29.4.06 - Der schmale Grat

Nightwind

Erzketzer
#StandWithUkraine
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11. September 2003
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Alles ist so wie letzte Nacht, als Meyye erwacht, und doch weiß sie dass einiges anders ist. Etwas Großes steht bevor, etwas Furchterregendes... die Plage in Tatjana hat ihr das wie mittels eines Vorschlaghammers ins Bewußtsein gedroschen. Auch das ist anders: Tatjana ist nicht daheim. Meyye weiß nichtmal, ob sie noch lebt. Und darum gilt auch heute ihr erster Griff dem Handy, um eine Nummer zu wählen, die altbekannt ist... nicht Julians diesmal, sondern die des King's Pub. Egal wer dran ist, Richard oder Sylvia, die erste Frage bleibt sowieso die gleiche: "Wie geht es ihr?"
 
Eine junge Frauenstimme ist am Telefon und meldet sich anständig mit: "King´s Pub, Judy hier, wie kann ich ihnen helfen? ... Ähm ... entschuldigen sie bitte ... ich weiß nicht, wovon sie sprechen ... " Sie klingt etwas unsicher, aber sehr hilfsbereit.
 
Erst ist sie überrascht, eine fremde Stimme zu hören, richtet sich unwillkürlich auf ihrem Bett auf und stellt sich auf die neue Situation ein. "Oh, Entschuldigung... ich dachte Richard geht ran, oder Sylvia... sind die beiden nicht da?" fragt sie nach.
 
"Ähm ... macht doch nix. Ich bin hier eine neue Aushilfe und kenne beide schon recht lange. Sylvia hat ... sozusagen gestern Nacht recht schnell ... Urlaub eingereicht. Sie sah nicht so gut aus. Wahrscheinlich geht es ihr nicht gut und sie braucht etwas Zeit für sich. Richard ist auch nicht so oft da, wollte aber in einer Stunde hier auftauchen. Darf ich etwas ausrichten?"
 
"Mmhja, verstehe." Das glaub ich gern, dass Sylvia Urlaub braucht... und bei dem werden wir sie auch nicht stören! "Ach nein, ist was Persönliches... ich werd dann in einer Stunde oder so nochmal anrufen, danke." sagt sie, dann legt sie auf und zieht sich an. Irgendwie hat sie es plötzlich eilig... die Zeit verrinnt, und morgen Nacht ist vielleicht schon nichts mehr so wie es mal war.

"Nikita, ich geh zu Julian, okay? Komm vor Sonnenaufgang wieder." sagt sie noch, dann verläßt sie auch schon das Haus. Auch wenn diese Zeiten längst vorbei sind, ein bißchen was von der eigenbrötlerischen Einzelgängerin steckt immer noch in ihr, schließt von sich auf andere und geht davon aus dass ihr Kind allein zurechtkommen wird. Erst als sie schon vor seinem Haus steht und das Rad abgeschlossen hat, zückt sie das Handy um den Überfallenen vor dem Überfall zu warnen. "Hey... was dagegen wenn ich heute bei dir auftauche?" fragt sie und vermutlich kann er schon an ihrem Tonfall erkennen, dass sie Sorgen hat... große Sorgen. Hat sie auch. Morgen überschwemmen vielleicht die Fomorerhorden die Straßen von Finstertal und gestern hat sie ihre beste Freundin halb abgestochen...
 
Judy aus dem King´s Pub verabschiedete sich höflich. "Gut, schönen Abend noch." Dann legte sie auf.

Julian ging erst nach ein paarmal Läuten ans Telefon. "Hallo, mein Schatz. Hab schon auf deinen Anruf gewartet. Komm einfach vorbei. Ich bin da ... und ... ich muss dir dann was zeigen." Julian hatte recht. die obere Etage war beleuchtet. Er musste zu Hause sein.
 
