[27.04.2008] Spaziergang der Außenseiter

Morticcia

Addams
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Einmal mehr entzündete sich die Caitiff eine Zigarette, dann hakte sie sich bei Miguel unter und führte ihn mit sanfter Gewalt noch einmal direkt vor der Tür des Cafes entlang. Auf diesem Weg gelangten sie zum Stieed und wieder einmal erinnerte sich Jenny an eine ihrer ersten Nächte hier in der Stadt, als sie mit dem Brujah Grimm ebenfalls und in genau der gleichen Weise hier entlang gegangen war.
Es war lange her und doch sehr plastisch in der Erinnerung.
Damals hatte sie es gewagt verdunkelt das Cafe zu betreten, obwohl sie bereits seit Wochen nicht gemeldet war. Sie hatte das Aussehen einer Blondine angenommen und wäre um ein Haar vom alten Hüter erwischt worden.
Aber eben nur um ein Haar.
Grimm war ihr gefolgt und sie hatten lange geredet.
Es war verdammt lange her, wie aus einem anderen Leben...

"Erzähl mal, was machsten so?
Wenn du nirgendwo hindarfst und dich die ganzen Penner von da oben schneiden, bleibt doch eigentlich nicht viel?"

Wie die Caitiff so neben dem Torerador entlangspazierte, fiel auf wie klein und zerbrechlich sie wirkte.
Irgendwie passte das so gar nicht zu ihrem unerschütterlich erscheinenden Ego.
 
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Miguel war froh nun vom Dunstkreis des Cafés wegzukommen, das ihn daran erinnerte, dass er ein Geächteter war.

„Habe mittlerweile Bekanntschaft mit der Geissel gemacht. Auf dem Friedhof, und netterweise hatte Dargol mich in ein frisch ausgehobenes Grab gestoßen.
Voller Hass, Aggression und Verbitterung ist er, habe ich in seiner Aura gelesen.
Kannst du mir noch mal deine Nummer sagen? Habe sie nicht mehr, sonst hätte ich dich schon längst mal angerufen. Ich hatte sie in meinem Handy gespeichert, aber die Geissel hat es mir abgenommen. Habe zwar jetzt ein neues Handy, aber da sind natürlich nicht die ganzen Nummern drin gespeichert.
Ich muss jetzt gezwungenermaßen im Hotel El Privilegio wohnen. Bis zu meiner Bestrafung. Die ist am 30. April, und dann komme ich in so eine komische Apparatur rein, und dann wird irgendeinen Körperteil von mir dem Sonnenlicht ausgesetzt. Abgebrannt, verstümmelt.“

Dem Toreador war der Gedanke daran sichtlich unangenehm.

„Da kann aber auch was schief gehen, und dann verbrenne ich völlig, mit Haut und Haaren. Für die Zeit danach habe ich mir also noch nichts vorgenommen.
Ich hatte mal beim Sheriff angerufen, und er war zum Glück nicht abweisend. Er hat sogar einen Auftrag für mich. Ich soll in der Sakristei ein schmutziges Fenster reinigen.
Da will er mich heute hinführen, ich weiß ja nicht wo das ist. Ich warte also auf seinen Anruf. Dann hab ich also wenigstens was zu tun.“
 
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Noch immer eingehakt gingen die beiden weiter, es hatte mittlerweile wieder zu regnen begonnen, aber zumindest Jenny störte das nicht im mindesten. Sie trug allerdings auch schweres wärmendes Leder.

