AW: [27.04.2008] Das große Gespräch (Primogentreffen)
Caitlin hatte dem Gespräch gelauscht und sich versucht in die Situation hereinzudenken. dies war ihre erste Sitzung als Primogena und sie merkte dass sie noch viel zu lernen hatte. Dies kam ihr doch - wie es wohl zu erwartengewesen war - wie ein Haifischbecken vor. Eine falsche Bewegung, ein nicht genaustens durchdachtes Wort und man hatte im großen Intriegenspiel verloren. Johardo wurde anscheinend weniger gemocht als gefürchtet. Eine Position, die ihm bestimmt sehr recht war, aber ganz und gar nicht Caitlins Weg entsprach. Sie fand, dass man die Leute viel besser einschätzen und ihre Handlungen/Einstellungen vorraussagen konnte, wenn man sich auf einer persönlicheren Ebene näher kam. Aber vielleicht hatte sie da noch etwas zu lernen?
Die Worte von der Ravnos Roxana und auch von der Nosferato-Primogena klangen in ihren Ohren sehr richtig. Sie hatte zwar noch keine eigenen Erfahrungen mit Werwölfen gemacht, aber ihre Quellen besagten eindeutig, dass es sich bei ihnen nicht um wilde Tiere handelten, die nur instinktgesteuert waren, sondern tatsächlich um vernunftbegabte Wesen, die man deswegen nicht unterschätzen sollte. Und so hatte Caitlin zustimmend genickt.
Als Enio den Zeitpunkt für die Befragung festlegte und von "Frühstücksflocken" sprach, zuckte ihr Mundwinkel. Mühevoll verbarg sie ein Schmunzeln.
" Der Zeitpunkt ist gut, ich werde pünktlich da sein, damit wir dann unsere Vorgehensweise aufeinander abstimmen können. Ich würde gerne helfen, das hammer zu schützen, doch da muss ich Sie leider an den Lord verweisen, das ist nicht mein Spezialgebiet." Sie klang bedauernd, denn hätte sie das Ritual gekannt, hätte sie sicher gern geholfen.
"Generell müssen wir uns immer vor Augen halten, dass die Garou nicht blindlinks ihren Instinkten vertrauen, sondern alles auch mit Verstand angehen. Allerdings, was hindert uns daran, die Mutter..." sie sagte absichtlich nicht Muttertier "...mit einer Haarlocke ihrer Tochter zu erpressen. Wenn wir ihr mitteilen lassen, dass sie beobachtet wird und jede Kontaktaufnahme mit ihrem Rudel zum sofortigen Tod ihres Kindes führt, können wir sie so wahrscheinlich irgendwohin alleine locken. Man kann vorgeben, man wolle verhandeln. Wir sollten niemals aus den Augen lassen, dass uns die Werwölfe scheinbar für tote, nicht-fühlende Wesen halten, die wieder der Natur existieren und nur für ihren Selbstzweck existieren ohne gemeinsame Bindungen zu haben. Die Vorstellungen, dass wir wie ein Wolfsrudel agieren könnten, nämlich gemeinsam mit einem Ziel, ist ihnen meiner Meinung nach fremd."