"Ja? Gut... dann mach einfach mal die Tür auf." sagt sie und lächelt leicht, während sie auf ebendiese Tür zugeht. Es genügt schon, seine Stimme zu hören, dass sie sich ein wenig besser fühlt. Bis sie wieder Tatjana vor sich sieht, wie sie von der Plage zu Demonstrationszwecken gequält wurde. Dieses verdammte Mistvieh schmort hoffentlich schon in der Hölle in die es gehört!

Trotzdem, neugierig ist sie auch... was mag er ihr wohl zeigen wollen? Ob er etwas Neues gemalt hat?
 
Etwas überrascht öffnet er die Tür mit dem Summer. "Dann komm mal hoch, meine Liebste." Die Stufen waren schnell überwunden und Julian begrüßte Meyye mit einem langen Kuss. "Schön, dass du vorbei gekommen bist. Schau mal ..."

Er führte Meyye ins Wohnzimmer. Gemalt hatte er nichts, aber auf dem Sofa saß eine Katze mit grauem Fell. Sie hatte sich bis eben die Pfoten geputzt und kam nun auf sanften Pfoten, um Meyye zu begutachten ... und vielleicht auch, um sie zu begrüßen.
 
Nichts tut Meyye lieber als ihre Arme um ihn zu schlingen und sich in den Kuß versinken zu lassen. Einfach mal die Sorgen vergessen und sich wohlfühlen, und sei es nur für einen kurzen Augenblick. "Dann bin ich mal gespannt..." sagt sie und folgt ihm in die Wohnung... um beinahe wie vom Donner gerührt stehenzubleiben, als sie die Katze sieht. Alle Götter, wenn das jetzt auch so ein Fomorer ist?! ... Jetzt werd nicht gleich paranoid, du dumme Nuß... aber bleib vorsichtig...

"Oh, wo hast du denn die her..." fragt sie daher und sinkt auf die Knie, betrachtet das Tier aufmerksam und streckt die geistigen Fühler ihrer Fähigkeiten aus, um es zu beruhigen und an sich zu gewöhnen... Tiere scheuen die Untoten meist, sie haben halt noch Sinne und Instinkte, die den Menschen fehlen. Sie maunzt leise, eine Kurzversion dieses 'Lockmaunzens' das Katzen so draufhaben. Na du? Wie gehts dir?

Out of Character
Tierhaftigkeit 1, kein Wurf nötig da ich ja keine Kommandos geben will. ;)
 
Julian lächelt überglücklich. "Ich habe sie heute Mittag im Park gefunden ... oder kennen gelernt. Sie hat mich bis hierhin verfolgt ... naja ... und ich glaube sie will nicht mehr weg ... ich will sie auch gar nicht mehr gehen lassen. Sie ist so wahnsinnig ... lieb." Er lächelt immernoch glücklich ... und scheint regelrecht in die Katze verliebt zu sein.

Die Katze kommt auf Meyye zu und hat zuerst die Augen wie enge Schlitze geschlossen. Sie geht einmal um die Gangrel rum, dann blinzelt sie. Mir geht es bestens! Könnte nicht besser gehen. Was willst du hier?
 
Na wunderbar... jetzt ist nicht nur ihr unterschwelliges Mißtrauen bereit, das Schlimmste anzunehmen, jetzt wird es auch noch durch eine dezente kleine Eifersucht angestachelt, als Julian so wie sie findet übertrieben glücklich ist wegen einer Katze. Hmpf. "Im Park, wie? Hm... hat sie schon einen Namen?" Ihre Stimme klingt vielleicht ein klein wenig zu kühl, als würde sie sich nicht so richtig für ihn freuen, aber vielleicht geht das unter, denn sie klingt auch abwesend... hat sie doch zwei Gespräche, auf die sie sich konzentrieren muß.