"Warum wehrst du dich nicht? Oder haust ab und suchst dir irgendwo anders ein neues Zuhause? Ich habe den Scheiss der dir noch bevorsteht, schon mehrfach miterleben dürfen. Das erste Mal war in Hamburg, ist jetzt knapp sechs Jahre her. Die Herren der Camarilla haben mich verurteilt, weil ich mich geweigert hatte mich ihnen anzuschließen. Ich glaube was sie am meisten angepisst hat, war die Tatsache, dass es jemand gewagt hatte ihr großzügiges Angebot auszuschlagen. Zur Strafe, für dieses ...Verbrechen... haben sie mir bei Tagesanbruch die Knochen gebrochen, ich meine viele, wirklich viele meiner Knochen und mich dann lachend ins Hafenbecken geschmissen. Ich hatte keine Kraft mehr mich genügend zu heilen und habe fast vier Tage voller Angst in einer Ecke zusammengekauert unter Wasser verbracht. Dann erst war ich wieder fit genug um mich aus eigener Kraft nach Hause zu schleppen. Kannst du dir vorstellen wie das ist, tagsüber ist Unterwasser? Wenn dich trotz aller Mühe der ein oder andere Sonnenstrahl erwischt und Fische deine Augen fressen? Ich will dir keine Angst machen Mariachi, aber diese Typen kennen weder Gnade noch Gewissen."

Sie zuckte mit den Schultern und tat einen Zug von der Zigarette.

"Aber es ist deine Entscheidung, wenn du es überstehst, ja wenn, dann bist du geläutert und darfst wieder mitspielen. Kannst dir aber vorstellen, dass dein Verhältnis zu den Bonzen danach aber ein anderes sein wird. Wie auch immer, was ich sagen wollte. Wenn du jemanden brauchst der dir hilft, sag bescheid!"
 
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Überraschungen gibt's immer wieder. In diesem Fall ist es eine dunkelhäutige Gangrel, die da mal einfach so mir nix, dir nix um die Ecke biegt und sich zwei Gestalten gegenübersieht, von denen ihr immerhin eine bekannt vorkommt. Schlimmer ist da eigentlich nur, dass sie tatsächlich mal in's Café schauen wollte, ob da irgendein relevanter Ansprechpartner für sie drinsteckt. Soll heissen, die Hölle ist mal wieder zugefroren, wird ja auch Zeit, war schon lange nicht mehr der Fall.

Aber vielleicht bleibt sie noch halbwegs flüssig, denn Meyye bleibt erstmal stehen und blickt erst die eine, dann den anderen an. Ihn kann sie nicht einordnen. Darum wendet sie sich erstmal an die Bekannte. Die könnte auch eine brauchbare Info haben: "Hey Jenny. Ne Ahnung wo Enio grade steckt?"
 
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„Wie konnten die dir bloß sowas antun, das verstehe ich nicht. Eine Mitgliedschaft sollte doch freiwillig sein.
Na jedenfalls, ich darf die Stadt nicht verlassen bis zur Bestrafung. Wenn ich´s doch tue wird man mich jagen und töten. Welche Wahl habe ich also, nur die zwischen Pest und Cholera. Wenn ich´s über mich ergehen lasse habe ich immerhin die Chance zu überleben, aber wenn ich fliehe ist das mein Ende. Die würden mich doch sowieso kriegen.
Jedenfalls, danke für dein Angebot.“

Nanu, wer war das denn? Miguel blickte neugierig auf die ihm Unbekannte, die da plötzlich vor ihnen auftauchte und Jenny ansprach.
 
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Meyye!!!

Vor nicht einmal einer Stunde erst hatte Lurker detailiert berichtet, was dieses Miststück in der Vergangenheit so alles mit ihm getrieben hatte. Sie hatte ihn durch ihr Blut gebunden und dann ihre Spielchen mit ihm gespielt. Jenny war innerhalb von Sekunden hellwach und aufs äußerste angespannt.

