwortete ihr diese Aussage auch nicht, ob sie denn nun wussten wo es lang ging, aber er war nunmal Nosferatu. Natürlich würde er ihr keine Informationen frei Haus liefern und egal wie sehr manche Vampire der Stadt an Informations Diaröh litten, zu mehr freiwilliger Herausgabe von Wissen war er einfach nicht im Stande. Blut war numal Blut und es wog schwer.

Die gleiche Erfahrung stand nun auch der zweiten Hexenschwester bevor. Sie war mit Händchenhalten sogar verdammt nah an der Wahrheit, wenn Lurker auch versuchen würde die beiden Brujah rechts und links an die Hand zu nehmen um nicht eine der Blutmagier anfassen zu müssen. Genauso wenig, wie er ihnen die Augen sehen wollte, wollte er sie natürlich berühren. der böse Blick war eine Sache, aber wer wusste schon, ob einem das kein Unglück brachte, wenn man denen die Hand gab? Zugegeben, wenn man den Nosferatu ansah, mochte man sich fragen, was er denn dachte, welches Unheil es denn gäbe das ihm noch nicht zugestoßen war, aber Lurker wusste das nach Unten immer noch alles offen war. Jedesmal wenn man dachte, dass nichts entsetzliches mehr kommen konnte, öffnete das Schicksal mit ekelhaftem Grinsen die nächste Schachtel voller Grausamkeiten.

Ich bringe uns schon hinein, sorgen sie sich nicht um die Details. Wir bilden eine Kette indem wir uns anfassen. Lassen sie nicht los, das lenkt die Aufmerksamkeit auf sie. Beobachten sie mich, folgen sie mir, bleiben sie stehen wenn ich es tue und bewegen sie sich so leise und vorsichtig wie möglich. Am besten versuchen sie gar nicht auf die Umgebung zu achten, sondern nur auf mich und den Boden vor ihnen.

Während er sprach, hielt er auffordernd seine bandagierten Hände mit den Spinnenbeinartigen, viel zu langen Fingern hin. Zufällig so, dass Max und Enio ihnen am nächsten waren und sie als erstes ergreifen konnten. Pareto hatte die Hexenbrut angeschleppt, sollte er sie doch an die Hand nehmen. Max hatte dann wohl einfach Pech. Besser er packte die Tremere an, als Lurker. Falls eine der beiden Schwestern aber schneller sein sollte und einfach zugriff, wäre der Nosferatu wohl der Pechvogel. Sein Glück aber, dass sich wohl niemand darum riss, jemand seines Blutes anzufassen.

Den Schlüssel hatte er gestern dem Sheriff überlassen. Ja, war er nicht ein toller Partner? Hoffentlich dachte Pareto an die vielen netten kleinen Gesten, wenn er sie alle in eine Falle führen wollte und sorgte dafür das Lurker nichts passierte. Nachdenklich musterte er den Brujah während er darauf wartete, dass es losging. Der Italiener wirkte nicht wie ein Verräter. Aber das taten die nie, bis es zu spät war.
 
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Na toll

Dachte sich Max als der Nosferatu ihm die Hand hin hielt, wofür er erstmal alles was er davor in den Händen hatte in seine Taschen und die vorgesehenen Plätze schob. Bis auf den Schlagring, den konnte man ja noch so in der Hand lassen. Er griff dann allerdings mit der Linken danach ohne zu meckern.

Wenn ich von dir Warzen krieg, schneid ich sie raus und schieb sie dir sonstwohin

Der Koloss hatte keine Sorgen dabei die Tremere an der Hand zu nehmen, diese waren ja ziemlich cool .Hätte er aber geahnt das Lurker Enio für so etwas wie einen Verräter halten könnte, hätte er ihn besser im Auge behalten. Seine Loyalität war in dem Fall klar, würde Lurker versuchen Enio anzugreifen, wäre er Geschichte.
 
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Kieras Frage hatte Lurker schon beantwortet… irgendwie. Daher erwiederte Enio nichts mehr darauf. Sie würden schon erkennen wo es da rein ging wenn es soweit war und sie es bis dahin geschafft hatten. Der Gedanke war eigentlich lächerlich und lustig gleichzeitig. Sie würden sich durch eine Horde Werwölfe. Tänzer und Plagen schlagen oder an ihnen vorbeischlängeln und nachher daran scheitern den Eingang zu finden, weil keiner wußte wo er war und wie er aussah? Man hätte lachen können bei der Idee.

