29.4.06 - Der schmale Grat

Sylvia überlegte ... "Naja, wahrscheinlich hatte sich Tatjana noch etwas unter Kontrolle ... anders kann ich mir fast nicht erklären, dass du so gut davon gekommen bist.

Aber ich kann mir auch vorstellen, dass es was mit den Tieren zu tun hat ... wir haben auch schon überall unser Augen und Ohren offen. Aber es scheint, dass die recht gut getarnt sind."
 
"Hm." Meyye runzelt die Stirn. "Dann hab ich gleich die nächste Frage... warum zeigen sie sich uns, also uns Vampiren, so offen? Ich hatte die Begegnung mit dem Hund, Cat hat mir was von einer fiesen Wasserschlange oder sowas erzählt, die sie angegriffen hat... das und der Angriff der Plage hier auf mich bedeutet, dass sie uns auch nicht als Wyrmkreatur-Kumpels ansehen. Die scheinen echt keine Scheu vor uns zu haben. Vielleicht glauben sie nicht, dass wir was gegen sie ausrichten können, aber da sind sie schief gewickelt. Über Cat krieg ich die Vampire der Stadt dazu, dass wir gegen das Kroppzeug in den Krieg ziehen, das wett ich. Schätze sie hat den Bonzen schon was erzählt von der Bedrohung durch komische Viecher. Ihr werdet schon sehen. Wenn Tati das überstanden hat... sollt ich mich mal umhören."
 
Sylvia sieht auch etwas ratlos aus. "Ich weiß es nicht ... vielleicht haben wir das noch nicht so sehr mitbekommen, weil wir halt nachts nicht so aktiv sind ... oder einfach, weil wir zu wenige sind ... das kann alles mit eine Rolle spielen. Ich habe wirklich keine Ahnung ...

Aber ich muss mich jetzt was hinlegen, wenn das Ritual morgen funktionieren soll. Ich brauch wenigstens ein paar Stunden schlaf. Du kannst ja noch was hier bleiben ... Das Feldbett ist nachher im anderen Raum." Sie sieht wirklich etwas angeschlagen aus ... "Bis später." Dann verlässt sie die beiden.
 
Ratlosigkeit... das scheint sowieso irgendwie das Gefühl der Stunde zu sein. Wobei doch eigentlich alles auf eine einfache Formel zu bringen ist. Sie wissen, was sie zu tun haben. Tatjana von der Plage befreien. Mehr veränderte Tiere finden. Den Ort finden von dem sie kommen. Den ausfindig machen, der ihnen das antut. Und ihn dann zerfetzen. Meyye schätzt, dass die Garou es wohl so machen würden, und auch für sie klingt das gut.

Ein Nicken noch gen Sylvia, dann ist sie wieder mit Tatjana allein... der verletzten, blutigen Crinos mit den leise rasselnden Atemzügen. Warum immer Tati, warum immer ihre Freundin? Es ist ungerecht. Aber so ist die Welt nunmal. Sie dreht sich um und verläßt den Raum bald nachdem Sylvia draussen ist. Besser, nicht zu lange allein hier drin zu bleiben, bei dem ganzen Blut...
 
Eine SMS erreicht noch Nikita, mit dem Inhalt: 'Übertage bei den Garou. Keine Sorge. Bis heut abend.' Danach wird das Handy abgeschaltet.
 
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