Es ist erstaunlich wieviele unzählige Gedanken und Gefühle ein Körper gleichzeitig verarbeiten kann, wenn er sich in einer Alarmsituation befindet. Die Anarche dachte an Lurkers Worte, die sich wie in einem Kreisel immer und immer wiederholten. Aber auch an das lange Gespräch im Hovel, dem sie es immerhin zu verdanken hatte, dass es ihr heute gelang, tagsüber eins mit der Erde zu werden.
Meyye hatte damals zwar nur erzählt und erklärt, ihr aber somit immerhin den richtigen Weg gezeigt, quasi verbal die Stelle verdeutlicht, an der die Caitiff mit ihren Übungen den Hebel anzusetzen hatte. Außerdem war sie die einzige Gangrel in der Stadt, und Jenny wollte unbedingt noch wissen wie man die Gestalt veränderte.
Irgendwie waren sie sich sowieso recht ähnlich, beides Rebellen die sich alleine gegen die Welt gestellt hatten. Die ganze Sache war ausgesprochen verwirrend und seltsamerweise blieb auch die erwartete Welle blinden Hass aus, die das Tier in Situationen wie diesen für gewöhnlich ausschüttete, um die Welt in ein angenehmes Rot zu tauchen und damit die Phase der Gewalt einzuläuten.
Und das war verwunderlicher als alles andere.
War die Innere Verbundenheit der Grund, oder war da noch etwas anderes?
Neugier?

"Hey! Enio ist bei irgend ner Bonzensitzung. Aber gut das du hier bist, wir müssen reden..."

Zumindest die letzten Worte klangen trotz der Gefühlsverwirrung deutlich hervorgepresst und der schwarzen Gangrel, wie auch dem Toreador dürfte nicht verborgen bleiben, das Jenny auch schon freundlicher reagiert hatte. Sie wollte erst ein paar Klarheiten, anschließend würde sie entscheiden ob sie Meyye töten würde, oder nicht.

"Du bist mir ein paar Antworten schuldig!"

Wusste Meyye über Jennys Verbindung zu Lurker? Ahnte sie etwas?
Miguel musste sich recht seltsam vorkommen, denn noch immer dachte keine der beiden Frauen daran ihn in das Gespräch mit einzubeziehen.
 
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Von all dem Krimskrams, den ausgeschütteten Hormonen... äh, nein, dem Feuern der Neuronen im Gehirn... äh, auch nicht, dem Aufleben in Jennys limbischem System... ach, verdammte Untote. Sie wird halt aufgewühlt. Und Meyye kommt nicht umhin, es zu bemerken, spätestens als sie spricht. Bonzensitzung, war ja klar... macht aber nix, sie wird ihn trotzdem stören. Aber erstmal scheint Jenny irgendwas auf dem nichtschlagenden Herzen zu haben.

Meyye runzelt die Stirn. Vielleicht ein erster Angriff der Garou? Nicht im Traum jedenfalls würde sie auf das Problem kommen, das die Anarchin gerade hat, denn sie weiß nichts von deren enger Verbindung zu ihrem selbsterklärten Erzfeind. "Bin ich das?" ist ihre erste Reaktion, und tatsächlich ein wenig fragend, wenn auch unwillig, weil sie nicht wüsste, wie Jenny darauf kommt. Sie wirft einen Blick auf ihren Begleiter. "Willste mich nich erstmal deinem Freund vorstellen?"
 
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"Was? Nein, wozu? Wenn er will das du weißt wie er heißt, wird er's dir schon sagen!"

Die Reaktion mocht unfreundlich erscheinen, aber Jenny war auf ihre Gedanken fixiert und hatte genug damit zu tun sich selbst und natürlich auch das Monster in sich, einigermaßen im Zaum zu halten.
Außerdem verstand die Anarche von der Etikette in etwa soviel, wie vom Kühe melken!

Meyye klang ehrlich überrascht und fast ärgerte sich die Caitiff nun überhaupt was gesagt zu haben.
Vielleicht wäre es besser gewesen wenn...
Wäre, hätte, wenn...
Die nutzlosesten Worte einer jeden Sprache. Worte die einen Fehler beschrieben der unweigerlich vergangen, gemacht und damit nicht mehr zu korrigieren war.
Ein hätte hat mit Sicherheit noch nie jemandem geholfen.
Also weiter voran.

"Ich würde lieber unter vier Augen mit dir darüber reden Honey, ich fürchte du kommst dabei nicht sonderlich gut weg...!?"