Aber Enio war nicht zum lachen und mitlerweile meldete sich am anderen Ende der „Leitung“ die Geissel. „Nein kein Brandgeruch… sind noch zu weit weg. Der Falke hat aber seiner Herrin etwas von Feuer erzählt und das die Penner sich wohl freuen wie ne Schnitzkatze weil wir kommen. Na war ja mitlerweile klar, daß die wissen das wir auftauchen. Den Wald werden sie wohl nicht in Brand gesteckt haben. Wir müssen also wohl die Feuerstellen umgehen soweit es geht. Wenn sie ihre Position erreicht haben unbedingt warten bis alle in Stellung sind… sonst wird das nix. Gilt auch für dich Alexander.“ Das war ja das tolle beim Funk… die dritte Partei hörte ja automatisch mit. „Wie gesagt… falls nicht plötzlich die verbündeten Garou die Initiative ergreifen und als erste angreifen, werden wir es auf jeden Fall gemeinsam tun.“ Der Sheriff hatte das seiner Meinung nach mitlerweile ausführlich geklärt und hoffte, daß es jetzt jeder verstanden hatte. Wenn nicht waren sie gerechtfertigterweise am Arsch.

Nach den Abklärunge per Funk warf Enio noch kurz einen Rundumblick auf die Umgebung und gesellte sich danach an Lurkers Seite. Wenig galant und mehr fordernd hielt er seine andere noch freie Hand den Schwestern hin. Wer sie nehmen würde war ihm egal. Kontaktängste hatte Enio keine aber dafür war kein Prinzip verantwortlich, sondern die aktuelle Situation und die daraus entstandenen Prioritäten. Caitlins Angebot, das sie ihm im Cafe gemacht hatte hatte er nicht überhört oder vergessen. Der Sheriff legte aber momentan keinen Wert auf eine magische Aufpeppelung. Man sollte dieses ganze miteinander und gemeinsam nicht übertreiben. Sein Blut würde ausreichen müssen um die Behinderungen der Verletzunge auszumerzen. Auf einen Nahkampf war der Brujah sowieso nicht aus. Aber den Feind würde es warscheinlich nicht interessieren auf was Enio aus war.
 
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Kiera hätte nun wirklich kein Problem damit einem Nosferatu die Hand zu geben, sie hatte es auch bei den Samedi nicht gehabt und deren Erscheinung war schlimmer gewesen.

Wenn also Enio nicht zufasst, dann würde sie es tun, so einfach war das und ob das Lurker stören könnte, darüber machte sie sich keine Gedanken. Es ging hier um ein gemeinsames Unterfangen und da würde doch wohl der Clan der Verborgenen nicht rumzicken.

Gut, die andere Gruppe roch Feuer, dann waren die im Vorteil, wenn würden die Wölfe dann wohl zuerst riechen?
 
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Caitlin nickte bloß zu Lurkers Erklärung und stellte keine weiteren Fragen. Sie ergriff die Hand von Max - im Gegensatz zu ihrer Schwester würde sie schon eine andere Alternative wählen, wenn sie die Wahl hatte einen Nosferatu zu berühren. Notfalls wäre sie allerdings ebenfalls nicht sehr zimperlich, der verwesende Schleim unter der Burg war auch nicht viel besser gewesen. Zudem hatte es den Vorteil, dass Max sie auch hören würde, wenn sie sehr leise sprechen würde, denn sollten sie überrascht werden und es zum Kampf kommen sollte musste sie schnell reagieren. Sie hielt ihr Blut in Bereitschaft. Ein einzelner Gedanke würde schon reichen, um ihre Kraft zu aktivieren und ihren Geist zu schärfen. Es gab ihr Mut in dieser Gefahrensituation. Sie konnte sich auf ihr Blut verlassen, das würde sie nicht im Stich lassen. Sie war Tremere. Ob sie es morgen noch war spielte keine Rolle.

Nun hies es warten, dass Enio seine Absprache beendet, dann könnten sie los. Während sie wartete, griff sie mit der anderen Hand zu ihrer blutroten Perlenkette und schluckte sie in einem unbeobachteten Augenblick hinunter. Es würde die anderen vielleicht irritieren, denn niemand konnte wissen, dass sich die Perlen sofort in Vitae verwandelten und so versuchte sie das möglichst unauffällig zu machen.
 