'Ich komme öfter hierher, vielleicht hast du ja schon irgendwo in der... Höhle hier meinen Geruch gefunden.' sendet sie zurück und streckt langsam die Hand aus, um die Katze wenn sie nicht ausweicht über den Kopf zu streicheln. 'Er ist mein Gefährte.' hat sie sich verkniffen... sollte sie wirklich eine Plage vor sich haben, muß sie ihr nicht zuviel verraten. Verdammt, ich brauch die Nase eines Garou für sowas... diesen Wyrmgeruch erschnuppern, oder wie auch immer das heißt. Wenn die Fomorer auf dem Vormarsch sind, wird das sowieso noch wichtig...
 
Julian sieht Meyye mit zusammengezogenen Augenbrauen an. "Was ist denn mit dir? Magst du meine Soosha etwa nicht?" Er findet wohl Meyyes Stimme etwas zu kühl.

Die Katze sieht so aus, als würde sie Julians Misstrauen verstehen und geziehlt langsam und außerordentlich verschmust mit einem kräftigen Miauuu (das auch nichts anderes bedeutete) legt sie ihren Kopf in Meyyes Hand. Wie eine sehr gute Schauspielerin.

Deinen Geruch kenne ich. An diesen Stellen habe ich mich bereits ausgiebig geputzt.
 
Klingt echt. Arrogantes kleines Mistvieh, dem hier schon alles gehört. denkt sich Meyye und tut Soosha den Gefallen, sie ein wenig zu streicheln, bevor sie aufsteht und Julian nicht länger auf eine Antwort warten läßt. "Tut mir leid... ich bin ein bißchen mißtrauisch, weil... ich hab dir ja von den Tieren erzählt, die verschwunden sind. Davon sind ein paar wieder aufgetaucht, offenbar in Fomorer verwandelt." Als sie das sagt, beobachtet sie die Katze ganz genau.
 
Julian nickt. "Ok ... ich hab mich halt nur was gewundert. Komm her, Liebes. Gehen wir was kuscheln ... ich denke, das hast du bitter nötig. Was meinst du denn mit diesen Fomorern? Ist das sicher?" Soosha leckte sich bei der Bemerkung ausgiebig über die Pfoten und putzte sich. Tat so, als würde sie das alles nicht interessieren.
 
Meyyes Lächeln mißglückt ein wenig, dennoch klingt es ehrlich als sie sagt: "Kuscheln klingt toll." Sie nimmt Julian an der Hand und geht mit ihm ins Schlafzimmer, wobei sie die Tür hinter ihnen schließt - hier will sie erstmal katzenfreie Zone haben. Natürlich nützt das nichts dahingehend, dass sie unter sich sind... Katzen haben gute Ohren, sie wird daher alles mithören, wenn sie wirklich 'für den Feind arbeitet'.

"Sehr sicher. Gestern hat mich eine Plage angegriffen, weil ich angeblich schon zuviel weiß." sagt sie als nächstes auf seine Frage, einfach so dahin. Warum auch nicht, der Hammer kommt ja erst noch. Leise fährt sie fort: "Sie steckte in Tatjana, hatte von ihr Besitz ergriffen. Ich hab mich gewehrt... und sie mit einem Silbermesser verletzt. Sie ist jetzt bei Sylvia... ich... muß später noch Richard anrufen, vielleicht... weiß er wie es ihr geht..."
 
Julian sah etwas missbilligend zu, wie Meyye die Schlafzimmertür schloss ... das machte sie sonst doch nicht ... "Du hast was gegen meine Soosha ..." meint er nur und geht dann doch zu Meyye zum Bett.

Als er allerdings hörte, dass Meyye von einer Plage angegriffen worden war, sah sie in seinem Gesicht nur noch allergrößte Sorge. "Liebling ... dir ...ist nichts passiert ... oder? ... Waaas? ... Tatjana? Um Himmels Willen ... warum hast du mich denn nicht gleich angerufen?! ... Ich wäre doch sofort zu dir gekommen! Meine Güte ... " Er nimmt sie in die Arme und drückt sie fest an sich. "Das ist ... wirklich schlimm. Ich kann mir kaum vorstellen, wie du dich fühlst, wenn du deine ... Freundin angreifen musst ... Bitte ... sag mir das nächste mal gleich bescheid. Ich wäre doch gleich gekommen. Dafür bin ich doch da ..." Er küsste Meyye zärtlich auf die Stirn. "Es tut mir leid, was du erlebt hast ... wirklich."
 