Eine gewisse Zweideutigkeit in den Worten war nicht zu überhören, aber zumindest war Jenny entschlossen sich Meyyes Version der Geschichte anzuhören.
Eben dies war nämlich einer der vielen vielen Punkte die sie der Camarilla stets angekreidet hatte, dort wurden Entscheidungen aufgrund einer einzigen unbestätigten Meinung getätigt und auch wenn hier die Sachlage eigentlich eindeutig war, immerhin ging es um Lurker und der log nicht, so sollte die Angeklagte zumindest die Chance erhalten sich vernünftig zu verteidigen.
Vielleicht gab es einen Grund für das ganze? Hoffentlich gab es einen Grund für das Ganze!!
Für die Tatsache das sie ein anderes Wesen durch Blut an sich gebunden, ...nein versklavt hatte?
Wohl kaum....
 
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Jenny war offenbar aus irgendeinem Grund sauer auf diese Frau, die aber nicht wirklich zu verstehen schien warum.

„Hallo, ich bin Miguel“, begrüßte der Toreador die Fremde.

Warum sich eigentlich nicht einfach mal ihre Aura anschauen. Und sei es nur um zu trainieren. Vielleicht sah er ja jetzt endlich mal was, nach so vielen Fehlschlägen.

Auspex 2
Wahrnehmung + Empathie
[dice0]

„Soll ich euch lieber allein lassen, da ihr offenbar was zu besprechen habt?“
 
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Endllich...
Perfekt...

Die Gasse durch die sie gingen wurde von einem mehrstöckigen, alten Gebäude zur rechten Seite begleitet. Die langsam zerbröckelnden Steine des sicher hundert Jahre alten Gemäuers erinnerten an vergangene Zeit. Und in altem Stil gehalten war an jedem Fenster ein Simms, an den Ecken eine Erhöhung an dennen früher vielleicht einmal Figuren gestanden haben mochten.
Nun jedoch waren sie alle leer und waren nurnoch ein Zeichen dafür wie selbst der größte Pomp einmal verwittern musste.

Auf dem höchsten Stockwerk , auf dem letzten stütztenden Steinbalken, direkt über ihnen
erhellte das Mondlicht eine dunkle Gestalt.
Vermummt in völligem Schwarz stand sie sicher am Rande des Abgrundes.

Einzig das Schwert an der linken Seite sowie das Wappen auf seiner Brust glänzten silbrig durch die Nacht. Der kalte Wind breitete den langen Umhang hinter ihm zu einem Cape aus. Augenblicke stand er völlig regungslos da und sah auf die drei hernieder. Mit jedem Moment konnte man mehr von ihm erahnen, und musste doch feststellen das es ein einziges Kleidungsstück zu sein schien das ihn völlig in Schwärze hüllte. Es erinnerte an einen Anzug der alten Geheimagenten Asians, doch das Symbol auf seiner Brust war eindeutig westlich. Es zeigte zwei Schwerter gekreuzt auf einem Schild, mit Rosen umrandet.

Sie spürte den Blick der auf ihnen ruhte, auch wenn sie seine Augen nicht erkennen konnten unter der Maske die er trug. Absolute Stille ging von ihm aus, Regungslosigkeit schien seine Antwort zu sein auf all ihre Fragen. Wer wusste wie lange er schon soviele Meter über ihnen stand...Sollte der Blick der Anwesenden nach oben streiften,
 
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Out of Character
Na warte, ich werd dir helfen!! Alle Würfelergebnisse für die SL im Notizblock… Ich krieg dich! ... Das ist ein Garou, oder??? *freu*


Wie zufällig wanderte irgendwann der blick der Anarche an die beschriebene Stelle. Anscheinend wollte da jemand gesehen werden? War das etwa eine offensichtliche Herausforderung an den Mut der Kainiten?
Na, falscher Ort und falsche Dame, mein Lieber!
Jetzt gibt’s anne Ohren!!!

Plötzlich ging alles verdammt schnell.
Als reiner Instinkthandler reagierte die Caitiff, bevor sie sich selber drüber im Klaren war was sie eigentlich grade tat.

