- Registriert
- 11. September 2003
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Was jetzt, Meyye? Du hast es vermasselt. Wohin jetzt? Sie finden dich überall. Also, vielleicht... irgendwo hingehen wo sie dir nicht folgen. Tiefsee, ha. Oder mitten ins Sabbatgebiet, vielleicht. Wäre 'ne Überlegung wert. Die Schwert Kains-Flachwichser halt ich mir schon vom Hals.
Mit einer nachlässigen Armbewegung lässt sie die Tür zurück ins Schloss fallen, durch die sie gerade eingetreten ist und zuckt fast zusammen, als es kracht. Verdammt... sie muss vorsichtiger sein mit sowas, bei ihrer doch ziemlich angewachsenen Kraft. Aber verärgerte Nachbarn spielen jetzt auch keine Rolle mehr. Schon vor ihrem Treffen mit Kiera hat sie das Geld abgehoben das sie noch auf ihrem Konto hatte... Buchets Kröten, ironisch genug, die sie damals für das Gemälde bekommen hat... ein Gemälde, durch eine Zeitreise aus der Vergangenheit geholt, und sie selbst hat es sogar noch herausgeschmuggelt. Wer würde ihr das glauben wenn sie es ihm erzählen würde, da draussen in der grossen weiten Welt? Finstertal ist nicht nur tödlich, sondern total verrückt.
Sie geht nochmal den Gang entlang in dieser einsam gewordenen Wohnung, zu ihrem Zimmer. Tatjana hat mal mit ihr zusammen gewohnt, eine ganze Weile, dann kam Nikita dazu... zwischendurch auch Tanja, und natürlich Julian. Jetzt ist sie hier wieder allein, und im Gegensatz zu früher, vor diesem ganzen wundervollen Wahnsinn, kommt es ihr leer vor. Spielt keine Rolle mehr.. auch von dieser Behausung verabschiedet sie sich. Sie nimmt nur soviel mit wie sie tragen kann. Im Zimmer geht sie an ihren Kleiderschrank und schaut rein. Er war nie allzu voll, aber ab jetzt wird ihr ein Shirt, eine Jacke, eine Hose und Schuhe reichen. Ein wenig verzieht sie schmerzlich das Gesicht als sie den Rock aus Leder sieht, den Julian ihr gekauft hat. Zumindest nimmt sie das irische T-Shirt heraus, ebenfalls von ihm, um es anzuziehen. Sie nimmt eine Jeans-Jacke mit vielen Taschen, die robust aussieht... die muss immerhin eine Weile halten. Die Taschen stopft sie voll mit Geldscheinen. Was sie nicht unterbringt, wirft sie auf das Bett. Dem ehrlichen Finder, oder wer auch immer als erster die dann endgültig verwaiste Wohnung betritt. Vielleicht passiert das erst in Jahren. Wenn Finstertal nicht bis dahin zur Hölle gefahren ist.
Ein kurzer Blick zu ihrer Bücherkiste... wahrscheinlich hätte sie jetzt einiges an Zeit um zu lesen, aber die hat sie schon alle durch. Was noch? Was bleibt von ihr? Nicht viel, ausser dass nun auch hier die Gangrel keinen Sitz mehr in der Camarilla haben.. aber ohne sie wäre das vielleicht schon mit Cats Abgang so gewesen. Es ist die dritte Wohnung, die sie hier in Finstertal hatte, und auch an dieser hängen Erinnerungen... aber die nimmt sie mit sich, sie sind nicht wirklich etwas, das sie in der Stadt hält. Zum Teufel mit den Bonzen! Bald ist der Katastrophenprinz wieder am Ruder.. vor zwei Jahren hat er die halbe Stadt entvölkert, vor wenigen Tagen bis Wochen wollte er sie völlig vernichten (bis auf die schönen Teile!) und hätte sie beinahe Zacharii überlassen, und in weiteren zwei Jahren? Welchen Dämon, Koldun oder was auch immer er dann wieder aus dem Ärmel zieht... lange wird Finstertal das nicht mehr überstehen. Meyye ahnt nur und kann sich nichtmal rudimentär ausmalen, wieviele andere Städte viel Energie und Millionen an Euros hineinstecken mussten, um die Maskerade nicht durch das zweimalige Finstertaler Massensterben zerbrechen zu lassen wie eine dünnwandige Ming-Vase. Aber das macht alles nichts; Buchet ist der Prinz und er wird sich da rauswinden. Das können die Bonzen immer.
