[30.4.08] Solo ist eh besser

Nightwind

Erzketzer
#StandWithUkraine
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11. September 2003
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Eins durch, zwei im Sinn… nachdem sie sich von Silva verabschiedet hat, fährt Meyye wieder zur Kunstakademie, oder genauer gesagt, in deren Nähe. Besser, sich nicht durch irgendwelche Kameras oder Ghule oder sonstwen sehen zu lassen. Sie verwandelt sich auch gleich wieder in das Vögelchen und sucht jenes Kellerfenster, durch das sie schonmal eingedrungen ist… durch Mithilfe von Cat, und wenn sie Glück hatte, hat es bisher noch niemand entdeckt und es ist immer noch gekippt, so dass sie eindringen kann. Wenn sie Pech hat… tja, eigentlich müsste der Prinz sie mit Präsenz-Trick dann doch längst gerufen haben, oder? Also. Wird schon schiefgehen.
 
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Das Fenster ist tatsächlich noch immer geöffnet, wie es aussieht ist der kleine Ausbruch noch nicht bemerkt worden. Vielleicht hat die bevorstehende Hochzeit ja doch ihr Gutes?
 
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Und so verwandelt sie sich in dem dunklen Gang zurück, in dem sie schon einmal war. Kein Licht… das ist ohnehin besser. Vielleicht hilft auch das, und diesmal wird sie auf keinen Fall irgendeines der Bilder ansehen. Die Probe aufs Exempel wird gleich das erste sein… Blutdurst. Immerhin hat sie diesmal keine Begleiterin… wobei noch offen ist, was eigentlich passiert wenn sie allein ist. Stürmt sie dann aus dem Keller und saugt Romero aus? Wäre auch nicht so toll. Immer mit Blick auf ihre Fußspitzen geht sie langsam los. Sie weiß ja noch, wo das Bild war, dann wird es sich auf jeden Fall zeigen…
 
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Es hilft den Blick abzuwenden, aber nicht genug. Meyye spürt wie der schreckliche Hunger nach Blut ein weiteres Mal in ihr hochkocht und sie sich nichts schöneres Vorstellen kann, als ihre Zähne in den Hals irgendeines Lebewesens zu schlagen.
Die kleine farbige muss heftig mit sich ringen und mit aller Kraft gegen den aufsteigenden Drang ankämpfen, aber da nichts und niemand in der Nähe ist an dem sie ihren Impuls austoben kann, versiegt dieser bevor er ihr richtig schaden kann. Ähnlich verläuft es bei den anderen Gemälden. Ein jedes setzt ihr gehörig zu, hat aber nicht mehr die gleiche vernichtende Kraft wie noch wenige Stunden zuvor.
Anscheinend hilft es die Blicke abzuwenden, alleine zu arbeiten und vorbereitet zu sein.
Leider kann sie in wenigen Minuten auf wenigstens zwei dieser Vorzüge nicht mehr zurückgreifen, denn bald befindet sie sich wieder in einem ihr unbekannten Gebiet. Nicht mehr lange und sie ist ein weiteres Mal den perversen Fallen des Prinzen ausgeliefert. Vielleicht ist es doch nicht so gut hier alleine herumzustromern? Was wenn sie in eine Falle gerät aus der sie sich alleine nicht mehr befreien kann? Bis zum Morgengrauen ist es auch nicht mehr soo lange...
 
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Es ist eigentlich schon bedenklich, dass überhaupt noch irgendeine Wirkung da ist… sie hat sich mal wieder geirrt. Der Blutdurst ist schlimm, aber diesmal fällt sie wenigstens niemanden an. Genauso ist es bei dem Bild (das Melissa zeigt, wie sie noch weiß). Also ein Vorteil, allein hier zu sein. Andererseits, wenn sie so einem Bild zum Opfer fällt wie dem, das sie zerstört hat… dann kann ihr niemand helfen. Wie soll ich da nur durchkommen? hämmert der Zweifel an ihrem Willen, weiterzugehen. Und andererseits: Zacharii. 1. Mai, also heute nacht. Zieges Scheiss-Mojo. Wenn nicht jetzt, wann dann.. wenn nicht ich, wer dann? Keiner. So sieht die traurige Wahrheit nunmal aus. Es ist Verzweiflung, die sie fast zurückhalten will, es ist Verzweiflung, die ihr sagt dass sie weitergehen muss. Zumindest versuchen muss sie es. Also geht sie weiter, den Gangboden im Blick. Hoffentlich war der Prinz nicht so perfide, irgendein verzaubertes Mosaik im Boden einzulassen oder sowas…
 
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Nein war er nicht, im Gegenteil!
Irgendwie stößt Meyye in den nächsten Metern auf keine weitere unangenehme Überraschung. Aber war das jetzt ein gutes Zeichen, oder hatte der alte Monarch doch bereits Wind bekommen und ihr eine andere, wesentlich gemeinere Falle gestellt. Wenn man es ganz nüchtern betrachtete, war die Chance das der Prinz nicht bemerkte wenn jemand in sein Allerheiligstes einbrach, derartig verschwindend gering das einem schwindelig werden konnte.
Düstere Gedanken, noch düstere Gänge die es zu durchschreiten galt. Keine Hindernisse in Sicht, was immer dies zu bedeuten hatte!
 