„Garou!“,


war das einzige was sie noch hervorstoßen konnte, dann rannte sie auch schon auf das hohe Gebäude zu. Noch während dieses kurzen Laufes pumpte Jenny soviel Blut in ihre Muskeln wie ihr in der kurzen Zeit nur irgendwie möglich war, gleichzeitig ließ sie sich aus den Fingerkuppen ihre beeindruckenden Wolfskrallen wachsen. Letzteres war ein für sie stets ausgesprochen schmerzhafter und blutiger Akt, aber durch die Spannung der Situation bemerkte sie es diesmal gar nicht.
Nach wenigen Metern schon, waren diese Vorbereitungen jedenfalls abgeschlossen und die Caitiff sprang mit einem atemberaubenden, aber völlig widernatürlichen Satz von über sieben Metern, steil in die Höhe.
Am Sims der dritten Etage schlug sie ihre Wolfsfinger dann kraftvoll in Mauersteine, die dieser brachialen Gewalt nicht das Geringste entgegenzusetzen hatten.

„Bleib stehen, Saftsack!“


Wie eine Furie kletterte sie sofort danach die letzten noch fehlenden Stockwerke nach oben, hieb ihre Klauen Meter für Meter in den Beton, und nahm dabei sicherlich keinerlei Rücksicht auf irgendwelche dämlichen Schäden oder entsetzte Beobachter. Mein Gott es war immerhin bereits weit nach Mitternacht!
Für Jenny zählte nur der vermeintliche Feind, sie hatte das Jagdfieber gepackt. Den Gegner zu stellen und mit ihm in den letzten, alles entscheidenden Kampf zu treten, war alles was noch wichtig war.
Blut!!!
 
AW: [27.04.2008] Spaziergang der Außenseiter

Mist! Schon wieder nicht geklappt! Hatte er das Aurenlesen etwa verlernt??

Doch dann wurde er durch Jennys Schrei aus seinen Gedanken gerissen.
Garou? Wo??

Dann starrte er entgeistert auf Jenny, sah, wie ihr auf einmal Krallen wuchsen und wie sie hochsprang und dann am Mauerwerk eines Hauses hochkraxelte.

Wo war denn da jemand? Und woher wusste sie, dass das ein Werwolf war?
Sein Blick glitt nach oben, und da sah auch er dort eine Gestalt stehen.

Seltsam. Dieser Jemand trug einen Umhang, hatte ein Schwert und ein Wappen auf der Brust. Wie ein Ritter.
Aber war das wirklich ein Werwolf? Vielleicht klappte das Aurenlesen ja diesmal.

Auspex 2
Wahrnehmung + Empathie
[dice0]

Das war gar kein Werwolf, das war ein Kainskind. Wenn Jenny den Typen jetzt zu Kleinholz machte, dann war das ein Bruch der 6. Tradition.

"Jenny! Das ist einer von uns!"

Der Typ musste irre sein. Wusste er überhaupt, was er da tat?

"Hauen Sie ab, oder sind Sie lebensmüde??!" rief er dem Fremden zu.
 
AW: [27.04.2008] Spaziergang der Außenseiter

Jennys Gebrüll und kopfloses Losstürmen zog zwar kurz Aufmerksamkeit auf sich, doch das Wesen auf dem Gemäuer beherschte immernoch die Szene. Wie ein dunkler Wächter stand er reglos da während die junge Kainiten losbrach.

Für Miquel war klar das ein Kainit dort oben stand und sicher kein Garou, mehr als das er sehr ruhig mit der Situation umging konnte aber auch er nicht erkennen.
Als Jenny ansetzte die Mauer hochzustürmen schüttelte dieser nur mitleidig den Kopf und trat einen eleganten Schritt zurück. Er hatte anscheinend nicht vor zu fliehen den dort blieb er einen Augenblick stehen, hob das Bein und ließ es kraftvoll und effizent auf die Kante des Simmses herunterfahren. Ein metergroßer Brocken löste sich aus dem alten Gemäuer und ging den physikalischen Gesetzten entsprechend seinen Weg steil nach unten direkt auf Jenny zu. Nach einem Schritt und einem Tritt stand er wieder genauso wie vorher sicher am Rande des Abgrundes vor ihm.