Stattdessen wird ihr der Prozess gemacht. Klar, das timing war grauenhaft. Sie hätte warten sollen.. warten bis nach diesem Kampf, bei dem sie einen Ansturm an Spiralentänzern erwartet haben und nur eine Handvoll bekamen. Aber sie konnte einfach nicht warten. Und Yvonne Axe war das wohl nur eine willkommener Anlass, das zu tun was sie ohnehin schon lange tun wollte. Diese unselige Allianz beenden. Vermutlich hat sie ihr einen grossen Gefallen getan. Gern geschehen, Miststück! Und fick dich, Archontenarsch! Der Prozess wird ohne sie stattfinden müssen. Sie wird abhauen, in ein Gebiet das die Camarilla nicht ohne Schmerzen erreicht, dort in der Erde versinken und sich in einen Schlaf begeben, von dem es heisst dass er verdammt lange dauern kann. Sie hat das noch nie gemacht; wenn sie mal in Starre war, dann weil ein Gargyl sie an eine Kellerwand geklatscht hat. Aber es kann so schwer nicht sein. Wenn sie das schafft, kann der Archontenschnösel sie mit seinem Präsenz-Trick so lange rufen bis ihm die Ganglien durchbrennen.
Sie schaut sich im Zimmer nochmal um als sie alles zu haben glaubt. Fassen wir also nochmal zusammen: Es gibt niemanden und nichts mehr was sie hier hält, keinen der sie braucht und ein, zwei Gründe, wegzugehen. Ziege lebt noch, sein Bild hat zweifellos Johardo irgendwo, Buchet macht weiter wie zuvor und es kann nur schlechter werden. Vielleicht sollte sie einfach mal nach Warschau gehen, dort soll doch Johardo stecken, wenn sie das richtig in Erinnerung hat. Oder gleich nach Wien, um nach Viktor zu suchen. Klingt aber beides nach Selbstmord, dann könnte sie auch gleich hierbleiben... sie kann es sich ja überlegen wenn sie wieder aufwacht, wann auch immer das sein wird.
Sie wendet sich dem Ausgang zu und hält inne.. langt nochmal in ihre Hosentasche und zieht ihr Handy heraus. Das hätte sie doch jetzt beinahe mitgenommen. Sie schnaubt kurz und kehrt nochmal um.. legt das Gerät auf das Nachtkästchen, vor den kleinen 'Schrein' für das Krähenauge. Der Geist in dem schwarzen Stein wird in Zukunft ohne auskommen müssen. Und sie wird schon irgendwo ein Billigtelefon finden, wenn sie eines Tages mal wieder eines brauchen sollte. Dann geht sie wirklich los.
Mit einer nachlässigen Armbewegung lässt sie die Tür zurück ins Schloss fallen, durch die sie gerade eingetreten ist und zuckt fast zusammen, als es kracht. Verdammt... sie muss vorsichtiger sein mit sowas, bei ihrer doch ziemlich angewachsenen Kraft. Aber verärgerte Nachbarn spielen jetzt auch keine Rolle mehr. Schon vor ihrem Treffen mit Kiera hat sie das Geld abgehoben das sie noch auf ihrem Konto hatte... Buchets Kröten, ironisch genug, die sie damals für das Gemälde bekommen hat... ein Gemälde, durch eine Zeitreise aus der Vergangenheit geholt, und sie selbst hat es sogar noch herausgeschmuggelt. Wer würde ihr das glauben wenn sie es ihm erzählen würde, da draussen in der grossen weiten Welt? Finstertal ist nicht nur tödlich, sondern total verrückt.
Sie geht nochmal den Gang entlang in dieser einsam gewordenen Wohnung, zu ihrem Zimmer. Tatjana hat mal mit ihr zusammen gewohnt, eine ganze Weile, dann kam Nikita dazu... zwischendurch auch Tanja, und natürlich Julian. Jetzt ist sie hier wieder allein, und im Gegensatz zu früher, vor diesem ganzen wundervollen Wahnsinn, kommt es ihr leer vor. Spielt keine Rolle mehr.. auch von dieser Behausung verabschiedet sie sich. Sie nimmt nur soviel mit wie sie tragen kann. Im Zimmer geht sie an ihren Kleiderschrank und schaut rein. Er war nie allzu voll, aber ab jetzt wird ihr ein Shirt, eine Jacke, eine Hose und Schuhe reichen. Ein wenig verzieht sie schmerzlich das Gesicht als sie den Rock aus Leder sieht, den Julian ihr gekauft hat. Zumindest nimmt sie das irische T-Shirt heraus, ebenfalls von ihm, um es anzuziehen. Sie nimmt eine Jeans-Jacke mit vielen Taschen, die robust aussieht... die muss immerhin eine Weile halten. Die Taschen stopft sie voll mit Geldscheinen. Was sie nicht unterbringt, wirft sie auf das Bett. Dem ehrlichen Finder, oder wer auch immer als erster die dann endgültig verwaiste Wohnung betritt. Vielleicht passiert das erst in Jahren. Wenn Finstertal nicht bis dahin zur Hölle gefahren ist.