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Wie war das? Wenn frau unter Hochspannung steht, zerrt Ruhe mehr an den Nerven als das nächste Stakkato an Fallen und tödlichen Gefahren. Zumindest Meyye kann das gerade nachempfinden. Wegen einem aber ist sie sich ziemlich sicher: Der Prinz weiß noch nichts. Sonst wäre sie nicht hier. Entweder sie hätte schon den unwiderstehlichen Drang verspürt, zu ihm zu laufen oder Enio oder ein anderer Lakai hätte ihr den Kopf abgesäbelt und vorher vielleicht noch freundlicherweise die Blutjagd erwähnt, die auf sie ausgerufen wurde. Dass er sie wissentlich nochmal in den Keller eindringen lässt, nachdem sie schon ein Gemälde zerstört hat? Nein, das kann sie sich wirklich nicht vorstellen.

Ist ja aber auch nicht so, dass sie nicht schon genug Probleme hätte. Da ist sie jetzt, im unbekannten Keller, ohne eine Ahnung wie es weitergeht, wie Zieges Mojo überhaupt beschaffen ist oder wie es noch gesichert wurde. Ein Himmelfahrts- oder Sonnenbadekommando. In Gedanken verflucht Meyye jeden der ihr einfällt, der auch nur im entferntesten damit zu tun hat, dass sie hier ist… Zacharii, Ziege, Enio, Cat, Buchet, Johardo, alle die ihr sonst noch so einfallen von den Vorhaben der letzten Tage, die verdammten fremden Werwölfe… das ist wenigstens ein bißchen Ablenkung auf diesem Weg ins Nirgendwo.
 
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Out of Character
Wir sind bei (E) in der Grundrisszeichnung! ;) Zwei Selbstbeherrschungsproben gegen Sieben um schadlos an allen drei Bildern vorbeizugehen ohne sie ansehen zu müssen. Für jede Mißlungene Probe wird ein Wurf auf Rötschreck fällig. Jedes Gemälde zeigt einen ernüchternd realistische Sonnenszene:
Sonnenaufgang am Strand, Mittagshitze auf einem Kornfeld mit Bauern, Sonnenuntergang in den Schweizer Bergen.


Ecken um Ecke, Kurve um Kurve tastete sich Meyye langsam und vorsichtig voran. Immer konzentriert darauf bedacht, nur die nächsten Zentimeter direkt vor ihren Füssen im Auge zu behalten. Dann aber beginnt etwas mental an ihrem Kopf zu zerren. Ihr Unterbewusstsein will unbedingt einen Blick auf die hier hängenden Kunstwerke werfen. Nur einen kleinen Moment, ein kleines Blinzeln. Was kann es schopn schaden? Der Gang hier wurde anscheinend den Bildern angepaßt. Drei Nischen, liebevoll verziert und mit samtenen Vorhängen ausgestattet.
Der Druck nimmt zu...
 
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Out of Character
Erst würfeln, dann schreiben. ;)

[dice0]
[dice1]
 
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In Gedanken versucht Meyye den Weg ungefähr nachzuvollziehen, den sie inzwischen zurückgelegt hat. Würde sie fast nicht wundern, wenn sie nach dem Gang, den sie gerade viel zu langsam und vorsichtig entlanggeht, nochmal links abbiegen müsste… aber erstmal musste sie schauen was das da war… der Warnruf in ihrem Kopf kommt zu spät, sie schaut schon genau auf das Gemälde, das einen Sonnenaufgang am Strand zeigt. Farbenfroh in loderndem Rot, versengendem Orange und stechendem Gelb. Mit einem Aufschrei prallt Meyye zurück und reisst die Arme vor das Gesicht.

Out of Character
Hab gerade mein Buch nicht da… Rötschreck war glaub ich auch Selbstbeherrschung mit der Ansammlung von 5 Erfolgen? Erster Wurf.


[dice0]

Out of Character
Edit: *g* Okay... sieht nach wilder Flucht aus.
 
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Aber die Arme sind nicht genug. Das Tier springt ihr an die psychische Kehle und reisst sie ihr heraus, ihr Widerstand sprudelt heraus und fließt den Gully runter.. so schnell sie nur kann dreht Meyye um und rennt... rennt den ganzen verdammten Weg zurück, und wenn diese Sache wenigstens ein Gutes hat, dann dass sie kein Verlangen mehr verspürt, irgendeines der anderen Bilder anzusehen. Irgendwas in ihr erinnert sich, wie sie hier hereingekommen ist und so nimmt sie wieder Vogelform an - ihre Fluchtgestalt, wie passend. In dieser fliegt sie hinaus in den Nachthimmel und ist für den Rest der dunklen Zeit nicht mehr ansprechbar, soviel ist sicher...
 
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Irgendwo in den Tiefen dieses Kellers hängt ein Portrait des Prinzen Buchet und lächelt verträumt in sich hinein. Ungesehen und unberührt befindet es sich in beinahe heiliger Gesellschaft anderer kostbarer Meistrwerke und übersteht all die Gefahren der Zeit in dem Wissen und der Genugtuung das kaum ein Wesen jemals bis zu ihm vordringen wird.
 
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