Die Leichtigkeit mit der das Gemäuer zur Waffe umfunktioniert wurde, die Ruhe die die Gestalt ausstrahlte durch seine minimal und konzentrierten Bewegungen mussten auf die Anwesenden außergewöhnlich wirken, selbst für einen Kainiten. Der Wind umwehte sein Cape immernoch heldenhaft als er beobachtete wie Jenny reagierte. In diesem Wesen ruhte wahre Größe.

OCC: Präsenz1 @ Meye+Miquel.
 
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Verdammt! Wo war er da bloß reingeraten!

Wenn hier jetzt jemand vernichtet wurde, und er war wenn auch nur am Rande involviert, dann hieß das sicher Rübe ab. Dann war es aus für ihn. Endgültig.

Dieser Typ da oben strahlte nun eine eigenartige Faszination aus. Vorhin aber noch nicht! Hieß das nicht vielleicht, er setzte Präsenz ein? Miguel kannte doch die Wirkung dieser Disziplin, konnte die selbst einsetzen wenn er wollte.

Was mache ich jetzt bloß???

Und da sah er, wie sich von dem Gemäuer ein Brocken löste.
Er wich schnell zurück, brachte lieber etwas Distanz zwischen sich und das Geschehen.
 
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Na ihretwegen. Jenny ist offenbar irgendeine Laus über die Leber gelaufen seit sie gestern mal kurz telefoniert haben (Meyyes Laus ist da inzwischen wegspaziert, bleibt aber in Sichtweite). "Hi Miguel." nickt sie dem Mann nur zu, von dem sie noch immer nicht weiß, ob er nun einer vom Club der schlaflosen Toten ist oder ganz ahnungslos. Es spielt aber erstmal auch keine Rolle. Was auch immer es ist, Meyye will es wissen, soviel Zeit muss sein.

"Sorry Miguel.. is wohl wichtig. Dann geh mal v-- what the..?" Auch Meyyes Blick ruckt nach oben, wo sie die Gestalt erspäht.. was ja auch nicht schwer ist. Zuckende Ohren sind schwer zu interpretieren, wenn vier Augen sie ohnehin ansehen, darum hat sie nicht nach oben gesehen oder sonstwie rumgesucht. Sie runzelt die Stirn, betrachtet das Wappen, das für ihre Kenntnisse der Garou keinen Sinn ergibt. Aber die andere ist schon unterwegs.

"Na super... Jenny!" ruft sie ihr nach während ihre eigenen Krallen ausfahren. Ein schneller Blick zu Miguel. Maskerade, anyone? Aber er bleibt relativ ruhig... Ghul oder Kainit, darauf verlässt sie sich erstmal. Dann folgt sie der Anarchin beim Freeclimben. Entweder muss sie sie aufhalten... oder ihr helfen. Die Gestalt da oben wirkt nämlich sehr selbstsicher, als ob sie zwei die Wand hochkletternde Blutsauger nicht fürchten müsste... vielleicht ja doch Garou..?
 
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Beide Frauen kletterten dank ihrer unnatürlichen Klauen das Gebäude schneller hinauf als auch der beste Freeclimber auf Droge es jemals könnte.
Dank ihres gewaltigen Satzes behielt Jenny dabei ihren relativ großen Vorsprung bei.

Zu ihrem Nachteil wie sich zeigen sollte, denn als der beeindruckende Fremde dort oben auf dem flachen Dach eine Teil des Simsumlaufes losgetreten hatte, blieb ihr kaum Zeit auszuweichen. Ein riesiger Brocken stürzte herab, striff die Schulter der Caitiff auf sichtbar schmerzhafte Weise , stürzte weiter hinunter, traf auch die etwas geschickter ausweichende Gangrel ein wenig am Arm und krachte dann geräuschvoll zu Boden.