Vielleicht wirkt es sogar ein wenig ärgerlich, als sie abwinkt... diese Katze ist nun wirklich nicht so wichtig jetzt, und wenn doch dann nur im negativen Sinn. Aber dann reagiert er genau richtig... sie schmiegt sich an ihn und schließt die Augen. Dafür bin ich doch da? Kann ich dich wirklich so ausnutzen? Wann ist es zuviel? Ich bin kein Mensch mehr... ich muß achtgeben, was ich tue. Ich hab schon soviel vermasselt.

Das nächstemal...
Wie makaber. Aber so hat er das wohl nicht gemeint. "Danke." flüstert sie ihm, dann seufzt sie. "Mir ist nichts passiert, es hat mich nur ein wenig.. Blut gekostet, schnell genug zu sein. Ich mußte danach.. jagen gehen und ein wenig allein sein." Was ja auch nicht so richtig geklappt hat.. "Aber... das alles war wegen dieser Fomorer. Der Wyrm hat hier wohl was Größeres vor. Tiere verschwinden und erleiden große Qualen, das hat Sylvia gesagt. Sie kommen als Monster wieder. Und jetzt hast du eine Katze, die dir vom Park gefolgt ist und nicht mehr weggeht. Vielleicht seh ich ja Gespenster, aber... bitte sei vorsichtig. Trau ihr nicht." Das klingt als wärst du verrückt. Sie sieht Julian dabei aber ernst an.
 
Julian streichelt Meyye über den Kopf. "Hab keine Angst, meine Liebe ... wirklich nicht. Es ist nur eine süße Katze ... ich pass auf mich auf ... Wie soll man denn einer Katze trauen oder nicht trauen ... meine Süße ... beruhige dich etwas ... versprich mir bitte, dass du mich anrufst, wenn nochmal sowas passiert. Ich will nicht, dass du dann alleine bist ... denn du bist nicht allein! Glaub mir das!" Dann küsste er sie.
 
Nunja, was die Katze angeht... da hat Meyye anscheinend schon konkrete Vorstellungen: "Naja, zum Beispiel... lass sie nicht zu dir wenn du schläfst." Sie blickt kurz zur geschlossenen Schlafzimmertür. "Und schau ob dir was merkwürdig vorkommt... ach, ich weiß auch nicht richtig." Sie schmiegt sich wieder an ihn und fährt leiser fort: "Du hast recht. Ich hätte gleich zu dir kommen sollen, nicht erst heute. Es tut mir leid." Sie sieht auf, erwidert den Kuß und streicht ihm dabei über die Wange.
 
Julian nickt und gibt ihr dann einen Kuss auf die Stirn. "Ich verspreche dir, dass die Katze draußen bleibt. Ich pass auf ... und ... naja ... ich will nicht, dass du jetzt ein schlechtes Gewissen hast, weil du mir nicht bescheid gegeben hast ... aber ich will dir halt nur sagen, dass ich doch für dich immer da bin." Er streichelt sie sanft.

"Komm ... dreh dich was um ... " Dann, wenn Meyye nichts dagegen hat, beginnt er damit, ihr das Oberteil auszuziehen und sanft mit seinen Fingern über ihren Rücken zu streicheln.

"Entspann dich etwas ... Tatjana geht es bestimmt wieder besser ... versuche an was anderes zu denken ... komm etwas zur Ruhe ... " Er sprach sehr ruhig und tröstend. Seine Hände waren warm und sehr liebevoll.
 
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