Ein kurzer Blick zu ihrer Bücherkiste... wahrscheinlich hätte sie jetzt einiges an Zeit um zu lesen, aber die hat sie schon alle durch. Was noch? Was bleibt von ihr? Nicht viel, ausser dass nun auch hier die Gangrel keinen Sitz mehr in der Camarilla haben.. aber ohne sie wäre das vielleicht schon mit Cats Abgang so gewesen. Es ist die dritte Wohnung, die sie hier in Finstertal hatte, und auch an dieser hängen Erinnerungen... aber die nimmt sie mit sich, sie sind nicht wirklich etwas, das sie in der Stadt hält. Zum Teufel mit den Bonzen! Bald ist der Katastrophenprinz wieder am Ruder.. vor zwei Jahren hat er die halbe Stadt entvölkert, vor wenigen Tagen bis Wochen wollte er sie völlig vernichten (bis auf die schönen Teile!) und hätte sie beinahe Zacharii überlassen, und in weiteren zwei Jahren? Welchen Dämon, Koldun oder was auch immer er dann wieder aus dem Ärmel zieht... lange wird Finstertal das nicht mehr überstehen. Meyye ahnt nur und kann sich nichtmal rudimentär ausmalen, wieviele andere Städte viel Energie und Millionen an Euros hineinstecken mussten, um die Maskerade nicht durch das zweimalige Finstertaler Massensterben zerbrechen zu lassen wie eine dünnwandige Ming-Vase. Aber das macht alles nichts; Buchet ist der Prinz und er wird sich da rauswinden. Das können die Bonzen immer.
Stattdessen wird ihr der Prozess gemacht. Klar, das timing war grauenhaft. Sie hätte warten sollen.. warten bis nach diesem Kampf, bei dem sie einen Ansturm an Spiralentänzern erwartet haben und nur eine Handvoll bekamen. Aber sie konnte einfach nicht warten. Und Yvonne Axe war das wohl nur eine willkommener Anlass, das zu tun was sie ohnehin schon lange tun wollte. Diese unselige Allianz beenden. Vermutlich hat sie ihr einen grossen Gefallen getan. Gern geschehen, Miststück! Und fick dich, Archontenarsch! Der Prozess wird ohne sie stattfinden müssen. Sie wird abhauen, in ein Gebiet das die Camarilla nicht ohne Schmerzen erreicht, dort in der Erde versinken und sich in einen Schlaf begeben, von dem es heisst dass er verdammt lange dauern kann. Sie hat das noch nie gemacht; wenn sie mal in Starre war, dann weil ein Gargyl sie an eine Kellerwand geklatscht hat. Aber es kann so schwer nicht sein. Wenn sie das schafft, kann der Archontenschnösel sie mit seinem Präsenz-Trick so lange rufen bis ihm die Ganglien durchbrennen.
Sie schaut sich im Zimmer nochmal um als sie alles zu haben glaubt. Fassen wir also nochmal zusammen: Es gibt niemanden und nichts mehr was sie hier hält, keinen der sie braucht und ein, zwei Gründe, wegzugehen. Ziege lebt noch, sein Bild hat zweifellos Johardo irgendwo, Buchet macht weiter wie zuvor und es kann nur schlechter werden. Vielleicht sollte sie einfach mal nach Warschau gehen, dort soll doch Johardo stecken, wenn sie das richtig in Erinnerung hat. Oder gleich nach Wien, um nach Viktor zu suchen. Klingt aber beides nach Selbstmord, dann könnte sie auch gleich hierbleiben... sie kann es sich ja überlegen wenn sie wieder aufwacht, wann auch immer das sein wird.
Sie wendet sich dem Ausgang zu und hält inne.. langt nochmal in ihre Hosentasche und zieht ihr Handy heraus. Das hätte sie doch jetzt beinahe mitgenommen. Sie schnaubt kurz und kehrt nochmal um.. legt das Gerät auf das Nachtkästchen, vor den kleinen 'Schrein' für das Krähenauge. Der Geist in dem schwarzen Stein wird in Zukunft ohne auskommen müssen. Und sie wird schon irgendwo ein Billigtelefon finden, wenn sie eines Tages mal wieder eines brauchen sollte. Dann geht sie wirklich los.