Auch wenn die Tat letztlich wenig bewirkte, die Kainitinnen hingen einfach zu nah an der Wand und waren daher einfach schwer zu erwischen, so entbehrte das Handeln, wie auch die gesamte Gestalt des schwarz gekleideten Mannes, nicht einer gewissen besonderen Ausstrahlung.
Nein, das war nicht alleine die Auswirkung einer angewandten Disziplin. Dies war reines Charisma, gepaart mit einer fast edelmütigen Aura.
 
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"Ich mach dich alle Saftsack..!", brummelte Jenny als sie die steile Wand in sturem Zorn immer weiter empor kletterte. Ihre mörderisch wirkenden Klauen waren dabei eine sichtlich große Hilfe, denn verbunden mit der übermenschlich aufgeblähten Kraft der Anarche, durchschnitten sie den Stein wie warme Butter.
Ein Songtitel von Dope ging ihr dabei durch den Kopf und wiederholte sich wie ein nicht enden wollendes Mantra.

I don't need your forgiveness
I don't need your hate
I don't need your acceptance
So what should I do?
I don't need your resistance
I don't need your prayers
I don't need no religion
I don't need a thing from you!
I don't do what I've been told,
You're so lame why don't you just go?
Die Motherfucker die Motherfucker die!
Die Motherfucker die Motherfucker die!
Die Motherfucker die Motherfucker die!
Die Motherfucker die Motherfucker die!
Die Motherfucker die! Dope

Plötzlich, ihr fehlten nur noch wenige Meter bis zur Brüstung, brach ein riesige wirkendes Stück Mauerstein ab und stürzte geräuschvoll nach unten. Jenny blieb nichts weiter übrig als sich so eng wie möglich an die Wand zu pressen und zu hoffen das sie nicht von diesem Ungetüm erwischt wurde. Leider war sie dabei wohl nicht ganz schnell genug, denn das fallende Geröll traf sie doch noch von hinten gegen Schulter und Rücken und zerriss dabei einen Teil der schützenden Lederjacke.
Bisher hatte sie noch nicht mitbekommen das Meyye ihr gefolgt war, denn sonst hätte sie sicherlich eine Warnung gebrüllt. Stattdessen sah sie mit vor Hass verengten Augen nach oben und schrie all ihren angesammelten Zorn in einem einzogen lauten Schrei hinaus.

"Hrnnnnaaaaaaaaaaaaaargh! Ich mach dich alle Wichser, ich reiß dich in Stücke, ich..."

Das mächtig wirkende Tier in Jenny bemerkte erfreut, dass scheinbar jemand soeben das eh recht verrostete Schloß an seinem Käfig geöffnet hatte, die Freiheit war denkbar nah. Fehlte nun noch nur noch der Moment an dem jemand, oder etwas, die Klinke nach unten drückte und so den letzten Weg ebnete.
 
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Verdammt, der schmeisst mit Steinen! Naja, würde sie wohl auch... aber irgendwas stimmt nicht mit dem da oben, soviel steht fest. Klettern zwei Chicks auf die Gargoyle-Art die Wand hoch und er glotzt nicht... überhaupt, die Aufmachung... und auch wenn Meyye da schon wieder einen Präsenz-Trick argwöhnt, irgendwie wirkt er auch beeindruckend. Aber Garou oder nicht, erstmal muss sie nach oben.

Das 'Steinchen' streift sie nur und reisst ein wenig an ihrer Jacke... dass es sie getroffen hat spürt Meyye nichtmal so richtig, zumal sie sich zur Seite verlagert hat, um nicht die kinetische Energie mitzubekommen, die eigentliche Gefahr. "Los, nich schlappmachen." feuert sie Jenny jetzt an. "Ab nach oben.. aber ein Garou is das nich!" Zumindest zweifelt sie daran, und wenn sie die Anarchin davon abhalten kann, sofort anzugreifen, heiligt der Zweck erstmal die Mittel.
 