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Dann sollte es also soweit sein und die allgemeine Bereitschaft sich ins Verderben zu stürzen war hergestellt. Der Nosferatu ergriff die Hände der beiden Brujah mit ausreichendem Druck, so dass sie den Kontakt nicht verlören, selbst wenn einer von ihnen stolpern oder fallen würde. Er ging davon aus, dass auch Max und Enio jeweils keine Probleme haben würden die beiden Hexen festzuhalten und sogar zu tragen, wenn es sein musste.

Sein Blick richtete sich nach Westen, wo er das heilige Dingsbums der Wolfsmonster vermutete. Sicher tanzten die da alle um einen Hydranten. Das erste das ihn überschwemmte war Angst. Sie war so klar und rein, dass sie seine Knie weich werden ließ wie Knetmasse. Seine Eingweide wollten nicht mehr recht an Ort und Stelle bleiben und er spürte, wie ihm die Furcht mit ihrer schrecklichen Klauenhand die Kehle zudrückte. Fester, immer fester quetschte sie zu und es bildete sich ein trockener, harter Kloß in seiner Kehle, der jedes Wort sofort erstickt hätte. Schließlich begann sein Rachen wirklich zu schmerzen und er versuchte zu schlucken. Unmöglich, nichts konnte an dem Brocken vorbei. Sein Rückgrat fühlte sich an als wäre es schockgefroren. Tausende Spitzen aus Eis stachen in sein Mark und überall wo sie ihr Ziel fanden, blieb ein taubes Gefühl zurück. Lähmende, entsetzliche Furcht, vor dem was er nun tun würde. Er würgte kurz.

Noch schlimmer war aber, die absolute Mutlosigkeit. Was dachte er sich nur dabei? Er war hier mit einem Haufen Untoter, denen er allesamt nicht weiter trauen konnte, als er zu spucken vermochte. Sein einziger Verbündeter war der Urheber dieses irrsinnigen Plans, der aller Voraussicht nach entweder dazu dienen sollte sie alle in den Schlund der Hölle zu führen. Entweder weil er das wollte, oder weil er von einem altem Tzimiscen Hexer dazu gebracht worden war. Vielleicht auch, weil er einfach nur schon zu alt und wahnsinnig war, aber auch zu eitel um still uns leise zu einer stinkenden Wolke und einem Häufschen Asche zu verpuffen und lieber mit einen großen Knall die halbe Stadt in den Untergang reißen wollte.
Sie würden es nicht schaffen. Seine Augen schmerzten in ihren Höhlen, rieben sich wie an Sandpapier, wenn sie sich darin drehten. Es war alles sinnlos. Ein schlechter Scherz auf ihrer aller Kosten. Sein Körper erschlaffte und die Angst saugte lachend jede Unze an Kraft aus seiner verdammten Seele. Reglos hing sein Körper dort, sein Geist versteckte sich verängstigt im hintersten Winkel. Lurker hatte Angst. Gemeine, hundsordinäre, unendliche Angst. Sein ganzer Kosmos bestand daraus, so fühlte es sich an. Er war nichts. Er war allein.

Ein Funke zündete, wie eine einsame Fackel in einem Tunnel der so dunkel war wie Teer. Strays Lachen war zu hören. Sie tanzte auf einer kleinen Mauer und trank ab und an völlig sinnlos aus einer Flasche Bier. Irgendwas aus dem Norden. Sie ergriff die Hand ihres Vaters und zog ihn hinauf auf die Mauer. Übermütig brachte sie ihn dazu ein paar alberne Tanzschritte mit ihr aufzuführen. Ihr Lachen war klar und hell.

Der heruntergesackte Kopf des Nosferatu ruckte wieder hoch. Seine Muskeln spannten sich langsam, ganz sachte, als würde von irgendwo eine versteckte Energie in sie hineingelassen. Das Lachen seiner Tochter, das nur in seinem Kopf widerhallte, schmolz die Angst hinweg. Ließ sie bröckeln und sich auflösen wie eine kleine Sonne die Schneedecke im Frühling.

Es gab etwas zu tun. Für sie. In seinem Blut knisterte es und es flüsterte alte Worte mit schwerem, slawisch klingendem Akzent. Ein alter Freund, dem es nie am Mut fehlte, hatte ihm einst gesagt, dass auch er stark war. Erinnerungen raunten seinen Namen und hießen ihn Bruder. Sie streckten ihre Hände aus der Vergangenheit aus und stützten ihn, trugen ihn dort, wo er selber vor Angst zusammengesunken wäre.