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Ob diese Bekannte von Jenny eine Gangrel war? Zumindest waren auch ihr Klauen gewachsen. Und nun kraxelten also zwei Frauen mit Klauen eine Hauswand hoch. Das war doch ein Maskeradebruch. Wenn das irgendein Sterblicher mitbekam! Und den herabstürzenden Brocken hatte hoffentlich auch niemand gesehen. Nur was würden die Bewohner des Hauses am nächsten Morgen denken, wenn sie die Bescherung sahen?

Aber erstmal war wichtig, dass jetzt niemand was mitbekam.
Miguel sah sich um ob er irgendwelche Sterblichen entdecken konnte. Falls jemand kam musste er diese Leute unbedingt irgendwie ablenken, so dass sie nicht mitbekamen, was da an der Hauswand ablief. Ja, das war sicher das Sinnvollste, was er jetzt tun konnte.

Miguel sah niemanden. Aber komisch, dass die Leute in dem Haus von dem Gebrüll nicht wach wurden.
 
AW: [27.04.2008] Spaziergang der Außenseiter

Eine Gestalt kam schließlich doch die Straße hinab. Sie bog aus einer Seitengasse hinaus und schlenderte in seine Richtung. Salem hatte sich irgendwann von Fabian Mahler getrennt und war mit glühenden Ohren in die kühlende Nacht weitergewandert. Langsam war er dabei von den Außenbezirken immer weiter in das Zentrum vorgedrungen. Immer im Kreis, wie ein Raubtier das ein neues Territorium erkundet. Immer noch trug er über seiner derben Montur den löchrigen Fetzen von einem Mantel. Stadttarnung. Er wurde aufmerksam als er ein krachendes Gerräusch wahrnahm. Berstend rasten Steine in die Tiefe und dort oben stand tatsächlich eine Gestalt in einer edelmütigen Pose. Einen Fuß leicht nach vorne verlagerte er elegant das Gewicht und der kerzengerade Körper drückte einen gewissen Schmiss aus. Allein die Maskerade mochte ein wenig lächerlich wirken. Trotzdem schossen Salem sofort ein dutzend Geschichten durch den Kopf. Geschichten über einen heldenhaften und mutigen Streiter für die Gerechtigkeit. Ein schwarzes Cape und eine Maske waren sein Markenzeichen. Dort oben stand er. Der Fuchsgeist.

Der Zorro. Verzückt und ein wenig verschmitzt lächelte er, während er nun seinen Schritt beschleunigte. Dann erst sah er die beiden Mädchen die Wand hinaufhetzen. Sofort erkannte er das die beiden keine Menschen sein konnten. Viel zu schnell konnten sie klettern. Er hatte sie gefunden. Endlich. Seine Einsamkeit würde ein Ende haben. Dann erst hatte er die Situation verarbeitet. Die beiden hatten scheinbar Probleme und der dunkel Rächer attackierte sie, indem er das Mauerwerk lostrat. Sie brauchten Hilfe und ganz sicher würden sie ihn freundlicher aufnehmen wenn er ihnen beistand. Außerdem stachelte ihn nicht nur sein Sinn für Abenteuer an. Nein. Auch die heroische Gestalt auf dem Dach beflügelte ihn und die alten Geschichten die ihm durch den Kopf gingen. Salem begann zu laufen. Während er langsam Fahrt aufnahm und seinen fast bulligen Körper wie eine Lokomotive auf Miguel zu stampfen ließ, flammten seine Augen plötzlich in einem grünlichem Licht auf. Wie das Leuchten eines Nachtsichgerätes sah man nun seine Pupillen durch die Dunkelheit. Sofort schälten sich die Schatten und Schehmen für ihn aus der Schwärze und er erkannte genauer wer da an der Wand hing. Er sah ihre Hände die zu Krallen geformt waren. Mit einem Knurrlaut und heftigem zittern streckte er seine Arme im laufen seitlich aus. Auch seine kräftigen Hände bildeten darauf hin beängstigende Krallen aus. Sie wuchsen in sekundenschnelle zu Raubtierhaften Pranken. Er wollte an Miguel vorbeistürmen und den Beiden helfen.
Haltet aus, ich komme !
 
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