Die Lichter des Nachthimmels sandten ihren kalten Glanz, der sich in den grauen, milchig trüben Augen des Nosferatu spiegelte. In ihrem eisigem, mitleidlosem Schimmern war ein Kern aus Hitze zu erkennen.
Lurker setzte sich in Bewegung, der erste Schritt. Er beobachtete die nächtlichen Schatten und sah wie sie hin und hertanzten. Ein weiterer Schritt und er wogte mit ihnen hin und her, glich seine Schritte ihren Bewegungen an, begann mit ihnen gemeinsam in ihren Reigen einzustimmen. Wieder ein Schritt und sie schienen plötzlich an ihm und seinen Begleitern kleben zu bleiben. Die Schatten sammelten sich in Falten und krochen auf ihnen umher.
Er fühlte den Wind auf seinem Gesicht und er brachte konturlose, fahrige Bewegung. Auch der Wind würde sie mit sich nehmen und sie würden wie er überall hindurchschlüpfen. Ungreifbar, überall gleichzeitig und nirgendwo eindeutig war der Wind.
Lurker machte einen dritten Schritt und er spürte, wie sie an Schärfe verloren, wie ihre Umrisse undeutlicher wurden, als der Wind sie aufnahm, bis sie wie er, keine Kontur mehr haben würden.
Er schloss die Augen, denn er musste ruhig werden und sich konzentrieren. Er fühlte den schmalen Pfad vor sich, dem er folgen musste um durch das Netz der Wahrnehmung zu schlüpfen. Der Pfad war breit genug für ihn, der Nosferatu glaubte manchmal das er auf ihm tanzen konnte, aber heute war er eng und gewunden, bot kaum genug Platz für all die Leute die er mit sich führte.
Er stellte seine Ohren auf und lauschte auf die Geräusche der Nacht, denn sie mussten klingen wie die Nacht selber. Wieder ein Schritt.
Ein rascheln im Gras würden sie sein, das Seufzen und Knarren von Holz, das Rauschen von Blättern und das Dröhnen der dunklen, endlosen Nacht selber. Wurden alle Laute plötzlich tatsächlich fülliger und gewannen an Stärke, so als gäbe sich die Dunkelheit selbst Mühe sie zu übertönen? Schatten wirbelten, Bewegungen rasten vorbei, verschwammen und verwischten in einem wildem Strudel und dann füllte sich die Lichtung mit Schweigen.

Gras und einige Fußabdrücke war zu sehen, aber die Halme richteten sich bereits wieder auf, als gäben sie sich Mühe etwas zu verheimlichen. Soweit das Auge sah, war niemand zu sehen und es entstand der seltsame Eindruck von Leere, wo eigentlich keine sein sollte, so als würde in diesem Bild etwas fehlen.

Sie waren auf dem Weg.
 
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Nur ein durch und durch Verrückter würde in dieser Situation keine Angst haben. Sie hatten sich letztendlich alle auf ein mögliches Himmelfahrtskommando begeben... nur das es für die Verdammten keine Fahrt in den Himmel geben würde, wenn sie zu Asche verwandelt werden würden. Die letzte Fahrt kannte nur ein Ziel und das lag etliche Stockwerke tiefer um nicht zu sagen ganz unten. Dort wo die anderen schon warteten und seit geraumer Zeit bereits die Feuer für die Neuankömmlinge entfacht hatten. Die Frage war wer würde entkommen? Wer würde dem Sensemann erneut ein Schnippchen schlagen? Das es nicht alle schaffen würden war für den Sheriff eigentlich klar. Er selbst hoffte natürlich das er nicht dabei sein würde. Natürlich aus egoistischen Gründen aber nicht allein aus diesen... seine Vernichtung in der heutigen Nacht würde für die Kainskinder von Fisntertal bedeuten, daß sie keine greifbare Möglichkeit mehr hatten dieses verdammte Ritual zu vollziehen. Toll! Das machte einem den Abend gleich viel bequemer, wenn die Umstände einen auch noch unter Druck setzten. Dabei waren Enio die Sterblichen dieser Stadt und der Welt an sich schon lange nicht mehr so egal wie noch vor sehr kurzer Zeit. Er durfte nicht versagen. Viele konnten heute Nacht drauf gehen. Kiera... Alexander... Meyye (naja es könnte auch eine unverschämte Portion Glück bei der Sache inklusive sein)... ja sogar Lurker oder Jenny. Enio wäre es nicht egal aber es würde danach weiter gehen. Das tat es immer!

Nach einem kurzen Fußmarsch waren sie am Waldrand. Natürlich kam niemand auf die Idee eine Lampe anzumachen. Es wäre mehr als dumm gewesen. Daher war an ein zügiges Vorankommen nicht zu denken. Sie mußten dicht zusammen bleiben, hatten alle ein bißchen Gepäck dabei und mußte nicht nur darauf achten unauffällig zu bleiben, sondern hatten zusätzlich das Problem kaum etwas zu sehen. Als sie vor dem Wald standen, der sich wie eine dunkle Front vor ihnen aufbaute und leider nur sehr wenig einladend wirkte, machte das die Sache nicht wirklich besser. Am Waldrand blieb die Gruppe kurz stehen. Man mußte eine kleine Schneise finden an der man das dichte Buschwerk am Rand passieren konnte. Ein paar Schritte seitwärts reichten aber schon um den weiteren Weg zu erahnen. Mehr konnte man das leider nicht nennen.

Die Stimmung war bedrückend. Sogar Enio, der sonst sehr gerne einfach nur schwieg und eigentlich überhaupt nie das Bedürfnis zum Reden hatte einfach des Redens Willen, hätte sich jetzt lieber über belangloses Zeugs unterhalten um nicht weiter diese bedrückende Stille in dieser rabenschwarzen Nacht ertragen zu müssen, gepaart mit dem Gedanken einem ungewissen Schicksal entgegen zu gehen, daß doch mit einer nicht allzu niederen Warscheinlichkeit im endgültigen Tod enden würde. Wäre das jetzt in einem Hollywoodfilm nicht die richtige stelle gewesen um eine heroische und mitreisende Rede zu halten? Etwas das am Schicksal nichts ändern würde aber jedem die Last von den Schultern nehmen würde. Ja vielleicht... aber sie waren nicht in einem Film. Das hier war die Realtität und sie war nicht nur grausam, sondern steckte noch voll Monster, die jeden Hollywood-streifen als billigen Abklatsch erscheinen lassen würden.

Die Gruppe blieb zusammen. Sie gingen zusammen und schwiegen zusammen. Jeder Ast, der knackte, jeder Baum- oder Buschwedel, der beim Zurückschnellen ein Geräusch machte lies die Anwesenden die Köpfe einziehen und mehr als einmal kurzzeitig reglos verharren und auf ein alarmschlagendes Gebrüll zu warten. Aber sie hatten Glück... oder waren einfach nur gut. Lurkers Mantel des Dunkelheit nahm vielleicht auch mehr von der Wahrnehmung als nur die blose Sicht. Kleinere Geräusche wollten vielleicht einfach nicht gehört werden und wer weiß... vielleicht hörte jemand, der nur 3 Meter entfernt stand den kanckende Ast gar nicht. Er roch die Kainiten nicht und würde einfach vergessen, daß überhaupt irgendetwas beinahe sein Bein gestreift hatte oder die Schatten vor ihm sich gegen die abwärtsfleisende Strömung der Dunkelheit bewegten und ihren eigenen Willen hatten. Sie würden es wohl nie erfahren.

Irgendwann stoppte Enio plötzlich und hielt die Hände der anderen fest in der seinen. Warscheinlich hatten es die anderen sowieso schon bemerkt aber vor ihnen schimmerte etwas helles im Wald und es sah bereits von hier wie das Lodern eines Feuers aus, daß sich in den Blättern der Bäume reflektiert. Noch zu weit weg um die Flammen zu sehen aber schon nah genug um ein mulmiges Gefühl zu bekommen. Der Sheriff wagte es nicht noch näher heran zu gehen und dann das Funkgerät erneut zu benutzen. Das war großer Mist! Wie gut konnten Garou oder Tänzer eigentlich hören? Wie weit mußten sie sein um zum Angriff zu blasen ohne bereits viel früher bemerkt zu werden. Fuck! Jetzt war es zu spät.

Enio gab mit dem Ruck seiner Hand wieder das Kommando. Es war wohl jedem klar was jetzt kommen mußte. Sie mußten näher ran. Wenigstens mußten sie erkennen was vor ihnen kam. Nur noch ein Stück näher... ein kleines Stück.
 
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"Enio? Bist du das, der da angreift?" kam es aus dem Überträger
 
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